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+ | == Unsterblicher Heldengesang. Das Nibelungenlied im UNESCO-Weltdokumentenerbe == | ||
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+ | Nibelungenlied Handschrift A, Cgm 34 | ||
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+ | 27.11.2009-7.2.2010 | ||
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+ | Das Nibelungenlied gilt als herausragendes Beispiel der europäischen Heldenepik. Es beruht auf älteren mündlichen Traditionen und wurde um oder kurz nach dem Jahr 1200 von einem unbekannten Dichter am Hof des Passauer Bischofs Wolfger von Erla niedergeschrieben. In zwei Teilen erzählt es zunächst die Geschichte von Siegfrieds Werben um Kriemhild und seinen Tod, dann die von Kriemhilds Rache und dem Untergang der Burgunden (Nibelungen). | ||
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+ | Der historische Hintergrund der Nibelungensage liegt im Europa der Völkerwanderungszeit. Einen Teil bildet die Katastrophe der Burgunden, die vom Rhein in das römische Gallien vordrangen und dort um 436 von dem römischen Feldherrn Aëtius und hunnischen Verbänden geschlagen wurden. Dazu kommt der Tod des Hunnenkönigs Attila, der 453 an der Seite eines Germanenmädchens mit Namen Hildico gestorben sein soll. Die Wurzeln der historischen Überlieferung von Siegfried dem Drachentöter sind schließlich in der merowingischen Geschichte des 6. Jahrhunderts zu suchen. | ||
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+ | Von den insgesamt elf vollständig überlieferten Handschriften des Nibelungenlieds gehören drei noch dem 13. Jahrhundert an. Das Internationale Komitee für das UNESCO-Programm „Memory of the World“ hat dem Antrag der Bayerischen Staatsbibliothek folgend diese drei ältesten und wichtigsten Handschriften, die in drei Bibliotheken aufbewahrt werden, im Juli 2009 in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. | ||
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+ | Die Handschrift entstand Anfang des letzten Viertels des 13. Jahrhunderts in einem unbekannten Schreibzentrum im alpenländischen, vielleicht Tiroler Raum. Sie ist mit einfachen roten Initialen und Aventiuren-Überschriften rubriziert und wurde von ihren unbekannten Vorbesitzern offensichtlich intensiv benutzt. | ||
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+ | Die Fassung A des Nibelungenlieds ist die kürzeste unter den Texten der drei vollständigen Handschriften A, B und C. Die Herausgeber der ersten Editionen, Friedrich Heinrich von der Hagen und Karl Lachmann, erkannten in ihr Spuren der ältesten Gestalt des Nibelungenlieds. | ||
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+ | Die Geschichte des Codex bis zu seiner Entdeckung in Hohenems im Jahr 1779 liegt völlig im Dunkeln. 1803 ließ die letzte Gräfin Hohenems Teile der Bibliothek, darunter die Nibelungenlied-Handschriften A und C, auf ihren Wohnsitz in Böhmen schaffen. Nach ihrem Tod erhielt 1807 der Jurist Michael Schuster in Prag den Codex als Geschenk. Von ihm erwarb ihn 1810 die Münchener Hof- und Staatsbibliothek. | ||
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+ | Öffnungszeiten | ||
+ | Montag bis Freitag 9-17 Uhr, Donnerstag 9-20 Uhr, Sonntag 13-17 Uhr | ||
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+ | Ort | ||
+ | Bayerische Staatsbibliothek, Schatzkammer, 1. Stock | ||
+ | Ludwigstr. 16, 80539 München | ||
+ | U3/U6, Bus 154, Haltestelle Universität | ||
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+ | Eintritt frei | ||
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+ | Kontakt Fachliche Fragen: | ||
+ | Dr. Brigitte Gullath | ||
+ | Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung Handschriften und Alte Drucke | ||
+ | Tel.: +49 89 28638-2265 | ||
+ | brigitte.gullath@bsb-muenchen.de | ||
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+ | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: | ||
+ | Peter Schnitzlein | ||
+ | Bayerische Staatsbibliothek, Öffentlichkeitsarbeit | ||
+ | Tel.: +49 89 28638-2429 | ||
+ | peter.schnitzlein@bsb-muenchen.de |
Version vom 6. Januar 2010, 12:52 Uhr
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Inhaltsverzeichnis |
Exkurs – Einblick in die Welt der Wissenschaft
Die Bayerische Staatsbibliothek präsentiert eine neue Vortragsreihe der Deutschen Forschungsgemeinschaft
In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek präsentiert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) auch in München ihre Vortragsreihe
„Exkurs – Einblick in die Welt der Wissenschaft“.
