Bibliothek der Freien

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Freitag, 13. September 2019, 19 Uhr
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Elisabeth Voß: Mit solidarischem Wirtschaften die Welt verändern?
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===Mit solidarischem Wirtschaften die Welt verändern?===
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Für ein gutes Leben für jede*n überall sind Kritik und Widerstand wichtig, aber ebenso der Aufbau wirtschaftlicher Alternativen. Zum Einstieg wird dieses Andere skizziert, und die transformatorischen Potenziale in der Vielfalt solcher Betriebe und Projekte. Diese alternativen Ideen und Praxen geraten sowohl von rechter als auch von neoliberaler Seite unter Druck, zum Beispiel indem Begriffe mit neuer Bedeutung belegt werden. Erschwernisse kommen jedoch nicht nur von außen, sondern die Solidarität untereinander ist ebenfalls sehr herausfordernd.  
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Zum Einstieg wird dieses Andere skizziert, und die transformatorischen Potenziale in der Vielfalt solcher Betriebe und Projekte. Diese alternativen Ideen und Praxen geraten sowohl von rechter als auch von neoliberaler Seite unter Druck, zum Beispiel indem Begriffe mit neuer Bedeutung belegt werden. Erschwernisse kommen jedoch nicht nur von außen, sondern die Solidarität untereinander ist ebenfalls sehr herausfordernd.  
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Danach gibt es Einblicke in Beispiele anderen Wirtschaftens, die über Nischen hinausweisen, zum Beispiel Solidarischen Handel; Ansätze munizipalistischer Bewegungen, Netzwerke selbstverwalteter Betriebe; Aufnahme von Geflüchteten in verlassenen Dörfern etc. Abschließend wird über die Vorbereitungen des berichtet.  
Danach gibt es Einblicke in Beispiele anderen Wirtschaftens, die über Nischen hinausweisen, zum Beispiel Solidarischen Handel; Ansätze munizipalistischer Bewegungen, Netzwerke selbstverwalteter Betriebe; Aufnahme von Geflüchteten in verlassenen Dörfern etc. Abschließend wird über die Vorbereitungen des berichtet.  
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Elisabeth Voß schreibt, spricht und berät zu Selbstverwaltung und solidarischem Wirtschaften. Von 1993 bis 1996 hat sie im Projekt A in Neustadt/Weinstraße gelebt und in einem Kollektiv gearbeitet.
 
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(Vortrag mit anschließender Diskussion)
 
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Elisabeth Voß schreibt, spricht und berät zu Selbstverwaltung und solidarischem Wirtschaften.
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Von 1993 bis 1996 hat sie im Projekt A in Neustadt/Weinstraße gelebt und in einem Kollektiv gearbeitet.
www.elisabeth-voss.de
www.elisabeth-voss.de
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Vortrag mit anschließender Diskussion
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Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie
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Freitag, 20. September 2019, 20 Uhr
Freitag, 20. September 2019, 20 Uhr

Version vom 4. September 2019, 11:30 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Bibliothek der Freien

Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg

eMail: DieFreien@BibliothekderFreien.de URL: http://www.BibliothekderFreien.de Berliner Bibliothekssigel: B 1576

Handbibliothek mit mehr als 2000 anarchistischen Büchern und Broschüren sowie 3000 Exemplaren von über 200 aktuellen und verblichenen Zeitschriften des In- und Auslands

LidiaP == Liste digitalisierter anarchistischer Periodika http://www.bibliothekderfreien.de/lidiap/index.htm Freier Download von mehr als 300 libertären Zeitschriftentiteln in 19 Sprachen aus 134 Jahren


Artikel zur Bibliothek der Freien in BuB Nr. 6, 2018, Seiten 334-335== https://www.bibliothekderfreien.de/texte/BuB_6-2018_S.334-335.pdf


Bakunin: Gott und der Staat

"Nur solange ich die Freiheit und das Menschentum aller Menschen, die mich umgeben, anerkenne, bin ich selbst Mensch und Frei. Nur wenn ich ihren menschlichen Charakter anerkenne, anerkenne ich auch den meinen... Ein Sklavenhalter ist kein Mensch,s ondern ein Herr. Weil er das Menschentum seiner Sklaven nicht kennt, kennt er sein eigenes nicht... Nur dann bin ich wahrhaft frei, wenn alle Menschen, die mich umgeben, Frauen und Männer, ebenso frei sind wie ich. Die Freiheit der anderen, weit entfernt davon, eine Beschränkung oder die Verneinung meiner Freiheit zu sein, ist im Gegenteil ihre notwendige Vorraussetzung und Bejahung".

via

Besuch in Bern am Grab von Michail Bakunin. So konnte ich dort ein zwanzig Jahre altes Versprechen einlösen: Eine Rose für Bakunin! Siehe das Porträt des Anarchisten und Philosophen der Freiheit: http://archive.fo/Va7S8

010419 via fb

2019

3. September 2019, 19 Uhr

Prof. Dr. Ulrich Klemm:

Mythos Schule – Warum Bildung entstaatlicht und entschult werden sollte

Klemms zentrale These ist, dass Bildung und Lernen nur dann wirklich gelingen können, wenn sie entstaatlicht und entschult werden. In den Mittelpunkt seiner Argumentation stellt er fünf traditionelle Vorstellungen von Schule, die er als Mythen bezeichnet:

Schule sichert Wissen Schule schützt Kinder Schule garantiert kulturellen Fortbestand Schulreformen verbessern Schule Heute wissen wir alles besser

Erst wenn wir es wagen, uns auf eine demokratische Vorstellung von Schule einzulassen und Bildung „vom Kinde aus“ denken, werden wir den Blick frei bekommen für eine freiheitliche und humane Veränderung unseres Bildungssystems.

(Vortrag mit Diskussion)


Bibliothek der Freien Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg http://www.BibliothekderFreien.de


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13. September 2019, 19 Uhr

Mit solidarischem Wirtschaften die Welt verändern?

Für ein gutes Leben für jede*n überall sind Kritik und Widerstand wichtig, aber ebenso der Aufbau wirtschaftlicher Alternativen.

Zum Einstieg wird dieses Andere skizziert, und die transformatorischen Potenziale in der Vielfalt solcher Betriebe und Projekte. Diese alternativen Ideen und Praxen geraten sowohl von rechter als auch von neoliberaler Seite unter Druck, zum Beispiel indem Begriffe mit neuer Bedeutung belegt werden. Erschwernisse kommen jedoch nicht nur von außen, sondern die Solidarität untereinander ist ebenfalls sehr herausfordernd.

Danach gibt es Einblicke in Beispiele anderen Wirtschaftens, die über Nischen hinausweisen, zum Beispiel Solidarischen Handel; Ansätze munizipalistischer Bewegungen, Netzwerke selbstverwalteter Betriebe; Aufnahme von Geflüchteten in verlassenen Dörfern etc. Abschließend wird über die Vorbereitungen des berichtet.

Elisabeth Voß schreibt, spricht und berät zu Selbstverwaltung und solidarischem Wirtschaften. Von 1993 bis 1996 hat sie im Projekt A in Neustadt/Weinstraße gelebt und in einem Kollektiv gearbeitet. www.elisabeth-voss.de


Vortrag mit anschließender Diskussion


Bibliothek der Freien Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg http://www.BibliothekderFreien.de


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Freitag, 20. September 2019, 20 Uhr Filmvorführung: Ostpunk! – too much future Anmerkung: Filmbeschreibung 
Dieser Film ist ebenso laut und authentisch wie das politische und ästhetische „Nein“ von Punk. Punk im Osten, das war Subkultur im anderen Deutschland, das war Tumult, das war totale Verweigerung. Die Punks in der DDR stießen an die Grenzen eines Systems, das seine Jugend steuern wollte. Im Konflikt zwischen Kollektiv und Individuum, Zukunftsnorm und Lebenslust schrieben sie ein bizarres Kapitel ostdeutscher Geschichte. Punkband wie Wutanfall, Schleimkeim, L‘Attentat, Betonromantik oder Planlos stemmen sich gegen einen verordneten Zukunftsoptimismus und eine soziale Überversorgung. Im Anschluss Gespräch über den Film. Wir freuen uns wenn Besucher*innen ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen teilen möchten. (Filmvorführung mit anschließender Diskussion)

