Hanspeter Fitz

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 1808
 W2


Hanspeter Fitz (1929--1969)

Skulptur, Grafik und Zeichnung 29. Februar -- 8. Juni 2008

Weg- und zukunftsweisend wurden seine Plastiken genannt -- dennoch geriet das Werk von Hanspeter Fitz (1929--1969) nach seinem frühen Tod allzu schnell in Vergessenheit. Neben einigen Großplastiken und kleineren Skulpturen schließt Fitz? künstlerisches Erbe vor allem Zeichnungen und Grafiken ein. Aus all diesen Werkgruppen richten, nach langen Jahren wieder, vom 29. Februar bis 8. Juni in der Galerie im Prediger rund 50 ausgewählte Arbeiten den Blick auf das Œuvre des Bildhauers -- und rufen damit dessen einzigartigen Beitrag zur Kunst seiner Zeit in Erinnerung.

Die Werkschau, die Leihgaben aus Privatbesitz und dem Besitz der Stiftung Museum Schloss Moyland umfasst, wird am Freitag, 29. Februar, um 19 Uhr von Bürgermeister Dr. Joachim Bläse eröffnet. Über das Werk von Hanspeter Fitz spricht Dr. Heiderose Langer von der Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil, zur Ausstellung Museumsleiterin Dr. Gabriele Holthuis.

Hanspeter Fitz konzentriert sich in seiner künstlerischen Arbeit fast von Beginn an auf den Bereich der energeti-schen, schwebenden und raumdurchlässigen Plastik. Sein Hauptaugenmerk legt der Bildhauer auf architekturgebundene skulpturale Lösungen. Leichtigkeit und Transparenz in der Plastik und die ideale Artikulation eines Raumes durch diese sind seine erklärten künstlerischen Ziele. Angeregt durch kubistische Ansätze gelangt Hanspeter Fitz zu abstrakt-konstruktivistischen Formen und zu Plastiken, die mehrere räumliche Schichtungen andeuten, in sich splittern, partiell durchlässig sind und ohne ein Kernvolumen auskommen. Aus verschweißten Bronzestäben bildet er dichte Strukturen, die in den Raum hineinstoßen. Mit solchen zartgliedrigen, fast tänzerisch beschwingten Raumfigurationen leistet Hanspeter Fitz einen singulären Beitrag zur Plastik der 1960er Jahre.

Typisch für das Arbeiten von Hanspeter Fitz ist, dass er seine Plastiken mit Zeichnungen und Grafiken und mit aus Strohhalmen gefertigten Modellen vorbereitet und begleitet, die er immer wieder variiert. Abgesehen von einigen vollendeten großen Arbeiten im öffentlichen Raum, die ihn überregional bekannt gemacht haben und heute u.a. in Heilbronn (Hochschule), Konstanz (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung), Leonberg-Ramtel (Evangelische Versöhnungskirche), Singen (St. Elisabethkirche) und Stuttgart (Fertigungstechnisches Institut der Universität und Untere Anlagen) Aufmerksam-keit wecken, gilt sein Streben der Fortentwicklung seiner künstlerischen Ideen mit adäquaten Materialien.

Auf diese Weise gelangt er zum Streckmetall und mit diesem Material zu durchlässigen Gefügen, in denen die kubistische Splitterung zurücktritt, dagegen Reihung und Drehung wichtige Elemente werden. Zugleich experimentiert er mit Licht, Musik, Farbe und Bewegung; Multimediales schwebt ihm vor. "Menschliche Tragik verhinderte die Vollendung solcher Projekte, die Zukunftweisendes in sich trugen", schreibt der Kunsthistoriker Günther Wirth, das Werk von Hanspeter Fitz rückblickend würdigend (Kunst im deutschen Südwesten von 1945 bis zur Ge-genwart, 1982).

Biografie

Hanspeter Fitz, am 28. Juni 1929 in Buchen geboren und in Konstanz aufgewachsen, war musisch und künstlerisch gleichermaßen begabt. Er studierte zunächst Kunstgeschichte und Musik in Freiburg und Heidelberg (1950/51), ehe er sich an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart dem Studium der Malerei bei Manfred Henninger (1952/53) und schließlich der Bildhauerei bei Otto Baum (1957) zuwandte. 1960 begann Fitz mit der Entwicklung von schwebenden Raumplastiken. 1965 bezog er in Weinstadt-Strümpfelbach ein eigenes Atelierhaus und gewann den Wettbewerb für eine Skulptur in der Landesgirokasse Stuttgart. 1968 wandte er sich dem Streckmetall zu und erhielt den Auftrag für eine hängende Großplastik in der Berliner Gropius-Stadt. Im März 1969 nahm sich Hanspeter Fitz das Leben.

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