Im Mittelpunkt der in loser Folge angebotenen Vorträge werden Ergebnisse DFG-geförderter Forschungsprojekte stehen. Von den Geistes- und Sozialwissenschaften, über die Natur- und Lebenswissenschaften bis hin zu den Ingenieurwissenschaften reichen die Themen, die sich in allgemein verständlicher Form an ein breites Publikum wenden
Der Eintritt ist frei.
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1108
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Überblick E-Book-Sammlungen
Nachdem Zeitschriften in elektronischer Form sich längst etabliert haben, ist bei digitalen Büchern mittlerweile auf dem Markt ebenfalls eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Die Bayerische Staatsbibliothek trägt diesen Entwicklungen Rechnung und erwirbt zunehmend auch Lizenzen für wissenschaftliche E-Books, Text- und Dokumentensammlungen sowie elektronische Nachschlagewerke. Der aktuelle Bestand umfasst bereits mehr als 400.000 E-Books.
via bsb-newsletter
0201
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Wissenschaft, Planung, Vertreibung
– Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten“ zeigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
vom 8. Februar bis 6. März 2007
in der Bayerischen Staatsbibliothek in München eine Ausstellung, die von der engen Verbindung akademischer Forschung, rationaler Planung und Forschungsförderung im Dienste der nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungspolitik berichtet. In drei Abteilungen skizziert die Ausstellung die Vorgeschichte des Generalplans Ost, beleuchtet die Rolle der Wissenschaft sowie die Planungen für eine ethnische Neuordnung Osteuropas während des Zweiten Weltkriegs und wirft einen Blick auf die Realitäten von Umsiedlung, Vertreibung und Völkermord zwischen 1939 und 1945.
Im Juni 1942 übergab der Berliner Agrarwissenschaftler Prof. Konrad Meyer den Nationalsozialisten eine als „Generalplan Ost“ bekannt gewordene Denkschrift zur „Germanisierung“ der Ostgebiete. Der Plan sah vor, innerhalb von 25 Jahren fast fünf Millionen Deutsche im annektierten Polen und im Westteil der eroberten Sowjetunion anzusiedeln. Millionen slawischer und jüdischer Bewohner dieser Region sollten versklavt, vertrieben und ermordet werden. Die Pläne der Nationalsozialisten waren bezeichnend für den verbrecherischen Charakter ihrer Politik. Zugleich belegen sie die Skrupellosigkeit der daran beteiligten Experten, deren Arbeiten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in beträchtlichem Umfang finanziert wurden.
Zur Aufarbeitung ihrer Geschichte hat die DFG eine Forschungsgruppe unter Leitung der Historiker Prof. Rüdiger vom Bruch (Berlin) und Prof. Ulrich Herbert (Freiburg) eingerichtet, deren Ziel es unter anderem ist, die Rolle der Deutschen Forschungsgemeinschaft während der Zeit des Nationalsozialismus aufzuklären. Die von Dr. Isabel Heinemann, PD Dr. Willi Oberkrome, Dr. Sabine Schleiermacher und Prof. Patrick Wagner wissenschaftlich ausgearbeitete Ausstellung ist ein Teil dieser Bemühungen, die zugleich einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert leisten will.
WISSENSCHAFT, PLANUNG, VERTREIBUNG – Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten Eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft 8. Februar bis 6. März 2007, Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16, München täglich geöffnet von 8 bis 24 Uhr, Faschingsdienstag geschlossen Eintritt frei. Zur Ausstellung erscheint ein kostenloser Katalog.
