Bibliothek der Freien

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Der deutsche Anarchosyndikalist Augustin Souchy (1892-1984), der sich selbst als "Student der Revolution" bezeichnete, war in vielen Ländern aktiv. 1939 erlebte er die Niederlage der spanischen Revolution, Anfang der 1960er Jahre bereiste er Cuba: "Leider enden auch siegreiche Befreiungsrevolutionen oft mit einem neuen Unterdrückungsregime, wie die Geschichte von Robespierre bis Fidel Castro lehrt." Im Aufbruch-Jahr 1968 sah Souchy, wie sich die verbürgerlichten Kommunistischen Parteien in Frankreich und Italien gegen die Revolution wandten und wie die Mehrheit der Arbeiter_innen eher vom Konsumismus als vom Kommunismus träumte. Trotzdem hielt er an einem revolutionären Emanzipations-Ideal fest: Selbstverwaltung statt Kommandowirtschaft, anarchistische Rätestruktur statt Verstaatlichung und Monopol-Partei. Souchy empfahl, sich kritisch mit den Revolutionen des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen, denn diese können uns "zur Lehre dienen, um Irrtümer zu vermeiden, Fehler zu unterlassen und neue Wege zu beschreiten." (Vortrag mit Diskussion)
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===Ein Versuch über libertäre Geschichte und aktuelle Erkenntnisse===
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Version vom 20. März 2017, 20:37 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Bibliothek der Freien

Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg

eMail: DieFreien@BibliothekderFreien.de URL: http://www.BibliothekderFreien.de Berliner Bibliothekssigel: B 1576

Handbibliothek mit mehr als 2000 anarchistischen Büchern und Broschüren sowie 3000 Exemplaren von über 200 aktuellen und verblichenen Zeitschriften des In- und Auslands

LidiaP == - *Liste digitalisierter anarchistischer Periodika**:* http://www.bibliothekderfreien.de/lidiap/index.htm Freier Download von mehr als 300 libertären Zeitschriftentiteln in 19 Sprachen aus 134 Jahren


2017

Freitag, 28. April 2017, 19.00 Uhr

Augustin Souchy - Anarchistischer Sozialismus

Der deutsche Anarchosyndikalist Augustin Souchy (1892-1984), der sich selbst als "Student der Revolution" bezeichnete, war in vielen Ländern aktiv. 1939 erlebte er die Niederlage der spanischen Revolution, Anfang der 1960er Jahre bereiste er Cuba: "Leider enden auch siegreiche Befreiungsrevolutionen oft mit einem neuen Unterdrückungsregime, wie die Geschichte von Robespierre bis Fidel Castro lehrt." Im Aufbruch-Jahr 1968 sah Souchy, wie sich die verbürgerlichten Kommunistischen Parteien in Frankreich und Italien gegen die Revolution wandten und wie die Mehrheit der Arbeiter_innen eher vom Konsumismus als vom Kommunismus träumte. Trotzdem hielt er an einem revolutionären Emanzipations-Ideal fest: Selbstverwaltung statt Kommandowirtschaft, anarchistische Rätestruktur statt Verstaatlichung und Monopol-Partei. Souchy empfahl, sich kritisch mit den Revolutionen des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen, denn diese können uns "zur Lehre dienen, um Irrtümer zu vermeiden, Fehler zu unterlassen und neue Wege zu beschreiten." (Vortrag mit Diskussion)

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10. März 2017, 19:00 Uhr

1917–2017: 100 Jahre Russische Revolution

Ein Versuch über libertäre Geschichte und aktuelle Erkenntnisse

Schon Michail Bakunin prophezeite im Streit mit den MarxistInnen seiner Zeit die üblen Folgen eines autoritären „Sozialismus“. Zeitzeugen der Russischen Revolution beobachteten später die neue „Sowjetgesellschaft“, so Emma Goldman, Alexander Berkman, Volin, Augustin Souchy und Rudolf Rocker.

