Bert Brecht

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(An die Nachgeborenen: BERTOLT BRECHT AN DIE NACHGEBORENEN 1 Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende)
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==Radiotheorie von Bert Brecht==
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Bertolt Brecht gilt als einer der einflussreichsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Aber
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er entwickelte auch eine der ersten Radiotheorien und stand dem Medium Ende der 20er-Jahre, Anfang der 30-Jahre, als es noch komplett neu war, kritisch gegenüber.
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BERTOLT BRECHT
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AN DIE NACHGEBORENEN
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Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
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Alles das kann ich nicht:
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Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
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In die Städte kam ich zu der Zeit der Unordnung
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So verging meine Zeit
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Die auf Erden mir gegeben war.
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Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
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Mit Nachsicht.
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==Ausstellung in Augsburg in 2019==
„… vollens ganz zum Bolschewisten geworden …“?
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01.03. - 26.04.2019
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In Kooperation mit der Brecht-Forschungsstätte der Stadt Augsburg
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"Der Zuschauer des dramatischen Theaters sagt:
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Ja, das habe ich auch schon gefühlt.  
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‑ So bin ich.  
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‑ Das ist große Kunst: das ist alles selbstverständlich.  
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‑ Ich weine mit den Weinenden, ich lache mit den Lachenden.
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Der Zuschauer des epischen Theaters sagt:  
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Das hätte ich nicht gedacht.  
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‑ So darf man es nicht machen.  
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‑ Ich lache über den Weinenden, ich weine über die Lachenden."
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Brecht, Über eine nichtaristotelische Dramatik, in: ders., Schriften zum Theater 3, Frankfurt/M. 1963
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in: Schriften zum Theater 3, Frankfurt/M. 1963
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==Politisch engagiert und dramaturgisch innovativ: ==
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[[Bert Brecht]], gestorben am 14. August 1956, hat das Theater des 20. Jahrhunderts wie kaum ein Zweiter geprägt. Seine Stücke gehören auch heute noch zu den meistgespielten in Deutschland. Dazu zählen etwa die sozialkritische «Dreigroschenoper» oder «Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui», eine Abrechnung mit dem Dritten Reich.
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Brecht schrieb und inszenierte nicht nur zum künstlerischen Selbstzweck, sondern wollte die Zuschauer politisieren und zum Nachdenken anregen: Darauf zielte sein Konzept des «epischen Theaters».
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sie ihre Werke, die sich den Anschein geben, als entstünden sie
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Der Mensch lebt durch den Kopf.
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Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
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Versuch es nur, von deinem Kopf
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Lebt höchstens eine Laus.
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Denn für dieses Leben
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Ist der Mensch nicht schlau genug.
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Niemals merkt er eben
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Diesen Lug und Trug.
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Ja, mach nur einen Plan!
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Sei nur ein großes Licht!
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Und mach dann noch’nen zweiten Plan
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Gehn tun sie beide nicht.
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Denn für dieses Leben
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Ist der Mensch nicht schlecht genug.
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Doch sein höhres Streben
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Ist ein schöner Zug.
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Ja, renn nur nach dem Glück
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Doch renne nicht zu sehr
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Denn alle rennen nach dem Glück
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Das Glück rennt hinterher.
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Denn für dieses Leben
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Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
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Drum ist all sein Streben
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Nur ein Selbstbetrug.
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Der Mensch ist gar nicht gut
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Drum hau ihn auf den Hut.
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Hast du ihm auf dem Hut gehaun
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Dann wird er vielleicht gut.
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Denn für dieses Leben
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Ist der Mensch nicht gut genug
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Darum haut ihm eben
 +
Ruhig auf den Hut!

Aktuelle Version vom 19. April 2024, 17:40 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Radiotheorie von Bert Brecht

http://karldietz.blogspot.de/2014/03/radiotheorie-von-bert-brecht.html

s.a.

Bertolt Brecht gilt als einer der einflussreichsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Aber er entwickelte auch eine der ersten Radiotheorien und stand dem Medium Ende der 20er-Jahre, Anfang der 30-Jahre, als es noch komplett neu war, kritisch gegenüber. Erfahrt hier mehr über Brechts Gedanken zum Radio und dessen Nutzen: https://www.goethe.de/prj/zei/de/art/24948405.html

171023 via fb

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Bert Brecht in Esperanto

Bert Brecht - H. Keuner in Esperanto=== http://vlutermano.free.fr/kojno.html

s.a.

Georg Büchner: Woyzeck in EO http://vlutermano.free.fr/vojceko.htm


An die Nachgeborenen

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende Hat die furchtbare Nachricht Nur noch nicht empfangen.

Bertolt Brecht

https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=iataBl9FC2s

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BERTOLT BRECHT AN DIE NACHGEBORENEN

1 Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende Hat die furchtbare Nachricht Nur noch nicht empfangen. Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! Der dort ruhig über die Straße geht Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde Die in Not sind? Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen. Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt Bin ich verloren.) Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast! Aber wie kann ich essen und trinken, wenn Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt? Und doch esse und trinke ich. Ich wäre gerne auch weise In den alten Büchern steht, was weise ist: Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit Ohne Furcht verbringen Auch ohne Gewalt auskommen Böses mit Gutem vergelten Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen Gilt für weise. Alles das kann ich nicht: Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

2 In die Städte kam ich zu der Zeit der Unordnung Als da Hunger herrschte. Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs Und ich empörte mich mit ihnen. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten Schlafen legt ich mich unter die Mörder Der Liebe pflegte ich achtlos Und die Natur sah ich ohne Geduld. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit Die Sprache verriet mich dem Schlächter Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Die Kräfte waren gering. Das Ziel Lag in großer Ferne Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich Kaum zu erreichen. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war.

