Digitale Bibliothek
Aus AkiWiki
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Lorna Hughes, Digitizing Collections : Strategic Issues for the information manager, 2004, Facet Publishing, London, 1-85604-466-1
0906 via demuseum
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In Zusammenarbeit mit MAID - Münchener Arbeitskreis für Information und Dokumentation
Mit Robotsoftware und Metadaten zur digitalen Bibliothek
Infrastrukturprojekte und Standardentwicklungen zur Unterstuetzung der Suche im Internet
Teile der Angebote im Internet könnten als Digitale Bibliothek dienen, wenn die angebotene Information nach Qualitätskriterien ausgewählt, entsprechend behandelt und strukturiert ist bzw. geeignete Suchdienste und entsprechende Werkzeuge entwickelt sind.
Das EU Telematics for Research Projekt DESIRE (Development of a European Service for Information on Research and Education; http://www.ub2.lu.se/desire/) hat in seinem Resource discovery and indexing workpackage seit zwei Jahren versucht, eine Architektur für kooperative und verteilte digitale Bibliotheksdienste zu entwickeln.
Der Ansatz ist ein doppelter: die Entstehung von qualitätskontrollierten Fachinformationsdiensten und gleichzeitig das kooperative Indexieren des europäischen WWW mittels Robot-Software zu unterstützen, in beiden Fällen mit dem Schwerpunkt auf den Bedürfnissen europäischer akademischer Nutzer und Nutzerinnen.
Ein generelles Modell von Fachinformationsdiensten im Netz ist entwickelt worden, aufbauend auf Modulen wie ein Management Software Paket, ein Qualitätsmodell, ein System von Auswahl- und Qualitätskriterien, eine kontinuierliche Studie von und Beteiligung an der Entwicklung von Metadaten Standards, Empfehlungen zur Beschreibung von Ressourcen und zur Nutzung von Klassifikationssystemen zur Wissensstrukturierung. Einer der Pilot Dienste in diesem Bereich ist SOSIG, eine sozialwissenschaftliche Fachinformationsdatenbank von Internet Ressourcen, die unter DESIRE zu einem europaeischen kooperativen Angebot hin entwickelt worden ist (http://www.sosig.ac.uk/).
Parallel dazu ist die Architektur und ein Pilot Dienst eines robotgenerierten verteilten European Web Index entwickelt worden, aufbauend auf Erfahrungen aus einer gründlichen und kontinuierlichen Analyse existierender Suchdienste und Retrieval Software. Mittels der TERENA task force CHIC sind Schritte zum kooperativen Indexieren des Web auf europäischer Ebene eingeleitet worden. Der Nordic Web Index dient als Test-bed (http://nwi.dtv.dk/).
Standardentwicklungen im Bereich von Indexieren und Retrieval im Internet, wie Common Indexing Protocol (CIP), ZDSR Profile (Z39.50 Profile for Simple Distributed Search and Ranked Retrieval), Resource Description Messages (RDM) fuer Datenaustausch sind von grosser Bedeutung fuer die Lösung dieser Aufgabe ebenso wie Zukunftsperspektiven für verteilte Lösungen im Netz (verteiltes bzw. kooperatives Harvesting, Indexieren, Architekturen fuer query routing und verteilte Suche).
Das Konzept von DESIRE liegt darin, verschiedene Methoden der Integration zwischen manuell geschaffenen Qualitätsdiensten und robot-generierten Datenbanken zu nutzen, um Nutzer beim Navigieren und der Suche im Netz zu unterstützen. Ein Ziel ist, die unterschiedlichen Qualitätsniveaus der Originaldokumente und ihrer Beschreibungen bestmöglichst zu nutzen.
Der Qualitätsdienst "Engineering Electronic Library, EELS" und die robot-generierte Datenbank "All engineering" haben diese Art von Integration bisher am weitesten vorangetrieben - http://www.ub2.lu.se/eel/.
Das EU Telematics for Libraries Projekt EULER hat begonnen, unter Nutzung von Metadaten, die gleichzeitige und einheitliche Suche in sowohl traditionellen (bibliographische Datenbank, mathematische Dokumente aus OPACs, Dokumentenlieferdienst) als auch in Internet-basierten Ressourcen (elektronische Zeitschriften, Preprint Archive, Index mathematischer Internet Ressourcen) als "one stop shopping" Dienst fuer europäische an Mathematik interessierte Nutzer aus Schule, Hochschule und Industrie zu entwickeln.
Das Fortsetzungsprojekt DESIRE II arbeitet an erweiterter Kooperation und stärker verteilten Lösungen, am Zusammenwirken mit Cache Servern, am Einsatz automatischer Klassifikationsmethoden, an der Metadaten Anpassung der Werkzeuge sowie an Verbesserungen der Retrievalkomponenten.
Veranstaltungsart: Vortrag, Demonstration, Diskussion
Referent: Traugott Koch, Lund University Library, Lund, Schweden, http://www.ub2.lu.se
Termin: Dienstag, 3. März 1998, 18.00 Uhr
Ort: Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen
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s.a. LIS