Allmende Stetten
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Allmende Stetten
Allmende Stetten == wurde am 9. April 2005 gegründet.
Der Name ist Programm - bezieht er sich doch auf die ehemalige Dorfallmende, das Bauerneigentum an Grund und Boden, das gemeinschaftlich bewirtschaftet und verwaltet wurde (Weide, Wald, Wasser). Damit soll ein bewusster Kontrapunkt gesetzt werden gegen marktliberale Vereinzelung und Ellbogengesellschaft.
Allmende macht kulturelle (Kabarett, Mundart, Theater, Film), und politische Veranstaltungen, zB die Geschichte der "Plakat"-Gruppe beim Daimler.
Allmende Stetten c/o Ebbe Kögel Heidenäcker 1, 71394 Stetten im Remstal, Tel. 07151.42866 info@allmende-stetten.de http://www.allmende-stetten.de
s.a.
Ebbe Kögel http://www.ebbe-koegel.de
s.a.
Hannelore Marx Stuttgart, Riga, New York - mein jüdischer Lebensweg
Hannelore Marx, geb. Kahn, Jahrgang 1922, ist in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Die Eltern waren Max Kahn aus Gemmingen/Baden (Gemeinde 20 km westlich von Heilbronn) und Hilda, geborene Pick, aus Stuttgart-Bad Cannstatt.
Mit dem ersten Stuttgarter Transport am 1.12.1941 wurden sie und ihre Eltern vom Killesberg aus nach Riga transportiert. Frau Marx ist eine der wenigen Überlebenden der ersten großen Deportation jüdischer BürgerInnen aus Stuttgart und Württemberg.
Bewegend aber auch humorvoll erzählt sie in ihren Lebenserinnerungen von ihrer glücklichen Jugend in Stuttgart, der Leidenszeit in den Lagern Jungfernhof, Kaiserwald und Sophienwalde, im Ghetto von Riga und im KZ Stutthof, der Befreiung durch die Rote Armee, der Auswanderung in die USA und dem sehr schwierigen Neuanfang in der Neuen Welt, zusammen mit ihrem Mann Victor Marx (ebenfalls Holocaust-Überlebender).
Das Buch erschien im November 2004 im Staudacher-Verlag Rexingen. ISBN 3-928213-13-X 16 Euro
übersetzt von ebbe
080324 via site
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Nachruf für Erich Teichmann
Es war vor ungefähr 6 Jahren, als die Allmende vom Haus der Geschichte in Stuttgart einen Anruf bekam: bei ihnen hätte sich ein Mann aus Rommelshausen gemeldet und ihnen Unterlagen aus der NS-Zeit zukommen lassen. Ob wir den kennen würden? Nein, wir kannten ihn noch nicht, haben uns aber umgehend mit ihm in Verbindung gesetzt. Es handelte sich um Erich Teichmann aus der Beinsteiner Straße, Jahrgang 1930. 1933 war sein Vater verhaftet und im Hotel Silber, der späteren Gestapozentrale, verhört und anschließend ins KZ Heuberg eingeliefert worden. Die ganze Familie Teichmann war im Widerstand gegen die NS-Diktatur, half französischen Kriegsgefangenen, sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und jüdischen Kollegen und Nachbarinnen. Die Teichmanns waren „lesende Arbeiter“, Teil einer solidarisch handelnden Arbeiterbewegung, die antifaschistisch, antimilitaristisch und allseitig gebildet war. Diese Kultur ist heute weitgehend verschwunden. Als Lehre aus den Erfahrungen mit Diktatur und Krieg engagierte sich Erich Teichmann in den 1970er Jahren beim Aufbau der Partnerschaftsgesellschaft mit St. Rambert d’Albon und der deutsch-französischen Versöhnung und Freundschaft. Bei zahlreichen Gesprächen hat er dann über sein Leben berichtet und wir besuchten mit ihm die damaligen „Tatorte“. Daraus entstand zuerst im September 2014 eine Veranstaltung bei den Naturfreunden in Fellbach, wo Erich und seine Frau Christa ein Leben lang aktiv waren. Und in diesem Jahr schließlich der Film „Die Teichmanns – Ein Leben für die Menschlichkeit“, der – in seinem Beisein - am 10. März im Bürgerhaus in Rommelshausen uraufgeführt wurde.
