Karl Kühnle

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(== Karl Kühnle == == * 8. Juli 1900 in Kuppingen == == † 15. Okt. 1981 in Kuppingen == https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kühnle)
(Karl Kühnle, Malerei als Predigt / Hrsg.: Helge Bathelt: Karl Kühnle war ein deutscher Maler und Grafiker. Er wurde am 8. Juli 1900 in Kuppingen, Deutschland, geboren und starb am 15. Oktober 198)
 
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== † 15. Okt. 1981 in Kuppingen ==
== † 15. Okt. 1981 in Kuppingen ==
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https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kühnle
 
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==Versteigerung: Gemälde von Karl Kühnle im Januar 2024==
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== karlludwigkuehnle.de ... mit vielen werken online ==
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Im Jahr nach der großen Karl-Kühnle-Ausstellung in Kuppingen wurden der Projektgruppe weitere Originale von Karl Kühnle angeboten. Wir haben 7 Gemälde ausgewählt, die ersteigert werden können.  
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290621 via google images ... https://images.app.goo.gl/oMVdUHtEr4b4Yxm86
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Die Gemälde können vorab beim Kuppinger Neujahrsempfang am Sonntag, 14.01.2024 ab 10.00 Uhr besichtigt werden, auch Angebote sind dort bereits möglich.
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Anschließend können die Gemälde im Rathaus Kuppingen ab 16.01.2024 während der Öffnungszeiten besichtigt und verbindliche Angebote abgegeben werden.
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Die Namen der Bieter werden vertraulich behandelt. Die Versteigerung endet am Freitag, 26.01.2024 um 12:00 Uhr.  
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Ergänzend zur realen Besichtigung im Rathaus gibt es auch die Möglichkeit die Gemälde in der digitalen Galerie rund um die Uhr anzusehen. Die Adresse lautet: https://photos.app.goo.gl/MURLKcP5bqDTrnpC9
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==Neues aus dem Stadtarchiv: Erinnerung an den Künstler Karl Ludwig Kühnle==
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Eventuelle Fragen zur Auktion und den Gemälden beantwortet gerne der Sprecher der Projektgruppe Albrecht Mayer per Mail mailto:acmayer@web.de
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Als „Maler des Gäus“ wurde Karl
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Kühnle gerne bezeichnet, aber der
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Einige Links:
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gebürtige Kuppinger war mehr. Sein
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umfangreiches Werk zeichnet sich
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Karl Kühnle auf karlludwigkuehnle.de
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durch große Vielseitigkeit an Maltechniken, an Sujets und an Materialien aus. Vor 40 Jahren, am 15.
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http://www.xn--karlludwigkhnle-9vb.de/content/Einstiegseite.html
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Oktober 1981, starb Karl Kühnle im
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Karl Kühnle in der Wikipedia auf der Seite
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https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kühnle
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Karl Kühnle im AKI-wiki auf der Seite
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http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Karl_K%C3%BChnle
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==Stadtarchiv erinnert an Karl Kühnle==
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Als „Maler des Gäus“ wurde Karl Kühnle gerne bezeichnet, aber der
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gebürtige Kuppinger war mehr.  
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Sein umfangreiches Werk zeichnet sich
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durch große Vielseitigkeit an Maltechniken, an Sujets und an Materialien aus.  
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Am 15. Oktober 1981, starb Karl Kühnle im
Atelier seines Hauses in Kuppingen
Atelier seines Hauses in Kuppingen
im Alter von 81 Jahren.
im Alter von 81 Jahren.
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Karl Kühnle war ein ausgebildeter
Karl Kühnle war ein ausgebildeter
Künstler, der sich Zeit seines Lebens
Künstler, der sich Zeit seines Lebens
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weiterentwickelte und Neues ausprobierte� Dies war natürlich auch
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weiterentwickelte und Neues ausprobierte.
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Dies war natürlich auch
der Tatsache geschuldet, dass er
der Tatsache geschuldet, dass er
mit seiner Kunst eine sechsköpfige
mit seiner Kunst eine sechsköpfige
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Familie ernähren musste� Als Motive
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Familie ernähren musste.
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seiner Gemälde wählte er das Gäu,
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Als Motive seiner Gemälde wählte er das Gäu,
den Schwarzwald und den Bodensee,
den Schwarzwald und den Bodensee,
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aber auch die Alpen, Italien und Südfrankreich� Er stellte unter anderem in
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aber auch die Alpen, Italien und Südfrankreich.
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Biarritz und Paris aus� Konstanten in
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Er stellte unter anderem in
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Biarritz und Paris aus.
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Konstanten in
seinem Leben waren sein Lebensmittelpunkt in Kuppingen und sein tiefer
seinem Leben waren sein Lebensmittelpunkt in Kuppingen und sein tiefer
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Glaube�
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Glaube.
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Kindheit und Ausbildung
 