3 Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut In der wir untergegangen sind Gedenkt Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht Auch der finsteren Zeit Der ihr entronnen seid. Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung. Dabei wissen wir ja: Auch der Haß gegen die Niedrigkeit Verzerrt die Züge. Auch der Zorn über das Unrecht Macht die Stimme heiser. Ach, wir Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit Konnten selber nicht freundlich sein. Ihr aber, wenn es soweit sein wird Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist Gedenkt unsrer Mit Nachsicht.


Ausstellung in Augsburg in 2019

„… vollens ganz zum Bolschewisten geworden …“?

Die Räterepublik 1919 in der Wahrnehmung Bertolt Brechts

01.03. - 26.04.2019

In Kooperation mit der Brecht-Forschungsstätte der Stadt Augsburg

Zum hundertsten Mal jähren sich die Ereignisse, die 1919 fast zu einem politischen Umsturz geführt hätten. Eine deutsche bzw. bayerische Räterepublik sollte konstituiert werden. Trommeln in der Nacht, Brechts Drama der Revolutionsverweigerung, wurde angeregt durch die Vorgänge in Berlin und München.

Im April 1919 befand Brecht sich in Augsburg, mitten im Geschehen. Diese erste Begegnung mit dem Kommunismus bestimmte Brechts Sicht der Revolution und die Vorbehalte ihr gegenüber. Das zeigen Werke wie das etwa gleichzeitig entstandene Lied des Soldaten der Roten Armee, das Lehrstück Die Maßnahme und die Buckower Elegien.

Brecht entwickelte aus seiner Wahrnehmung des Ersten Weltkriegs und des Elends, das dieser brachte, ein Verständnis der Revolution als Fortsetzung des Krieges und des Leids unter anderer ideologischer, nun roter Flagge. Immun gegenüber der Revolution blieb er, trotz aller Lippenbekenntnisse, selbst in seiner Zeit in der DDR.

130319 via fb


Über eine nichtaristotelische Dramatik

"Der Zuschauer des dramatischen Theaters sagt:

Ja, das habe ich auch schon gefühlt. ‑ So bin ich. ‑ Das ist nur natürlich. ‑ Das wird immer so sein. ‑ Das Leid dieses Menschen erschüttert mich, weil es keinen Ausweg für ihn gibt. ‑ Das ist große Kunst: das ist alles selbstverständlich. ‑ Ich weine mit den Weinenden, ich lache mit den Lachenden.


Der Zuschauer des epischen Theaters sagt:

Das hätte ich nicht gedacht. ‑ So darf man es nicht machen. ‑ Das ist höchst auffällig, fast nicht zu glauben. ‑ Das muss aufhören. ‑ Das Leid dieses Menschen erschüttert mich, weil es doch einen Ausweg für ihn gäbe. ‑ Das ist große Kunst: da ist nichts selbstverständlich. ‑ Ich lache über den Weinenden, ich weine über die Lachenden."

Brecht, Über eine nichtaristotelische Dramatik, in: Schriften zum Theater 3, Frankfurt/M. 1963

110222 via fb


Politisch engagiert und dramaturgisch innovativ:

Bert Brecht, gestorben am 14. August 1956, hat das Theater des 20. Jahrhunderts wie kaum ein Zweiter geprägt. Seine Stücke gehören auch heute noch zu den meistgespielten in Deutschland. Dazu zählen etwa die sozialkritische «Dreigroschenoper» oder «Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui», eine Abrechnung mit dem Dritten Reich. Brecht schrieb und inszenierte nicht nur zum künstlerischen Selbstzweck, sondern wollte die Zuschauer politisieren und zum Nachdenken anregen: Darauf zielte sein Konzept des «epischen Theaters».

2108 via fb rls


...

der MDR - Mitteldeutscher Rundfunk zeigt heute um 23.05 Uhr die Dokumentation "Brecht und das Berliner Ensemble". Regisseur Heinrich Breloer hat die letzten Zeitzeug:innen nach ihren Erinnerungen an Bert Brecht und diese außergewöhnliche Zeit befragt. hier findet ihr die Doku: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/reportagen-dokus/video-lebenslaeufe-brecht-und-das-berliner-ensemble-100.html

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"Einer der schlimmsten Fehler der Dadaisten besteht darin, daß sie ihre Werke, die sich den Anschein geben, als entstünden sie unmittelbar und für die allerwirklichste Gegenwart, drucken lassen."

Bert Brecht

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BALLADE VON DER UNZULÄNGLICHKEIT MENSCHLICHEN PLANENS

Der Mensch lebt durch den Kopf. Sein Kopf reicht ihm nicht aus. Versuch es nur, von deinem Kopf Lebt höchstens eine Laus. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht schlau genug. Niemals merkt er eben Diesen Lug und Trug. Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch’nen zweiten Plan Gehn tun sie beide nicht. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht schlecht genug. Doch sein höhres Streben Ist ein schöner Zug. Ja, renn nur nach dem Glück Doch renne nicht zu sehr Denn alle rennen nach dem Glück Das Glück rennt hinterher. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht anspruchslos genug. Drum ist all sein Streben Nur ein Selbstbetrug. Der Mensch ist gar nicht gut Drum hau ihn auf den Hut. Hast du ihm auf dem Hut gehaun Dann wird er vielleicht gut. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht gut genug Darum haut ihm eben Ruhig auf den Hut!

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