Hermann Hesse
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+ | die Blumen giessen, sie sind schon müd, | ||
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+ | Noch einmal, ehe wieder die Welt | ||
+ | irrsinning wird und von Kriegen gellt, | ||
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+ | Mein Leben ist hingeronnen, | ||
+ | Ich habe alles vergessen, | ||
+ | Oft mein ich, es habe kaum erst begonnen | ||
+ | Und ich sei noch ein kleines Kind, | ||
+ | Oft auch scheint mir, ich lebe | ||
+ | seit Zeiten unermessen, | ||
+ | Sei älter als die Berge und Ströme sind. | ||
+ | Da und dort leben Kinder von mir | ||
+ | Und Frauen, die mich geliebt und verlassen, | ||
+ | Niemand blieb lange bei mir. | ||
+ | Als Kind trank ich Milch aus Geburtstagstassen, | ||
+ | Jetzt trinke ich Wein, Cognac, | ||
+ | Wermut und Bier, | ||
+ | Und mein Magen ist davon verdorben. | ||
+ | Ich wäre schon lang gestorben, | ||
+ | Aber die Neugierde hält mich wach; | ||
+ | Ich muß immer wieder begierig die Freuden und Qualen | ||
+ | Zu immer neuen tausend Malen | ||
+ | Brausen fühlen in mir drinnen; | ||
+ | Dort hör ich oft, wie im Wald einen schnellen Bach, | ||
+ | Das unbegreifliche Leben rinnen und rinnen, | ||
+ | Immer verrieseln, verströmen, immer neu beginnen, | ||
+ | Bezaubert lausch ich ihm nach. | ||
+ | Bezaubert auch bin ich von den Frauen, | ||
+ | Viele haben mich gern und lächeln mich schmelzend an; | ||
+ | Aber dennoch bin ich nicht der Mann, | ||
+ | Den sie ernst nehmen können und dem sie vertrauen, | ||
+ | Und das wäre auch wirklich nicht klug getan. | ||
+ | Eine hieß Ruth, die hat mich entzückt und gequält, | ||
+ | Sie hat nie begriffen, was mir denn fehlt | ||
+ | Und warum ich nicht zufrieden und glücklich sein kann. | ||
+ | Liebe Ninon, heute bist du mein Mond, | ||
+ | Scheinst in meine bange Finsternis herein, | ||
+ | Wo mein Herz so verhängt und traurig wohnt; | ||
+ | Deine klugen dunklen Augen sind voller Liebe. | ||
+ | Ach,daß sie immer und immer bei mir bliebe! | ||
+ | Aber plötzlich bin ich dann wieder allein, | ||
+ | Und aller Stern- und Mondenschein | ||
+ | Kann meine schwarze Kammer nicht heller machen. | ||
+ | Euch macht das lachen, | ||
+ | Ihr wisset nicht, wie es ist, | ||
+ | Wenn man nächtelang wachen und horchen und bang sein muß | ||
+ | Und am Herzen der gierige Vogel frißt. | ||
+ | Aber manchmal wie Mondlicht und Frauenkuß | ||
+ | Glitzert das Leben wieder verzaubert von Osten, | ||
+ | Fremdes Gestirn, über die Berge herein, | ||
+ | Duftet nach Liebe und lädt mich ein, | ||
+ | Trunken sein unbegreifliches | ||
+ | Licht zu kosten. | ||
+ | |||
+ | 16.03.1927 | ||
+ | Aus Hermann Hesse | ||
+ | Die Gedichte | ||
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+ | Das Leben, das ich selbst gewählt | ||
+ | Ehe ich in dieses Erdenleben kam | ||
+ | Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde. | ||
+ | Da war die Kümmernis, da war der Gram, | ||
+ | Da war das Elend und die Leidensbürde. | ||
+ | Da war das Laster, das mich packen sollte, Da war der Irrtum, der gefangen nahm. | ||
+ | Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte, Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham. | ||
+ | Doch da waren auch die Freuden jener Tage, Die voller Licht und schöner Träume sind, Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage, Und überall der Quell der Gaben rinnt. | ||
+ | Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden, Die Seligkeit des Losgelösten schenkt, Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden Als Auserwählter hoher Geister denkt. | ||
+ | Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute, Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel. | ||
+ | Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute, Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel. | ||
+ | Und als ich so mein künftig Leben schaute, Da hört ein Wesen ich die Frage tun, Ob ich dies zu leben mich getraute, Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun. | ||
+ | Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme .. »Dies ist das Leben, das ich leben will!« .. Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme. | ||
+ | So wars als ich ins neue Leben trat | ||
+ | Und nahm auf mich mein neues Schicksal still. | ||
+ | So ward ich geboren in diese Welt. | ||
+ | Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt, Denn ungeboren hab ich es bejaht. | ||
+ | - Hermann Hesse - |
Aktuelle Version vom 17. Oktober 2024, 13:01 Uhr
Hermann Hesse
* 02.07.1877 + 09.08.1962
Suhrkamp erinnert an HERMANN HESSE
WIR ERINNERN AN HERMANN HESSE, der heute 146 Jahre alt geworden wäre. Zu Ehren Hesses haben wir eine Sonderseite erstellt, auf der wir sämtliche Informationen und Materialen über den Schriftsteller, Maler und Dichter versammelt haben – darunter seine Prosawerke, Dichtung und Malerei, Zitate aus seinen Werken und Buchtipps zum Einstieg in das umfangreiche Werk Hesses: http://shrk.vg/Hesse146-F
030723 via fb suhrkamp
Gerbersauer Lesesommer im Sommer 2023
Alljährlich finden zu Ehren Hermann Hesses zwischen seinem Geburtstag am 2. Juli und seinem Todestag am 9. August musikalisch umrahmte Lesungen statt. Gelesen werden die Erzählungen und Erinnerungen, die Hesses Heimatstadt Calw zum Schauplatz haben, von Profisprechern aus dem Umfeld der Akademie für gesprochenes Wort Stuttgart. Für eine Umrahmung mit feiner Kammermusik sorgen Duos und Quartette aus dem Umkreis der Calwer Musikschule. www.calw.de/Gerbersauer-Lesesommer
030723 via fb calw.de
'Without words, without writing and without books ...
Hesse's most famous works are Siddhartha (1922), Journey to the East (1932), Demian (1919), Steppenwolf (1927), and Narcissus and Goldmund (1930). He was awarded the Nobel Prize for Literature in 1946, and in his acceptance speech said the mind 'ought to serve not war and annihilation, but peace and reconciliation.' Hesse died at his home in Switzerland in 1962.
'Without words, without writing and without books there would be no history, no concept of humanity.'
https://www.penguin.co.uk/books/1033313/the-glass-bead-game/
020717 via fb
Gaienhofen. Hier lebte Hesse mehrere Jahre mit seiner ersten Ehefrau Maria Bernoulli (1868-1963)
Gestern wäre Hermann Hesse 144 Jahre alt geworden. Hesse gehört zu den wohl bekanntesten deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Vorwiegend für seinen letzten, von Idealen des Humanismus geprägten Roman "Das Glasperlenspiel", erhielt Hesse 1946 den Nobelpreis für Literatur. In unserem heutigen Blogbeitrag machen wir einen Ausflug nach Gaienhofen. Hier lebte Hesse mehrere Jahre mit seiner ersten Ehefrau, der Fotografin Maria Bernoulli (1868-1963). Das junge Ehepaar ließ sich dort im Jahr 1907 ein modernes Landhaus im Reformstil erbauen. Rund um die Villa in Hanglage und mit Blick über den Bodensee legte Hermann Hesse einen großen Garten zur Selbstversorgung an. Nach wechselvoller Geschichte gelangte das Haus 2004 in Privatbesitz. Heute ist es der Wohnsitz der neuen Eigentümer und zugleich öffentlich zugängliches Museum. Zu besichtigen sind die Räumlichkeiten im Erdgeschoss mit Kinder- und Speisezimmer, der Küche sowie Mia Hesses Zimmer und der prächtige, nach Originalplänen angelegte Garten. https://www.leo-bw.de/blog