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Karl Ludwig Kühnle kam am 8� Juli
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'''Kindheit und Ausbildung'''
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1900 als Sohn des Kuppinger Lehrers
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Karl Ludwig Kühnle kam am 8. Juli 1900 als Sohn des Kuppinger Lehrers
Karl Samuel Kühnle und seiner Ehefrau
Karl Samuel Kühnle und seiner Ehefrau
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Lydia zur Welt� Bereits als Kind malte
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Lydia zur Welt.
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und zeichnete Karl viel� Die Schule
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Bereits als Kind malte
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und zeichnete Karl viel.
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Die Schule
war ungeliebte Pficht, wenngleich er
war ungeliebte Pficht, wenngleich er
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ein guter Schüler war� Einen tiefen
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ein guter Schüler war.
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Einen tiefen
Einschnitt in das Leben Kühnles bedeutete der Tod seiner Mutter 1913,
Einschnitt in das Leben Kühnles bedeutete der Tod seiner Mutter 1913,
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auf deren Wunsch er sich auf die Aufnahme in eine der Klosterschulen vorbereitete, um Pfarrer zu werden� Einen
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auf deren Wunsch er sich auf die Aufnahme in eine der Klosterschulen vorbereitete, um Pfarrer zu werden.
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Besuch im Atelier der Maler Wilhelm
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Einen Besuch im Atelier der Maler Wilhelm
Hasemann und Curt Liebich in Gutach
Hasemann und Curt Liebich in Gutach
kommentierte er 1936: „Dort wurde
kommentierte er 1936: „Dort wurde
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mir die Gewißheit: Du wirst Maler� Für
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mir die Gewißheit: Du wirst Maler. Für
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den Pfarrberuf war ich verloren�“ Zunächst nahm Karl Kühnle im Wintersemester 1919/20 ein Theologiestudium
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den Pfarrberuf war ich verloren.“
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Zunächst nahm Karl Kühnle im Wintersemester 1919/20 ein Theologiestudium
in Tübingen auf, das er jedoch bereits
in Tübingen auf, das er jedoch bereits
im zweiten Semester wieder aufgab,
im zweiten Semester wieder aufgab,
um eine Schreinerlehre zu beginnen
um eine Schreinerlehre zu beginnen
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und dann endlich 1921 mit Genehmigung des Vaters das ersehnte Kunststudium in München aufzunehmen� An
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und dann endlich 1921 mit Genehmigung des Vaters das ersehnte Kunststudium in München aufzunehmen.
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An
dieses schloss sich ein für ihn prägender Aufenthalt in der Gutacher Künstlerkolonie bei Curt Liebich und Erich
dieses schloss sich ein für ihn prägender Aufenthalt in der Gutacher Künstlerkolonie bei Curt Liebich und Erich
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Rein an� Im August 1926 unternahm er
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Rein an. Im August 1926 unternahm er
mit seinem Freund Frieder Unz – ganz
mit seinem Freund Frieder Unz – ganz
im Stile der Grand Tour von Künstlern
im Stile der Grand Tour von Künstlern
und Adel in der Frühen Neuzeit – eine
und Adel in der Frühen Neuzeit – eine
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Italienreise mit Stationen etwa in Ravenna, Palermo und natürlich Rom�
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Italienreise mit Stationen in Ravenna, Palermo und Rom.
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Ende 1927 kam er nach Kuppingen
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zurück�
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Zurück in Kuppingen
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Ende 1927 kam er nach Kuppingen zurück.
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'''Zurück in Kuppingen'''
Er versuchte nun, sich durch die Annahme verschiedenster Aufträge als
Er versuchte nun, sich durch die Annahme verschiedenster Aufträge als
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Maler zu etablieren und seinen Lebensunterhalt zu verdienen� So vertrieb er beispielsweise Postkarten und
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Maler zu etablieren und seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
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illustrierte Gedichte� Mitunter schrieb
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So vertrieb er beispielsweise Postkarten und
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illustrierte Gedichte.
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Mitunter schrieb
Kühnle auch die entsprechenden
Kühnle auch die entsprechenden
Texte zu seinen Bildern, so zum Beispiel in seinem 1932 erschienen Buch
Texte zu seinen Bildern, so zum Beispiel in seinem 1932 erschienen Buch
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„Der schönen Gärten Zier� Bilder aus
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„Der schönen Gärten Zier. Bilder aus schwäbischen Pfarrgärten“,  
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schwäbischen Pfarrgärten“, das auf
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das auf dem Umschlag den Blick vom Herrenberger Dekanatsgarten zur Stiftskirche zeigt.
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dem Umschlag den Blick vom Herrenberger Dekanatsgarten zur Stiftskirche
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zeigt� Auch die Karl-Kühnle-Kalender
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Auch die Karl-Kühnle-Kalender
und der Karl-Kühnle-Geburtstagskalender entstanden in dieser Zeit, die
und der Karl-Kühnle-Geburtstagskalender entstanden in dieser Zeit, die
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für ihn persönlich im Zeichen der Familiengründung stand: Im Jahr 1929
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für ihn persönlich im Zeichen der Familiengründung stand:  
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Im Jahr 1929
heiratete er Klara Strebel, 1933 kam die
heiratete er Klara Strebel, 1933 kam die
älteste Tochter Christa, 1936 der Sohn
älteste Tochter Christa, 1936 der Sohn
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Adalbert und 1941 Irmintraut zur Welt�
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Adalbert und 1941 Irmintraut zur Welt.
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1947 machte Tochter Monika die Familie komplett� Anregungen für seine Arbeiten als Landschaftsmaler holte sich
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1947 machte Tochter Monika die Familie komplett.
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Karl Kühnle auf seinen Reisen� Dass
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Anregungen für seine Arbeiten als Landschaftsmaler holte sich
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Karl Kühnle auf seinen Reisen. Dass
dies fnanziell möglich war, zeigt, dass
dies fnanziell möglich war, zeigt, dass
Karl Kühnle es geschafft hatte, sich als
Karl Kühnle es geschafft hatte, sich als
Maler so zu etablieren, dass er seine
Maler so zu etablieren, dass er seine
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wachsende Familie ernähren konnte�
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wachsende Familie ernähren konnte.
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Er hatte sich einen Kundenstamm geschaffen und sich durch verschiedene
Er hatte sich einen Kundenstamm geschaffen und sich durch verschiedene
Standbeine wie den Postkartenverlag
Standbeine wie den Postkartenverlag
oder den Verkauf von Drucken und
oder den Verkauf von Drucken und
Abbildungen in Zeitungen so geschickt
Abbildungen in Zeitungen so geschickt
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aufgestellt, dass er auch über den lokalen Radius hinaus bekannt wurde�
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aufgestellt, dass er auch über den lokalen Radius hinaus bekannt wurde.
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Einschnitt durch den Zweiten Weltkrieg
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Diese fnanziell und familiär gesicherte Situation fand durch den Krieg ein
+
 