1920 schon verfasste Rudolf Rocker seine Broschüre „Der Bankerott des russischen Staatskommunismus“. Was wurde aus der Forderung „alle Macht den Räten“ im kommunistischen Staat? Wieso kam es im Frühjahr 1920 in Petrograd zu einem heimlichen Treffen der AnarchistInnen? Weshalb schrieb Berkman im französischen Exil ein Buch mit dem Titel „Der Bolschewistische Mythos“? Der Vortrag bietet eine kompakte Darstellung brisanter Wahrheiten rund um die Revolution in Russland, aus denen auch heute noch zu lernen ist. (Vortrag und Diskussion)

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2016

Freitag, 25. November 2016, 19 Uhr

"Wir tragen eine neue Welt in unseren Herzen"

Buenaventura Durruti zum 80. Todestag

Vor 80 Jahren, am 20. November 1936, kam der spanische Anarchist und Revolutionär Buenaventura Durruti in Madrid ums Leben. Im Rückblick erscheint er als eine der herausragenden Figuren des Spanischen Bürgerkriegs, zugleich aber auch als Sinnbild für die "Tragödie der Freiheit", für den letztlich gescheiterten Versuch, eine libertäre Gesellschaft aufzubauen. Internationale Verbreitung erreichten zwei Bücher über Durruti: Der dokumentarische Roman "Der kurze Sommer der Anarchie" von Hans Magnus Enzensberger (Frankfurt 1972, in viele Sprachen übersetzt) und die monumentale Durruti-Biographie von Abel Paz (Barcelona 1986; dt. Hamburg 1994). Trotz einer gewissen Verklärung, der Legendenbildung um seinen mysteriösen Tod usw., bleibt festzuhalten: Die Faszination, die von seinem Leben ausgeht, ist die eines integren Revolutionärs und nicht die einer Pop-Ikone, die auf Zigarettenpackungen klebt; für die Welt der totalen Vermarktung ist er völlig unbrauchbar.

Wir wollen mit einem Kurzreferat und dem Film "Durruti in der spanischen Revolution" (von Paco Rios und Abel Paz, 1998) an diesen authentischen Revolutionär erinnern. (Kurzvortrag, Filmvorführung und Diskussion)

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Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19 Uhr

"Tragödie der Freiheit" - Revolution und Krieg in Spanien (1936-1939)

Ausstellungseröffnung mit Kurzvortrag

Die Tafelausstellung behandelt verschiedene Einzelaspekte des Bürgerkriegs: Biographien, die Kollektivierungsfrage, die Politik der CNT, Erinnerungspolitik, die Internationalen Brigaden, die "Maiereignisse 1937" u.a. Die Ausstellung wurde erarbeitet von Mitgliedern der Redaktion der Zeitschrift "telegraph", der Bibliothek der Freien, des Prometheus Antiquariats und von Einzelpersonen. Eröffnungsveranstaltung im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Foyer des Robert-Havemann-Saals.

Ausstellung läuft bis 1.12.2016, Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17 Uhr, So 14-18 Uhr

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Freitag, 7. Oktober 2016, 18:30 Uhr

Vorstellung der Bibliothek

Durch einen Mitarbeiter wird allen Interessierten ein Einblick in unser langjähriges Bibliotheksprojekt gegeben: ein Überblick und eine Orientierung über die Bestände von Deutschlands größter libertärer Sammlung (Bücher, Archivalien, Zeitschriften, etc.) und vieles mehr.


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Samstag, 3. September 2016, 19:00 Uhr

"Anarchismus bedeutet, dass niemand dein Leben besser bestimmen kann als du selbst" -

Einführung in eine unterschätzte Idee

Vortrag der "Bibliothek der Freien" im Rahmen der Ausstellung "Baby, I'm an Anarchist. Eine Info-Ausstellung zu Anarchismus und Anarchie".

Veranstaltungsort: Zukunft am Ostkreuz, Laskerstr. 5, 10245 Berlin Friedrichshain


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8. Juli_2016, 18:30 Uhr

Bibliothek der Freien - Bibliothekseinführung für Skeptiker

Der Anarchismus bietet Einsichten, keine Erlösung. Er verlangt Rückgrat, keine Repression. Er schafft Gemeinschaften, keine Gefängnisse. Die Bibliothek der Freien ist seit 23 Jahren im anarchistischen Entwicklungsland Deutschland aktiv und bietet substanzielle Informationen über den Anarchismus. Ein Mitarbeiter präsentiert unsere Bestände an Büchern, Zeitschriften, Archivalien und stellt sich allen Interessierten, die mehr Fragen haben als Antworten, an der Freiheit (ver)zweifeln oder über diese unterschätzte Idee einfach mehr wissen wollen.

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2015

Freitag, 4. Dezember 2015, 18:30 Uhr

Vorstellung der Bibliothek

Die Vorstellung der Bibliothek durch eine/n Mitarbeiter/in gibt allen Interessierten einen Einblick in unser langjähriges Bibliotheksprojekt, sowie einen Überblick und eine Orientierung über die Bestände (Bücher, Archivalien, Zeitschriften, etc.) von Deutschlands größter libertärer Sammlung und vieles mehr.