Hermann Hesse - Gesamtinventar in Bern
Die Schenkung der Hesse-Sammlung von Helene Welti-Kammerer an die Handschriftenabteilung der Schweizerischen Landesbibliothek aus dem Jahr 1942 bildet das Fundament des Hesse-Archivs im Schweizerischen Literaturarchiv. 395 unveröffentlichte Briefe, Aquarelle sowie seltene Ausgaben seiner gedruckten Werke und diverse Beilage (Manuskripte) sind 1942 der damaligen Handschriftenabteilung der Schweizerischen Landesbibliothek SLB überlassen worden. Obschon Hermann Hesse bereits zur Zeit des 1. Weltkriegs begonnen hatte, dem Schiller-Nationalmuseum in Marbach am Neckar Dokumente seines Schaffens zukommen zu lassen, schenkte er von 1949 bis zu seinem Tod 1962 sukzessive der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern rund 20'000 an ihn gerichtete Briefe, Zeichen der umfangreichen Korrespondenz, die er zeitlebens führte. Am 13. Mai 1964 gründeten die Erben Hesses die "Hermann-Hesse-Stiftung" mit Sitz in Bern. Durch Depositumsverträge mit der Deutschen Schiller-Gesellschaft in Marbach am Neckar wie auch der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern gelangte der eigentliche Nachlass ins Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar, während Bern Teile der Bibliothek und Objekte aus dem Eigentum Hesses erhielt. Diese Bestände sind durch zahlreiche Schenkungen und Ankäufe massgeblich erweitert worden. Diese Sammlungen, Nachlässe und Einzelerwerbungen sind im Inventarteil E: Erweiterungen vollumfänglich verzeichnet.
Umfang : 235 Archivschachteln, 40 Sonderformate, Objekte
zB
Teil C : Inventarteil C: Lebensdokumente von Hermann Hesse
Zu den persönlichen Gegenständen gehören Hesses Brillen, Teile des Mobiliars, Kunstobjekte, Arbeitswerkzeuge (Schreibmaschine, Schreibwerkzeuge, Pinsel etc.), seine Sammlung von Steinen und Mineralien, Bildersammlungen und viele weitere Objekte, die sich in der Casa Hesse in Montagnola befanden und (nützliche) Begleiter in seinem Alltag waren.
http://ead.nb.admin.ch/html/hesse.html
Hermann Hesse via gutenberg.org
https://www.gutenberg.org/ebooks/author/941
...
Siddharta by Hermann Hesse via gutenberg.org ==
in englisch: http://www.gutenberg.org/ebooks/2500
in deutsch: http://www.gutenberg.org/ebooks/2499
s.a.
Wikipedia de.wikipedia.org › wiki › Siddhartha_(Hermann_Hesse) Siddhartha vollständig digitalisiert vom Project Gutenberg
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Geduld
"Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was zu lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen."
Hermann Hesse
Lektüreschlüssel: Der Steppenwolf
Der Steppenwolf erzählt von dem fast fünfzigjährigen Harry Haller.
Haller lebt einige Monate in einer Schweizer Stadt zur Untermiete. Vereinsamt, verbittert und krank bleibt er für sich und besucht nur hin und wieder Konzerte und die Bibliotheken der Stadt. Selten trifft er andere Menschen, einmal einen Professor, mit dem er früher über Religionen diskutiert hat, das Treffen endet in Vorwürfen und Unverständnis. Als er Hermine begegnet, einer hübschen jungen Frau, die sich von Männern aushalten lässt, ändert sich sein Leben. Er lernt tanzen, genießt die körperliche Liebe und geht auf einen Maskenball. Von Hermine und dem Jazz-Saxophonisten Pablo wird er in ein »Magisches Theater« geführt.
Es besteht aus vielen Räumen, in denen Harry an einem Krieg zwischen Maschine und Mensch teilnimmt, auf Autos schießt, und seine vergangenen, vergeblichen Liebesaffären noch einmal, diesmal aber glücklich, erlebt. Am Schluss ersticht er Hermine und wird von den »Unsterblichen« ausgelacht.
