Karl Marx
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Karl Marx und der Kapitalismus – Katalog zur Ausstellung
Vom 10.2. – 21.8. zeigt das Deutsche Historische Museum in Berlin die Ausstellung „Karl Marx und der Kapitalismus“. Die Ausstellung präsentiert und problematisiert das Werk und Wirken Marx’ im Kontext seiner Zeit als Auseinandersetzung mit dem sich dynamisch verändernden Kapitalismus und den Kontroversen des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig wirft sie einen kritischen Blick auf die Rezeption seiner Theorien im 20. und 21. Jahrhundert.
Der Katalog zur Ausstellung mit 80 farbigen Abbildung erscheint bei der wbg und ist ab sofort im Webshop erhältlich. https://tinyurl.com/karl-marx-ausstellung
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Geboren in Trier, bestattet in London: Karl Marx
(5. Mai 1818 – 14. März 1883)
Zusammen mit Friedrich Engels war Karl Marx der bedeutendste Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus und seinem Werk hat und hatte weitreichende politische Bedeutung. Bis heute scheiden sich an Karl Marx, seinem Werk und seinen Ansichten die Geister – sein Grab in London ist ebenso Pilgerort für Anhänger wie wiederholtes Ziel von Vandalismus.
Noch bis zum 21.8. zeigt das Deutsche Historische Museum in Berlin die Ausstellung „Karl Marx und der Kapitalismus“. Die Ausstellung präsentiert und problematisiert das Werk und Wirken Marx’ im Kontext seiner Zeit als Auseinandersetzung mit dem sich dynamisch verändernden Kapitalismus und den Kontroversen des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig wirft sie einen kritischen Blick auf die Rezeption seiner Theorien im 20. und 21. Jahrhundert.
Der Katalog zur Ausstellung mit 80 farbigen Abbildung erscheint bei der wbg. Jetzt entdecken! https://tinyurl.com/karl-marx-ausstellung
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Kensal Green Cemetery, Brent
In die Liste sehenswerter multikultureller Orte gehört unbedingt auch der Kensal Green Cemetery, Brents monumentaler Friedhof, auf dem Angehörige aller Religionen ihre letzte Ruhe finden können.
Das Kulturjahr könnte den Totenacker – so wie Highgate Cemetery, wo Karl Marx liegt – glatt zu einer Londoner Touristenattraktion machen. Denn nun wird sich herumsprechen, dass Kensal Green mit jeder Menge Berühmtheiten aufwartet, von Freddie Mercury über Harold Pinter bis zum Dichter Erich Fried.
Das Festival „Borough of Culture“ beginnt am 18. Januar mit einer Show am Wembley-Stadion und endet im Dezember: brent2020.co.uk.
https://www.welt.de/reise/staedtereisen/article204987484/London-Schon-mal-was-von-Brent-gehoert.html
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Karl Marx in der Karikatur - 05.-30.11.2018
Die Ausstellung im Willi-Bleicher-Haus zeigt Karl Marx einmal von einer anderen Seite oder vielmehr von vielen Seiten - mal heiter, mal ernst, mal zum Lachen, mal zum Grübeln, aber immer mit Witz und Hintersinn. Die Karikaturen setzen sich mit Marx´ philosophischem Schaffen auseinander, der Rezeption seines Werkes, seiner Rolle in den sozialen Kämpfen, natürlich auch mit Marx privat. Da spiegeln sich Ablehnung und Befürwortung, Distanz und Zustimmung, kämpferische und bekennende Haltungen, ironisches Befragen. Neben den von den Klassenkämpfen geprägten Sichtweisen finden sich Anerkennung der geschichtlichen Leistung und Ablehnung oder Leugnung seiner politischen Wirksamkeit. Marx als glasklarer Analytiker der gesellschaftlichen Verhältnisse: «Tut mit leid, Jungs, war halt nur so ´ne Idee von mir!»; Marx als Revolutionstheoretiker: «Vorwärts und fast nichts vergessen!»; Marx als Begründer der materialistischen Geschichtsschreibung: «Das Sein verstimmt das Bewusstsein»; Marx als Theoretiker des Kommunismus: «Stellt Euch vor, es ist Sozialismus, und jeder will hin!»; Marx in der Rolle des Verlierers: «Proletarier aller Länder entschuldigt Euch!»