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Freitag, 27. November 2015, 19:00 Uhr

Erinnerung an Karin und Bernd Kramer

Der Karin Kramer Verlag ist der traditionsreichste Verlag des deutschsprachigen Anarchismus. Sein 'Geheimnis' ist die einzigartige Kombination zweier Verlegerpersönlichkeiten: Karin und Bernd Kramer. Mit ihrem Verlag wirkten sie nicht nur über Jahre hinweg als anarchistische Inspirationsquelle und Gravitationszentrum für politische Dissidenz - ihnen ist es auch gelungen, trotz scharfer politischer Anfeindungen und wirtschaftlicher Bedrängnisse den Verlag immer wieder um die harten Klippen des Überlebens zu navigieren. Mit Erinnerungen und Texten soll an einen anarchistischen Verlag erinnert werden, der uns über Jahrzehnte freundschaftlich verbunden war. (Beiträge und Diskussion)

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24. Juli 2015, 19.00 Uhr

Schauprozesse in Osteuropa 1948-1954

Innerparteiliche Säuberungen und politische Schauprozesse zählten zu den zentralen Terror- und Herrschaftsinstrumenten des Stalinismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dieses Instrument in den osteuropäischen Ländern zur Anwendung, um die ›Sowjetisierung‹ der »befreiten Länder« rasch voranzutreiben und ihre Unterwerfung unter die Befehlsgewalt Stalins zu zementieren. Zugleich bot es den aus dem Moskauer Exil zurückgekehrten kommunistischen Parteiführern die Möglichkeit, konkurrierende Gruppen innerhalb des Parteiapparates und jedwede Opposition auszuschalten. Ein großer Teil der Opfer waren Parteimitglieder, die die Nazi-Okkupation oder die Vernichtungslager überlebt hatten. Einen Höhepunkt erreichte die Repressions-Welle beim Slánský-Prozess im November 1952 in Prag, bei dem die Anklage unter anderem auf »Zionismus« lautete, worunter die Ankläger das »Weltjudentum« verstanden. Drehbuch und Verlauf des Slánský-Prozesses dienten zugleich der Vorbereitung von Verfahren mit antisemitischer Tendenz in Rumänien, Polen und der DDR. (Vortrag mit Diskussion)


20. Juni 2015, 12:00 Uhr

Anarchismus. Ein Einführungs-Workshop mit befreiendem Anspruch

»Es gibt keine Alternative«, behaupten die Herrschenden – wir dagegen sehen eine solche im Anarchismus und möchten die Aktualität dieses emanzipatorischen Gesellschaftsentwurfs aufzeigen. Auf der Suche nach gerechten und selbstbestimmten Lebensformen wollen wir mit euch zusammen über verschiedene Zugänge ein plurales Verständnis von Anarchismus erarbeiten. Anmeldung per E-Mail bis 31. Mai: anarchismus_workshop@bibliothekderfreien.de. Die organisatorischen Details werden mit der Anmeldebestätigung übersandt.

2014

21. November 2014, 19.00 Uhr

Tilman Leder: Die Politik eines »Antipolitikers«.

Eine politische Biographie Gustav Landauers

Vorstellung einer Neuerscheinung

Gustav Landauer (1870-1919) zählt zu den bekanntesten und einflußreichsten Akteuren des deutschen Anarchismus. Seit mehr als 100 Jahren weiß sich eine Vielzahl von Personen von seinen »anti-politischen« und philosophischen Ideen beeinflußt, seine Wirkung reicht von Martin Buber und Erich Mühsam über Ernst Bloch bis zum Anarchismus der Gegenwart. Anarchie versteht Landauer als herrschaftslosen Gemeinschafts-Sozialismus im Gegensatz zu Staat und kapitalistischer Wirtschaft, als Versuch »mit Hilfe eines Ideals eine neue Wirklichkeit zu schaffen.« Mit diesem Aufruf ist Landauer unter Menschen gegangen, hat Organisationsarbeit und Agitation betrieben. Dennoch konzentrieren sich die meisten bisherigen Darstellungen und Studien über ihn auf theoretische Aspekte seines Lebenswerks und gehen oberflächlich über seine praktische »anti-politische« Tätigkeit hinweg. Die neu erschienene politische Biographie Landauers von Tilman Leder behebt die Defizite jener ungenügenden Arbeiten: Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen u.a. in den Akten der Politischen Polizei und in diversen Nachlässen wird die Tätigkeit und Entwicklung Landauers als freiheitlicher Sozialist und Anarchist innerhalb der sehr heterogenen deutschen anarchistischen Bewegung von den frühen 1890ern bis zu seiner Ermordung im Zuge der Liquidierung der Bayerischen Räterepublik im Mai 1919 erstmals im Detail erkennbar. (Buchvorstellung durch den Autor) Tilman Leder: Die Politik eines »Antipolitikers«. Eine politische Biographie Gustav Landauers. 2 Bände. Verlag Edition AV, Lich 2014. ISBN 978-3-86841-098-3