Erich Teichmann starb am 18. November 2018 im Alter von 88 Jahren. Mit ihm verlieren wir eine beeindruckende und vorbildhafte Persönlichkeit.
Ausschnitte aus unseren Gesprächen über die NS-Zeit sind in der Dauerausstellung im vor kurzem eröffneten Lern- und Gedenkort „Hotel Silber“ in der Dorotheenstraße in Stuttgart zu hören. Der Film „Die Teichmanns“ wird am 20. Februar 2019 um 19 Uhr im Hotel Silber gezeigt.
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Die fünf Ursachen. Nach dem Lateinischen. Man kann, wenn wir es überlegen, Wein trinken fünf Ursachen wegen: Einmal um eines Festtags willen, sodann vorhandnen Durst zu stillen, ingleichen künftgen abzuwehren, ferner dem guten Wein zu Ehren. Und endlich um jeder Ursach willen. Friedrich Rückert (1788 –1866)
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2025 -- 20 Jahre Allmende am 09.04.2025
Nachruf für Hannelore Poré (19.12.1938 – 11.05.2024)
Am 11. Mai 2024 verstarb unser langjähriges Allmende-Mitglied Hannelore Poré.
In einer bewegenden Trauerfeier nahmen 120 Menschen in der Glockenkelter Abschied von ihr.
Im folgenden die Trauer-Rede des Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel:
Es ist ungefähr 20 Jahre her, dass Hannelore und ich uns kennengelernt haben. Damals war ich Bademeister im Freibad in Stetten und sie kam immer zum Schwimmen. Ihre große Leidenschaft.
Und wie sie so ist, wie sie war – müssen wir ja jetzt sagen – hat sie bald angefangen, mir zur Hand zu gehen, beim Putzen, beim Aufräumen, beim Karton zerreißen – und wurde so Teil dieser kleinen Freibadgemeinschaft, die sich immer im Sommer gebildet hat.
Wo ich dann in Rente ging, fühlte sie sich nicht mehr so wohl und wechselte dann ins Naturbad, zum SIN-Bad Verein, wo sie von Frühjahr bis Herbst jeden Morgen zum Schwimmen ging. Bei Wind und Wetter.
Wo sie dann bei mir im Freibad war, dauerte es nicht lange, dann kam sie auch zu unseren Allmende-Veranstaltungen – ich glaube, es gibt niemanden (außer mir), wo wie sie bei fast allen Veranstaltungen dabei war. Dasselbe gilt für die Veranstaltungen (und Sitzungen) von K21 Kernen (das ist ein Verein zur Förderung des ÖPNV und für die Barrierefreiheit) und des Parteifreien Bündnisses PFB. Und zwar nicht nur zum Helfen – normalerweise hätte sie heute die Tischdecken auf die Tische gelegt, nach der Tischdekoration geguckt, Gläser und Besteck besorgt. Und so weiter. Nein, sie half nicht nur im Hintergrund, sondern hörte intensiv den Vorträgen zu und beteiligte sich aktiv an den nachfolgenden Diskussionen. In den letzten Jahren war es dann auch üblich geworden, dass sie traditionell jeweils die den Vortragsabend abschließende Frage stellte.
Doch das war noch nicht alles. Mehrere Male schrieb sie Briefe an PolitikerInnen auf Landes- und Bundesebene.
In einem 2014 verfassten Brief an Frau Merkel heißt es: „Das können auch die Schwerbehinderten nicht verstehen, wenn Ihr das Pflegepersonal nicht ausreichend bezahlen wollt, weil ihr den Euro so abgewertet habt. Ihr sprecht zwar dauernd vom Sparen, aber überall wird das Geld sinnlos zum Fenster hinausgeschmissen, zum Beispiel fürs Militär.“ Eine Antwort darauf hat sie nie erhalten.
2016 schrieb sie an Ministerpräsident Kretschmann zu demselben Thema: „Weil Sie über Stuttgart regieren und alles anders machen wie die CDU … Wir brauchen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, weil wir sehr viele sind, wo Hilfe brauchen. Die können sich nicht selbst versorgen, darum, Herr Landesvater, müssen Sie uns helfen“.