Freitag, 27. September 2019, 19 Uhr Elisabeth Voß: Hierarchiefrei leben, ohne Chef und Staat? Das Buch des anarchistischen Autors Horst Stowasser (1951 bis 2009): „Projekt A“, Erstauflage 1984, ist soeben neu erschienen. Darin wird eine Vision entwickelt von einer Welt, in der die Lebensbereiche Arbeit, Wohnen, politisches Engagement und Freizeit nicht mehr voneinander getrennt sind. Ausgehend von einer westdeutschen Kleinstadt soll dieser alternative Lebensentwurf eines Projektanarchismus so attraktiv werden, dass er sich nach und nach auf die ganze Welt ausdehnt. In Neustadt/Weinstraße wurde ab 1989 versucht, dies umzusetzen: Die WESPE; weit mehr als 100 Leute waren an dem Projekt beteiligt. Die Idee und Erfahrungen werden – aus subjektiver Sicht der Vortragenden – dargestellt. Hinweis: Die Veranstaltung hat nichts mit dem Film „Projekt A“ zu tun. Elisabeth Voß schreibt, spricht und berät zu Selbstverwaltung und solidarischem Wirtschaften. Von 1993 bis 1996 hat sie im Projekt A in Neustadt/Weinstraße gelebt und in einem Kollektiv gearbeitet. (Vortrag mit anschließender Diskussion)

www.elisabeth-voss.de

Freitag, 4. Oktober 2019, 19 Uhr Auf den Spuren von Kropotkin. Vor-Veranstaltung zur Exkursion nach Rüdersdorf Kropotkins Werdegang über die Eiszeitforschung zum Anarchokommunismus. Sein damaliges Pedant aus dem höheren Adelsstand war hier in Berlin: Ferdinand von Richthofen. Als Geologe erforschte er im Fach Geomorphologie den Löß. Und war zugleich führendes Mitglied in der deutschen Kolonialgesellschaft. Was hat all dies mit der „imperialen Lebensweise“ zu tun? Der innovative „Öko“-Kapitalismus „fährt weiter“, das heißt, Elektromobilität ist jetzt angesagt … (Vortrag mit anschließender Diskussion)

Samstag, den 5. Oktober 2019, 13 Uhr, S-Bahn Friedrichshagen Exkursion nach Rüdersdorf: Kalkstein-Abbau, Zement und Alternativen Was ist geologisch pikant am Rüdersdorfer Tagebau? Wie wäre es mit alternativen Natur-Baustoffen? Was bedeutet der Begriff: Extraktivismus? Was wäre die Alternative zum E-Mobil? Was lief in Rüdersdorf während des Nazi-Faschismus? Wie wäre es mit einer „glokalen“ Dezentralisierung? Sowohl für die Industrie und Energie, was seinerzeit schon Kropotkin beschrieb. Für einen libertären Kommunalismus!

Ab 13 Uhr S-Bahn Friedrichshagen dann mit der Tram 88 weiter bis zur Heinitz-Strasse, weiter zu Fuß zum Museum. Bei jedem Wetter. Wichtig: Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung unter workshop[at]bibliothekderfreien.de

Freitag, 18. Oktober 2019, 19 Uhr Gerhard Bauer: Zum Thema Glück. „Freiheit und Glück!“ so grüßten sich Libertäre und Anarchisten früher, einige tun es heute noch. Was zur Freiheit gehört, haben wir uns schon in mehreren Veranstaltungen vergegenwärtigt, bei Marx und Bakunin, bei Moses Hess, bei Landauer und noch bei heutigen Vorkämpfern der Anarchie. Aber das Glück, lässt sich das ebenso einfach fassen? Lässt es sich definieren? Was gehört dazu, dass wir uns von Glück erfüllt nennen können? Was richtet das Glück mit uns und in uns an? Wir müssen das Glück nicht zerfasern, aber sichtlich gibt es ein geistliches Glück: „Halleluja“ in den höchsten Tönen, und gibt ein bourgeoises Glück: gelungene Geschäfte und Gemütlichkeit, dazu schon seit Aristoteles (und noch verschärft seit der Stoa) „Selbstgenügsamkeit“. Worin aber bestünde das Glück der vielen heutigen Bewohner dieses Landes und anderer Länder? Gab es Zeiten, in denen es das schon mal gegeben hat? Wie sähe es heute aus, und zwar besonders das kollektive und soziale Glücklichsein? „Glück ist eine Art Mut“, wird einer Schriftstellerin namens Johnson zugeschrieben. 
Da ich Philologe bin, liegt es mir nahe, in den Tresoren der schönen Literatur sagen wir der letzten 2 Jahrhunderte nachzusehen, wie noch nicht befreite, doch um ihre Befreiung kämpfende Menschen, Publizisten, Poeten sich eine glückliche Menschheit in einer glücklichen Welt vorgestellt haben. Von Büchner und Heine über die ausdauernden „Könige der Landstraßen“ der vorigen Jahrhundertwende, über Erich Mühsam, Oskar Maria Graf, Else Lasker-Schüler bis zu Jurek Becker und Fred Wander haben Literaten selbst in finsteren Zeiten ausgeschaut nach Zuständen haltbaren Glücks. Und haben sich, ihr Denken, ihre Künste eingesetzt, einen solchen Zustand herbeizuführen. Der befreiten Menschheit soll das Glück nicht einfach in den Schoß fallen – erst wenn sie sich definitiv dafür bereit macht, wenn sie ihre Gedanken, ihre Kunst und ihre Künste, ihre Alltagsbemühungen jeden Tag darauf richtet, kann sie hoffen, zusammen mit der Freiheit auch das Glück zu erringen. Intensiv bei sich sein kann Glück bedeuten, aber das haltbarste, das beglückteste Glück stellt sich erst ein, wenn wir es schaffen, es mit anderen zu teilen. „Ausgeteilet erfreut solch Gut, und getauschet, mit Fremden, / Wird’s ein Jubel“ (Hölderlin). Achten wir hier darauf, dass Hölderlin die „Fremden“ als die eigentlichen Adressaten und Tauschpartner des Glücks ansetzt. Seine Meinung ist, dass glückliche Zeiten die Differenz zwischen eigen und „fremd“ überhaupt zum Verschwinden bringen.

  1. Das Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft. Untersuchung eines zentralen Spannungsfeldes im Anarchismus # Die anarchistische Tradition, Theorie und Bewegung ist durchzogen von verschiedensten Spannungsfeldern. Handelt es sich dabei aber um Widersprüche, wenn die Vielfalt gerade ein Merkmal des Anarchismus ist? Wenn nicht, worin besteht dann der gemeinsame Nenner unterschiedlicher anarchistischer Positionen? Meine These lautet, dass ein Denken in Paradoxien als grundlegendes Merkmal des Anarchismus gelten kann. Und dies finde ich durchaus begrüßenswert. Mit einem bestimmten Schema habe ich am Beispiel von zahlreichen anarchistischen Quellentexten untersucht, wie sich das spannungsvolle Verhältnis zwischen Kollektivismus und Individualismus im Anarchismus gestaltet. Wann gilt in diesen Kollektivität als Zwangsgemeinschaft? Welche Form des Individualismus beruht letztendlich nur auf einem bürgerlichen Verständnis? Was gilt Anarchist*innen als ein sinnvolles Verständnis und Verhältnis von Einzelnen und Gemeinschaft?

(Vortrag mit anschließender Diskussion)

Freitag, 25. Oktober 2019, 18:30 Uhr Dietmar Wolf: Antifa-Gruppen in der DDR Vor nunmehr drei Jahrzehnten gründeten sich die ersten unabhängigen Antifa-Gruppen in der DDR. Nach dem Angriff von Neonazis auf ein Punk-Konzert in der Berliner Zionskirche und angesichts eines zunehmenden Rassismus war ihr erklärtes Ziel, die Gesellschaft wachzurütteln und Selbstverteidigung zu organisieren.