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2401
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Verfilmung und Digitalisierung:
Bestandserhaltung schriftlicher Dokumente für die Informationsgesellschaft
Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Bestandserhaltung des Deutschen Bibliotheksverbandes und der Bayerischen Staatsbibliothek, 15. - 16. November 2007 in der Bayerischen Staatsbibliothek.
0106
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die Deutsche Forschungsgemeinschaft / Gruppe "Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme" wird ... in der Bayerischen Staatsbibliothek München Informationsveranstaltungen zum Thema "Digitalisierung" abhalten. www.dfg.de/lis <http://www.dfg.de/lis>
0509 via i.
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http://www.bsb-muenchen.de/typo3temp/pics/2897994450.jpg
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Bayerische Staatsbibliothek Staatliche Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen 80328 Muenchen www.lfs.bsb-muenchen.de
0603
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http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa?A2=ind0801&L=incunabula-l&T=0&P=68
2303
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31.05.2008
Bibliotheken
Bayerische Staatsbibliothek veröffentlicht Eichstätt-Untersuchungsbericht
Die Bayerische Staatsbibliothek hat einen Untersuchungsbericht zur Übernahme der Zentralbibliothek der Bayerischen Kapuziner in Altötting durch die Universitätsbibliothek Eichstätt-Ingolstadt veröffentlicht.
Der Bericht, der auf der Website der Bayerischen Staatsbibliothek eingesehen werden kann (siehe unten stehenden Link), lässt an Ausführlichkeit und Klarheit nichts zu wünschen übrig. Die betreffenden Buchbestände – insbesondere der Altbestand mit Erscheinungsjahren vor 1800 – wurden über einen längeren Zeitraum unter äußert schwierigen räumlichen Bedingungen nach den vereinbarten Richtlinien aufgearbeitet und bewertet; zahlreiche Bücher und Zeitschriftenbände mussten hierbei makuliert werden, da sie durchgehend verschimmelt oder etwa durch Vogelkot verunreinigt waren.
Zu den großen Container-Entsorgungsaktionen heißt es: "Die makulierten Kapuzinerbestände setzen sich nach Angabe der Bibliotheksleitung so zusammen: 20,60 t Zeitschriftendubletten (= 30% - schwergewichtige und häufig vertretene Titel, wie z. B. 'Stimmen der Zeit', 'Herder Korrespondenz', 'Katholische Mission'. Gewicht pro Karton ca. 80 kg); 4,20 t verschimmelte Bände; 40,80 t Dubletten (zahllose Mehrfachexemplare, die innerhalb der Kapuzinerklöster verbreitet waren und sich, wie die Zeitschriften, nicht mehr verkaufen ließen); 2,80 t Varia (Reiseführer, Straßenkarten, Breviere, Taschenbücher in schlechtem Zustand, schöne Literatur in unkritischen Ausgaben, Bücher zur Geschichte und praktischen Theologie in schlechtem Zustand)."
Das Fazit der Untersuchung der Bayerischen Staatsbibliothek lautet: "Der Vorwurf der massenweisen Vernichtung wertvoller Bücher aus dem Kapuzinerbestand kann nicht bestätigt werden." Und: "Die zwischen 2005 und 2007 von der Bibliotheksleitung vorgegebenen Methoden zur Bearbeitung der Bestände sind in großen Teilen nicht zu beanstanden oder zumindest vertretbar." Fehlentscheidungen im Einzelfall können von den Prüfern der Bayerischen Staatsbibliothek gleichwohl nicht ausgeschlossen werden. "Dennoch ist das Vorgehen unter Berücksichtigung der konkreten Rahmenbedingungen im Grundsatz nicht zu beanstanden."