Immerhin hat sie auf diesen Brief eine Antwort bekommen, auch wenn ihre Hoffnung, dass der Landesvater es anders macht wie die CDU, sich leider nicht erfüllt hat.
Vor diesem Hintergrund war es nur konsequent, dass sie 2019 (und jetzt wieder 2024) beim Parteifreien Bündnis PFB für die Wahl zum Gemeinderat Kernen kandidierte.
Meines Wissens das erste Mal, dass eine Bewohnerin einer „Anstalt“ für ein Kommunalparlament kandidiert. Nicht nur in Kernen, sondern überhaupt.
Stichwort „Anstalt“: Da hatte sie tatsächlich das „Pech der frühen Geburt“ und wurde ein Opfer der Umstände, in die sie hineingeboren wurde. Wir haben im Film einiges dazu gehört.
Heutzutage könnte sie ganz anderes gefördert werden und würde wahrscheinlich nicht mehr in einer „Anstalt“ landen, sondern könnte ein eigenständiges Leben führen. So wie sie es weitgehend die letzten Jahre ihres Lebens auch gemacht hat.
Sie hatte besondere Fähigkeiten, vor allem im Bereich Hauswirtschaft: sie konnte nähen, bügeln, sticken, stricken, häkeln, erlernt in den einzelnen Abteilungen der Anstalt, wo sie in ihrem langen Arbeitsleben gearbeitet hat.
Sie hatte ein phänomenales Gedächtnis für Orte und Personen. Zur Vorbereitung des Films bin ich mit ihr ihre Fotoalben der vergangenen 70 Jahre durchgegangen. Sie kannte noch alle Orte und alle Personen. Sowohl die Hunderte von Namen ihrer Mitbewohnerinnen wie auch der MitarbeiterInnen, mit denen sie es zu tun hatte.
Ebenso ungewöhnlich ist, dass Hannelore zu einer Person der Zeitgeschichte wurde. Nicht nur durch das biographische Interview vom letzten Jahr und den darauf aufbauenden Allmende-Film „Ich bin ein freier Mensch“, den wir letztes Jahr im Oktober uraufgeführt haben. Sondern auch 2018 durch die Mitarbeit an dem Buchprojekt von Gudrun Silberzahn-Jandt „…und da gab’s noch ein Tor, das geschlossen war“, über Alltag und Entwicklung in der Anstalt Stetten 1945 bis 1975“, in dem sie ausführlich über ihre Erfahrungen berichtet.
Sowie 2018 durch die Erfassung ihres Lebensweges im Rahmen des Projekts „Missbrauch in der Heimerziehung“ des Landes Baden-Württemberg, damals durch Helmut Reder betreut. Wo sie dann auch eine Entschädigung erhielt.
Es ist ein kleines Wunder, dass sie – trotz allem, was sie erlebt und erlitten hat – in der Lage war, darüber hinwegzukommen, etwas zu entwickeln, was heute in der Wissenschaft als „Resilienz“ bezeichnet wird. Also die Anpassungsfähigkeit, sich durch widrigste Lebensumstände durchzukämpfen und nicht daran zu zerbrechen.
Geholfen hat ihr dabei sicherlich der Öffnungsprozess, den die Diakonie in den letzten Jahrzehnten durchgemacht hat. Und der Familienanschluss, den sie durch meine Familie und durch die „Mops-Familie“ von Andreas und Frauke erhielt, von der wir ja vorher gehört haben.
Hannelore starb am Samstag, den 11. Mai 2024, nach einem Herzinfarkt. Sie wurde 85 Jahre alt.
Nach dem Film:
Was uns bleibt, ist die Erinnerung an einen ungewöhnlichen Menschen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass sie nicht mehr ist und dass sie nicht gleich zu Tür hereinkommt, mit dem neuesten Speiseplan vom La Salle oder mit der Frage, ob sie etwas helfen kann.
Mit dem Text des Liedes „Übers Meer“ von Rio Reiser bringe ich die Hoffnung zum Ausdruck, dass wir uns einstens wiedersehen. Ich weiß nicht wo, aber bin überzeugt davon, dass es so sein wird.