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Ende� Als er auf abenteuerliche Art und
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'''Einschnitt durch den Zweiten Weltkrieg'''
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Diese finanziell und familiär gesicherte Situation fand durch den Krieg ein
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Ende. Als er auf abenteuerliche Art und
Weise mit dem Fahrrad nach Kuppingen
Weise mit dem Fahrrad nach Kuppingen
zurückkehren konnte, wiesen Haus und
zurückkehren konnte, wiesen Haus und
Atelier Einschusslöcher auf, ein Teil
Atelier Einschusslöcher auf, ein Teil
seiner Fotoausrüstung war beschlagnahmt und ein Teil seiner Malutensilien
seiner Fotoausrüstung war beschlagnahmt und ein Teil seiner Malutensilien
-
war verbrannt� Nach Kriegsende verkaufte er zunächst seine Bilder nicht
+
war verbrannt.
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gegen Geld, sondern oft gegen Naturalien wie Brot, Eier oder Speck� Zu seinen Kunden gehörte damals auch der
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Stuttgarter Oberbürgermeister Arnulf
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Nach Kriegsende verkaufte er zunächst seine Bilder nicht
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Klett, der ihn in Kuppingen besuchte�
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gegen Geld, sondern oft gegen Naturalien wie Brot, Eier oder Speck.
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Ansonsten gingen in der unmittelbaren
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Nachkriegszeit die Gemäldeverkäufe
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Zu seinen Kunden gehörte damals auch der
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Stuttgarter Oberbürgermeister Arnulf Klett, der ihn in Kuppingen besuchte.
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Ansonsten gingen in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Gemäldeverkäufe
spürbar zurück, weshalb er sich in neuen Malweisen bis hin zur abstrakten
spürbar zurück, weshalb er sich in neuen Malweisen bis hin zur abstrakten
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Malerei versuchte� Zudem erschloss
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Malerei versuchte.
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er sich neben dem Postkartenverkauf
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durch Lichtbildvorträge der eigenen Bilder eine kleine Geldquelle� In die Schaffensperiode zwischen 1961 und 1966 ist
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Zudem erschloss er sich neben dem Postkartenverkauf
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durch Lichtbildvorträge der eigenen Bilder eine kleine Geldquelle.
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In die Schaffensperiode zwischen 1961 und 1966 ist
auch der rund 100 Gemälde umfassende Zyklus „Die SS und die Juden“ zu
auch der rund 100 Gemälde umfassende Zyklus „Die SS und die Juden“ zu
verorten, für den er – leider erfolglos
verorten, für den er – leider erfolglos
– eine museale Ausstellungsmöglichkeit
– eine museale Ausstellungsmöglichkeit
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zu erlangen suchte� In diesen kraftvollen und expressiven Bildern setzte sich
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zu erlangen suchte.
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In diesen kraftvollen und expressiven Bildern setzte sich
Kühnle mit Fragen individueller und
Kühnle mit Fragen individueller und
kollektiver Schuld, vor allem aber mit
kollektiver Schuld, vor allem aber mit
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der Frage der Vernichtung der europäischen Juden auseinander�
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der Frage der Vernichtung der europäischen Juden auseinander.
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Ausstellung als Wendepunkt
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'''Ausstellung als Wendepunkt'''
Auf dem Höhepunkt der fnanziellen
Auf dem Höhepunkt der fnanziellen
Not bot ihm der Herrenberger Bürgermeister Heinz Schroth im Jahr 1965
Not bot ihm der Herrenberger Bürgermeister Heinz Schroth im Jahr 1965
die Möglichkeit, seine Werke in einer
die Möglichkeit, seine Werke in einer
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großen Einzelausstellung in der Herrenberger Stadthalle zu präsentieren�
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großen Einzelausstellung in der Herrenberger Stadthalle zu präsentieren.
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Sie stellt einen Wendepunkt dar und
Sie stellt einen Wendepunkt dar und
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wurde mit 4000 Besuchern und dem
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wurde mit 4.000 Besuchern und dem
Verkauf fast aller 200 gezeigten Bilder
Verkauf fast aller 200 gezeigten Bilder
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ein großer Erfolg� Dabei bot sie einen
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ein großer Erfolg.
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Dabei bot sie einen
Querschnitt seines damaligen Schaffens und zeigte neben Landschaftsbildern abstrakte Bilder, aber auch die in
Querschnitt seines damaligen Schaffens und zeigte neben Landschaftsbildern abstrakte Bilder, aber auch die in
dieser Zeit beliebten und stark nachgefragten Blumenbilder, zudem satirische oder zeitkritische Zeichnungen
dieser Zeit beliebten und stark nachgefragten Blumenbilder, zudem satirische oder zeitkritische Zeichnungen
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und eine Auswahl seiner Tierfabeln� Da
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und eine Auswahl seiner Tierfabeln.
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Karl Kühnle keine Rente erhielt, war er
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Da Karl Kühnle keine Rente erhielt, war er
im Alter darauf angewiesen, weiterhin
im Alter darauf angewiesen, weiterhin
zu malen und seine Bilder im engeren
zu malen und seine Bilder im engeren
lokalen Rahmen, aber auch 1970 in
lokalen Rahmen, aber auch 1970 in
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Biarritz und Paris auszustellen� Auch
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Biarritz und Paris auszustellen.
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in diesen Jahren kam Karl Kühnle auf
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ungewöhnliche Ideen wie Aquarell-Collagen mit Briefmarken oder auch Edelsteinkompositionen wie die, die er 1972
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bei einer Ausstellung in einer Freiburger Galerie zeigte� Weitere Ausstellungen in Herrenberg 1977 und im Februar
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1978 in Tarare folgten�
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Auszeichnungen
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Auch in diesen Jahren kam Karl Kühnle auf
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ungewöhnliche Ideen wie Aquarell-Collagen mit Briefmarken oder auch Edelsteinkompositionen wie die,
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die er 1972
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bei einer Ausstellung in einer Freiburger Galerie zeigte.
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Am 29� April 1978 erhielt Karl Kühnle
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Weitere Ausstellungen in Herrenberg 1977 und im Februar
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die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, am 9� November
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1978 in Tarare folgten.
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1980 verlieh ihm die Stadt Herrenberg
+
 