Der Roman endet mit einem positiven Lebensausblick.
http://www.onleihe.de/static/content/reclam/20090511/978-3-15-950400-1/v978-3-15-950400-1.pdf
Spätsommer
(Hermann Hesse)
Noch einmal, ehe der Sommer verblüht, wollen wir für den Garten sorgen, die Blumen giessen, sie sind schon müd, bald welken sie ab, vielleicht schon morgen.
Noch einmal, ehe wieder die Welt irrsinning wird und von Kriegen gellt, wollen wir an den paar schönen Dingen uns freuen und ihnen Lieder singen.
Zeilen zum Steppenwolf von Petra Friedmann
Als Liebhaberin von Hermann Hesses Gedichten, aber weniger seiner Romane, griff ich im Zusammenhang mit der Schullektüre meines Sohnes auch mal wieder zur Uraltausgabe (aus dem elterlichen Büchererbe) des „Steppenwolf“.
Es hat sich gelohnt, denn es war tatsächlich eine Wiederentdeckung für mich. Hermann Hesses bekanntestes Werk erschien bereits 1927 und wurde in den 1960er-Jahren zum Kultbuch der weltweiten Jugendbewegung. Auch ich habe das Buch als Jugendliche gelesen, jedoch vieles aufgrund fehlender Lebenserfahrung nicht verstanden und daher wie heute mein Sohn 😉 als eher schwülstig empfunden und abgetan.
Doch die Lektüre des „Steppenwolf“ ist in der heutigen Zeit lohnender denn je. Denn die Hauptfigur Harry Haller ist das Symbol eines an der bürgerlichen Gesellschaft mit ihrer Mittelmäßigkeit und Gleichgültigkeit leidenden Intellektuellen. Er sieht Nationalismus und Krieg heraufziehen, erkennt nationalsozialistisches Gedankengut und wird, als er dieses in Zeitungsartikeln anprangert, selbst an den Pranger gestellt. Parallelen zur heutigen Zeit entdeckte ich nicht nur einmal. Falls auch Sie Lust haben, Hermann Hesse neu zu entdecken, geht es Ihnen ja vielleicht ähnlich wie mir.
Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen
Petra Friedmann ekz – Bibliothekarische Dienste Team Naturwissenschaften, Technik & Freizeit
Hermann Hesse: Der Steppenwolf (Suhrkamp TB 175) ekz-Nr. 266.584.7, EUR 9,00
080818 via fb
Sternchenthemen im Deutsch-Abitur 2019 incl. Der Steppenwolf
Herrmann Hesses „Der Steppenwolf“, Goethes „Faust I“ und E.T.A. Hoffmanns „Der goldne Topf“ stehen für das Abitur 2019 in Baden-Württemberg auf dem Lehrplan. Vor der Prüfung am 30. April können Sie die Themen repetieren – mit Sendungen in SWR2 Wissen und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart:
Hermann Hesse: Der Steppenwolf 26. März: Live im Hospitalhof in Stuttgart; Sendung am 22. April um 15.05 Uhr in SWR2
Johann Wolfgang von Goethe: Faust I 27. März: Live im Hospitalhof in Stuttgart; Sendung am 19. April um 19.05 Uhr in SWR2
E.T.A. Hoffmann: Der goldne Topf Sendung am 21. März in SWR2 Wissen
130319 via newsletter
There is no escape.
You can't be a vagabond and an artist and still be a solid citizen, a wholesome, upstanding man. You want to get drunk, so you have to accept the hangover. You say yes to the sunlight and pure fantasies, so you have to say yes to the filth and the nausea. Everything is within you, gold and mud, happiness and pain, the laughter of childhood and the apprehension of death. Say yes to everything, shirk nothing. Don't try to lie to yourself. You are not a solid citizen. You are not a Greek. You are not harmonious, or the master of yourself. You are a bird in the storm. Let it storm! Let it drive you! How much have you lied! A thousand times, even in your poems and books, you have played the harmonious man, the wise man, the happy, the enlightened man. In the same way, men attacking in war have played heroes, while their bowels twitched. My God, what a poor ape, what a fencer in the mirror man is- particularly the artist- particularly myself!”
