Harald Welzer

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Inhaltsverzeichnis

Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens

Lesung und Gespräch mit Harald Welzer

Mittwoch 24. August 2022, 20.30 Uhr Museum für Sepulkralkultur

Harald Welzer stellt fest, dass unsere Kultur kein Konzept vom Aufhören hat. Deshalb baut sie Autobahnen und Flughäfen für Zukünfte, in denen es keine Autos und Flughäfen mehr geben wird. Und sie versucht, unsere Zukunftsprobleme durch Optimierung zu lösen, obwohl ein optimiertes Falsches immer noch falsch ist. Damit verbaut sie viele Möglichkeiten, das Leben durch Weglassen und Aufhören besser zu machen. Diese Kultur hat den Tod genauso zur Privatangelegenheit gemacht, wie sie die Begrenztheit der Erde verbissen ignoriert.


Prof. Dr. Harald Welzer ist Soziologe und Sozialpsychologe, Mitbegründer und Direktor von „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“, Sprecher des Rates für Digitale Ökologie, ständiger Gastprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Sankt Gallen und leitet das Norbert-Elias-Center for Transformation Design an der Europa Universität Flensburg. Er hat zahlreiche Bücher zu gesellschaftspolitischen Fragen und zur Nachhaltigkeit geschrieben, unter anderem „Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird“, „Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand“; „Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen.“, zuletzt „Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens“, alle erschienen im S.-Fischer-Verlag. Daneben ist er Herausgeber von „tazFUTURZWEI“ − Magazin für Zukunft und Politik. Die Bücher von Harald Welzer sind in 22 Sprachen erschienen.


Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist

Das erste gemeinsame Buch der beiden ... Autoren Richard David Precht und Harald Welzer: Wie Massenmedien die Demokratie gefährden

Was Massenmedien berichten, weicht oft von den Ansichten und Eindrücken großer Teile der Bevölkerung ab – gerade, wenn es um brisante Geschehnisse geht. So entsteht häufig der Eindruck, die Massenmedien in Deutschland seien von der Regierung oder »dem Staat« manipuliert. Aber die heutige Selbstangleichung der Medien hat mit einer gelenkten Manipulation nichts zu tun. Die Massenmedien in Deutschland sind keine Vollzugsorgane staatlicher Meinungsmache. Sie sind die Vollzugsorgane ihrer eigenen Meinungsmache: mit immer stärkerem Hang zum Einseitigen, Simplifizierenden, Moralisierenden, Empörenden und Diffamierenden. Und sie bilden die ganz eigenen Echokammern einer Szene ab, die stets darauf blickt, was der jeweils andere gerade sagt oder schreibt, ängstlich darauf bedacht, bloß davon nicht abzuweichen. Diese Angst ist der bestmögliche Dünger für den Zerfall der Gesellschaft. Denn Maßlosigkeit und Einseitigkeit des Urteils zerstören den wohlmeinenden Streit, das demokratische Ringen um gute Lösungen.

In ihrem ersten gemeinsamen Buch analysieren die Bestseller-Autoren Richard David Precht und Harald Welzer die Mechanismen, die in diese Sackgasse führen: Wie kann eine liberale Demokratie mit pluraler Medienlandschaft sich selbst so gefährden? Wie ist es in Deutschland, dem Land einer lange vorbildlichen Qualitätspresse und eines im internationalen Vergleich ebenso vorbildlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunks dazu gekommen? Wie konnte und kann die Medienlandschaft durch die »vierte Gewalt« selbst unfreier werden? Und was bildet das veröffentlichte Meinungsbild ab, wenn es mit dem öffentlichen so wenig übereinstimmt?

Wir müssen verstehen, wie unsere Demokratie nicht durch Willkür und Macht »von oben«, sondern aus der Sphäre der Öffentlichkeit selbst unterspült wird – erst dann kann die »vierte Gewalt« ihrer Rolle wieder gerecht werden.

Erscheinungstermin: 28.09.2022


https://www.fischerverlage.de


Alles könnte anders sein

Harald Welzer: Alles könnte anders sein: Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen. S. Fischer, Frankfurt a.M. 2019, EUR 22,00


zB


23.10.2019 19:30 Uhr

Harald Welzer Alles könnte anders sein

Gespräch mit Harald Welzer Im Rahmen der Reihe "Autor im Gespräch"

Moderation: Dr. Wolfgang Niess

Stadtbibliothek Reutlingen www.stadtbibliothek-reutlingen.de

03.05.2019 - Mehr Solidarität wagen – Brauchen wir einen Gemeinschaftsdienst für alle?

