Museum Ritter
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+ | ==Rozbeh Asmani: All Our Colours -- 15. Oktober 2023 bis 7. April 2024== | ||
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+ | Rozbeh Asmani hatte sich zum Ende seines Studiums an der Hochschule in Leipzig mit interkulturellen Beziehungen und Massenmedien beschäftigt. Als er sein eigenes kleines Massenmedium in Form einer Schokoladenfigur, eine verschleierte Muslima, produzieren wollte, weigerte sich die Druckerei, die Verpackung aus Stanniolpapier in Lila zu drucken. Das war für ihn, der es als Künstler gewohnt ist, frei zu arbeiten, ein Schlüsselerlebnis und der Anfang einer mittlerweile über zehn Jahre andauernden Recherche zu juristisch gesicherten Farben. | ||
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+ | Oft sind es Farbkombinationen, die für eine Marke stehen: Rot/Grün etwa hat sich die Firma Melitta gesichert. Blau/Rot/Gelb steht für den Lebensmittelhändler Lidl. Orange/Weiß symbolisiert den Schreibgerätehersteller Schwan-STABILO. Blau/Grün nutzt Aquatherm, ein Hersteller von Rohrleitungssystemen. Rot/Gelb/Grün steht für Rico’s Futterkiste, einen Produzenten von Tiernahrung. Gelbgrün/Lichtgrau ist die Farbkombination der ehemaligen Schmack Biogas GmbH, einem deutschen Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche. Rozbeh Asmani thematisiert in seinen Colourmarks auf erfrischende Weise die Komplexität der Farben und den Zusammenhang von Farbe, Macht und Identität. Indem er die von Firmen aufgestellten, rechtlich geschützten Farbkombinationen künstlerisch untersucht, holt er sie für uns alle zurück. | ||
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+ | Bei seinen Recherchen zum Marken- und Patentschutz von Farben machte Asmani weitere erstaunliche Entdeckungen: Seit 1930 sind nach US-amerikanischen Patentgesetzen auch Pflanzensorten schutzrechtsfähig. Zehntausende Zierpflanzen sind patentiert, darunter über 2.000 Chrysanthemensorten. Wie bei den Colourmarks schwindet auch bei den Blumen mit dem Wissen um diesen Hintergrund zunächst jede romantische Anmutung. Die präsentierten Fotogravuren von Chrysanthemensorten stellte Rozbeh Asmani anhand der Abbildungen aus dem United States Patent and Trademark Office her. Durch seine Bearbeitung werden aus dokumentarischen Aufnahmen sinnlich anschauliche Kunstwerke. | ||
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+ | Biografie | ||
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+ | 1983 geboren in Shiraz (IR) | ||
+ | 2003–09 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig | ||
+ | 2010–12 Meisterschüler bei Günther Selichar | ||
+ | 2012–15 Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln | ||
+ | 2015–18 Mitglied im Jungen Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste | ||
+ | Seit 2020 Professor für Neue Medien und angewandte Grafik im Bezugsfeld Bildender Kunst am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald | ||
+ | 2023 Aufnahme als ordentliches Mitglied in die Klasse der Künste, Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste | ||
+ | Der Künstler lebt und arbeitet in Greifswald und Köln. | ||
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+ | ==Made of Paper -- 15. Oktober 2023 bis 7. April 2024 == | ||
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+ | Papier ist ein vielseitiger künstlerischer Werkstoff, der je nach Ausführung unterschiedliche Eigenschaften hat: Oft ist es zart und fragil, in Form von Karton und Pappe jedoch formstabil und steif. Zuweilen ist seine Farbigkeit naturbelassen, meist aber sind die Fasern gebleicht, manchmal auch eingefärbt. Papier kann geschnitten, gerissen, zerknittert oder geprägt werden; man kann es falten, biegen, collagieren oder schichten, sodass feine Reliefs und skulpturale Arbeiten entstehen. | ||
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+ | Die Ausstellung Made of Paper beleuchtet anhand von rund 60 Sammlungswerken und zwei installativen Leihgaben den kreativen Umgang von über 40 KünstlerInnen mit dem facettenreichen Material. Es geht dabei vorrangig um Werke aus Papier und nicht um solche, die auf Papier entstanden sind. Den historischen Ausgangspunkt der Schau bilden Collagen von Vertretern der Avantgarde wie Alexander Rodtschenko und Kurt Schwitters. Ihre vor rund einhundert Jahren geschaffenen Klebebilder stehen beispielhaft für den Beginn einer Kunst, in der Papier nicht nur als Bildträger dient, sondern auch als eigenständiges Medium verwendet wird. | ||
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+ | Im Laufe des 20. Jahrhunderts entdeckten Kunstschaffende weitere Gestaltungsweisen mit Papier für sich, etwa die Frottage, die Faltung und den Prägedruck, den Günther Uecker wie kein zweiter zur Meisterschaft brachte. Welch hohes ästhetisches Potenzial konstruktiven Papierfaltungen innewohnt, wird in den Arbeiten von Hermann Glöckner oder Peter Weber anschaulich. Die filigran gerasterten Werke von Katharina Hinsberg, Fiene Scharp und Violetta Elisa Seliger sind eindrucksvolle zeitgenössische Interpretationen der Jahrhunderte alten Kulturtechnik des Scherenschnitts. Wieder andere Exponate bestehen aus Papier-erzeugnissen des Alltagsbedarfs, die wie Readymades eingesetzt werden. So stapelt etwa Thomas Rentmeister etliche Packungen von Papiertaschentüchern zu einem monumentalen Quader. Auch Thomas Bayrle, Lore Bert und Doris Erbacher gelangen zu einer plastisch-räumlichen Gestaltung von Papier. Ihre Werke weisen strukturierte Oberflächen auf und sind zu Reliefs oder Bildkörpern geformt. Esther Stocker schließlich bespielt einen ganzen Raum mit schwarz-weißen Objekten aus zerknittertem Papier. | ||
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+ | s.a. | ||
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+ | Beitrag : Tausendsassa der Kunst? „Kein Tag ohne Linie“ im Museum Ritter | ||
+ | URL : https://www.rainer-zerbst.de/tausendsassa-der-kunst-kein-tag-ohne-linie-im-museum-ritter/ | ||
+ | Verfasst : 7. Dezember 2021 um 19:23 | ||
+ | Autor : Dr. Rainer Zerbst | ||
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+ | https://www.rainer-zerbst.de/wp-content/uploads/2021/12/20211130_134800-1100x825.jpg | ||
+ | Timm Ulrichs, Aufhebung der Schwerkraft II (Lot-Bild), 1970/2013 © VG Bild-Kunst, Bonn, 2021 | ||
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+ | ==Neue Ausstellung ab 18.10.2020, 11-18 Uhr == | ||
+ | https://www.krzbb.de/krz_50_111940427-13-_Neue-Praesentation-im-Museum-Ritter.html ... 1510 via alerts | ||
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Aktuelle Version vom 1. November 2024, 20:15 Uhr
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Museum Ritter in Waldenbuch