Freitag, 1. November 2019, 19 Uhr Klaus Hugler: Wehrerziehung, Wehrdienstverweigerung, Totalverweigerung in der DDR Es gab, kurzgefasst und auf einen Nenner gebracht, in der DRR nur die Möglichkeiten: „Dienen, bauen oder sitzen?“ Wer sich für einen antimilitaristischen Weg entschied und offen seinen Pazifismus zeigte, der bekam die unerbittlichen Repressionen der Staatsmacht zu spüren, bis zum Gefängnis. (Vortrag mit anschließender Diskussion)

Freitag, 15. November 2019, 19 Uhr Rolf Cantzen: Esoterische Biotope Zur Satsang-Szene gehören im deutschsprachigen Raum etwa 200 „spirituell Meister*innen“ – Tendenz steigend. Sie wollen den Menschen „Advaita“ nahe bringen, ein Einheitserlebnis, einen Zustand jenseits des Denkens und Fühlens, voller Liebe, Harmonie, Frieden und Glück. Der Haken an der Sache: Dieser Zustand kann nicht gezielt herbeigeführt werden. Er ist eigentlich nicht einmal benennbar. Denn Benennungen nimmt der „Mind“ vor, der Verstand, das Denken. Der Mind beurteilt, unterscheidet, kritisiert und erzeugt Zwiespalt. Er ist für alles Unglück verantwortlich. Der Mind ist der Feind. Er ist es auch, der den spirtuellen Meister kritisiert... Rolf Cantzen war in der Satsang-Szene unterwegs und hat Skurriles und Fragwürdiges zu berichten. Der Autor Rolf Cantzen, geboren 1955, arbeitet als freier Autor und Hörfunkjournalist für das Feature-, Bildungs- und Wissenschaftsprogramm verschiedener Sender. 2014 erschien im Alibri Verlag sein spiritueller Ratgeber „Wiedergeboren werden – aber richtig.“ (Vortrag mit anschließender Diskussion)

Freitag, 22. November 2019, 19 Uhr Jonathan Eibisch: Das Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft. Ein zentrales Spannungsfeldes im Anarchismus Mit einem bestimmten Schema hat Jonathan Eibisch am Beispiel von zahlreichen anarchistischen Quellentexten untersucht, wie sich das spannungsvolle Verhältnis zwischen Kollektivismus und Individualismus im Anarchismus gestaltet. Wann gilt in diesen Kollektivität als Zwangsgemeinschaft? Welche Form des Individualismus beruht letztendlich nur auf einem bürgerlichen Verständnis? (Vortrag mit anschließender Diskussion)

Freitag, 29. November 2019, 19 Uhr Mythos „Leseland DDR“. Subkulturelle Wege zu Wissen und Information unter der Zensur Auf der Buchmesse in Leipzig zelebrierte sich die DDR als großes offenes Leseland. Dabei scheute man nicht den Systemvergleich mit der BRD und verwies auf beeindruckende Zahlen in den Bereichen: Lesefähigkeit (es gab offiziell keine Analphabeten in der DDR), Lesepensum, Bibliotheksdichte, Buchproduktion usw. Die alltägliche Wirklichkeit war eine ganz andere. Der totalitäre Staat beanspruchte die Denkhochheit über die Köpfe seiner Bürger. (Erzählung, Vortrag und Diskussion)

Samstag, 30. November, 19 Uhr Maurice Schumann: Berlin – Philosophisch. Ein Reiseführer auf den Spuren der Philosophen Durch Berlin auf den Spuren der großen Philosophen. Sehen wo sie gelebt hatten und wo sie begraben liegen, an ihre Wirkungsstätten gelangen und dabei kurzweilig und interessant unterhalten werden – das will dieser Reiseführer. Mit einem guten halben Dutzend Gängen durch Berlin wird der Leser, die Leserin in Schenken, auf Friedhöfe und vor historische Gebäude geführt.



Eintritt zu allen Veranstaltungen frei


Wer per E-Mail über die Veranstaltungen der Bibliothek der Freien informiert werden will, sende bitte eine Mail an: Subscribemail@BibliothekderFreien.de


1408 via site


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Montag, 25. März 2019, 19 Uhr

Lou Marin: Pazifismus oder gewaltfreier Anarchismus?

Pazifismus und gewaltfreier Anarchismus werden in der „Linken“ oftmals und fälschlicherweise als synonym verstanden. Manchmal wird der gewaltfreie Anarchismus auch gar nicht als solcher benannt, sondern es wird der Pazifismus (angeblich immer gegen Gewalt: falsch!) dem Anarchismus (angeblich immer für Gegengewalt: falsch!) gegenübergesetzt. Doch im deutschsprachigen Raum existiert durch die lange Tradition und Praxis der Graswurzelrevolution (seit 1972) und ihr nahe stehender Aktionskampagnen (von Bauplatzbesetzungen in der Anti-AKW-Bewegung über antimilitaristische Manöverstörungen in den 80er-Jahren, über Blockaden der Castor-Transporte bis zu den jüngsten Kampagnen zivilen Ungehorsams der Klimabewegung) der gewaltfreie Anarchismus als eine – von vielen – Strömungen des Anarchismus. International ist diese Strömung in der antimilitaristischen Internationale der „War Resisters’ International“ (seit 1921) organisiert. Der Pazifismus dagegen, als bürgerlicher und sozialdemokratischer Pazifismus, hat eine andere Geschichte. Sie ist zwar auch mit individueller Kriegsdienstverweigerung, aber vorwiegend mit parlamentarischen Friedenskonferenzen, internationalen Schiedsgerichten, der historischen Forderung nach einem Volksheer anstatt einem stehenden Heer, Appellen an die und Verhandlungen unter den Regierenden verknüpft. Der Pazifismus ist befriedend, der gewaltfreie Anarchismus revolutionär und befreiend. Im Vortrag wird besonders auf die Darstellung der Unterschiede Wert gelegt, um die verbreitete Ineinssetzung von Pazifismus und gewaltfreiem Anarchismus zurückzuweisen. (Vortrag mit anschließender Diskussion)


Freitag, 29. März 2019, 19 Uhr

Maurice Schuhmann:

Spuren der Stirner- und Nietzsche-Rezeption im Werk von Ret Marut/B. Traven

„Wenn das Werk spricht, hat der Autor zu schweigen“ heißt es sinngemäß im Werk Friedrich Nietzsches. Wie kaum ein anderer Schriftsteller hat der Anarchist und Bestsellerautor B. Traven („Der Schatz der Sierra Madre“, „Das Totenschiff“), der am 26. März 1969 in Mexiko verstarb, versucht, das Postulat umzusetzen. Bei ihm trat der Autor hinter das Werk zurück – und damit machte er sich gleichzeitig so spannend für die literarische Öffentlichkeit, so dass es eine regelrechte Jagd auf das Phantom B. Traven gab. Besonders sein Frühwerk („Der Ziegelbrenner"), welches er unter dem Namen Ret Marut publizierte, ist geprägt von seiner Nietzsche- und Max Stirner-Rezeption, wie sie in der Epoche des I. Weltkrieges in libertären Kreisen häufig anzutreffen war. Anlässlich seines 50. Todestages gilt es die Rezeption jener beiden Philosophen in seinem Gesamtwerk nachzugehen und die Besonderheiten jener Traven’schen Lesart im Kontext des zeitgenössischen anarchistischen Diskurses herauszuarbeiten.

(Vortrag mit anschließender Diskussion)


Freitag, 5. April 2019, 19 Uhr

DISRUPT! Autonomie und transformierte Herrschaft in Zeiten digitalisierter Fremdbestimmung

Mit „DISRUPT!“ beschreibt das Autor*innen-Kollektiv Capulcu die Versuche, das menschliche Dasein den Anforderungen einer reduktionistischen künstlichen Intelligenz zu unterwerfen. Der Anpassungsdruck des Menschen an die Maschine wirkt bereits jetzt – weit vor einer vollständigen Vernetzung aller mit allem. Capulcu dechiffriert diese „Entwicklung“ als Angriff auf unsere Autonomie und analysiert seine entsolidarisierende Wirkung. Denn Technologie ist nie neutral, sondern immanent politisch.

DELETE untersucht, wie sich Machtverhältnisse durch diesen technologischen Angriff verändern. Die klassischen politischen Institutionen erleiden einen Bedeutungsverlust während der Einfluss der Tech-Giganten über die Ökonomisierung der entlegensten Lebensbereiche weiter steigt. Soziale Punktesysteme verlängern mit ihrem permanenten „Rating“ und „Scoring“ die Reichweite der Disziplinierung weit über die direkte Ausbeutung im Arbeitsverhältnis hinaus. Wie verändert sich die Bedingungen für Autonomie und soziale Revolte in dieser zunehmenden Fremdbestimmung?

Capulcu hält einen Gegenangriff auf die Praxis und die Ideologie der totalen Erfassung, Bewertung und Lenkung für zwingend notwendig. Die Autor*innen plädieren für die Wiederbelebung einer praktischen Technologiekritik.