Hermann Hesse
170619 via fb
Without words, without writing and without books there would be no history, no concept of humanity
In the remote Kingdom of Castalia, the scholars of the Twenty Third century play the Glass Bead Game. The elaborately coded game is a fusion of all human knowledge - of maths, music, philosophy, science, and art. Intrigued as a school boy, Joseph Knecht becomes consumed with mastering the game as an adult. As Knecht fulfils his life-long quest he must contend with unexpected dilemmas and the longing for a life beyond the ivory tower.
https://www.penguin.co.uk/books/1033313/the-glass-bead-game/
Hermann Hesse als Maler
"Aus der Trübsal, die oft unerträglich wurde, fand ich einen Ausweg für mich, indem ich, was ich nie im Leben getrieben hatte, anfing zu zeichnen und zu malen. Ob das objektiv einen Wert hat, ist einerlei; für mich ist es neues Untertauchen in den Trost der Kunst, den die Dichtung mir kaum noch gab. Hingegebensein ohne Begierde, Liebe ohne Wunsch."
https://www.zvab.com/antiquarische-buecher/hermann-hesse-als-maler.shtml
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IN SCHLAFLOSER NACHT GESCHRIEBEN
Mein Leben ist hingeronnen, Ich habe alles vergessen, Oft mein ich, es habe kaum erst begonnen Und ich sei noch ein kleines Kind, Oft auch scheint mir, ich lebe seit Zeiten unermessen, Sei älter als die Berge und Ströme sind. Da und dort leben Kinder von mir Und Frauen, die mich geliebt und verlassen, Niemand blieb lange bei mir. Als Kind trank ich Milch aus Geburtstagstassen, Jetzt trinke ich Wein, Cognac, Wermut und Bier, Und mein Magen ist davon verdorben. Ich wäre schon lang gestorben, Aber die Neugierde hält mich wach; Ich muß immer wieder begierig die Freuden und Qualen Zu immer neuen tausend Malen Brausen fühlen in mir drinnen; Dort hör ich oft, wie im Wald einen schnellen Bach, Das unbegreifliche Leben rinnen und rinnen, Immer verrieseln, verströmen, immer neu beginnen, Bezaubert lausch ich ihm nach. Bezaubert auch bin ich von den Frauen, Viele haben mich gern und lächeln mich schmelzend an; Aber dennoch bin ich nicht der Mann, Den sie ernst nehmen können und dem sie vertrauen, Und das wäre auch wirklich nicht klug getan. Eine hieß Ruth, die hat mich entzückt und gequält, Sie hat nie begriffen, was mir denn fehlt Und warum ich nicht zufrieden und glücklich sein kann. Liebe Ninon, heute bist du mein Mond, Scheinst in meine bange Finsternis herein, Wo mein Herz so verhängt und traurig wohnt; Deine klugen dunklen Augen sind voller Liebe. Ach,daß sie immer und immer bei mir bliebe! Aber plötzlich bin ich dann wieder allein, Und aller Stern- und Mondenschein Kann meine schwarze Kammer nicht heller machen. Euch macht das lachen, Ihr wisset nicht, wie es ist, Wenn man nächtelang wachen und horchen und bang sein muß Und am Herzen der gierige Vogel frißt. Aber manchmal wie Mondlicht und Frauenkuß Glitzert das Leben wieder verzaubert von Osten, Fremdes Gestirn, über die Berge herein, Duftet nach Liebe und lädt mich ein, Trunken sein unbegreifliches Licht zu kosten.
16.03.1927 Aus Hermann Hesse Die Gedichte
Das Leben, das ich selbst gewählt
Ehe ich in dieses Erdenleben kam
Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
Da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte, Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte, Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.
Doch da waren auch die Freuden jener Tage, Die voller Licht und schöner Träume sind, Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage, Und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden, Die Seligkeit des Losgelösten schenkt, Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden Als Auserwählter hoher Geister denkt.
Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute, Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute, Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute, Da hört ein Wesen ich die Frage tun, Ob ich dies zu leben mich getraute, Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.
Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme .. »Dies ist das Leben, das ich leben will!« .. Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme.
So wars als ich ins neue Leben trat
Und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward ich geboren in diese Welt.
Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt, Denn ungeboren hab ich es bejaht.
- Hermann Hesse -