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'''Auszeichnungen'''
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Am 29. April 1978 erhielt Karl Kühnle
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die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, am 9. November
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1980 verlieh ihm die Stadt Herrenberg  
„in Anerkennung und in Würdigung seines künstlerischen Schaffens als Maler
„in Anerkennung und in Würdigung seines künstlerischen Schaffens als Maler
des Gäus“ die Bürgermedaille in Gold
des Gäus“ die Bürgermedaille in Gold
und ehrte ihn mit einer letzten großen
und ehrte ihn mit einer letzten großen
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Ausstellung zu seinem 80� Geburtstag,
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Ausstellung zu seinem 80. Geburtstag,
bei der schon etwa eine Stunde nach
bei der schon etwa eine Stunde nach
Beginn alle zum Verkauf bestimmten
Beginn alle zum Verkauf bestimmten
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Bilder verkauft waren�
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Bilder verkauft waren.
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Vor 40 Jahren, am 15� Oktober 1981,
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starb Karl Kühnle im Atelier seines
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Am 15. Oktober 1981 starb Karl Kühnle im Atelier seines
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Hauses in Kuppingen im Alter von 81
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Hauses in Kuppingen im Alter von 81 Jahren.
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Jahren� Sein letztes unvollendetes Bild
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Sein letztes unvollendetes Bild
steht heute noch auf der Staffelei in
steht heute noch auf der Staffelei in
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seinem Atelier� In seinem Geburtsort
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seinem Atelier.
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Kuppingen sind ein Platz (Karl-Kühnle-Platz), ein Saal des evangelischen
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''Foto ... https://www.instagram.com/p/Cozxcq0tCzN/ ... 190223''
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In seinem Geburtsort
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Kuppingen sind ein Platz (Karl-Kühnle-Platz),  
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ein Saal des evangelischen
Gemeindezentrums und die örtliche
Gemeindezentrums und die örtliche
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Grundschule (Karl-Kühnle-Grundschule) nach ihm benannt�
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Grundschule (Karl-Kühnle-Grundschule) nach ihm benannt.
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Werk und geplante Ausstellung
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Karl Ludwig Kühnle dürfte zirka 5000
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bis 7000 Werke, Öl- und Acrylbilder,
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'''Werk und geplante Ausstellung'''
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Karl Kühnle dürfte zirka 5.000
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bis 7.000 Werke, Öl- und Acrylbilder,
Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen geschaffen haben, von denen
Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen geschaffen haben, von denen
einige, teilweise auch als Depositum,
einige, teilweise auch als Depositum,
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Stadtarchivs zu finden sind, unter
Stadtarchivs zu finden sind, unter
anderem auch die meisten der Bilder
anderem auch die meisten der Bilder
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des Zyklus „Die SS und die Juden“�
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des Zyklus „Die SS und die Juden“.
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Zudem schenkten die vier Kinder Karl
Zudem schenkten die vier Kinder Karl
Kühnles der Stadt Herrenberg im Jahr
Kühnles der Stadt Herrenberg im Jahr
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2017 sieben Gemälde ihres Vaters�
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2017 sieben Gemälde ihres Vaters.
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In
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In Zusammenarbeit mit der Vereinsgemeinschaft Kuppingen und der  
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Zusammenarbeit mit der Vereinsgemeinschaft Kuppingen und der Volkshochschule Herrenberg erarbeitet das
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VHS Herrenberg erarbeitet das Stadtarchiv mit der Unterstützung der Kinder Karl Kühnles eine Ausstellung zu Leben
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Stadtarchiv mit der unschätzbaren
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und Werk des Künstlers, die eigentlich 2020 hätte stattfnden sollen, deren
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Unterstützung der Kinder Karl Kühnles gerade eine Ausstellung zu Leben
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Eröffnung in der Gemeindehalle in Kuppingen nun aber für Mai 2022 geplant ist.
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und Werk des Künstlers, die eigentlich
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2020 hätte stattfnden sollen, deren
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Eröffnung in der Gemeindehalle in
+
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Kuppingen nun aber für Mai 2022 geplant ist�
+
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Herrenberger Stadtarchiv
 