Der Untersuchungsbericht enthält auch – allerdings recht vage – Aussagen zum Verkauf von Buchbeständen an Antiquariate. Ein Abschnitt unter der Überschrift "Verkauf" lautet: "2005 wurde der Dublettenverkauf sowohl für den Alt- wie für den Neubestand weiter von der Handschriftenabteilung durchgeführt. Der Neubestand wurde weiterhin in der Regel kistenweise an Antiquare verkauft. Im Sommer 2006 stoppte die Bibliotheksleitung diesen kistenweisen Verkauf an Antiquare. Dem gingen unterschiedliche Preisvorstellungen zwischen der Bibliotheksleitung und den Antiquaren voraus. Die Bücher sollten ab 2007 direkt über Antiquariatsplattformen im Internet verkauft werden. 2006 gab die Handschriftenabteilung den Verkauf der Dubletten nach 1800 wegen inhaltlicher Differenzen an die Bibliotheksleitung ab. Es fanden 2006 noch zwei Bücherflohmärkte statt."
Abgeschlossen ist die Angelegenheit noch nicht: gegen die Leiterin der Bibliothek läuft offenbar weiter eine Anklage wegen Untreue in fünf Fällen; Einzelheiten hierzu liegen uns nicht vor.
- Bayerische Staatsbibliothek legt Eichstätt-Untersuchungsbericht vor [10.01.2008]
- Neues zu den Eichstätter Kapuzinerbüchern? [08.01.2008]
- http://www.bsb-muenchen.de/Gutachten.2282.0.html
[...] Tags: Eichstätt, Kapuzinerbibliotheken, Bayerische Staatsbibliothek
0106 via boersenblatt.net
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Touristische Führungen durch die BSB
Aufgrund des großen Erfolgs und der ebenso großen Nachfrage im Jubiläumsjahr nach touristischen Führungen bietet die BSB auch weiterhin einmal monatlich eine touristische Hausführung an:
"Die Bayerische Staatsbibliothek - Schatzkammer des Wissens & modernes Informationszentrum"
In dieser Führung wird die Bayerische Staatsbibliothek als Universalbibliothek mit einer 450-jährigen Geschichte und als modernes Dienstleistungszentrum vorgestellt. Auf dem Programm stehen ein Gang durch das historische Treppenhaus, den Marmorsaal und das Erdgeschoss mit Buchbereitstellung, Informationsstelle und Media Resources Center sowie ein Blick in die Magazine.
Die Termine sind: jeweils mittwochs, 16.00 – 17.30 Uhr.
21.10., 18.11., 16.12. 2009
Die Führung ist offen für jeden. Eine Voranmeldung ist erforderlich beim Sekretariat der Abteilung Benutzung: Tel.: ++49 89 28638-2401 benutzung@bsb-muenchen.de
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== Als die Lettern laufen lernten == Medienwandel im 15. Jahrhundert. Inkunabeln aus der BSB (Bayerische Staatsbibliothek, Ausstellungskataloge Nr.81). Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag 2009. 240 S., zahlreiche Farbabb. 19,90 Euro.
Der vorliegende ... Ausstellungskatalog feiert den Beginn des Buchdrucks. Nach einer kenntnisreichen Einführung von Bettina Wagner werden in 85 Katalognummern schöne oder interessante Inkunabeln und einige Holztafeldrucke bzw. Handschriften präsentiert. Den informativen Texten diverser Experten - der ganze Band ist konsequent deutsch-englisch gehalten - sind großformatige Abbildungen beigegeben. Am Ende findet sich ein nützliches Glossar. Wer sich für Inkunabeln interessiert, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.
0410 via a.
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"Als die Lettern laufen lernten - Medienwandel im 15. Jahrhundert"
Die Erfindung des Buchdrucks durch Johann Gutenberg wird häufig als "Medienrevolution" bezeichnet und mit den Auswirkungen der "elektronischen Revolution" der vergangenen Jahrzehnte verglichen, denn beide Geschehen hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Herstellung und die Verbreitung von Texten. Die Ausstellung möchte demgegenüber veranschaulichen, dass in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nicht ein plötzlicher Umbruch, sondern ein allmählicher Ablösungsprozess stattfand. Zwar wurden bei der Buchherstellung zunehmend Drucktechniken eingesetzt, aber die ältesten Drucke, die Wiegendrucke oder Inkunabeln, weisen immer noch zahlreiche individuelle Charakteristika auf, die von Hand erzeugt wurden. Innovation und Tradition überlagern sich so in vielfältiger Weise: die modernen Techniken zur gedruckten Vervielfältigung von Texten und Bildern, etwa der Holzschnitt und der Druck mit beweglichen Lettern, verdrängten das Abschreiben von Hand nur allmählich, und gedruckte Bücher wurden noch über lange Zeit von Hand korrigiert, mit farbigen Überschriften und gemalten Bildern ausgestattet.