(Vortrag mit anschließender Diskussion) capulcu.blackblogs.org


Samstag, 13. April 2019, 13:30 Uhr Räte: Modell und Praxis Zunächst stellen wir ein einfaches Modell einer Gesellschaft der Räte vor. Auch die CNT/FAI propagierte immer das Prinzip „vom Einfachen zum Komplexen“. Murray Bookchins Idee des libertären Kommunalismus folgt danach. Weiter geht es mit der Schweizer Anarchistin Clara Thalmann, die 1937 in einem Provinzdorf zur Praxis überging. Und ein weiteres praktisches Beispiel wird erläutert: Der katalanische Zugverkehr. Die beiden größten spanischen Gewerkschaften, die CNT und die sozialistische Gewerkschaft, machten sich vereint an die revolutionäre Umwälzung. Ein Workshop mit Raum fürs Nachdenken und die Diskussion. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten ein zusammenfassendes Paper. (Workshop und Referat mit Bildern und Videos) Anmeldung: diefreien@bibliothekderfreien.de

Donnerstag, 2. Mai 2019, 19 Uhr im Robert-Havemann-Saal Gustav Landauer zum 100. Todestag

Bis in den Mai hinein, über sechs Wochen hinweg, wird im Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg die umfassende Ausstellung „Anarchie ist das Leben der Menschen, die dem Joche entronnen sind. Gustav Landauer in Berlin (1889-1917)“ gezeigt. Geboren in Karlsruhe und ermordet in München schlägt die Ausstellung den Bogen und fokussiert dabei die Aktivitäten des freiheitlichen Sozialisten in Berlin. Anlässlich des 100. Todestages Landauers findet am 2. Mai die zentrale Veranstaltung im Rahmenprogramm der Ausstellung im Havemann-Saal statt. Der Abend wird eingeleitet mit einer szenischen Lesung. Danach wird es in kurzen Stellungnahmen und einer moderierten Podiumsdiskussion um das Unabgegoltene in Landauers Denken gehen, um heute noch – oder wieder – dringende Fragen von allgemeinem Interesse, aber auch um Gespräch, Anekdote und Unterhaltung.


Freitag, 10. Mai 2019, 18:30 Uhr Bibliothek der Freien Vorstellung des Projekts Für alle Interessierten: Ein Einblick in das Bibliotheksprojekt und eine Orientierung über unsere Bestände an Büchern, Zeitschriften, Archivalien und anderem.


18. Januar 2019, 18:30 Uhr

Bibliothek der Freien - Vorstellung des Projekts

Für alle Interessierten: Ein Einblick in das Bibliotheksprojekt und eine Orientierung über unsere Bestände an Büchern, Zeitschriften, Archivalien und anderem.


25. Januar 2019, 19 Uhr

Lothar Binger: 68 – selbstorganisiert & antiautoritär

Der 68er-Aufbruch: Neue Vorstellungen von Erziehung, Sexualität, Beziehungen von Frauen und Männern und Versuche eines anderen Zusammenlebens in Kommunen und Wohngemeinschaften. Darüber berichtet Lothar Binger, Autor des Buches „68 selbstorganisiert & antiautoritär“.

Er wirkte in Westberlin in etlichen Initiativen mit, die es so zum ersten Mal gab. 1968 der erste Berliner Kinderladen, 1969 das Kinderladen INFO, 1968 die erste deutsche Undergroundzeitung Linkeck, 1970 die ersten linken Kinderbücher, 1970 Beginn der Stadtteilarbeit in Kreuzberg, Gründung des Lehrlingstheaters Rote Steine, Produktion der ersten „Ton Steine Scherben“-Single, 1971 die ersten erfolgreichen Berliner Hausbesetzungen des Jugendzentrums Kreuzberg und des Rauch-Hauses als Ergebnis der Jugendarbeit. 1972 startete mit der Gründung der GUM, dem GUM-INFO und 1974 mit dem Positionspapier der erste Versuch, die Undogmatische Linke auf ein theoretisches Fundament zu stellen und im Frühjahr 1974 entstand mit dem INFO BUG (Berliner Undogmatischer Gruppen) ein wöchentliches Kommunikationsorgan für die Sponti-Linke in Westberlin, das über vier Jahre Bestand hatte. Das alles unter der Devise: Selbstorganisiert, undogmatisch, antiautoritär und selbstverständlich antikapitalistisch. (Vortrag mit anschließender Diskussion)


10. Februar 2019, 14 Uhr

Die Geschichte einer jungen Rebellin

Lesung für Kinder

Die Bibliothek öffnet an diesem Sonntag die Türen speziell für Kinder und wir möchten euch gerne die Geschichte einer jungen Rebellin erzählen, die sich mutig gegen eine Großmacht stellt. Es ist eine zeitlose Geschichte, die in diesen Zeiten voranschreitender Beschleunigung zum Innehalten anregt. Die Lesung wird musikalisch begleitet, und wir laden euch herzlich ein, Kekse, Tee oder Punsch mitzubringen. Bringt außerdem Decken und Kissen mit, damit ihr es euch gemütlich machen könnt.

Bibliothek der Freien Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg http://www.BibliothekderFreien.de



Freitag, 15. Februar 2019, 19 Uhr

Das Kiezhaus Agnes Reinhold stellt sich vor

Die Idee, einen Raum als Teil der kommunalen Struktur in der Nachbarschaft aufzubauen und gemeinsam zu verwalten, hat mit dem Bezug der Räumlichkeiten in der Afrikanischen Straße 74 im Berliner Stadtteil Wedding ein große Verwandlung in Richtung Wirklichkeit erfahren. Das Kiezhaus Agnes Reinhold soll einen Ort ermöglichen, um zusammenzutreffen und sich jenseits von kapitalistischer Verwertungspolitik und dem Joch von Nationalstaaten und Grenzen auszutauschen. Hiermit ist in Berlin ein neuer Freiraum geschaffen worden, während so viele andere schwinden. An dem Abend stellen wir das Projekt vor, anschließend wird die Gustav-Landauer-Initiative vom Leben und Schaffen der Namenspatronin Agnes Reinhold, einer Kämpferin der frühen anarchistischen Bewegung in Berlin, erzählen. Zu ihrer Zeit war sie hochgeehrt als „anarchistische Louise Michel“ – heute ist sie ganz zu Unrecht vergessen. Unter hohem persönlichen Einsatz organisierte sie mit ihrer Gruppe „Autonomie“ den Schmuggel und die Verteilung von anarchistischen Zeitungen und Flugblättern in Berlin, baute ein Kontaktnetz der ersten Gruppen in Deutschland und den angrenzenden Ländern auf und rief gerade die Frauen zum politische Engagement. Als ihre Gruppe 1890 verhaftet wurde, nahm sie alle Schuld auf sich und erreichte Freisprüche für alle anderen Angeklagten – zu einem hohen Preis: 6 Jahre Zuchthaus in Einzelhaft. Nach der Entlassung machte sie ihre erschütternden Hafterfahrungen öffentlich und trat unerschrocken gegen ihre Peiniger auf. (Vortrag mit anschließender Diskussion)

kiezhaus.org


Freitag, 1. März 2019, 18:30 Uhr

Bibliothek der Freien

Vorstellung des Projekts

Für alle Interessierten: Ein Einblick in das Bibliotheksprojekt und eine Orientierung über unsere Bestände an Büchern, Zeitschriften, Archivalien und anderem.


Freitag, 15. März 2019, 19 Uhr

1919–2019: 100 Jahre Revolution & die Münchener Räterepublik

Im Dezember 1919 wurde im Räte-Kongress mehrheitlich für die verfassungsgebende Nationalversammlung gestimmt. Dies war eine bittere Enttäuschung für die revolutionäre Linke und die Linksradikalen, eine Entscheidung für den Parlamentarismus statt einer freiheitlich-sozialistischen Räte-Republik. Zugleich war damit der Kapitalismus „gerettet“. Dies geschah aus der Not und dem sozialen Elend heraus. Gleichzeitig gab es neue Revolutionserwartungen. Es folgten Massen-Streiks, z.B. in Berlin und dem Ruhrgebiet.

Im April 1919 wurde die Bairische Räterepublik ausgerufen. Mitten drin „Träumer“ und libertäre Denker, wie Landauer, Mühsam und Toller. Zur gleichen Zeit wuchs die anarchosyndikalistische Gewerkschaft FAUD massiv an. Eine Kommission mit Augustin Souchy wurde einberufen, sie wollte ein realistisches Selbstverwaltungsmodell kreieren – jenseits aller „Träumereien“. Die Veranstaltung soll ein libertärer Erinnerungsschub für die Zukunft sein, jenseits des Bildes eines kohleverschmierten Bergarbeiter-Kumpels. (Vortrag mit anschließender Diskussion)


Montag, 25. März 2019, 19 Uhr

Pazifismus oder gewaltfreier Anarchismus?