Die gezeigten Karikaturen spiegeln das weltweite Wirken des Marx´schen Denkens in den letzten 200 Jahren. Sie sind eine Auswahl aus den über 600 Darstellungen, die Rolf Hecker und Hans Hübner für ihr im März 2018 im Eulenspiegel-Verlag erscheinendes Buch «Grüß Gott! Da bin ich wieder! Karl Marx in der Karikatur» zusammengetragen haben.
Die Ausstellung ist Teil des Projektes Marx200 der Rosa-Luxemburg-Stiftung, das ganzjährig 2018 mit Veranstaltungen, Publikationen, Debattenbeiträgen und einem multimedialen Angebot das Jubiläum des 200. Geburtsages von Karl Marx begleitet.
Global Dialogue
, das Magazin der International Sociological Association, wurde 2010 von Michael Burawoy gegründet,
Global Dialogue erscheint in 17 Sprachen und macht soziologische Erkenntnisse aus aller Welt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
GD 8.1 ... Anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx enthält sie einen Schwerpunkt zu seinem Werk und außerdem zahlreiche Beiträge, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen weltweit befassen. Die englische Ausgabe ... http://globaldialogue.isa-sociology.org/volume-8-issue-1
John Holloway im Interview
http://globaldialogue.isa-sociology.org/volume-8-issue-2/
Streifzüge 73/2018: Schwerpunkt: MARX
Petra Ziegler und Franz Schandl: Nein statt ja, aber
Tomasz Konicz: Die Systemfrage als Überlebensfrage
Schwerpunkt: MARX
Franz Schandl: Wertrevolutionen oder: Die Krise bei Marx
Knut Hüller: Marx und das Ende des Kapitals „wie wir es kennen“
Frank Engster: Zur Aufgabe einer kategorialen Gesellschaftskritik
Karl Korsch: Zehn Thesen über Marxismus heute
Franz Schandl: Marx digital. Vom Ende der Verwertung und vom Aufstieg der virtuellen Ökonomie
Holger Schatz: Arbeit auf Abwegen . Überflüssige Arbeit bei Marx und heute
Weitere Beiträge:
Peter Oberdammer: Die Inquisition ist tot, es lebe das AMS . Ideologische Operationen zur symbolischen Rettung der Arbeitsgesellschaft (Teil III: Opferrituale)
Franz Schandl: Aus der Zeit gefallen
Ilse Bindseil: Im Garten der Sätze. Worüber ich nur schreiben kann, darüber kann ich nicht reden
Kolumnen
Dead Men Working: Maria Wölflingseder „Der andere Revolutionär“
Immaterial World: Simon Sutterlütti und Stefan Meretz „Kapitalismus aufheben“
Auslauf: Petra Ziegler „Verrückte Verhältnisse“
Rezension
Franz Schandl (F.S.) zu: Christian Fuchs: Marx lesen im Informationszeitalter
...
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280618
200 Jahre Karl Marx in 2018
27. Januar 2018 | Wuppertal-Barmen == Historisches Zentrum, Engelsstr. 10
Festvortrag von Georg Fülberth (Marburg); anschließend wird das Stück des Weber-Herzog-Musiktheaters »Frau Kapital trifft Dr. Marx« uraufgeführt, ein Musiktheaterspiel zum 200. Geburtstag von Karl Marx.
In anschaulicher und unterhaltsamer Form greift das Stück wesentliche Inhalte von Marx’ Hauptwerk »Das Kapital« auf: Ware, Gebrauchswert, Tauschwert, Ware Arbeitskraft, Mehrwert, Ursprüngliche Akkumulation. Die Musik von Christof Herzog setzt die Tradition von Kurt Weill und Hanns Eisler fort. Eine Veranstaltung der Marx-Engels-Stiftung.
