Erich Ribolits

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(==Wissen ist wesentlich mehr== als bloße Informationsanhäufung; es wird erst über den Weg des Stellung-Nehmens zu neuen Informationen generiert, was allerdings wieder voraussetzt – und das ist für die)
(Die letzten drei Beiträge, die von Erich in den „Streifzügen“ erschienen sind, haben diese Titel: Warum Bildung bei der Überwindung der Machtverhältnisse nicht hilft, zu deren Erhalt aber ganz wesent)
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==Unser Autor Erich Ribolits ist im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstorben.==
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Er war mir ein empfindsamer, selbstkritischer und einfühlsamer Freund, dem ich gern nahegekommen bin.
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Wie in unserer Lebensweise gar nicht selbstverständlich ist der Fluss seiner Vorlieben und Interessen noch in den Kanälen seines Arbeitslebens gut erkennbar gewesen. Innenarchitekt war ein jugendlicher Berufswunsch, ein Ästhet mit Freude an Schönheit war er sein Leben lang. Technik war eine andere Faszination, Elektroingenieur sein erster Beruf.
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Fragen nachzugehen war ihm eine Lust, als Berufsschullehrer fand sich auch dafür ein bisschen Raum und noch ein Stück mehr, als er schließlich als universitärer Bildungswissenschaftler seine Hörer*innen mit kritischen Fragen und Antworten in oft ungläubiges Staunen versetzte.
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Es gibt den dumm-arroganten Spruch der Angepassten, dass ein Zwanzigjähriger, der kein Revoluzzer ist, kein Herz, ein Vierzigjähriger, der es immer noch sei, kein Hirn habe. Erichs Weg eines realistischen Liebhabers des Lebens führte im Gegenteil von den zahmen Hoffnungen auf ein „modernes Österreich“ zur beherzten Fundamentalkritik der herrschaftlichen Grundlagen unseres Lebens.
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Die letzten drei Beiträge, die von Erich in den „Streifzügen“ erschienen sind, haben diese Titel:
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Warum Bildung bei der Überwindung der Machtverhältnisse nicht hilft, zu deren Erhalt aber ganz wesentlich beiträgt
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Die geltende Vernunft bekämpft nicht Macht, sondern nur deren „Entarten“ zu Herrschaft
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Habe Mut, dich deiner Sehnsucht nach Lust und Liebe zu besinnen!
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Hier seine gesammelten, bei uns erschienenen Beiträge:
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„Weitermachen!“ steht auf Herbert Marcuses Grabstein. Könnte von Dir sein, Erich.
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Lorenz Glatz
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==Wissen ist wesentlich mehr==
==Wissen ist wesentlich mehr==
als bloße Informationsanhäufung; es wird erst über den Weg des Stellung-Nehmens zu neuen Informationen generiert, was allerdings wieder voraussetzt – und das ist für die folgende Argumentation ganz wesentlich – einen fundierten und definierten Standpunkt zu haben. Erst aus einer derartigen, reflektierten und autonomen Position heraus ist jemand in der Lage, zwischen seinem Selbst und neuen, an ihn herangetragenen Informationen eine Beziehung herzustellen und sich – genau dadurch – (ihren) Sinn zu erschließen. Jeder Erwerb von Wissen kann ja als ein Versuch gesehen werden, das eigene "Verhältnis zur Welt" ein wenig mehr zu klären und damit dem eigenen Leben Sinn zu verleihen. An den Verstand über die fünf Sinne herangetragene Informationen sind dafür unverzichtbare Basis; sie bleiben allerdings solange Nonsens – sind also nicht in der Lage Sinn zu generieren – als ihnen nicht mit Selbstbewusstsein – also der Gewissheit eine "autonomes Selbst" zu sein – gegenübergetreten werden kann.  
als bloße Informationsanhäufung; es wird erst über den Weg des Stellung-Nehmens zu neuen Informationen generiert, was allerdings wieder voraussetzt – und das ist für die folgende Argumentation ganz wesentlich – einen fundierten und definierten Standpunkt zu haben. Erst aus einer derartigen, reflektierten und autonomen Position heraus ist jemand in der Lage, zwischen seinem Selbst und neuen, an ihn herangetragenen Informationen eine Beziehung herzustellen und sich – genau dadurch – (ihren) Sinn zu erschließen. Jeder Erwerb von Wissen kann ja als ein Versuch gesehen werden, das eigene "Verhältnis zur Welt" ein wenig mehr zu klären und damit dem eigenen Leben Sinn zu verleihen. An den Verstand über die fünf Sinne herangetragene Informationen sind dafür unverzichtbare Basis; sie bleiben allerdings solange Nonsens – sind also nicht in der Lage Sinn zu generieren – als ihnen nicht mit Selbstbewusstsein – also der Gewissheit eine "autonomes Selbst" zu sein – gegenübergetreten werden kann.  