Pazifismus und gewaltfreier Anarchismus werden in der „Linken“ oftmals und fälschlicherweise als synonym verstanden. Manchmal wird der gewaltfreie Anarchismus auch gar nicht als solcher benannt, sondern es wird der Pazifismus (angeblich immer gegen Gewalt: falsch!) dem Anarchismus (angeblich immer für Gegengewalt: falsch!) gegenübergesetzt. Doch im deutschsprachigen Raum existiert durch die lange Tradition und Praxis der Graswurzelrevolution (seit 1972) und ihr nahe stehender Aktionskampagnen (von Bauplatzbesetzungen in der Anti-AKW-Bewegung über antimilitaristische Manöverstörungen in den 80er-Jahren, über Blockaden der Castor-Transporte bis zu den jüngsten Kampagnen zivilen Ungehorsams der Klimabewegung) der gewaltfreie Anarchismus als eine – von vielen – Strömungen des Anarchismus. International ist diese Strömung in der antimilitaristischen Internationale der „War Resisters’ International“ (seit 1921) organisiert.

Der Pazifismus dagegen, als bürgerlicher und sozialdemokratischer Pazifismus, hat eine andere Geschichte. Sie ist zwar auch mit individueller Kriegsdienstverweigerung, aber vorwiegend mit parlamentarischen Friedenskonferenzen, internationalen Schiedsgerichten, der historischen Forderung nach einem Volksheer anstatt einem stehenden Heer, Appellen an die und Verhandlungen unter den Regierenden verknüpft. Der Pazifismus ist befriedend, der gewaltfreie Anarchismus revolutionär und befreiend.

Im Vortrag wird besonders auf die Darstellung der Unterschiede Wert gelegt, um die verbreitete Ineinssetzung von Pazifismus und gewaltfreiem Anarchismus zurückzuweisen. (Vortrag mit anschließender Diskussion)


Freitag, 29. März 2019, 19 Uhr

Maurice Schuhmann: Spuren der Stirner- und Nietzsche-Rezeption im Werk von Ret Marut/B. Traven

„Wenn das Werk spricht, hat der Autor zu schweigen“ heißt es sinngemäß im Werk Friedrich Nietzsches. Wie kaum ein anderer Schriftsteller hat der Anarchist und Bestsellerautor B. Traven („Der Schatz der Sierra Madre“, „Das Totenschiff“), der am 26. März 1969 in Mexiko verstarb, versucht, das Postulat umzusetzen. Bei ihm trat der Autor hinter das Werk zurück – und damit machte er sich gleichzeitig so spannend für die literarische Öffentlichkeit, so dass es eine regelrechte Jagd auf das Phantom B. Traven gab. Besonders sein Frühwerk („Der Ziegelbrenner"), welches er unter dem Namen Ret Marut publizierte, ist geprägt von seiner Nietzsche- und Max Stirner-Rezeption, wie sie in der Epoche des I. Weltkrieges in libertären Kreisen häufig anzutreffen war. Anlässlich seines 50. Todestages gilt es die Rezeption jener beiden Philosophen in seinem Gesamtwerk nachzugehen und die Besonderheiten jener Traven’schen Lesart im Kontext des zeitgenössischen anarchistischen Diskurses herauszuarbeiten. (Vortrag mit anschließender Diskussion)


Freitag, 5. April 2019, 19 Uhr

DISRUPT! Autonomie und transformierte Herrschaft in Zeiten digitalisierter Fremdbestimmung

Mit „DISRUPT!“ beschreibt das Autor*innen-Kollektiv Capulcu die Versuche, das menschliche Dasein den Anforderungen einer reduktionistischen künstlichen Intelligenz zu unterwerfen. Der Anpassungsdruck des Menschen an die Maschine wirkt bereits jetzt – weit vor einer vollständigen Vernetzung aller mit allem. Capulcu dechiffriert diese „Entwicklung“ als Angriff auf unsere Autonomie und analysiert seine entsolidarisierende Wirkung. Denn Technologie ist nie neutral, sondern immanent politisch.

DELETE untersucht, wie sich Machtverhältnisse durch diesen technologischen Angriff verändern. Die klassischen politischen Institutionen erleiden einen Bedeutungsverlust während der Einfluss der Tech-Giganten über die Ökonomisierung der entlegensten Lebensbereiche weiter steigt. Soziale Punktesysteme verlängern mit ihrem permanenten „Rating“ und „Scoring“ die Reichweite der Disziplinierung weit über die direkte Ausbeutung im Arbeitsverhältnis hinaus. Wie verändert sich die Bedingungen für Autonomie und soziale Revolte in dieser zunehmenden Fremdbestimmung? Capulcu hält einen Gegenangriff auf die Praxis und die Ideologie der totalen Erfassung, Bewertung und Lenkung für zwingend notwendig. Die Autor*innen plädieren für die Wiederbelebung einer praktischen Technologiekritik. (Vortrag mit anschließender Diskussion)

capulcu.blackblogs.org


Samstag, 13. April 2019, 13:30 Uhr

Räte: Modell und Praxis

Zunächst stellen wir ein einfaches Modell einer Gesellschaft der Räte vor. Auch die CNT/FAI propagierte immer das Prinzip „vom Einfachen zum Komplexen“. Murray Bookchins Idee des libertären Kommunalismus folgt danach. Weiter geht es mit der Schweizer Anarchistin Clara Thalmann, die 1937 in einem Provinzdorf zur Praxis überging. Und ein weiteres praktisches Beispiel wird erläutert: Der katalanische Zugverkehr. Die beiden größten spanischen Gewerkschaften, die CNT und die sozialistische Gewerkschaft, machten sich vereint an die revolutionäre Umwälzung. Ein Workshop mit Raum fürs Nachdenken und die Diskussion. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten ein zusammenfassendes Paper. (Workshop und Referat mit Bildern und Videos)


2. Mai 2019, 19 Uhr

Gustav Landauer zum 100. Todestag

Bis in den Mai ... wird im Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg die umfassende Ausstellung „Anarchie ist das Leben der Menschen, die dem Joche entronnen sind. Gustav Landauer in Berlin (1889-1917)“ gezeigt.

Geboren in Karlsruhe und ermordet in München schlägt die Ausstellung den Bogen und fokussiert dabei die Aktivitäten des freiheitlichen Sozialisten in Berlin. Anlässlich des 100. Todestages Landauers findet am 2. Mai die zentrale Veranstaltung im Rahmenprogramm der Ausstellung im Havemann-Saal statt.

Der Abend wird eingeleitet mit einer szenischen Lesung. Danach wird es in kurzen Stellungnahmen und einer moderierten Podiumsdiskussion um das Unabgegoltene in Landauers Denken gehen, um heute noch – oder wieder – dringende Fragen von allgemeinem Interesse, aber auch um Gespräch, Anekdote und Unterhaltung.

Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg im Robert-Havemann-Saal


via BibliothekderFreien in Berlin http://www.BibliothekderFreien.de


Freitag, 10. Mai 2019, 18:30 Uhr

Bibliothek der Freien Vorstellung des Projekts

Für alle Interessierten: Ein Einblick in das Bibliotheksprojekt und eine Orientierung über unsere Bestände an Büchern, Zeitschriften, Archivalien und anderem.


Größter Ostsee-Windpark ist in Betrieb genommen.

Vor der Insel Rügen ist der Windpark Arkona in Betrieb gegangen. Er gilt als das leistungsstärkste Offshore-Projekt der Ostsee. Seine Leistung von 385 Megawatt reicht rechnerisch für die Versorgung von 400.000 Haushalten. In Sassnitz-Mukran auf Rügen feierten der Essener Energiekonzern Eon und der norwegische Konzern Equinor die Vollendung des Gemeinschaftsvorhabens. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in der Festrede, die erneuerbaren Energien seien aus der Nische heraus ins Zentrum der Energieversorgung gerückt. Bis 2030 sollen 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.

160419 via DW

2018

Freitag, 14. Dezember 2018, 18:30 Uhr

Vorstellung der Bibliothek

Die Vorstellung der Bibliothek durch eine/n Mitarbeiter/in gibt allen Interessierten einen Einblick in unser langjähriges Bibliotheksprojekt, sowie einen Überblick und eine Orientierung über die Bestände (Bücher, Archivalien, Zeitschriften, etc.) von Deutschlands größter libertärer Sammlung und vieles mehr.