020118 via vsa
Entfesselter Kapitalismus – die Aktualität von Marx
Gespräch mit Jürgen Neffe am 21. April 2019 in SWR2==
Warenfetischismus, immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich, Entfremdung, Ausbeutung, Entstehen eines Proletariats – Karl Marx hat als einer der ersten Sozialphilosophen die Charakeristika der modernen Ökonomie in Begriffe gegossen und einer harten Kritik unterzogen. Der Marx-Biograf Jürgen Neffe erläutert die Aktualität seiner Konzepte. (Produktion 2018)
“When I die, don’t come to my grave to tell me how much you love me and how much you miss me,
because those are the things that I wanna hear when I’m still alive...”
last samurai ... https://www.youtube.com/watch?v=k5t0AVHDxPg ... 060920
==Glück heißt, sich seinen Fähigkeiten entsprechend zu verausgaben ""
Karl Marx
s.a.
Franz Kafka==
“So then you’re free?’ ===
‘Yes, I’m free,’ said Karl, ===
and nothing seemed more worthless than his freedom.”
― Franz Kafka, Amerika
Karl Marx: Das Kapital
Kritik der politischen Ökonomie | Erster Band Neue Textausgabe, bearbeitet und herausgegeben von Thomas Kuczynski 800 Seiten | Hardcover mit USB-Card | € 19.80 | ISBN 978-3-89965-777-7
Diese Ausgabe basiert auf jenem sorgfältigen Vergleich der zweiten deutschen und der französischen Ausgabe des »Kapital«, den Marx gefordert hat, aber nicht mehr vornehmen konnte, und vereint erstmals die Vorzüge der beiden Ausgaben. Der beigelegte USB-Stick enthält den Text einschließlich des historisch-kritischen Apparates, der die ihm zugrunde liegenden Quellen en detail sichtbar macht.
Thomas Kuczynski war der letzte Direktor des Instituts für Wirtschaftsgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR und ist seit 1992 freischaffend tätig in Forschung und Publizistik, u.a. als Autor im Marx-Engels-Jahrbuch und in der Zeitschrift Lunapark21.
0708 via vsa
Die Natur baut keine Maschinen, keine Lokomotiven, Eisenbahnen,
electric telegraphs, selfacting mules etc. Sie sind Produkte der menschlichen Industrie; natürliches Material, verwandelt in Organe des menschlichen Willens über die Natur oder seiner Betätigung in der Natur. Sie sind von der menschlichen Hand geschaffne Organe des menschlichen Hirns; vergegenständlichte Wissenskraft. Die Entwicklung des capital fixe zeigt an, bis zu welchem Grade das allgemeine gesellschaftliche Wissen, knowledge, zur unmittelbaren Produktivkraft geworden ist und daher die Bedingungen des gesellschaftlichen Lebensprozesses selbst unter die Kontrolle des general intellect gekommen und ihm gemäß umgeschaffen sind. Bis zu welchem Grade die gesellschaftlichen Produktivkräfte produziert sind, nicht nur in der Form des Wissens, sondern als unmittelbare Organe der gesellschaftlichen Praxis; des realen Lebensprozesses.“
In: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie (1857–1859) ... 0105 via wiki p
Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert.
Es kömmt aber darauf an, sie zu verändern.== Karl Marx, 1845==
Die freie bewußte Tätigkeit ist der Gattungscharakter des Menschen.[…]
Der Mensch macht seine Lebenstätigkeit selbst zum Gegenstand seines Wollens und seines Bewußtseins. Er hat bewußte Lebenstätigkeit. Es ist nicht eine Bestimmtheit, mit der er unmittelbar zusammenfließt. Die bewußte Lebenstätigkeit unterscheidet den Menschen unmittelbar von der tierischen Lebenstätigkeit. Eben nur dadurch ist er ein Gattungswesen“ (Karl Marx 1968: 516)
Auf den Spuren von Marx und Engels
https://www.reise-know-how.de/de/shop
In kürze auch im AKI-wiki verlinkt auf: http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Karl_Marx
200220 via fb aki group
Karl Marx - Biographie, Briefe, Artikel und Werke
http://gutenberg.spiegel.de/autoren/marx.htm
Ausstellung: Karl Marx 1818–1883 in Trier==
Karl Marx 2018 - Ausstellungsgesellschaft mbH
Geburtstag == Karl Marx. http://t.co/zdJo4Yi
Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844)
Die Erdschöpfung hat einen gewaltigen Stoß erhalten durch die Geognosie, d.h. durch die Wissenschaft, welche die Erdbildung, das Werden der Erde, als einen Prozeß, als Selbsterzeugung darstellte. Die generatio aequivoca ist die einzige praktische Widerlegung der Schöpfungstheorie.
