Museum Ritter
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+ | Papier ist ein vielseitiger künstlerischer Werkstoff, der je nach Ausführung unterschiedliche Eigenschaften hat: Oft ist es zart und fragil, in Form von Karton und Pappe jedoch formstabil und steif. Zuweilen ist seine Farbigkeit naturbelassen, meist aber sind die Fasern gebleicht, manchmal auch eingefärbt. Papier kann geschnitten, gerissen, zerknittert oder geprägt werden; man kann es falten, biegen, collagieren oder schichten, sodass feine Reliefs und skulpturale Arbeiten entstehen. | ||
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+ | Kurt Schwitters, Isaschar, 1934 © Künstler, Foto: Gerhard Sauer | ||
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+ | Katja Strunz, Drehmoment, 2018 © Künstlerin, Foto: Matthias Kolb | ||
+ | Im Laufe des 20. Jahrhunderts entdeckten Kunstschaffende weitere Gestaltungsweisen mit Papier für sich, etwa die Frottage, die Faltung und den Prägedruck, den Günther Uecker wie kein zweiter zur Meisterschaft brachte. Welch hohes ästhetisches Potenzial konstruktiven Papierfaltungen innewohnt, wird in den Arbeiten von Hermann Glöckner oder Peter Weber anschaulich. Die filigran gerasterten Werke von Katharina Hinsberg, Fiene Scharp und Violetta Elisa Seliger sind eindrucksvolle zeitgenössische Interpretationen der Jahrhunderte alten Kulturtechnik des Scherenschnitts. Wieder andere Exponate bestehen aus Papier-erzeugnissen des Alltagsbedarfs, die wie Readymades eingesetzt werden. So stapelt etwa Thomas Rentmeister etliche Packungen von Papiertaschentüchern zu einem monumentalen Quader. Auch Thomas Bayrle, Lore Bert und Doris Erbacher gelangen zu einer plastisch-räumlichen Gestaltung von Papier. Ihre Werke weisen strukturierte Oberflächen auf und sind zu Reliefs oder Bildkörpern geformt. Esther Stocker schließlich bespielt einen ganzen Raum mit schwarz-weißen Objekten aus zerknittertem Papier. | ||
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Version vom 14. Oktober 2023, 11:42 Uhr
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Museum Ritter in Waldenbuch
Made of Paper -- 15. Oktober 2023 bis 7. April 2024
Papier ist ein vielseitiger künstlerischer Werkstoff, der je nach Ausführung unterschiedliche Eigenschaften hat: Oft ist es zart und fragil, in Form von Karton und Pappe jedoch formstabil und steif. Zuweilen ist seine Farbigkeit naturbelassen, meist aber sind die Fasern gebleicht, manchmal auch eingefärbt. Papier kann geschnitten, gerissen, zerknittert oder geprägt werden; man kann es falten, biegen, collagieren oder schichten, sodass feine Reliefs und skulpturale Arbeiten entstehen.
Die Ausstellung Made of Paper beleuchtet anhand von rund 60 Sammlungswerken und zwei installativen Leihgaben den kreativen Umgang von über 40 KünstlerInnen mit dem facettenreichen Material. Es geht dabei vorrangig um Werke aus Papier und nicht um solche, die auf Papier entstanden sind. Den historischen Ausgangspunkt der Schau bilden Collagen von Vertretern der Avantgarde wie Alexander Rodtschenko und Kurt Schwitters. Ihre vor rund einhundert Jahren geschaffenen Klebebilder stehen beispielhaft für den Beginn einer Kunst, in der Papier nicht nur als Bildträger dient, sondern auch als eigenständiges Medium verwendet wird.
Kurt Schwitters, Isaschar, 1934 © Künstler, Foto: Gerhard Sauer
Katja Strunz, Drehmoment, 2018 © Künstlerin, Foto: Matthias Kolb Im Laufe des 20. Jahrhunderts entdeckten Kunstschaffende weitere Gestaltungsweisen mit Papier für sich, etwa die Frottage, die Faltung und den Prägedruck, den Günther Uecker wie kein zweiter zur Meisterschaft brachte. Welch hohes ästhetisches Potenzial konstruktiven Papierfaltungen innewohnt, wird in den Arbeiten von Hermann Glöckner oder Peter Weber anschaulich. Die filigran gerasterten Werke von Katharina Hinsberg, Fiene Scharp und Violetta Elisa Seliger sind eindrucksvolle zeitgenössische Interpretationen der Jahrhunderte alten Kulturtechnik des Scherenschnitts. Wieder andere Exponate bestehen aus Papier-erzeugnissen des Alltagsbedarfs, die wie Readymades eingesetzt werden. So stapelt etwa Thomas Rentmeister etliche Packungen von Papiertaschentüchern zu einem monumentalen Quader. Auch Thomas Bayrle, Lore Bert und Doris Erbacher gelangen zu einer plastisch-räumlichen Gestaltung von Papier. Ihre Werke weisen strukturierte Oberflächen auf und sind zu Reliefs oder Bildkörpern geformt. Esther Stocker schließlich bespielt einen ganzen Raum mit schwarz-weißen Objekten aus zerknittertem Papier.