Bibliothek der Freien Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg http://www.BibliothekderFreien.de


Freitag, 23. November 2018, 19:00 Uhr

Günter Gempp: Freiheit und Wahrheit! Anarchismus und die Bedeutung der Wahrheit

Wie wa(h)r es doch gleich? Die Geschichte ist voller Fragen und Behauptungen, oft wird sie uns als schier undurchdringlicher Wust überliefert, verzerrt durch Angst, Scham, Interessen und Machtansprüche. Die Wahrheit ist oft darunter verschüttet und um sie zu bergen ist Neugier, Mut und Gerechtigkeitssinn nötig. Widerstand gegen Unmenschlichkeit ist stets mit der Frage nach Wahrheit verbunden - Täuschung, Lüge, Verharmlosung, "FakeNews" usw. sind dagegen oft Fortsetzungen von Macht und Gewalt. Anarchismus und Wahrheit verlangen gleichermaßen nach Wissen und Entscheidungsfähigkeit, nach Überzeugungen und Werten, geprüft am Maßstab dessen, was wir über die Welt um uns herum wissen. Günter Gempp geht in seinem Vortrag von seiner eigenen Geschichte aus und wird unter anderem zeigen, dass Anarchismus als Idee und Praxis von Freiheit und Gerechtigkeit eine authentische, an Wahrheit und Wahrhaftigkeit orientierte Kommunikation erfordert. Er verknüpft dabei die philosophische Darstellung mit ethnologischen und historischen wie auch mit selbst erlebten Beispielen, wozu auch alle anderen Anwesenden eingeladen sind.

Vortrag mit Diskussion


22. Juni 2018, 19:00 Uhr

Marie Lührs: Milly Witkop-Rocker und Emma Goldman

Eine feministisch-jüdische "Wahlverwandtschaft"?

In den Biografien von Goldman und Witkop-Rocker lassen sich auf den ersten Blick viele Verbindungen finden: Beide stammten aus jüdischen Communities in Osteuropa, machten die Erfahrung früher (selbständiger) Migration und waren in jungen Jahren bereits zu Lohnarbeit gezwungen. Zudem waren sie internationalistisch, feministisch und vor allem anarchistisch. Inspiriert von Studien zu Gustav Landauer und Erich Mühsam, sollen die Ergebnisse vergleichender biographischer Forschung im Fall von Goldman und Witkop-Rocker vorgestellt werden.

Vortrag mit Diskussion

2017

16. Juni 2017, 19.00 Uhr

Jonathan Eibisch: Wozu Postanarchismus?

Neues zur anarchistischen Theorieentwicklung

Seit den 2000ern wird vor allem im englischsprachigen Raum systematisch eine Verbindung zwischen poststrukturalistischem Denken und anarchistischen Gesellschaftstheorien betrieben, die langsam aber stetig vorangebracht wird. Schnittpunkte wurden von Anarchist_innen gleichwohl schon viel früher ausgemacht, wobei die Erneuerung des Anarchismus eine Infragestellung seiner klassischen Annahmen beinhaltet - dies betrifft beispielsweise Menschenbilder, Ideen der Aufklärung oder das Geschichtsverständnis. Postanarchismus beschreibt jedoch keine "neue" anarchistische Strömung, sondern stellt einen Versuch zur Selbstreflexion dar. Der Vortrag führt in postanarchistische Grundgedanken ein, um ihre Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die postanarchistische Perspektive wird insbesondere anhand der Begriffe Subjekt, Widerstand, Emanzipation, Staat, Hegemonie und (Anti-)Politik entfaltet, um sie anschließend gemeinsam zu diskutieren. (Vortrag mit Diskussion)


Bibliothek der Freien== Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg http://www.BibliothekderFreien.de


2017

Freitag, 12. Mai 2017, 19.00 Uhr

Europa zwischen Totalitarismus und Demokratie

Vor 80 Jahren wurde Camillo Berneri in Barcelona von der kommunistischen Geheimpolizei ermordet===

Im zweiten Jahr des Spanischen Bürgerkriegs nahmen die Spannungen innerhalb des antifaschistischen Lagers rasant zu und erreichten während der "Maitage" (1937) vor 80 Jahren ihren Höhepunkt: Die bewaffneten Zusammenstöße in Barcelona zwischen kommunistischen und anarchistischen Einheiten markieren dabei ein einschneidendes Ereignis in der Linken Geschichte: Antifaschisten töten Antifaschisten. Mit der Durchsetzung des kommunistischen Machtanspruchs wurde die Soziale Revolution und der Verteidigungswillen der Spanischen Republik gebrochen. Der Sieg Francos war nur noch eine Frage der Zeit, Hitler und Stalin gingen als Sieger aus dem Spanien-Konflikt hervor.

Camillo Berneri (1897-1937) war ein scharfsinniger Beobachter dieser Entwicklung. Er hatte bereits in Italien gegen den aufkommenden Faschismus gekämpft, floh ins französische Exil und eilte nach Spanien, als 1936 die Revolution ausbrach. Er kämpfte mit der Waffe an der Aragon-Front und mit der Schreibmaschine für die Ideen der Sozialen Revolution und gegen die Stalinisierung des Antifaschismus. Während der Maitage 1937 wurde Berneri, der intellektuelle und organisatorische Kopf der kämpfenden italienischen Anarchisten in Spanien, von einem kommunistischen Todeskommando aus seiner Wohnung entführt und zusammen mit seinem Genossen Francesco Barbieri erschossen. Mit der Veranstaltung wollen wir an Berneri als aufrechten hellsichtigen Revolutionär erinnern, dessen Schriften noch heute lesens- und nachdenkenswert sind. (Vortrag und Diskussion)


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Freitag, 28. April 2017, 19.00 Uhr

Augustin Souchy - Anarchistischer Sozialismus

Der deutsche Anarchosyndikalist Augustin Souchy (1892-1984), der sich selbst als "Student der Revolution" bezeichnete, war in vielen Ländern aktiv. 1939 erlebte er die Niederlage der spanischen Revolution, Anfang der 1960er Jahre bereiste er Cuba: "Leider enden auch siegreiche Befreiungsrevolutionen oft mit einem neuen Unterdrückungsregime, wie die Geschichte von Robespierre bis Fidel Castro lehrt." Im Aufbruch-Jahr 1968 sah Souchy, wie sich die verbürgerlichten Kommunistischen Parteien in Frankreich und Italien gegen die Revolution wandten und wie die Mehrheit der Arbeiter_innen eher vom Konsumismus als vom Kommunismus träumte. Trotzdem hielt er an einem revolutionären Emanzipations-Ideal fest: Selbstverwaltung statt Kommandowirtschaft, anarchistische Rätestruktur statt Verstaatlichung und Monopol-Partei. Souchy empfahl, sich kritisch mit den Revolutionen des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen, denn diese können uns "zur Lehre dienen, um Irrtümer zu vermeiden, Fehler zu unterlassen und neue Wege zu beschreiten." (Vortrag mit Diskussion)

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10. März 2017, 19:00 Uhr

1917–2017: 100 Jahre Russische Revolution

Ein Versuch über libertäre Geschichte und aktuelle Erkenntnisse

Schon Michail Bakunin prophezeite im Streit mit den MarxistInnen seiner Zeit die üblen Folgen eines autoritären „Sozialismus“. Zeitzeugen der Russischen Revolution beobachteten später die neue „Sowjetgesellschaft“, so Emma Goldman, Alexander Berkman, Volin, Augustin Souchy und Rudolf Rocker.

1920 schon verfasste Rudolf Rocker seine Broschüre „Der Bankerott des russischen Staatskommunismus“. Was wurde aus der Forderung „alle Macht den Räten“ im kommunistischen Staat? Wieso kam es im Frühjahr 1920 in Petrograd zu einem heimlichen Treffen der AnarchistInnen? Weshalb schrieb Berkman im französischen Exil ein Buch mit dem Titel „Der Bolschewistische Mythos“? Der Vortrag bietet eine kompakte Darstellung brisanter Wahrheiten rund um die Revolution in Russland, aus denen auch heute noch zu lernen ist. (Vortrag und Diskussion)

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2016

Freitag, 25. November 2016, 19 Uhr

"Wir tragen eine neue Welt in unseren Herzen"

Buenaventura Durruti zum 80. Todestag

Vor 80 Jahren, am 20. November 1936, kam der spanische Anarchist und Revolutionär Buenaventura Durruti in Madrid ums Leben. Im Rückblick erscheint er als eine der herausragenden Figuren des Spanischen Bürgerkriegs, zugleich aber auch als Sinnbild für die "Tragödie der Freiheit", für den letztlich gescheiterten Versuch, eine libertäre Gesellschaft aufzubauen. Internationale Verbreitung erreichten zwei Bücher über Durruti: Der dokumentarische Roman "Der kurze Sommer der Anarchie" von Hans Magnus Enzensberger (Frankfurt 1972, in viele Sprachen übersetzt) und die monumentale Durruti-Biographie von Abel Paz (Barcelona 1986; dt. Hamburg 1994). Trotz einer gewissen Verklärung, der Legendenbildung um seinen mysteriösen Tod usw., bleibt festzuhalten: Die Faszination, die von seinem Leben ausgeht, ist die eines integren Revolutionärs und nicht die einer Pop-Ikone, die auf Zigarettenpackungen klebt; für die Welt der totalen Vermarktung ist er völlig unbrauchbar.