Nun ist es zwar leicht, dem einzelnen Individuum zu sagen, was Aristoteles schon sagt: Du bist gezeugt von deinem Vater und deiner Mutter, also hat in dir die Begattung zweier Menschen, also ein Gattungsakt der Menschen den Menschen produziert. Du siehst also, daß der Mensch auch physisch sein Dasein dem Menschen verdankt.
Du mußt also nicht nur die eine Seite im Auge behalten, den unendlichen Progreß, wonach du weiter fragst: Wer hat meinen Vater, wer seinen Großvater etc. gezeugt? Du mußt auch die Kreisbewegung, welche in jenem Progreß sinnlich anschaubar ist, festhalten, wonach der Mensch in der Zeugung sich selbst wiederholt, also der Mensch immer Subjekt bleibt.
Allein du wirst antworten: Diese Kreisbewegung dir zugestanden, so gestehe du mir den Progreß zu, der mich immer weitertreibt, bis ich frage, wer hat den ersten Menschen und die Natur überhaupt gezeugt? Ich kann dir nur antworten: Deine Frage ist selbst ein Produkt der Abstraktion.
Frage dich, wie du auf jene Frage kömmst; frage dich, ob deine Frage nicht von einem Gesichtspunkt aus geschieht, den ich nicht beantworten kann, weil er ein verkehrter ist?
Frage dich, ob jener Progreß als solcher für ein vernünftiges Denken existiert? Wenn du nach der Schöpfung der Natur und des Menschen fragst, so abstrahierst du also vom Menschen und der Natur.
Du setzest sie als nichtseiend und willst doch, daß ich sie als seiend dir beweise.
Ich sage dir nun: Gib deine Abstraktion auf, so gibst du auch deine Frage auf, oder willst du an deiner Abstraktion festhalten, so sei konsequent, und wenn du den Menschen und die Natur als nichtseiend denkend, denkst,so denke dich selbst als nichtseiend, der du doch auch Natur und Mensch bist.
Denke nicht, frage mich nicht, denn sobald du denkst und fragst, hat deine Abstraktion von dem Sein der Natur und des Menschen keinen Sinn.
Oder bist du ein solcher Egoist, daß du alles als Nichts setzt und selbst sein willst?“
In: Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844)
(Marx-Engels-Werke Bd.40, S. 545 bis 547)
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Buch: Und Marx stand still in Darwins Garten von Ilona Jerger
England, 1881. Zwei bedeutende Männer leben nur wenige Meilen voneinander entfernt: Charles Darwin in einem Pfarrhaus in Kent und Karl Marx mitten in London. Beide haben mit ihren Werken, der eine zur Evolution, der andere zur Revolution, die Welt für immer verändert. Beide wissen es und sind stolz darauf. Und doch sind sie schlaflos und melancholisch. Darwin hat den Schöpfer abgeschafft, fühlt sich missverstanden und forscht inzwischen still am Regenwurm. Marx grollt der Welt, wartet ungeduldig auf ein mutiges Proletariat, das den Kapitalismus hinwegfegt, verzettelt sich beim Schreiben und kommt über Band 1 des 'Kapitals' nicht hinaus. Eines Abends begegnen sich die beiden bei einem Dinner zum ersten Mal. Schnell kreist ihre Diskussion um Gott und Gerechtigkeit — doch unausweichlich kommt es zum Streit, und der Abend endet in einem Eklat. Dennoch haben der großbürgerliche Naturforscher und der ewig klamme Revolutionär mehr gemeinsam, als sie sich eingestehen wollen. In ihrem wunderbaren Roman verbindet Ilona Jerger Fabulierlust mit wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Erkenntnissen, die den Weltenlauf maßgeblich beeinflusst haben. Ein warmherziges und humorvolles Porträt zweier großer Männer, deren Disput zeitgemäßer nicht sein könnte.
