Carl R. Rogers
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Carl R. Rogers (1902-1987)
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Gestehen wir jedem Menschen seinen ihm gemäßen Wert, seine ihm gemäße Würde zu? Wenn wir diese Auffassung auf der verbalen Ebene vertreten, wie weit ist sie dann auf der Verhaltensebene praktisch wirksam? Neigen wir dazu, Individuen als Menschen von Wert zu behandeln, oder entwerten wir sie insgeheim durch unsere Einstellungen und unser Verhalten? (...)
Achten wir seine Befähigung und sein Recht zur Selbstlenkung, oder glauben wir im Grunde, daß sein Leben am besten von uns geleitet würde? Bis zu welchem Grad haben wir das Bedürfnis und den Wunsch, andere zu beherrschen? Sind wir damit einverstanden, daß das Individuum seine eigenen Werte auswählt und erwählt? (...) aus: Lernen in Freiheit
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Gestehen we each man and woman his/her ihm gemäßen value, his/her ihm gemäße Würde zu? If we this Auffassung on the verbal Ebene vertreten, how far is sie then on the Verhaltensebene practical wirksam? Do we tend to treat individuals as human beings of value or do we dis-value them insgeheim through our Einstellungen and our behavior? (...)
Achten we his ability and his right for self lenkung, or do we believe im Grunde, that his life would be best guided by us? Bis zu which level do we have the Bedürfnis and the desire, andere zu beherrschen? Are we damit einverstanden, that the individual choices his own values and erwählt? (...)
s.a. Freedom to Learn - wer mag kann nach dem original suchen...
2108 - 2408 - 2508 - 2009 - 1910 - ...
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work space ab 1410. just wait... k. 1410 1910
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is: Mensch Autor Forscher
t: Lernen Pädagogik Antipsychiatrie
Mit HEINRICH KUPFFER, einem Kieler Pädagogikprofessor, kommt es 1974 in einem Aufsatz: "Antipsychiatrie und Antipädagogik” zur Begriffseinführung der Antipädagogik (vgl. KUPFFER, 1974a, S. 591ff).
In seinem Werk "Herrschaft und Jugend. Eine Analyse der pädagogischen Entfremdung” (KUPFFER, 1974b) unterstreichen bereits folgende Gedanken seine antipädagogische Kritik an den Herrschaftsverhältnissen zwischen den Generationen.
"Wie in der Forschung die Subjekt-Objekt-Haltung überwunden werden muß, so auch in der Erziehung. In beiden Fällen sind die bisher für selbstverständlich gehaltenen Herrschaftsverhältnisse in Frage zu stellen. Erziehung zur Emanzipation darf nicht davon ausgehen, daß der eine Partner schon emanzipiert ist und dem anderen von oben her zur Freiheit verhilft. Ihre einzige tragfähige Grundlage ist vielmehr eine ^Kooperation von Menschen, die dasselbe wollen und durch den gemeinsamen Abstand von diesem Ziel gleichgestellt sind” (KUPFFER 1974b, S.32).
Die oben genannte "Erziehung zur Emanzipation”, eine der Hauptaufgaben, die sich die Pädagogik gestellt hat, wird von KUPFFER als Paradoxie entlarvt: "Die Jugend soll zwar zur ^Emanzipation gelangen, wird aber nicht nur durch die allgemeinen Umstände, sondern vor allem auch durch diesen Anspruch selbst immer länger in Abhängigkeit gehalten.” (S.33). Ansatzpunkt dieser Überlegungen waren die "Erziehungsprobleme in der totalen Institution” (KUPFFER 1974a, S.591), insbesondere in der Heimerziehung. Seine Kritik zielt auch allgemein auf die "als Disziplinierung verstandenen Erziehung” (S.592). Doch gerade in den pädagogischen Institutionen zeigt sich die zerstörerische Funktion von Pädagogik (vgl., S.594).
Hier spielt sich Erziehung in einer pädagogisch gestalteten Scheinwelt ab. Regeln und Zwänge werden vom Erzieher aufgestellt bzw. ausgewählt. Dieser ist also nach KUPFFER stets bemüht, Regelhaftigkeit herzustellen, "denn er braucht zu seinem Sellbstverständnis den Rhythmus dessen, was regelmäßig wiederkehrt” (S.597).
Im Zusammenhang mit den in totalen Institutionen (Schulen, Heime, Psychiatrien) ständig präsenten Überwachungsvorgängen müsse dies als "Ausdruck pädagogischer ^Entfremdung” (ebenda) gedeutet werden. Daraus folgt nun, daß aufgrund der kustodialen Strukturen produktive, partnerschaftliche, emanzipatorische Beziehungen, welche Bestandteil institutionalisierter Therapie und Erziehung sein könnten, nicht zur Entfaltung kommen (vgl., S.600). An dieser Stelle ist zu bemerken, daß es KUPFFER nicht um die Abschaffung der Erziehung geht, er zielt vielmehr darauf hin, intensiver über pädagogisches Denken und Handeln nachzudenken.
^Antipädagogik im Sinne KUPFFERs "müßte den Versuch wagen, die Strukturen der Kommunikation, des Zusammenlebens, der Beratung und Entscheidung im Heim zu wandeln, ohne dessen organisatorischen Rahmen zu zerbrechen” ( S.603f).
So wendet sie sich gegen alle Tendenzen, Erziehung nur noch als Funktion gesellschaftlicher Sachzwänge zu sehen. Sie macht daher überhaupt erst sichtbar, in welchen Dimensionen die aktuelle Forderung nach Autonomie des jungen Menschen eingelöst werden kann” (S.604).
Obwohl Heinrich KUPFFER den Begriff "Antipädagogik” in die Diskussionen einführte, verstand er sich selbst nicht als antipädagogischer Mensch. Sein Anliegen war es, Erziehung und Pädagogik fundamental zu hinterfragen und damit auf pädagogische Mißstände eindringlich hinzuweisen, ohne jedoch die Abschaffung von Erziehung zu fordern.
-- quelle: diplom-arbeit. aus coforum.de
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