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Haben Sie Fragen an das Stadtarchiv
+
Text:
-
oder möchten Sie alte Unterlagen, Briefe, Fotos oder Tagebücher oder Ähnliches abgeben? Dann wenden Sie sich
+
Stadtarchiv Herrenberg
-
gerne unter Telefon 07032/954633-0
+
Telefon 07032/954633-0
-
oder E-Mail archiv@herrenberg�de an
+
Mail archiv@herrenberg.de
-
das Team des Herrenberger Stadtarchivs, Marienstraße 21�
+
 
 +
+ model2
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<!--
<!--
-
Karl Kühnle – ein Malerleben === Am 21. Mai 2021 === plant das Stadtarchiv die Eröffnung der Ausstellung „Karl Kühnle – ein Malerleben“, eine Kooperation mit der Vereinsgemeinschaft Kuppingen und der VHS - wir freuen uns darauf!
 
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171220 via fb hbg
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== Ausstellung: Karl Kühnle – ein Malerleben -- 25.05.-12.06.2022 in Kuppingen==
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Anhand von rund 60 Bildern und zahlreichen Objekten – vor allem Leihgaben der
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Familie Kühnle und von privaten Sammlern, aber auch Werken aus dem Gemäldebestand des Stadtarchivs – worunter
 +
sich Neuentdeckungen, Neuerwerbungen und noch nie der Öffentlichkeit gezeigte Werke und Werkkomplexe befinden,
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will die Ausstellung das Leben Karl Ludwig Kühnles nachzeichnen, das vor
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allem während seiner Ausbildung, aber auch danach, viele Aspekte eines typischen Künstler- und Malerlebens zeigt.
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...
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Begleitprogramm
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27. Mai, 19.30 Uhr: Vortrag „Karl Ludwig Kühnle – ein Malerleben“ von Professor Dr. Roland Deines
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1. Juni, 19.30 Uhr: Vortrag „Karl Ludwig Kühnle als Mensch und Christ“, von Pfarrer i.R. Oskar Nannen
 +
 
 +
11. Juni, 19.30 Uhr: „Kunst und Wein“. Ein Abend für alle Sinne: Augen, Ohren und Geschmack.
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Führung durch die Ausstellung. Umrahmung mit Klaviermusik. Weinprobe mit Michael Göttler aus Kuppingen.
 +
 
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...
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 +
 
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== Tour digital zu [[Karl Kühnle]] ==
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Im Juni 2022 endete die Ausstellung „Karl Kühnle – ein Malerleben“ in der Gemeindehalle Kuppingen. In einem digitalen Termin werden Fotos von einigen der gezeigten Werke und Objekte zu sehen sein. Damit können Interessierte, die keine Möglichkeit zu einem Besuch "in real life" hatten, einen kleinen Einblick erhalten.
 +
Mehr zu Karl Kühnle im AKI-wiki auf der Seite http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Karl_K%C3%BChnle
 +
 
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...
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==de.wikipedia.org ... Karl Kühnle==
 +
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kühnle
 +
 
 +
...
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 +
...
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 +
 
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<!--
 +
 
 +
 
 +
...
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siehe auch: https://www.facebook.com/hashtag/karlk%C3%BChnle ... incl. Karl-Kühnle-Weg
 +
 
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 +
google images ... https://images.app.goo.gl/oMVdUHtEr4b4Yxm86
 +
 
 +
...
 +
 
 +
www.kulturwerk-nsw.de/schwarzwaldgalerie/karlkuehnle ==
 +
https://web.archive.org/web/20190611180803/http://www.kulturwerk-nsw.de/schwarzwaldgalerie/karlkuehnle/index.html Ausführliche Biografie und zahlreiche Bilder via archive.org
 +
 
 +
...
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 +
==Karl Kuehnle via ebay, eppli, ...==
 +
 
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...
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 +
https://www.kleinanzeigen.de/s-karl-k%C3%BChnle/k0 ... 00 am 100723 ... 00 = keine treffer
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 +
...
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 +
https://auktionen.eppli.com/de/l/13100/gemaelde-_aquarelle_-_gemaelde/kuehnle_karl_1900-1981?accid=11&aid=152&lstatus=0&currentpos=2 ... gebirgslandschaft ... 270 euro in 2013 bei eppli
 +
 