Aus den reichen Inkunabelbeständen der Bayerischen Staatsbibliothek, die mit über 20.000 Exemplaren weltweit eine Spitzenposition einnimmt, werden etwa 90 Objekte gezeigt. In der Schatzkammer sind die berühmtesten Wiegendrucke zu sehen, darunter die GutenbergBibel und der Türkenkalender von 1454, ein Unikat der Münchener Sammlung. Neben Bildhandschriften und Blockbüchern sind Wiegendrucke mit gemalten Miniaturen und herausragende Beispiele der Holzschnittillustration zu sehen, etwa der Bericht des Mainzer Domherrn Bernhard von Breydenbach über seine Reise nach Palästina, Hartmann Schedels persönliches Exemplar seiner Weltchronik und Sebastian Brants "Narrenschiff", für das Albrecht Dürer zahlreiche Bilder entwarf. Gezeigt werden auch Beispiele für andere druckgraphische Verfahren, wie der Kupferstich und Metallschnitt und der Farb- bzw. Golddruck, mit denen im Inkunabelzeitalter experimentiert wurde.
Im zweiten Teil der Ausstellung werden Herstellung und Vertrieb gedruckter Bücher an ausgewählten Beispielen nachvollzogen - beginnend mit der handschriftlichen Druckvorlage bis hin zum Käufer und Leser. Einblicke in die Produktionsabläufe in Druckerwerkstätten geben Probedrucke und gedruckte Rubrikatorenanweisungen. Allmählich bildeten sich moderne Konventionen der Buchgestaltung wie Titelblätter heraus. Wie leistungsfähig Druckereien schon im 15. Jahrhundert waren, belegen Wiegendrucke in nichtlateinischen Schriften und in ungewöhnlichen Formaten ebenso wie Zeugnisse für Auflagenhöhen gedruckter Bücher. Völlig neue Leserkreise erreichte das neue Medium des Einblattdrucks. Plakate und Flugblätter konnten nun in großer Zahl produziert werden und dienten zur Verbreitung der unterschiedlichsten Texte - von frommen Liedern über medizinische Ratschläge bis hin zu aktuellen Informationen. Als Werbemittel trugen sie zum finanziellen Erfolg der frühen Buch-drucker bei, der sich im rapiden Preisverfall gedruckter Bücher spiegelt: Mit dem Eintrag eines Käufers von 1494, der sein Erstaunen über den geringen Preis einer Inkunabel zum Ausdruck bringt, endet die Ausstellung. Vierzig Jahre nach der Gutenberg-Bibel hatte sich der Buchdruck am Markt endgültig gegen die Konkurrenz älterer Verfahren der Textverbreitung durchgesetzt. Auch wenn konservative Kreise weiterhin für das Abschreiben von Texten mit der Hand plädierten, erwies sich der Siegeszug des gedruckten Buchs als unaufhaltsam - der nun massenhaft verfügbare Lesestoff überforderte aber auch so manchen Käufer wie Sebastian Brants "Büchernarren".
In der Ausstellung steht ein kostenloser Audioguide in deutscher Sprache zur Verfügung.
Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger (deutsch - englisch) reich bebilderter Katalog zum Preis von 19,90 €.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 10.00 bis 17.00 Uhr, Donnerstag 10.00 bis 19.00 Uhr,
Samstag / Sonntag 13.00 bis 17.00 Uhr.
An Feiertagen geschlossen.