Es diskutieren: Dr. Daniel Dettling, Gründer des Zukunftsinstituts Berlin Lisi Maier, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und des Deutschen Bundesjugendrings Prof. Dr. Harald Welzer, Soziologe, Direktor der Stiftung "Futur Zwei", Berlin

Gesprächsleitung: Claus Heinrich

Als vor acht Jahren die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt wurde, verschwand auch der Zivildienst als verpflichtende Alternative zum Militär. Dennoch engagieren sich Jahr für Jahr rund 100.000 junge und manchmal auch ältere Menschen freiwillig im Sozialbereich, dem Umweltschutz oder der Kultur. Die Nachfrage ist dabei deutlich höher als das staatliche Angebot. Brauchen wir mehr Möglichkeiten für Gemeinschaftsdienste? Kann ein verpflichtender Dienst helfen, die von vielen beklagte Vereinzelung und den abnehmenden Zusammenhalt in der Gesellschaft zu überwinden?




Kultivierung statt Wachstum - Einsichten zum guten Leben

Prof. Dr. Harald Welzer==== 28. Juni 2018, 19:00 Uhr====

Harald Welzer ist überzeugt: Unser Lebensstil konsumiert durch hypertrophes Wachstum seine eigenen Voraussetzungen. Wachstum hat sich als Wert verselbständigt. Er ist nicht nur die bestimmende ökonomische Kategorie, sondern hat sich in die Subjekte hineinverlagert. Im unablässigen Streben nach Wohlstand und einem guten Leben haben wir vergessen, worauf es wirklich ankommt.

Nicht um Wachstum, Effizienz und Konsum, sondern um Glück und Zukunftstauglichkeit.

Unser zivilisatorisches Niveau kann nicht durch Wachstum, sondern nur durch Kultivierung erreicht werden. Darüber, wie wir von einer Ökonomie des Wachstums zu einer Ökonomie des Kultivierens kommen können, wie wir die Gesellschaft „designen“ müssen, um eine lebenswerte Zukunft möglich zu machen und was zu tun ist, um diese Transformation anzustoßen, spricht Prof. Dr. Welzer an diesem Abend.

Seit Juli 2012 beschäftigt sich Harald Welzer als Honorarprofessor für Transformationsdesign an der Europa-Univ. Flensburg mit diesen Fragen. In Berlin hat er die Stiftung Zukunftsfähigkeit FUTURZWEI mitbegründet, die Geschichten von Menschen erzählt, die schon einmal mit dem guten Leben begonnen haben - Geschichten, die inspirieren und motivieren.

In Kooperation mit dem Forum zukunftsfähiges Nürtingen



Nachbericht - Geschichten aus dem Reich der Nachhaltigkeit

Harald Welzer referierte über das gute Leben in Zeiten des Wachstumszwanges

(forumNT)

Beim Thema „Das gute Leben“ denken viele an die einschlägigen Glücksratgeber, in denen von Achtsamkeit, Entschleunigung, Mitgefühl und einigem mehr die Rede ist. In seinem Vortrag am vergangenen Donnerstag ging der Sozialpsychologe Harald Welzer über diesen individualistischen Blickwinkel hinaus und beleuchtete das Thema vor allem gesellschaftspolitisch.

Der Vortrag, zu dem rund 170 Zuhörer in den Kleinen Saal der Nürtinger Stadthalle K3N kamen, war eine Kooperation zwischen der Nürtinger Volkshochschule und dem Forum zukunftsfähiges Nürtingen.

Für die VHS bildetet dieser den Abschluss und Höhepunkt ihres Semesterschwerpunktes „Das gute Leben“ und für das Forum ist Welzer ohnehin ein wichtiger Inspirator. Inzwischen gilt er als eine Art Popstar der Postwachstumsbewegung. So war denn Welzers Vortrag auch in keiner Weise akademisch angestaubt, vielmehr redete er frei, locker, mitunter etwas zu flapsig - für das Publikum auf alle Fälle recht unterhaltsam.

Zunächst las Welzer aus seiner „täglichen Pflichtlektüre“, der Bild-Zeitung, vor und begründete dies damit, dass vor allem hier die herkömmlichen Geschichten über das gute Leben zu finden seien. Diese müsse man vor Augen haben, wenn man im Gegensatz dazu Geschichten über ein ökologisch eingefärbtes gute Leben erzählen wolle.

Der Bericht eines Bild-Redakteurs, der in fünf Tagen mit Billigfliegern rund um die Welt jettete und an jedem Ort, wo er für ein paar Stunden Halt machte, die herausragenden Sehenswürdigkeiten besuchte, war denn auch geeignet, die Kontrastfolie zu Welzers Sichtweise auf ein gutes Leben abzugeben.