Wir wollen mit einem Kurzreferat und dem Film "Durruti in der spanischen Revolution" (von Paco Rios und Abel Paz, 1998) an diesen authentischen Revolutionär erinnern. (Kurzvortrag, Filmvorführung und Diskussion)

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Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19 Uhr

"Tragödie der Freiheit" - Revolution und Krieg in Spanien (1936-1939)

Ausstellungseröffnung mit Kurzvortrag

Die Tafelausstellung behandelt verschiedene Einzelaspekte des Bürgerkriegs: Biographien, die Kollektivierungsfrage, die Politik der CNT, Erinnerungspolitik, die Internationalen Brigaden, die "Maiereignisse 1937" u.a. Die Ausstellung wurde erarbeitet von Mitgliedern der Redaktion der Zeitschrift "telegraph", der Bibliothek der Freien, des Prometheus Antiquariats und von Einzelpersonen. Eröffnungsveranstaltung im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Foyer des Robert-Havemann-Saals.

Ausstellung läuft bis 1.12.2016, Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17 Uhr, So 14-18 Uhr

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Freitag, 7. Oktober 2016, 18:30 Uhr

Vorstellung der Bibliothek

Durch einen Mitarbeiter wird allen Interessierten ein Einblick in unser langjähriges Bibliotheksprojekt gegeben: ein Überblick und eine Orientierung über die Bestände von Deutschlands größter libertärer Sammlung (Bücher, Archivalien, Zeitschriften, etc.) und vieles mehr.


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Samstag, 3. September 2016, 19:00 Uhr

"Anarchismus bedeutet, dass niemand dein Leben besser bestimmen kann als du selbst" -

Einführung in eine unterschätzte Idee

Vortrag der "Bibliothek der Freien" im Rahmen der Ausstellung "Baby, I'm an Anarchist. Eine Info-Ausstellung zu Anarchismus und Anarchie".

Veranstaltungsort: Zukunft am Ostkreuz, Laskerstr. 5, 10245 Berlin Friedrichshain


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8. Juli_2016, 18:30 Uhr

Bibliothek der Freien - Bibliothekseinführung für Skeptiker

Der Anarchismus bietet Einsichten, keine Erlösung. Er verlangt Rückgrat, keine Repression. Er schafft Gemeinschaften, keine Gefängnisse. Die Bibliothek der Freien ist seit 23 Jahren im anarchistischen Entwicklungsland Deutschland aktiv und bietet substanzielle Informationen über den Anarchismus. Ein Mitarbeiter präsentiert unsere Bestände an Büchern, Zeitschriften, Archivalien und stellt sich allen Interessierten, die mehr Fragen haben als Antworten, an der Freiheit (ver)zweifeln oder über diese unterschätzte Idee einfach mehr wissen wollen.

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2015

Freitag, 27. November 2015, 19:00 Uhr

Erinnerung an Karin und Bernd Kramer

Der Karin Kramer Verlag ist der traditionsreichste Verlag des deutschsprachigen Anarchismus. Sein 'Geheimnis' ist die einzigartige Kombination zweier Verlegerpersönlichkeiten: Karin und Bernd Kramer. Mit ihrem Verlag wirkten sie nicht nur über Jahre hinweg als anarchistische Inspirationsquelle und Gravitationszentrum für politische Dissidenz - ihnen ist es auch gelungen, trotz scharfer politischer Anfeindungen und wirtschaftlicher Bedrängnisse den Verlag immer wieder um die harten Klippen des Überlebens zu navigieren. Mit Erinnerungen und Texten soll an einen anarchistischen Verlag erinnert werden, der uns über Jahrzehnte freundschaftlich verbunden war. (Beiträge und Diskussion)

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24. Juli 2015, 19.00 Uhr

Schauprozesse in Osteuropa 1948-1954

Innerparteiliche Säuberungen und politische Schauprozesse zählten zu den zentralen Terror- und Herrschaftsinstrumenten des Stalinismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dieses Instrument in den osteuropäischen Ländern zur Anwendung, um die ›Sowjetisierung‹ der »befreiten Länder« rasch voranzutreiben und ihre Unterwerfung unter die Befehlsgewalt Stalins zu zementieren. Zugleich bot es den aus dem Moskauer Exil zurückgekehrten kommunistischen Parteiführern die Möglichkeit, konkurrierende Gruppen innerhalb des Parteiapparates und jedwede Opposition auszuschalten. Ein großer Teil der Opfer waren Parteimitglieder, die die Nazi-Okkupation oder die Vernichtungslager überlebt hatten. Einen Höhepunkt erreichte die Repressions-Welle beim Slánský-Prozess im November 1952 in Prag, bei dem die Anklage unter anderem auf »Zionismus« lautete, worunter die Ankläger das »Weltjudentum« verstanden. Drehbuch und Verlauf des Slánský-Prozesses dienten zugleich der Vorbereitung von Verfahren mit antisemitischer Tendenz in Rumänien, Polen und der DDR. (Vortrag mit Diskussion)


20. Juni 2015, 12:00 Uhr

Anarchismus. Ein Einführungs-Workshop mit befreiendem Anspruch

»Es gibt keine Alternative«, behaupten die Herrschenden – wir dagegen sehen eine solche im Anarchismus und möchten die Aktualität dieses emanzipatorischen Gesellschaftsentwurfs aufzeigen. Auf der Suche nach gerechten und selbstbestimmten Lebensformen wollen wir mit euch zusammen über verschiedene Zugänge ein plurales Verständnis von Anarchismus erarbeiten. Anmeldung per E-Mail bis 31. Mai: anarchismus_workshop@bibliothekderfreien.de. Die organisatorischen Details werden mit der Anmeldebestätigung übersandt.

2014

21. November 2014, 19.00 Uhr

Tilman Leder: Die Politik eines »Antipolitikers«.

Eine politische Biographie Gustav Landauers

Vorstellung einer Neuerscheinung

Gustav Landauer (1870-1919) zählt zu den bekanntesten und einflußreichsten Akteuren des deutschen Anarchismus. Seit mehr als 100 Jahren weiß sich eine Vielzahl von Personen von seinen »anti-politischen« und philosophischen Ideen beeinflußt, seine Wirkung reicht von Martin Buber und Erich Mühsam über Ernst Bloch bis zum Anarchismus der Gegenwart. Anarchie versteht Landauer als herrschaftslosen Gemeinschafts-Sozialismus im Gegensatz zu Staat und kapitalistischer Wirtschaft, als Versuch »mit Hilfe eines Ideals eine neue Wirklichkeit zu schaffen.« Mit diesem Aufruf ist Landauer unter Menschen gegangen, hat Organisationsarbeit und Agitation betrieben. Dennoch konzentrieren sich die meisten bisherigen Darstellungen und Studien über ihn auf theoretische Aspekte seines Lebenswerks und gehen oberflächlich über seine praktische »anti-politische« Tätigkeit hinweg. Die neu erschienene politische Biographie Landauers von Tilman Leder behebt die Defizite jener ungenügenden Arbeiten: Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen u.a. in den Akten der Politischen Polizei und in diversen Nachlässen wird die Tätigkeit und Entwicklung Landauers als freiheitlicher Sozialist und Anarchist innerhalb der sehr heterogenen deutschen anarchistischen Bewegung von den frühen 1890ern bis zu seiner Ermordung im Zuge der Liquidierung der Bayerischen Räterepublik im Mai 1919 erstmals im Detail erkennbar. (Buchvorstellung durch den Autor) Tilman Leder: Die Politik eines »Antipolitikers«. Eine politische Biographie Gustav Landauers. 2 Bände. Verlag Edition AV, Lich 2014. ISBN 978-3-86841-098-3