Version vom 15. April 2021, 15:19 Uhr

Unser Autor Erich Ribolits ist im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstorben.

Er war mir ein empfindsamer, selbstkritischer und einfühlsamer Freund, dem ich gern nahegekommen bin.

Wie in unserer Lebensweise gar nicht selbstverständlich ist der Fluss seiner Vorlieben und Interessen noch in den Kanälen seines Arbeitslebens gut erkennbar gewesen. Innenarchitekt war ein jugendlicher Berufswunsch, ein Ästhet mit Freude an Schönheit war er sein Leben lang. Technik war eine andere Faszination, Elektroingenieur sein erster Beruf.

Fragen nachzugehen war ihm eine Lust, als Berufsschullehrer fand sich auch dafür ein bisschen Raum und noch ein Stück mehr, als er schließlich als universitärer Bildungswissenschaftler seine Hörer*innen mit kritischen Fragen und Antworten in oft ungläubiges Staunen versetzte.

Es gibt den dumm-arroganten Spruch der Angepassten, dass ein Zwanzigjähriger, der kein Revoluzzer ist, kein Herz, ein Vierzigjähriger, der es immer noch sei, kein Hirn habe. Erichs Weg eines realistischen Liebhabers des Lebens führte im Gegenteil von den zahmen Hoffnungen auf ein „modernes Österreich“ zur beherzten Fundamentalkritik der herrschaftlichen Grundlagen unseres Lebens.

Die letzten drei Beiträge, die von Erich in den „Streifzügen“ erschienen sind, haben diese Titel:

Warum Bildung bei der Überwindung der Machtverhältnisse nicht hilft, zu deren Erhalt aber ganz wesentlich beiträgt

Die geltende Vernunft bekämpft nicht Macht, sondern nur deren „Entarten“ zu Herrschaft

Habe Mut, dich deiner Sehnsucht nach Lust und Liebe zu besinnen!


Hier seine gesammelten, bei uns erschienenen Beiträge: https://www.streifzuege.org/autorinnen/erich-ribolits/


„Weitermachen!“ steht auf Herbert Marcuses Grabstein. Könnte von Dir sein, Erich.

Lorenz Glatz


150421 via mail bzw streifzuege.org


Wissen ist wesentlich mehr

als bloße Informationsanhäufung; es wird erst über den Weg des Stellung-Nehmens zu neuen Informationen generiert, was allerdings wieder voraussetzt – und das ist für die folgende Argumentation ganz wesentlich – einen fundierten und definierten Standpunkt zu haben. Erst aus einer derartigen, reflektierten und autonomen Position heraus ist jemand in der Lage, zwischen seinem Selbst und neuen, an ihn herangetragenen Informationen eine Beziehung herzustellen und sich – genau dadurch – (ihren) Sinn zu erschließen. Jeder Erwerb von Wissen kann ja als ein Versuch gesehen werden, das eigene "Verhältnis zur Welt" ein wenig mehr zu klären und damit dem eigenen Leben Sinn zu verleihen. An den Verstand über die fünf Sinne herangetragene Informationen sind dafür unverzichtbare Basis; sie bleiben allerdings solange Nonsens – sind also nicht in der Lage Sinn zu generieren – als ihnen nicht mit Selbstbewusstsein – also der Gewissheit eine "autonomes Selbst" zu sein – gegenübergetreten werden kann.

In: Neue Medien und das Bildungsideal (politischer) Mündigkeit via coforum.de


erich ... http://www.agrarpaedak.at/ images/riboli1.jpg Geboren am 02.12.947 in Wien, Ing. für Elektrotechnik und mehrjährige Tätigkeit als Techniker bei verschiedenen Firmen in Österreich und Südafrika, 1975/76 Besuch der Berufspädagogischen Akademie in Wien, Lehramtsprüfung und langjährige Tätigkeit an Berufsschulen. Studium der Pädagogik und Politikwissenschaft an den Universitäten Wien und Klagenfurt, 1984 Promotion und 1996 Habilitation an der Universität Wien. Seit 1985 Lehrbeauftragter an berufspädagogischen Akademien, seit 1988 Professor an der Agrarpädagogischen Akademie. Seit 1986 kontinuierliche Tätigkeit als Lehrbeauftragter und Gastprofessor an mehreren österreichischen Universitäten. Tätig in der Weiterbildung von Lehrern und in der Erwachsenenbildung, Mitarbeit an einer Reihe wissenschaftlicher Projekte, pädagogischer Konsulent insbesondere für Fragen der Curriculumentwicklung, umfangreiche internationale Vortragstätigkeit sowie zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften und Buchveröffentlichungen. Vorsitzender der Studienkommission an der Agrarpädagogischen Akademie und Vorsitzender der Forschungsausschuss der österreichischen Akademien der Lehrer/innenausbildung. www.agrarpaedak.at/ribolits.htm


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