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Karl Marx (5. Mai 1818 - 14. März 1883)
"Das Kapital aber als die allgemeine Form des Reichtums - das Geld - repräsentierend, ist der schranken- und maßlose Trieb, über seine Schranke hinauszugehn. Jede Grenze ist und muß Schranke für es sein. Es hörte sonst auf, Kapital - das Geld als sich selbst produzierend zu sein. Sobald es eine bestimmte Grenze nicht mehr als Schranke fühlte, sondern als Grenze sich in ihr wohl fühlte, wäre es selbst von Tauschwert zu Gebrauchswert, von der allgemeinen Form des Reichtums zu einem bestimmten substantiellen Bestehn desselben herabgesunken. Das Kapital als solches schafft einen bestimmten Mehrwert, weil es keinen unendlichen at once setzen kann; aber es ist die beständige Bewegung, mehr davon zu schaffen. Die quantitative Grenze des Mehrwerts erscheint ihm nur als Naturschranke, als Notwendigkeit, die es beständig zu überwältigen und über die es beständig hinauszugehn sucht. Die Schranke erscheint als ein Zufall, der überwältigt werden muß." Karl Marx, Grundrisse (1857).
"Wir sind Feinde jeglicher Macht"
Der russische Anarchist Michail Bakunin Von Gisela Erbslöh 20. November 2008, 8.30 Uhr, SWR2
Er war mit allen rebellischen Geistern Europas in Verbindung: der russische Anarchist Michail Bakunin (1814 ? 1876). Den Freiheitskampf der Polen unterstützte er ebenso wie die Unruhen und Umsturzversuche in Italien, Frankreich und Spanien. Seine revolutionären Aktivitäten in Deutschland hatten Bakunin 1849 zwölf Jahre Kerker und sibirische Verbannung beschert. Als alternder Flüchtling kehrte der russische Adelige nach Europa zurück und entwickelte nun klare Vorstellungen von dem, was seiner Meinung nach dem selbstbestimmten Leben des einzelnen Menschen und ganzer Völker entgegenstand: der Staat, der ohne hierarchisch organisierte Gesellschaft und Gewalt nicht denkbar sei. Bakunins Gegenentwurf war die Anarchie, soll heißen: Leben ohne Zwang und Gewalt, ohne Ausbeutung, ohne Kontrolle von oben. Im Ringen um Anhängerschaft im linken Europa war Karl Marx sein Antipode, der ihn regelrecht bekämpfte. Bakunins Ideen werden bis heute kritisch diskutiert ? auch unter den jungen Anarchisten, die sich jedes Jahr im russischen Heimatdorf des Revolutionärs mit seinen Schriften auseinandersetzen. ... SWR
Neben der kommunistischen Bewegung stellt der Anarchismus
einen zentralen Bezugspunkt der zeitgenössischen Linken dar.
Die Beziehung der beiden 'verfeindeten Brüder' sorgt nach wie vor für hitzige Debatten und Zerwürfnisse. Doch wie lässt sich der Anarchismus überhaupt definieren? Staatsfeindlich, radikal, gegen Autoritäten?
In der Veranstaltung zum Anarchismus, im Rahmen der Input "Was ist ...?"-Reihe versuchen wir nach einem kurzen Input eine zeitgemäße Definition dieser nicht zu unterschätzenden politischen Strömung zu entwerfen. Außerdem lohnt es sich zu diskutieren, was Kommunismus und Anarchismus voneinander lernen können.
19.02.2019 / 18:30 Uhr / JUZ-Mannheim
"Was ist..." ist eine Veranstaltungsreihe von INPUT-Mannheim/Heidelberg zu linken Grundbegriffen. Von Januar bis Juli ist jeden dritten Dienstag im Monat ein anderes Thema dran. Checkt auch inputma.blogsport.de
https://www.facebook.com/events/1647416602223496/
210119 via fb
Die Philosophie
wird dem jungen Marx zufolge== erst im Kommunismus verwirklicht und zugleich aufgehoben, da dieser eine universale Versöhnung herbeiführt, in der auch Naturalismus und Humanismus als symmetrische Bewegung der Naturalisierung des Menschen und der Humanisierung der Natur ›vollendet‹ sind:
»Der Kommunismus als positive Aufhebung des Privateigentums als menschlicher Selbstentfremdung und darum als wirkliche Aneignung des menschlichen Wesens durch und für den Menschen; darum als vollständige, bewußt und innerhalb des ganzen Reichtums der bisherigen Entwicklung gewordne Rückkehr des Menschen für sich als eines gesellschaftlichen, d. h. menschlichen Menschen.