Ort Bayerische Staatsbibliothek, Fürstensaal und Schatzkammer, 1. Stock Ludwigstr. 16, 80539 München U3/U6, Bus 154, Haltestelle Universität
Eintritt frei
Kontakt Fachliche Fragen: Dr. Bettina Wagner Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung Handschriften und Alte Drucke Tel.: +49 89 28638-2982 bettina.wagner@bsb-muenchen.de
Allgemeine Fragen: Bayerische Staatsbibliothek, Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 89 28638-2115 veranstaltungen@bsb-muenchen.de
Digitalisate der gezeigten Inkunabeln finden Sie über den Inkunabelkatalog der BSB und in unserer Digitalen Bibliothek.
via bsb
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Unsterblicher Heldengesang. Das Nibelungenlied im UNESCO-Weltdokumentenerbe
Nibelungenlied Handschrift A, Cgm 34
27.11.2009-7.2.2010
Das Nibelungenlied gilt als herausragendes Beispiel der europäischen Heldenepik. Es beruht auf älteren mündlichen Traditionen und wurde um oder kurz nach dem Jahr 1200 von einem unbekannten Dichter am Hof des Passauer Bischofs Wolfger von Erla niedergeschrieben. In zwei Teilen erzählt es zunächst die Geschichte von Siegfrieds Werben um Kriemhild und seinen Tod, dann die von Kriemhilds Rache und dem Untergang der Burgunden (Nibelungen).
Der historische Hintergrund der Nibelungensage liegt im Europa der Völkerwanderungszeit. Einen Teil bildet die Katastrophe der Burgunden, die vom Rhein in das römische Gallien vordrangen und dort um 436 von dem römischen Feldherrn Aëtius und hunnischen Verbänden geschlagen wurden. Dazu kommt der Tod des Hunnenkönigs Attila, der 453 an der Seite eines Germanenmädchens mit Namen Hildico gestorben sein soll. Die Wurzeln der historischen Überlieferung von Siegfried dem Drachentöter sind schließlich in der merowingischen Geschichte des 6. Jahrhunderts zu suchen.
Von den insgesamt elf vollständig überlieferten Handschriften des Nibelungenlieds gehören drei noch dem 13. Jahrhundert an. Das Internationale Komitee für das UNESCO-Programm „Memory of the World“ hat dem Antrag der Bayerischen Staatsbibliothek folgend diese drei ältesten und wichtigsten Handschriften, die in drei Bibliotheken aufbewahrt werden, im Juli 2009 in das Weltdokumentenerbe aufgenommen.
Die Handschrift entstand Anfang des letzten Viertels des 13. Jahrhunderts in einem unbekannten Schreibzentrum im alpenländischen, vielleicht Tiroler Raum. Sie ist mit einfachen roten Initialen und Aventiuren-Überschriften rubriziert und wurde von ihren unbekannten Vorbesitzern offensichtlich intensiv benutzt.
Die Fassung A des Nibelungenlieds ist die kürzeste unter den Texten der drei vollständigen Handschriften A, B und C. Die Herausgeber der ersten Editionen, Friedrich Heinrich von der Hagen und Karl Lachmann, erkannten in ihr Spuren der ältesten Gestalt des Nibelungenlieds.
Die Geschichte des Codex bis zu seiner Entdeckung in Hohenems im Jahr 1779 liegt völlig im Dunkeln. 1803 ließ die letzte Gräfin Hohenems Teile der Bibliothek, darunter die Nibelungenlied-Handschriften A und C, auf ihren Wohnsitz in Böhmen schaffen. Nach ihrem Tod erhielt 1807 der Jurist Michael Schuster in Prag den Codex als Geschenk. Von ihm erwarb ihn 1810 die Münchener Hof- und Staatsbibliothek.
Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9-17 Uhr, Donnerstag 9-20 Uhr, Sonntag 13-17 Uhr
Ort
Bayerische Staatsbibliothek, Schatzkammer, 1. Stock
Ludwigstr. 16, 80539 München
U3/U6, Bus 154, Haltestelle Universität
Eintritt frei
Kontakt Fachliche Fragen: Dr. Brigitte Gullath Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung Handschriften und Alte Drucke Tel.: +49 89 28638-2265 brigitte.gullath@bsb-muenchen.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Peter Schnitzlein Bayerische Staatsbibliothek, Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 89 28638-2429 peter.schnitzlein@bsb-muenchen.de