15. November 2014, 10.00 Uhr

Medienwandel und Anarchismus heute

Workshop zur libertären Medienkompetenz

Der Workshop soll den Erfahrungs- und Gedankenaustausch von Personen / Projekten unterschiedlicher »Generationen« und Medien unterstützen. Mögliche Themen: libertäre Medienkritik, Nutzung neuer Medien durch libertäre Projekte, Neuformulierung »alter« Medien (Internet-Radio, Zines und Buchverlage aus der DIY-Ecke), Digitalisierung, wiederentdeckte Unmittelbarkeit in medialen Orten wie Bibliotheken, Repression etc. Anmeldung und Infos: info@prometheus-antiquariat.de


19. September 2014, 19.00 Uhr

Bettina Volk: Vergessener Kampf, stiller Untergang

Die Sami in Schweden

Die Bergbaugesellschaft Beowulf Mining hat 2012 von der schwedischen Regierung die Erlaubnis für Probebohrungen in Jokkmokk (Lappland) erhalten; geplant ist, neue Erzvorkommen zu erschließen und durch Tagebau 600 Mio Tonnen Eisenerz aus der Erde zu sprengen. Die Region ist jedoch nicht unbewohnt: Zur Gemeinde Jokkmokk (ca. 18.000 km²), dem Zentrum der samischen Kultur in Schweden, gehören mehrere Samidörfer, die von der Rentierzucht leben und deren Weidegründe durch den Tagebau zerstört werden. Das gigantische Bergbauprojekt bedroht die Lebensgrundlagen der Sami und zugleich ein einmaliges Ökosystem: die Region Laponia, die 1996 in die UNESCO-Weltkulturerbeliste eingetragen wurde, mehrere Nationalparks und riesige Areale von intaktem arktischem Urwald. Die Konsequenzen sind: Eines der empfindlichsten Ökosysteme der Welt wird unwiederbringlich zerstört und eines der letzten indigenen Völker Europas geht unter. Lobbyisten und Regierungspolitiker verweisen demgegenüber zynisch auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und auch die schwedische Mehrheitsgesellschaft steht dem Überlebenskampf der Sami weitgehend desinteressiert gegenüber. (Vortrag, Film und Diskussion)

Filme zum Thema: The Gállok Rebellion (engl., 31:50 min), Kurzfilm (dt. Text, 6:31 min)


10. Juli 2014

Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat

Anarchismus als Lebensimpuls Erich Mühsams

Veranstaltungsabend zum 80. Todestag von Erich Mühsam in Zusammenarbeit mit der Erich-Mühsam-Gesellschaft (Lübeck)


2013

31. Mai 2013, 19 Uhr

Wolfram Beyer: Pazifismus und Antimilitarismus

Vorstellung einer Neuerscheinung

Krieg ist wieder salonfähig – das Barbarische am Krieg wird medial ausgeblendet: In den Medien führt das Militär keinen Krieg, sondern unternimmt "humanitäre Aktionen" oder "Luftschläge". Gegen solche Verharmlosungen von Krieg und Gewalt meldet sich seit jeher die Friedensbewegung zu Wort, die auch von anarchistisch-antimilitaristischen Konzeptionen geprägt ist. Deren Ansatz ist, die Ursachen des Krieges zu benennen und konkrete Alternativen zur Überwindung von Staat und Militarismus aufzuzeigen. (Buchvorstellung durch den Autor)

Wolfram Beyer: Pazifismus und Antimilitarismus. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2012. 240 S., 10 EUR, ISBN 3-89657-666-6


26. Juli 2013, um 19 Uhr

Andreas Petersen: Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren. Ein Jahrhundertdiktat. Erwin Jöris Erwin Jöris – aus den Fängen Hitlers ins sowjetische Arbeitslager Buchvorstellung durch den Autor Andreas Petersen