Dieser Kommunismus ist als vollendeter Naturalismus = Humanismus, als vollendeter Humanismus = Naturalismus, er ist die wahrhafte Auflösung des Widerstreites zwischen dem Menschen mit der Natur und mit dem Menschen, die wahre Auflösung des Streits zwischen Existenz und Wesen, zwischen Vergegenständlichung und Selbstbestätigung, zwischen Freiheit und Notwendigkeit, zwischen Individuum und Gattung. « (I, 2, 389 / 40, 536)
Marx-Handbuch J.B. Metzler s. 225
"Der Begriff „Reproduktionsarbeit“ stammt von Karl Marx.
Marx hat mit seinen Texten die bis heute wichtigste Analyse und Kritik des Kapitalismus geleistet. Er unterschied formal zwischen produktiver und reproduktiver Arbeit. Marx meinte, im Kapitalismus sei die produktive Arbeit, z.B. in den Fabriken, dazu da Kapital zu vermehren und reproduktive Arbeit (wie z.B. private Hausarbeit und Sorgearbeit) (nur) dazu da, die menschliche Arbeitskraft, die man für die produktive Arbeit braucht, wiederherzustellen – sie eben zu reproduzieren. Ohne die meist unbezahlt von Frauen* geleistete Reproduktionsarbeit kann der Kapitalismus nicht funktionieren.
Diese Unterscheidung in produktive und unproduktive Arbeit hat u.a. dazu geführt, dass Marxist*innen die gesellschaftlich weniger wertgeschätzte Reproduktionsarbeit (Putzen, Kochen, Kinder betreuen, Kranke pflegen etc.) gegenüber der Arbeit in den Fabriken weiter abwerteten. Die Bedeutung der Reproduktionsarbeit für den Kapitalismus wurde von ihnen unterschätzt. Aus feministischer Perspektive ist der Begriff „Reproduktion“ deshalb widersprüchlich:
Wir benutzen ihn einerseits, um auf die gesellschaftlich wenig ge- und beachtete Reproduktionsarbeit, die meist von Frauen* geleistet und deren ausbeuterischer Charakter übersehen wird, hinzuweisen. Andererseits wollen wir zeigen, wie wichtig die reproduktiven Tätigkeiten für alle Menschen sind. Andere oder sich gegenseitig zu reproduzieren heißt, sich um Bedürfnisse zu kümmern, dafür zu sorgen, dass es uns/ einer anderen Person gut geht. Auch wenn das im Kapitalismus immer darauf hinausläuft, die Arbeitskraft fit zu machen, dient Reproduktion der Bedürfnisbefriedigung.
Wäre es nicht besser, wenn alle Arbeit (z.B. auch in Fabriken) auf Bedürfnisse, anstatt auf Kapitalvermehrung ausgerichtet wird? Das ginge nur, wenn der Kapitalismus abgeschafft wäre. Aber dann bräuchten wir die Unterscheidung von reproduktiver und produktiver sowieso nicht mehr."
0503 via fb naturfreundejugend berlin https://www.facebook.com/NFJBerlin/posts/1497756800354551
How to understand Karl Marx — Bertrand Russell (1945)
“To understand Marx one should use the following dictionary: Yahweh = Dialectical Materialism The Messiah = Marx The Elect = The Proletariat The Church = The Communist Party The Second Coming = The Revolution The Millennium = The Communist Commonwealth Hell = Punishment of the Capitalists
The terms on the left give the emotional content of the terms on the right, and it is this emotional content, familiar to those who have had a Christian or a Jewish upbringing, that attempts to make Marx's eschatology credible. A similar dictionary could be made for the Nazis, but their conceptions are more purely Old Testament and less Christian than those of Marx, and their Messiah is more analogous to the Maccabees than to Christ.“
— Bertrand Russell, A History of Western Philosophy (1945), Book Two. Catholic Philosophy, Ch. IV: Saint Augustine's Philosophy and Theology, p. 363