Erich Ribolits

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Erich Ribolits

02.12.1947 - 07.04.2021

http://www.agrarpaedak.at/ images/riboli1.jpg

Geboren am 02.12.1947 in Wien, Ing. für Elektrotechnik und mehrjährige Tätigkeit als Techniker bei verschiedenen Firmen in Österreich und Südafrika, 1975/76 Besuch der Berufspädagogischen Akademie in Wien, Lehramtsprüfung und langjährige Tätigkeit an Berufsschulen. Studium der Pädagogik und Politikwissenschaft an den Universitäten Wien und Klagenfurt, 1984 Promotion und 1996 Habilitation an der Universität Wien.

Seit 1985 Lehrbeauftragter an berufspädagogischen Akademien, seit 1988 Professor an der Agrarpädagogischen Akademie. Seit 1986 kontinuierliche Tätigkeit als Lehrbeauftragter und Gastprofessor an mehreren österreichischen Universitäten. Tätig in der Weiterbildung von Lehrern und in der Erwachsenenbildung, Mitarbeit an einer Reihe wissenschaftlicher Projekte, pädagogischer Konsulent insbesondere für Fragen der Curriculumentwicklung, umfangreiche internationale Vortragstätigkeit sowie zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften und Buchveröffentlichungen. Vorsitzender der Studienkommission an der Agrarpädagogischen Akademie und Vorsitzender der Forschungsausschuss der österreichischen Akademien der Lehrer/innenausbildung.

www.agrarpaedak.at/ribolits.htm


Nachruf von Elke Gruber

9. April 2021/in News Erwachsenenbildung und berufliche Bildung, News Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung/von Ernst Kocnik

Univ.-Prof. Dr. Erich Ribolits (2.12.1947-7.4.2021)

Unvergessen: seine inspirierenden Vorträge, seine klugen Schriften, sein Charme und Wiener Schmäh.

Ein Großer – so hätte er sich freilich selbst nie gesehen – der österreichischen Bildungsforschung ist tot.

Er verstarb nach schwerer Krankheit am Mittwoch, dem 7. April 2020, in Wien im 74. Lebensjahr.

Er war Wiener von Geburt und blieb dieser Stadt sein Leben lang treu. Nach einer Elektrotechnik-Ausbildung an einer Höheren Technischen Lehranstalt zog es ihn als junger Ingenieur erst einmal nach Südafrika, wo er einige Jahre für ein großes Elektrounternehmen tätig war. Wieder zurück in Wien begann er ein Studium an der Berufspädagogischen Akademie, welches er mit der Lehramtsprüfung abschloss. In der darauffolgenden mehrjährigen Tätigkeit als Berufsschullehrer, die er mit Freude und viel Engagement ausübte, lernte er nicht nur das pädagogische Handwerkszeugs von Grund auf, er begann sich auch mehr und mehr für die theoretische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Fachbereich der Berufsausbildung zu interessieren. Ab 1978 inskribierte er deshalb ein berufsbegleitendes Studium der Pädagogik und Politikwissenschaft an den Universitäten Wien und Klagenfurt, das er 1984 mit der Promotion abschloss. Ab 1985 war er Lehrbeauftragter und ab 1988 Professor an der Agrarpädagogischen Akademie Wien. Doch die universitäre Wissenschaft und Forschung ließ ihn nicht mehr los. Ab 1986 übernahm Erich Ribolits diverse Lehraufträge und Gastprofessuren an verschiedenen österreichischen Universitäten. 1996 erfolgte seine Habilitation und 2000 die Verleihung des Titels „Universitätsprofessor“. 2006 wechselte er an das Institut für Bildungswissenschaften der Universität Wien, wo er bis zu seiner Pensionierung 2008 in Forschung und Lehre sowie als Leiter der Forschungseinheit „Aus- und Weiterbildung“ tätig war. Doch der „Ruhestand“ war nicht seine Sache. Erich Ribolits war weiter ein gefragter Lehrbeauftragter an den Universitäten Wien, Klagenfurt und Graz – er schrieb, hielt Vorträge, diskutierte für sein Leben gern und übernahm Aufgaben als Herausgeber von Zeitschriften und in diversen Funktionen, wie zum Beispiel als Mitglied der Akkreditierungsgruppe von Ö-Cert.