Nur wer den vorurteilslosen Blick in die Massengräber des 20. Jahrhunderts wagt, kann eine emanzipatorische Perspektive für die Zukunft entwickeln. Dabei ist ebenso an die Massengräber des Stalinismus zu erinnern wie an Nazigegner wie Zensl Mühsam, die durch den GULAG mussten. Auch Erwin Jöris gehörte dazu, dessen Lebensweg vom Faschismus in die kommunistische Dikatur, aus den Fängen Hitlers ins sowjetische Arbeitslager führte. Heute lebt er als 100jähriger in Köln. Der Berliner Historiker Andreas Petersen hat seine Lebensgeschichte aufgeschrieben. (Vortrag und Buchvorstellung mit Diskussion)

Andreas Petersen: Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren. Ein Jahrhundertdiktat. Erwin Jöris. 4. Aufl., marixverlag, Wiesbaden 2012, 520 S., 24,90 EUR, ISBN 978-3-86539-284-8



2011

9. Dezember 2011, 19 Uhr

Mehr Anarchie in die Energie!

Globale, dezentrale, libertäre, öko-soziale Energie-Versorgung statt atomare, fossile Verwendung von Rohstoffen Alternativen gib es schon genug: Sonne, Wind, Wasser, Biogas, Geothermie, Wasserstoff. Wie könnte eine libertäre Energie-Versorgung aussehen? Wie lassen sich solche öko-sozialen Anlagen in Selbstverwaltung organisieren? Wie könnten Rohstoffe gerecht und global verteilt werden? Eine Welt ohne Kapital, Profit, Kriege um Wasser, Öl, Gas und Uran wäre möglich und überlebensnotwendig. Im Rahmen des Vortrags soll versucht werden, diese Fragen im libertären, öko-sozialen Rahmen zu erläutern und einen öko-libertären »Klim@-Rettungsschirm« für Mensch, Tier und Umwelt zu entwerfen. Eine rege Diskussion ist erwünscht.


20. Mai 2011, 19 Uhr

Bakunin und Marx in der Ersten Internationale.

Zerstörung oder Eroberung der politischen Macht?

Der Konflikt zwischen Marx und Bakunin markiert ein entscheidendes Ereignis in der politischen Ideengeschichte. Während die von Marx beeinflusste sozialdemokratische Strömung zentralistische Organisationsformen, die Gründung nationaler Arbeiterparteien und die Eroberung der politischen Macht propagierte, waren die von Bakunin unterstützten Basisbewegungen föderalistisch und pluralistisch orientiert. Die Wege gingen daraufhin auseinander: Die Parteipolitik trennte sich von emanzipatorischen Basisbewegungen. In der Ersten Internationale (1864-1877) wurde dieser Konflikt erstmals ausgetragen: Die unterschiedlichen Richtungen fanden in Marx und Bakunin ihre stärksten Exponenten- ihre Ideendifferenz wirkt bis heute fort. Wolfgang Eckhardt, Herausgeber der 'Ausgewählten Schriften' Bakunins, zeichnet den Konflikt um die Weichenstellung im internationalen Sozialismus nach (Buchvorstellung und Diskussion). (Eintritt frei)

Michael Bakunin: Ausgewählte Schriften. Band 5-6: Konflikt mit Marx. Hrsg. von Wolfgang Eckhardt. Karin Kramer Verlag, Berlin 2004 und 2011.240 + 1240 S., 19,80 + 78,00 EUR, ISBN 978-3-87956-288-6 + 978-3-87956-342-5

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"*Gründungskongreß der Ersten Internationale in Spanien*" (1870): Schon auf ihrem ersten Landeskongreß in Barcelona brachten die spanischen Internationalisten ihr sozialrevolutionäres und anarchistisches Sozialismusverständnis zum Ausdruck. Durch das Kongreßprotokoll sind die intensiven Diskussionen anschaulich und lebendig überliefert. "*Das Gedächtnis der Besiegten*": Ein historischer Roman des Autors Michel Ragon, der die wichtigsten Phasen und Etappen des 20. Jahrhundert erzählerisch miteinander verknüpft und aus anarchistischer Sicht nacherzählt.

"*Der kommunitäre Sozialismus*" (aus: "Wege aus einer kranken Gesellschaft"): Der Sozialphilosoph Erich Fromm (1900-1980) legte im Rahmen dieser im Jahr 1955 erschienenen Publikation eine nach wie vor aktuelle Gesellschaftskritik und -analyse vor und entwickelte gleichzeitig einen konsequent emanzipatorischen Gegenentwurf in Gestalt eines "Kommunitären Sozialismus", der hier in seinen Grundzügen vorgestellt werden soll. (Buchvorstellungen und Diskussion) (Eintritt frei)

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