15. November 2014, 10.00 Uhr

Medienwandel und Anarchismus heute

Workshop zur libertären Medienkompetenz

Der Workshop soll den Erfahrungs- und Gedankenaustausch von Personen / Projekten unterschiedlicher »Generationen« und Medien unterstützen. Mögliche Themen: libertäre Medienkritik, Nutzung neuer Medien durch libertäre Projekte, Neuformulierung »alter« Medien (Internet-Radio, Zines und Buchverlage aus der DIY-Ecke), Digitalisierung, wiederentdeckte Unmittelbarkeit in medialen Orten wie Bibliotheken, Repression etc. Anmeldung und Infos: info@prometheus-antiquariat.de


19. September 2014, 19.00 Uhr

Die Sami in Schweden

Bettina Volk: Vergessener Kampf, stiller Untergang====

Die Bergbaugesellschaft Beowulf Mining hat 2012 von der schwedischen Regierung die Erlaubnis für Probebohrungen in Jokkmokk (Lappland) erhalten; geplant ist, neue Erzvorkommen zu erschließen und durch Tagebau 600 Mio Tonnen Eisenerz aus der Erde zu sprengen. Die Region ist jedoch nicht unbewohnt: Zur Gemeinde Jokkmokk (ca. 18.000 km²), dem Zentrum der samischen Kultur in Schweden, gehören mehrere Samidörfer, die von der Rentierzucht leben und deren Weidegründe durch den Tagebau zerstört werden. Das gigantische Bergbauprojekt bedroht die Lebensgrundlagen der Sami und zugleich ein einmaliges Ökosystem: die Region Laponia, die 1996 in die UNESCO-Weltkulturerbeliste eingetragen wurde, mehrere Nationalparks und riesige Areale von intaktem arktischem Urwald. Die Konsequenzen sind: Eines der empfindlichsten Ökosysteme der Welt wird unwiederbringlich zerstört und eines der letzten indigenen Völker Europas geht unter. Lobbyisten und Regierungspolitiker verweisen demgegenüber zynisch auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und auch die schwedische Mehrheitsgesellschaft steht dem Überlebenskampf der Sami weitgehend desinteressiert gegenüber. (Vortrag, Film und Diskussion)

Filme zum Thema: The Gállok Rebellion (engl., 31:50 min), Kurzfilm (dt. Text, 6:31 min)


10. Juli 2014

Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat

Anarchismus als Lebensimpuls Erich Mühsams====

Veranstaltungsabend zum 80. Todestag von Erich Mühsam in Zusammenarbeit mit der Erich-Mühsam-Gesellschaft (Lübeck)


2013

31. Mai 2013, 19 Uhr

Wolfram Beyer: Pazifismus und Antimilitarismus

Vorstellung einer Neuerscheinung

Krieg ist wieder salonfähig – das Barbarische am Krieg wird medial ausgeblendet: In den Medien führt das Militär keinen Krieg, sondern unternimmt "humanitäre Aktionen" oder "Luftschläge". Gegen solche Verharmlosungen von Krieg und Gewalt meldet sich seit jeher die Friedensbewegung zu Wort, die auch von anarchistisch-antimilitaristischen Konzeptionen geprägt ist. Deren Ansatz ist, die Ursachen des Krieges zu benennen und konkrete Alternativen zur Überwindung von Staat und Militarismus aufzuzeigen. (Buchvorstellung durch den Autor)

Wolfram Beyer: Pazifismus und Antimilitarismus. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2012. 240 S., 10 EUR, ISBN 3-89657-666-6


26. Juli 2013, um 19 Uhr

Erwin Jöris – aus den Fängen Hitlers ins sowjetische Arbeitslager

Andreas Petersen: Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren. Ein Jahrhundertdiktat. Erwin Jöris

Buchvorstellung durch den Autor Andreas Petersen

Nur wer den vorurteilslosen Blick in die Massengräber des 20. Jahrhunderts wagt, kann eine emanzipatorische Perspektive für die Zukunft entwickeln. Dabei ist ebenso an die Massengräber des Stalinismus zu erinnern wie an Nazigegner wie Zensl Mühsam, die durch den GULAG mussten. Auch Erwin Jöris gehörte dazu, dessen Lebensweg vom Faschismus in die kommunistische Dikatur, aus den Fängen Hitlers ins sowjetische Arbeitslager führte. Heute lebt er als 100jähriger in Köln. Der Berliner Historiker Andreas Petersen hat seine Lebensgeschichte aufgeschrieben. (Vortrag und Buchvorstellung mit Diskussion)

Andreas Petersen: Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren. Ein Jahrhundertdiktat. Erwin Jöris. 4. Aufl., marixverlag, Wiesbaden 2012, 520 S., 24,90 EUR, ISBN 978-3-86539-284-8



2011

9. Dezember 2011, 19 Uhr

Mehr Anarchie in die Energie!

Globale, dezentrale, libertäre, öko-soziale Energie-Versorgung statt atomare, fossile Verwendung von Rohstoffen Alternativen gib es schon genug: Sonne, Wind, Wasser, Biogas, Geothermie, Wasserstoff. Wie könnte eine libertäre Energie-Versorgung aussehen? Wie lassen sich solche öko-sozialen Anlagen in Selbstverwaltung organisieren? Wie könnten Rohstoffe gerecht und global verteilt werden? Eine Welt ohne Kapital, Profit, Kriege um Wasser, Öl, Gas und Uran wäre möglich und überlebensnotwendig. Im Rahmen des Vortrags soll versucht werden, diese Fragen im libertären, öko-sozialen Rahmen zu erläutern und einen öko-libertären »Klim@-Rettungsschirm« für Mensch, Tier und Umwelt zu entwerfen. Eine rege Diskussion ist erwünscht.


20. Mai 2011, 19 Uhr

Bakunin und Marx in der Ersten Internationale.

Zerstörung oder Eroberung der politischen Macht?

Der Konflikt zwischen Marx und Bakunin markiert ein entscheidendes Ereignis in der politischen Ideengeschichte. Während die von Marx beeinflusste sozialdemokratische Strömung zentralistische Organisationsformen, die Gründung nationaler Arbeiterparteien und die Eroberung der politischen Macht propagierte, waren die von Bakunin unterstützten Basisbewegungen föderalistisch und pluralistisch orientiert. Die Wege gingen daraufhin auseinander: Die Parteipolitik trennte sich von emanzipatorischen Basisbewegungen. In der Ersten Internationale (1864-1877) wurde dieser Konflikt erstmals ausgetragen: Die unterschiedlichen Richtungen fanden in Marx und Bakunin ihre stärksten Exponenten- ihre Ideendifferenz wirkt bis heute fort. Wolfgang Eckhardt, Herausgeber der 'Ausgewählten Schriften' Bakunins, zeichnet den Konflikt um die Weichenstellung im internationalen Sozialismus nach (Buchvorstellung und Diskussion). (Eintritt frei)

Michael Bakunin: Ausgewählte Schriften. Band 5-6: Konflikt mit Marx. Hrsg. von Wolfgang Eckhardt. Karin Kramer Verlag, Berlin 2004 und 2011.240 + 1240 S., 19,80 + 78,00 EUR, ISBN 978-3-87956-288-6 + 978-3-87956-342-5

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"*Gründungskongreß der Ersten Internationale in Spanien*" (1870): Schon auf ihrem ersten Landeskongreß in Barcelona brachten die spanischen Internationalisten ihr sozialrevolutionäres und anarchistisches Sozialismusverständnis zum Ausdruck. Durch das Kongreßprotokoll sind die intensiven Diskussionen anschaulich und lebendig überliefert. "*Das Gedächtnis der Besiegten*": Ein historischer Roman des Autors Michel Ragon, der die wichtigsten Phasen und Etappen des 20. Jahrhundert erzählerisch miteinander verknüpft und aus anarchistischer Sicht nacherzählt.

"*Der kommunitäre Sozialismus*" (aus: "Wege aus einer kranken Gesellschaft"): Der Sozialphilosoph Erich Fromm (1900-1980) legte im Rahmen dieser im Jahr 1955 erschienenen Publikation eine nach wie vor aktuelle Gesellschaftskritik und -analyse vor und entwickelte gleichzeitig einen konsequent emanzipatorischen Gegenentwurf in Gestalt eines "Kommunitären Sozialismus", der hier in seinen Grundzügen vorgestellt werden soll. (Buchvorstellungen und Diskussion) (Eintritt frei)

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