 +
100723 via site
 +
 
 +
...
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 +
https://auktionen.eppli.com/de/l/21889/gemaelde-_aquarelle_-_sonstiges/kuehnle_karl_1973_ammerquelle_in_herrenberg?accid=12&aid=183&lstatus=0&currentpos=1 ... ammerquelle ... 120 euro in 2013 bei eppli
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100723 via site
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...
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Karl Kühnle war ein deutscher Maler und Grafiker. Er wurde am 8. Juli 1900 in Kuppingen, Deutschland, geboren und starb am 15. Oktober 1981 ebenda. Kühnle ist vor allem für seine Landschaftsmalerei bekannt, insbesondere für seine Darstellungen des Schönbuchs , ein Mittelgebirge im Südwesten Deutschlands.
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[Image of Karl Kühnle Gemälde]
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Kühnles Malstil wurde stark von der Impressionismus beeinflusst, und seine Arbeiten zeichnen sich durch ihre lebendigen Farben und ihren lockeren Pinselstrich aus. Er war auch ein versierter Grafiker und schuf zahlreiche Holzschnitte und Lithographien.
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Kühnles Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Seine Arbeiten sind in den Sammlungen zahlreicher Museen und Galerien vertreten, darunter die Staatsgalerie Stuttgart, das Kunsthaus Zürich und das Museum of Modern Art in New York City.
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Kühnle gilt als einer der bedeutendsten deutschen Landschaftsmaler des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeit zeichnet sich durch ihre Schönheit, ihren Einfühlungsvermögen und ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur aus.
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090224 via google gemini
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...
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==Karl Kühnle, Malerei als Predigt / Hrsg.: [[Helge Bathelt]]==
 +
 +
Herrenberg : 2000
 +
344 S. : Ill.
 +
978-3-926809-10-0
 +
 +
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D961007206
 +
 +
090224 ... inside karl.dietz.art.book.collection
 +
 +
== Autobiographie: Sieg des Lichts : Erlebnisse / Karl Kühnle ==
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https://d-nb.info/900609664
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3. Aufl.
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Lahr-Dinglingen : St.-Johannis-Dr. Schweickhardt
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1990
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159 S. ; 18 cm
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978-3-501-00959-8 kart. : DM 10.80
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https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D961007206

Aktuelle Version vom 9. Februar 2024, 18:42 Uhr



Inhaltsverzeichnis

Karl Kühnle

* 8. Juli 1900 in Kuppingen

† 15. Okt. 1981 in Kuppingen

Versteigerung: Gemälde von Karl Kühnle im Januar 2024

Im Jahr nach der großen Karl-Kühnle-Ausstellung in Kuppingen wurden der Projektgruppe weitere Originale von Karl Kühnle angeboten. Wir haben 7 Gemälde ausgewählt, die ersteigert werden können.

Die Gemälde können vorab beim Kuppinger Neujahrsempfang am Sonntag, 14.01.2024 ab 10.00 Uhr besichtigt werden, auch Angebote sind dort bereits möglich.

Anschließend können die Gemälde im Rathaus Kuppingen ab 16.01.2024 während der Öffnungszeiten besichtigt und verbindliche Angebote abgegeben werden. Die Namen der Bieter werden vertraulich behandelt. Die Versteigerung endet am Freitag, 26.01.2024 um 12:00 Uhr.

Ergänzend zur realen Besichtigung im Rathaus gibt es auch die Möglichkeit die Gemälde in der digitalen Galerie rund um die Uhr anzusehen. Die Adresse lautet: https://photos.app.goo.gl/MURLKcP5bqDTrnpC9

Eventuelle Fragen zur Auktion und den Gemälden beantwortet gerne der Sprecher der Projektgruppe Albrecht Mayer per Mail mailto:acmayer@web.de


Einige Links:

Karl Kühnle auf karlludwigkuehnle.de http://www.xn--karlludwigkhnle-9vb.de/content/Einstiegseite.html

Karl Kühnle in der Wikipedia auf der Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kühnle

Karl Kühnle im AKI-wiki auf der Seite http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Karl_K%C3%BChnle



Stadtarchiv erinnert an Karl Kühnle

Als „Maler des Gäus“ wurde Karl Kühnle gerne bezeichnet, aber der gebürtige Kuppinger war mehr. Sein umfangreiches Werk zeichnet sich durch große Vielseitigkeit an Maltechniken, an Sujets und an Materialien aus.

Am 15. Oktober 1981, starb Karl Kühnle im Atelier seines Hauses in Kuppingen im Alter von 81 Jahren.

Karl Kühnle war ein ausgebildeter Künstler, der sich Zeit seines Lebens weiterentwickelte und Neues ausprobierte. Dies war natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass er mit seiner Kunst eine sechsköpfige Familie ernähren musste.

Als Motive seiner Gemälde wählte er das Gäu, den Schwarzwald und den Bodensee, aber auch die Alpen, Italien und Südfrankreich.

Er stellte unter anderem in Biarritz und Paris aus.

Konstanten in seinem Leben waren sein Lebensmittelpunkt in Kuppingen und sein tiefer Glaube.


Kindheit und Ausbildung

Karl Ludwig Kühnle kam am 8. Juli 1900 als Sohn des Kuppinger Lehrers Karl Samuel Kühnle und seiner Ehefrau Lydia zur Welt.

Bereits als Kind malte und zeichnete Karl viel. Die Schule war ungeliebte Pficht, wenngleich er ein guter Schüler war.

Einen tiefen Einschnitt in das Leben Kühnles bedeutete der Tod seiner Mutter 1913, auf deren Wunsch er sich auf die Aufnahme in eine der Klosterschulen vorbereitete, um Pfarrer zu werden.

Einen Besuch im Atelier der Maler Wilhelm Hasemann und Curt Liebich in Gutach kommentierte er 1936: „Dort wurde mir die Gewißheit: Du wirst Maler. Für den Pfarrberuf war ich verloren.“

Zunächst nahm Karl Kühnle im Wintersemester 1919/20 ein Theologiestudium in Tübingen auf, das er jedoch bereits im zweiten Semester wieder aufgab, um eine Schreinerlehre zu beginnen und dann endlich 1921 mit Genehmigung des Vaters das ersehnte Kunststudium in München aufzunehmen.

