S21
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Version vom 4. Mai 2016, 12:46 Uhr
Dienstag, 15. Juni, 8.30 Uhr Jahrhundertwerk oder Milliardengrab? Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21 Von Helmut Frei
Selten war der Widerstand gegen ein Verkehrsprojekt so groß wie im Falle von "Stuttgart 21". Aus dem alten Kopfbahnhof der Landeshauptstadt soll eine moderne Durchgangsstation werden. Beschlossen ist außerdem eine Neubaustrecke zwischen Ulm und Stuttgart. Die Gegner nennen das alles Wahnsinn. Sie sehen ein kaltschnäuziges Kartell aus Baukonzernen und Bahn am Werk. Auch alternative Verkehrsplaner haben Bauchschmerzen bei "Stuttgart 21". Befürworter operieren mit Schlagworten wie "das neue Herz Europas". Wer in Zukunft eine leistungsfähige Eisenbahn will, sagen sie, kann sich nicht mit halbherzigen Lösungen begnügen. Das Projekt weckt Emotionen, wie man sich das vor wenigen Jahren nicht vorstellen konnte. Es geht bei weitem nicht nur ums Geld. Tief verwurzelt scheint die Angst, durch die Eingriffe in Natur und Stadtgefüge ein Stück Heimat zu verlieren. Der Druck gegen "Stuttgart 21" ist inzwischen so massiv, dass sich die Befürworter kaum noch Gehör verschaffen können.