DBV

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Pressemitteilung

Berlin, 02.10.2006


Sektion IV (Wissenschaftliche Universalbibliotheken) des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV)

zum beabsichtigten Verkauf eines Teils der Handschriften der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe


Die Sektion IV (Wissenschaftliche Universalbibliotheken) des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV) reagiert mit völligem Unverständnis und großer Empörung auf die bekannt gewordenen Pläne des Landes Baden-Württemberg, einen Großteil der Handschriften der Badischen Landesbibliothek BLB in Karlsruhe zum Kauf freizugeben.


Die mit öffentlichen Mitteln erschlossenen Handschriften gehören zum kulturellen Erbe nicht nur des badischen Landesteils oder des Bundeslandes Baden-Württemberg, sondern überhaupt zum Erbe Deutschlands und darüber hinaus des christlichen Abendlandes und seiner literarischen und kunsthistorischen Überlieferung im Mittelalter.


Ihr Verkauf an private Sammler hätte zur Konsequenz, dass sie der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit für immer entzogen würden. Darüber hinaus würden mit dieser Entscheidung historisch gewachsene Sammlungen unwiderruflich zerstört und der Stellung der Badischen Landesbibliothek als überregional bedeutsamer Forschungseinrichtung nachhaltiger Schaden zugefügt.


Mit besonderer Bitterkeit vermerkt die Sektion IV des DBV, dass Herr Ministerpräsident Oettinger sich zwar zur Erhaltung des „Museumsstandortes Karlsruhe“ bekennt, die Sammlungen des Badischen Landesmuseums bzw. der Kunsthalle Karlsruhe folglich nicht zur Entschädigung der markgräflich-badischen Ansprüche verwendet werden sollen, ein entsprechendes Bekenntnis zu den wertvollen badischen Bibliotheksbeständen aber fehlt.


Die Sektion IV des Deutschen Bibliotheksverbandes fordert das Land Baden-Württemberg nachdrücklich auf, von den nur wenig durchdachten, eines Kulturstaates absolut unwürdigen Verkaufsplänen Abstand zu nehmen, sich mit dem Haus Baden auf einem rechtlich einwandfreien Weg anderweitig zu einigen, den gesamten Handschriftenbestand der Badischen Landesbibliothek als kulturelles Erbe des Landes Baden-Württemberg anzuerkennen und sich zu dessen dauerhafter Bewahrung in öffentlicher Hand zu verpflichten.


Gez.: Werner Stephan, Vorsitzender der Sektion IV, Wissenschaftliche Universalbibliotheken im Deutschen Bibliotheksverband


Kontakt: Deutscher Bibliotheksverband e.V., Sektion IV

Herr Werner Stephan, Direktor der Universitätsbibliothek Stuttgart

Telefon: 0711 685-82222

Fax: 0711 685-350

E-Mail: stephan@ub.uni-stuttgart.de



Mit besten Grüßen,

Barbara Schleihagen


DBV

Deutscher Bibliotheksverband e.V.

Geschäftsführerin

Strasse des 17. Juni 114

10623 Berlin

Tel: 030/39 00 14 80

Fax: 030/39 00 14 84

http://www.bibliotheksverband.de


0210 via inetbib.de

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