An dieses schloss sich ein für ihn prägender Aufenthalt in der Gutacher Künstlerkolonie bei Curt Liebich und Erich Rein an. Im August 1926 unternahm er mit seinem Freund Frieder Unz – ganz im Stile der Grand Tour von Künstlern und Adel in der Frühen Neuzeit – eine Italienreise mit Stationen in Ravenna, Palermo und Rom.

Ende 1927 kam er nach Kuppingen zurück.


Zurück in Kuppingen

Er versuchte nun, sich durch die Annahme verschiedenster Aufträge als Maler zu etablieren und seinen Lebensunterhalt zu verdienen. So vertrieb er beispielsweise Postkarten und illustrierte Gedichte.

Mitunter schrieb Kühnle auch die entsprechenden Texte zu seinen Bildern, so zum Beispiel in seinem 1932 erschienen Buch „Der schönen Gärten Zier. Bilder aus schwäbischen Pfarrgärten“, das auf dem Umschlag den Blick vom Herrenberger Dekanatsgarten zur Stiftskirche zeigt.

Auch die Karl-Kühnle-Kalender und der Karl-Kühnle-Geburtstagskalender entstanden in dieser Zeit, die für ihn persönlich im Zeichen der Familiengründung stand:

Im Jahr 1929 heiratete er Klara Strebel, 1933 kam die älteste Tochter Christa, 1936 der Sohn Adalbert und 1941 Irmintraut zur Welt. 1947 machte Tochter Monika die Familie komplett.

Anregungen für seine Arbeiten als Landschaftsmaler holte sich Karl Kühnle auf seinen Reisen. Dass dies fnanziell möglich war, zeigt, dass Karl Kühnle es geschafft hatte, sich als Maler so zu etablieren, dass er seine wachsende Familie ernähren konnte.

Er hatte sich einen Kundenstamm geschaffen und sich durch verschiedene Standbeine wie den Postkartenverlag oder den Verkauf von Drucken und Abbildungen in Zeitungen so geschickt aufgestellt, dass er auch über den lokalen Radius hinaus bekannt wurde.


Einschnitt durch den Zweiten Weltkrieg

Diese finanziell und familiär gesicherte Situation fand durch den Krieg ein Ende. Als er auf abenteuerliche Art und Weise mit dem Fahrrad nach Kuppingen zurückkehren konnte, wiesen Haus und Atelier Einschusslöcher auf, ein Teil seiner Fotoausrüstung war beschlagnahmt und ein Teil seiner Malutensilien war verbrannt.

Nach Kriegsende verkaufte er zunächst seine Bilder nicht gegen Geld, sondern oft gegen Naturalien wie Brot, Eier oder Speck.

Zu seinen Kunden gehörte damals auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Arnulf Klett, der ihn in Kuppingen besuchte.

Ansonsten gingen in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Gemäldeverkäufe spürbar zurück, weshalb er sich in neuen Malweisen bis hin zur abstrakten Malerei versuchte.

Zudem erschloss er sich neben dem Postkartenverkauf durch Lichtbildvorträge der eigenen Bilder eine kleine Geldquelle.

In die Schaffensperiode zwischen 1961 und 1966 ist auch der rund 100 Gemälde umfassende Zyklus „Die SS und die Juden“ zu verorten, für den er – leider erfolglos – eine museale Ausstellungsmöglichkeit zu erlangen suchte. In diesen kraftvollen und expressiven Bildern setzte sich Kühnle mit Fragen individueller und kollektiver Schuld, vor allem aber mit der Frage der Vernichtung der europäischen Juden auseinander.


Ausstellung als Wendepunkt

Auf dem Höhepunkt der fnanziellen Not bot ihm der Herrenberger Bürgermeister Heinz Schroth im Jahr 1965 die Möglichkeit, seine Werke in einer großen Einzelausstellung in der Herrenberger Stadthalle zu präsentieren.

Sie stellt einen Wendepunkt dar und wurde mit 4.000 Besuchern und dem Verkauf fast aller 200 gezeigten Bilder ein großer Erfolg.

Dabei bot sie einen Querschnitt seines damaligen Schaffens und zeigte neben Landschaftsbildern abstrakte Bilder, aber auch die in dieser Zeit beliebten und stark nachgefragten Blumenbilder, zudem satirische oder zeitkritische Zeichnungen und eine Auswahl seiner Tierfabeln.

Da Karl Kühnle keine Rente erhielt, war er im Alter darauf angewiesen, weiterhin zu malen und seine Bilder im engeren lokalen Rahmen, aber auch 1970 in Biarritz und Paris auszustellen.

Auch in diesen Jahren kam Karl Kühnle auf ungewöhnliche Ideen wie Aquarell-Collagen mit Briefmarken oder auch Edelsteinkompositionen wie die, die er 1972 bei einer Ausstellung in einer Freiburger Galerie zeigte.

Weitere Ausstellungen in Herrenberg 1977 und im Februar 1978 in Tarare folgten.


Auszeichnungen

Am 29. April 1978 erhielt Karl Kühnle die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, am 9. November 1980 verlieh ihm die Stadt Herrenberg „in Anerkennung und in Würdigung seines künstlerischen Schaffens als Maler des Gäus“ die Bürgermedaille in Gold und ehrte ihn mit einer letzten großen Ausstellung zu seinem 80. Geburtstag, bei der schon etwa eine Stunde nach Beginn alle zum Verkauf bestimmten Bilder verkauft waren.