Wo anfangen bei seinen Verdiensten – und wo aufhören? Letzteres ist nicht als rein rhetorische Frage gemeint, sondern als Hinweis darauf, dass Erich Ribolits in seinen Büchern, Schriften, Vorträgen und Diskussionsbeiträgen noch lange fortwirken wird. Dies gilt nicht nur für die Scientific Community der Aus- und Weiterbildung, der Berufspädagogik und der Bildungswissenschaft insgesamt, sondern vor allem für die Vielzahl an Studierenden und Teilnehmenden, denen Erich Ribolits ein hoch geschätzter Lehrer – oft sogar lieber Freund war. Erich Ribolits gehörte einer Generation von Lehrenden und WissenschaftlerInnen an, die aufgrund ihrer politischen Sozialisation in den 1968er Jahren den demokratischen Grundsätzen von Mündigkeit, Solidarität, Mitbestimmung und Gleichheit zutiefst verbunden waren. Dies spiegelt sich nicht nur in seinen Büchern und Schriften wieder, die einem kritisch-emanzipatorischen Bildungsdiskurs verpflichtet waren, sondern auch in seiner Lehr- und Leitungstätigkeit, die immer auf gegenseitigem Respekt, auf Achtung und Kollegialität beruhte. Die Universität war für ihn kein „Elfenbeinturm“, sondern ein bunter Tummelplatz von Ideen, Ort kritischer Reflexion und Auseinandersetzung – kurz: ein Teil unserer „polis“.

Für Erich Ribolits war die Welt gestaltbar und veränderbar. Diskussionen und Debatten bereiteten ihm Lust und Freude, er vertrat seine Standpunkte hartnäckig, aber immer mit einem Schuss „Wiener Schmäh“. Er liebte das Leben, seine Frau und Familie und seine Freunde!

Lieber Erich, Du wirst uns allen unendlich fehlen!

Elke Gruber, Graz, am 8. April 2021

https://www.aau.at/blog/nachruf-erich-ribolits/


Nachruf von Lorenz Glatz, streifzuege.org

Unser Autor Erich Ribolits ist im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstorben.==

Er war mir ein empfindsamer, selbstkritischer und einfühlsamer Freund, dem ich gern nahegekommen bin.

Wie in unserer Lebensweise gar nicht selbstverständlich ist der Fluss seiner Vorlieben und Interessen noch in den Kanälen seines Arbeitslebens gut erkennbar gewesen. Innenarchitekt war ein jugendlicher Berufswunsch, ein Ästhet mit Freude an Schönheit war er sein Leben lang. Technik war eine andere Faszination, Elektroingenieur sein erster Beruf.

Fragen nachzugehen war ihm eine Lust, als Berufsschullehrer fand sich auch dafür ein bisschen Raum und noch ein Stück mehr, als er schließlich als universitärer Bildungswissenschaftler seine Hörer*innen mit kritischen Fragen und Antworten in oft ungläubiges Staunen versetzte.

Es gibt den dumm-arroganten Spruch der Angepassten, dass ein Zwanzigjähriger, der kein Revoluzzer ist, kein Herz, ein Vierzigjähriger, der es immer noch sei, kein Hirn habe. Erichs Weg eines realistischen Liebhabers des Lebens führte im Gegenteil von den zahmen Hoffnungen auf ein „modernes Österreich“ zur beherzten Fundamentalkritik der herrschaftlichen Grundlagen unseres Lebens.

Die letzten drei Beiträge, die von Erich in den „Streifzügen“ erschienen sind, haben diese Titel:

Warum Bildung bei der Überwindung der Machtverhältnisse nicht hilft, zu deren Erhalt aber ganz wesentlich beiträgt

Die geltende Vernunft bekämpft nicht Macht, sondern nur deren „Entarten“ zu Herrschaft

Habe Mut, dich deiner Sehnsucht nach Lust und Liebe zu besinnen!


Hier seine gesammelten, bei uns erschienenen Beiträge: https://www.streifzuege.org/autorinnen/erich-ribolits/


„Weitermachen!“ steht auf Herbert Marcuses Grabstein. Könnte von Dir sein, Erich.