Doch Welzer erhob nicht den mahnenden Zeigefinger – und zwar deshalb, weil er einen moralisierenden, gar apokalyptischen Ton für nicht für geeignet hält, die Sache der Nachhaltigkeit und Ökologie voranzubringen. Vielmehr sehe er seine Aufgabe darin, den Mainstream-Geschichten andere gegenüberzustellen, in denen ein nachhaltiges Leben nicht als Verzicht, sondern als Bereicherung und Erfüllung gezeichnet wird.

Damit drehte er die gewohnte Perspektive um: Werde mit einem ökologisch verantwortlich geführten Leben meist Einschränkung und Rückschritt verbunden, so führte Welzer umgekehrt vor Augen, auf was wir alle verzichten müssen, wenn wir beispielsweise in unseren Großstädten wie Stuttgart zwölf Prozent der Fläche parkenden Autos vorbehalten: Das gesamte Stadtleben leide darunter – nicht nur die Atemwege wegen des Feinstaubs, sondern auch die kommunikative Lebendigkeit, weil die Menschen nicht mehr an öffentlichen Plätzen sich begegnen würden. Hierzu merkte Welzer an, dass alle Revolutionen in der Geschichte von solch öffentlichen Plätzen ausgegangen seien.

Auch in einer anderen Hinsicht drehte Welzer den Spieß um: Wenn ökologisch bewussten Menschen vorgehalten würde, ihre Lebensweise würde nicht funktionieren, weil sie entweder in die Steinzeit zurückführe oder nicht konsequent durchzuhalten sei, so stellte Welzer dem Mainstream der Gesellschaft die Frage, warum er so gutgläubig an einem Experiment teilnehmen würde, das ganz sicher zum Scheitern verurteilt sei: Denn unendliches Wachstum sei in einer endlichen Welt schlichtweg nicht möglich.

Für Welzer sind Kennzeichen eines guten Lebens: persönliche und politische Freiheit, Sicherheit wie ihn ein Rechtsstaat gewährt sowie erfüllende persönliche Beziehungen zu anderen Menschen. Materieller Wohlstand gehört für Welzer nur insofern zu einem guten Leben, als er ökologisch vertretbar sei.

Insofern fördere unsere auf ein unendliches Wachstum ausgerichtete Politik nicht ein gutes Leben, sondern verhindere es letztendlich. Doch Welzer beließ es nicht bei dieser Kritik, vielmehr forderte er auch sein Nürtinger Publikum auf, zukünftig Geschichten zu erzählen, die ein anderes, ein nachhaltiges Leben zeigten.

Welzer selbst tut dies mit den Publikationen seiner Stiftung Futerzwei, in denen vorbildliche nachhaltige Projekte vorgestellt werden. Damit diese aber nicht als vereinzelte Orchideen wahrgenommen würden, braucht es auch einer gesellschaftspolitischen Perspektive, die Welzer und seine Mitstreiter in seinem Futurzwei-Magazin entwickeln.

Quelle: Nürtinger STATTzeitung


Wohlstand ohne Wachstum - wie ist das möglich?

12. Januar, 8.30 Uhr === Aula: Wohlstand ohne Wachstum - wie ist das möglich? Von Harald Welzer

Das Universalrezept der Politik gegen alle Krisen und Probleme der Gegenwart heißt: Wachstum. Obwohl eigentlich klar sein dürfte, dass Wachstum erstens kein Arbeitsmarktproblem löst und dass es zweitens zur rücksichtslosen Ausbeutung der Ressourcen der Erde führt. Und es ist drittens überhaupt nicht sicher, ob die gesellschaftlichen Fortschritte der letzten 50 Jahre auf Wachstum oder nicht eher auf Bildung, Gesundheit und Kommunikation zurückgehen. Professor Harald Welzer, Sozialpsychologe vom Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, nimmt Abschied von einem falschen Konzept. (Produktion 2012)

Südwestrundfunk SWR Redaktion SWR2 Wissen 76522 Baden-Baden wissen@swr2.de www.swr2.de/wissen


Verspielen wir unsere Freiheit? -- Harald Welzer im Gespräch mit Wolfgang Tischer über sein Buch "Die smarte Diktatur"

Buchvorstellung und Gespräch // Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main // Dienstag, 17. Mai 2016, 19:30 Uhr

Kraftvoller noch als in seinem Bestseller "Selbst denken" beschreibt Harald Welzer in seinem neuen Buch, wie die scheinbar unverbundenen Themen von Big Data, Landraub, Klimawandel, Migration und Ungleichheit zusammenhängen. Im Gespräch mit dem Journalisten Wolfgang Tischer stellt Harald Welzer sein Buch "Die smarte Diktatur.

Der Angriff auf unsere Freiheit" vor und zeigt auf, wie in der smarten Diktatur Konsum und Überwachung zusammenfallen. Ein Plädoyer gegen die Zuschauermentalität und eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit den dringenden Themen unserer Zeit.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem S. Fischer Verlag und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.

170516 via dnb.de

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