Am 15. Oktober 1981 starb Karl Kühnle im Atelier seines Hauses in Kuppingen im Alter von 81 Jahren.

Sein letztes unvollendetes Bild steht heute noch auf der Staffelei in seinem Atelier.

Foto ... https://www.instagram.com/p/Cozxcq0tCzN/ ... 190223

In seinem Geburtsort Kuppingen sind ein Platz (Karl-Kühnle-Platz), ein Saal des evangelischen Gemeindezentrums und die örtliche Grundschule (Karl-Kühnle-Grundschule) nach ihm benannt.


Werk und geplante Ausstellung

Karl Kühnle dürfte zirka 5.000 bis 7.000 Werke, Öl- und Acrylbilder, Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen geschaffen haben, von denen einige, teilweise auch als Depositum, in den Beständen des Herrenberger Stadtarchivs zu finden sind, unter anderem auch die meisten der Bilder des Zyklus „Die SS und die Juden“.

Zudem schenkten die vier Kinder Karl Kühnles der Stadt Herrenberg im Jahr 2017 sieben Gemälde ihres Vaters.

In Zusammenarbeit mit der Vereinsgemeinschaft Kuppingen und der VHS Herrenberg erarbeitet das Stadtarchiv mit der Unterstützung der Kinder Karl Kühnles eine Ausstellung zu Leben und Werk des Künstlers, die eigentlich 2020 hätte stattfnden sollen, deren Eröffnung in der Gemeindehalle in Kuppingen nun aber für Mai 2022 geplant ist.


Text: Stadtarchiv Herrenberg Telefon 07032/954633-0 Mail archiv@herrenberg.de

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Ausstellung: Karl Kühnle – ein Malerleben -- 25.05.-12.06.2022 in Kuppingen

Anhand von rund 60 Bildern und zahlreichen Objekten – vor allem Leihgaben der Familie Kühnle und von privaten Sammlern, aber auch Werken aus dem Gemäldebestand des Stadtarchivs – worunter sich Neuentdeckungen, Neuerwerbungen und noch nie der Öffentlichkeit gezeigte Werke und Werkkomplexe befinden, will die Ausstellung das Leben Karl Ludwig Kühnles nachzeichnen, das vor allem während seiner Ausbildung, aber auch danach, viele Aspekte eines typischen Künstler- und Malerlebens zeigt.

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Begleitprogramm

27. Mai, 19.30 Uhr: Vortrag „Karl Ludwig Kühnle – ein Malerleben“ von Professor Dr. Roland Deines

1. Juni, 19.30 Uhr: Vortrag „Karl Ludwig Kühnle als Mensch und Christ“, von Pfarrer i.R. Oskar Nannen

11. Juni, 19.30 Uhr: „Kunst und Wein“. Ein Abend für alle Sinne: Augen, Ohren und Geschmack. Führung durch die Ausstellung. Umrahmung mit Klaviermusik. Weinprobe mit Michael Göttler aus Kuppingen.

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Tour digital zu Karl Kühnle

Im Juni 2022 endete die Ausstellung „Karl Kühnle – ein Malerleben“ in der Gemeindehalle Kuppingen. In einem digitalen Termin werden Fotos von einigen der gezeigten Werke und Objekte zu sehen sein. Damit können Interessierte, die keine Möglichkeit zu einem Besuch "in real life" hatten, einen kleinen Einblick erhalten. Mehr zu Karl Kühnle im AKI-wiki auf der Seite http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Karl_K%C3%BChnle

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de.wikipedia.org ... Karl Kühnle

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kühnle

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Karl Kühnle war ein deutscher Maler und Grafiker. Er wurde am 8. Juli 1900 in Kuppingen, Deutschland, geboren und starb am 15. Oktober 1981 ebenda. Kühnle ist vor allem für seine Landschaftsmalerei bekannt, insbesondere für seine Darstellungen des Schönbuchs , ein Mittelgebirge im Südwesten Deutschlands. [Image of Karl Kühnle Gemälde]

Kühnles Malstil wurde stark von der Impressionismus beeinflusst, und seine Arbeiten zeichnen sich durch ihre lebendigen Farben und ihren lockeren Pinselstrich aus. Er war auch ein versierter Grafiker und schuf zahlreiche Holzschnitte und Lithographien.

Kühnles Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Seine Arbeiten sind in den Sammlungen zahlreicher Museen und Galerien vertreten, darunter die Staatsgalerie Stuttgart, das Kunsthaus Zürich und das Museum of Modern Art in New York City.

Kühnle gilt als einer der bedeutendsten deutschen Landschaftsmaler des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeit zeichnet sich durch ihre Schönheit, ihren Einfühlungsvermögen und ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur aus.

090224 via google gemini

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Karl Kühnle, Malerei als Predigt / Hrsg.: Helge Bathelt

Herrenberg : 2000 344 S. : Ill. 978-3-926809-10-0

https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D961007206

090224 ... inside karl.dietz.art.book.collection

Autobiographie: Sieg des Lichts : Erlebnisse / Karl Kühnle

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3. Aufl. Lahr-Dinglingen : St.-Johannis-Dr. Schweickhardt 1990 159 S. ; 18 cm 978-3-501-00959-8 kart. : DM 10.80

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