Lorenz Glatz


150421 via mail bzw streifzuege.org


Wissen ist wesentlich mehr als bloße Informationsanhäufung;

es wird erst über den Weg des Stellung-Nehmens zu neuen Informationen generiert, was allerdings wieder voraussetzt – und das ist für die folgende Argumentation ganz wesentlich – einen fundierten und definierten Standpunkt zu haben. Erst aus einer derartigen, reflektierten und autonomen Position heraus ist jemand in der Lage, zwischen seinem Selbst und neuen, an ihn herangetragenen Informationen eine Beziehung herzustellen und sich – genau dadurch – (ihren) Sinn zu erschließen. Jeder Erwerb von Wissen kann ja als ein Versuch gesehen werden, das eigene "Verhältnis zur Welt" ein wenig mehr zu klären und damit dem eigenen Leben Sinn zu verleihen. An den Verstand über die fünf Sinne herangetragene Informationen sind dafür unverzichtbare Basis; sie bleiben allerdings solange Nonsens – sind also nicht in der Lage Sinn zu generieren – als ihnen nicht mit Selbstbewusstsein – also der Gewissheit eine "autonomes Selbst" zu sein – gegenübergetreten werden kann.

In: Neue Medien und das Bildungsideal (politischer) Mündigkeit via coforum.de



KANN DER GLAUBE BERGE VERSETZEN,

ODER HILFT ER BLOß DAS PRINZIPIELL UNERTRÄGLICHE DURCHZUSTEHEN? (2001) - 1 Aktualisierung

Gedenken an die Bücherverbrennung - 1 Aktualisierung Thomas Weidner * 14.04.1960 + 20.08.2017 - 1 Aktualisierung Idia, First Queen Mother of Benin ... #JOBmooc - 1 Aktualisierung William Morris * 24.03.1834 - 1896 - 1 Aktualisierung Esperanto, Gedichte, Zitate, ... - 1 Aktualisierung Text von Mauricio Wild, 1997 ... - 1 Aktualisierung

150421 via twoo


Erich Ribolits: Die Antiquiertheit der Menschenwürde

When replying, please edit your Subject line so it is more specific than "Re: Contents of krixit digest..." Der krixit-digest geht auf die reise, wenn 100KB beisammen sind ... Today's Topics:

  1. Re: Idia, First Queen Mother of Benin (Karl Dietz)
  2. Re: [CONTRASTE-liste] Die Zapatistas bereisen den Planeten |
     aus Contraste Nr. 438 (Karl Dietz)
  3. Re: Idia, First Queen Mother of Benin (Karl Dietz)
  4. Ringvorlesung "Kapitalismus und Kapitalismuskritik" am
     14.04.2021 (Karl Dietz)
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     PRINZIPIELL UNERTR?GLICHE DURCHZUSTEHEN? (2001) (Karl Dietz)
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 11. Deutsches Hygiene-Museum Dresden: Digitale Schule im zweiten
     Jahr der Corona-Pandemie (Karl Dietz)
 12. Erich Ribolits: Die Antiquiertheit der Menschenw?rde (Karl Dietz)


1604 via krixit


Buch: Die Arbeit hoch? - Berufspädagogische Streitschrift wider die Totalverzweckung des Menschen im Postfordismus

2. Auflage

von Erich Ribolits

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur zweiten Auflage

Einleitende Bemerkungen

1. Zum Zusammenhang von Arbeit, Bildung und politisch-ökonomischem System

2. Die Krise des Fordismus und das endgültige „Zur Ware Werden“ der Bildung

3. Von der tayloristischen Modernisierung zur heutigen „Postmodernisierung“ der Arbeitswelt

4. Unternehmenskultur, Lean production, Ganzheitlichkeit, Flexibilisierung … die Unternehmens-strategien des Post-Taylorismus

5. Schlüsselqualifikationen – der zentrale berufspädagogische Ideologiebegriff des Post-Fordismus

6. Entfremdung – das unveränderte Merkmal der Arbeits- Freizeit-Gesellschaft

7. Muße – die vergessene Chance

8. Ohne Muße keine (berufliche) Bildunga

9. Anstatt einer Zusammenfassung — Heinrich Böll: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

10. Literaturverzeichnis

https://www.streifzuege.org/autorinnen/erich-ribolits/

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