Rio Reiser – Übers Meer
Tag für Tag weht an uns vorbei Bringt das Boot in den Wind Nur ein Kuss und ein Tag im Mai Sei nicht traurig, mein Kind So viele Jahre und so viele Sterne Ist es wohl her Seit wir draußen sind auf dem Meer
Sonnenblumen und Löwenzahn Hab’ ich lang nicht gesehen Nur die Wellen des Ozeans Und so viel ist geschehn Wie viele Himmel und wie viele Länder Ist es wohl her Seit wir draußen sind auf dem Meer
Sing ein Lied für den Ozean Sing ein Lied übers Meer Und ich singe ein Lied für dich Wird das Herz mir auch schwer So viele Tage und so viele Stürme Müssen vergehen Doch wir werden uns wiedersehen (1x wiederholen)
Rio Reiser, 1950-1996, Sänger von Ton Steine Scherben + „König von Deutschland“ schrieb dieses Lied 1987
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2024
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Dienstag, 9. Juli 2024, 19 Uhr, Glockenkelter Stetten
Deutschlandpremiere Film „Wenn Wohnen zur Ware wird“ (Sold City, Teil 2). Mit den FilmemacherInnen Herdolor Lorenz + Leslie Franke
Bereits drei Mal hat die Allmende mit großem Erfolg Dokumentarfilme von Herdolor Lorenz + Leslie Franke gezeigt, u.a. „Water makes money“ und „Der marktgerechte Patient?“.
In ihrem jüngsten Film, der gerade deutschlandweit gestartet ist, geht es um den Wohnungsmarkt, Immobilienboom und Wohnungsnot. Wohnen ist Daseinsvorsorge und Menschenrecht. Wieso kann es dann sein, dass Wohnen immer teurer wird und die Zahl der Sozialwohnungen immer weiter abnimmt? Gibt es Möglichkeiten, wie es anders gemacht werden könnte? Zum Beispiel in Wien, wo private Investoren zwei Drittel als geförderte Wohnungen bauen müssen. Oder in Singapur, wo 86% der Bevölkerung im Kommunalen Wohnungsbau leben.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende mit dem Parteifreien Bündnis PFB und dem Kommunalen Kino Kernen.
Eintritt frei.
Hier die Ankündigung von unserer Webseite, die im Mitteilungsblatt der Gemeinde Kernen nicht abgedruckt wurde: „Einsam und verlassen steht er am Rande von Fellbach – der 107 Meter hohe ‚Schwabenlandtower‘. Eine Investitionsruine, ursprünglich geplant für sündhaft teure Eigentumswohnungen, dann für sündhaft teure Mietwohnungen, die weder weitergebaut noch abgerissen werden kann.
Er ist inzwischen eine millionenteure Nisthilfe für Turmfalken und Sinnbild einer verfehlten Wohnungsbaupolitik, mit der sich reiche Finanzinvestoren riesige Gewinne durch das neue „Betongold“ versprachen, während andererseits Tausende von Menschen verzweifelt nach bezahlbaren Wohnungen suchen, die nicht vorhanden sind bzw. die in den letzten Jahren zu Hunderttausenden an (internationale) Wohnungsbaukonzerne verscherbelt wurden, die sie durch enorme Modernisierung-Preissteigerungen oder durch Umwandlung in Eigentumswohnungen dem Sozial-Wohnungsmarkt entzogen haben.“
Dienstag, 10. September 2024, 19 Uhr, Glockenkelter Stetten
Vortrag von Gaby Weber: „Der Kampf um die Informationsfreiheit“
Bitte beachten: Termin muss noch endgültig bestätigt werden!
Eigentlich ist es so, dass wissenschaftliche und staatliche Archive und Einrichtungen für die Forschung zugänglich sind. Darüber hinaus gewährt das Informationsfreiheitsgesetz jeder Privatperson einen voraussetzungslosen Rechtsanspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen von Bundesbehörden. Eine Begründung durch Interesse rechtlicher, wirtschaftlicher oder sonstiger Art ist nicht erforderlich.
Die Wirklichkeit ist leider anders. Immer wieder und immer öfter sind diese Unterlagen nicht (mehr) zugänglich oder werden nur in einer geschwärzten oder zensierten Form herausgegeben.
Die Journalistin Gaby Weber beschäftigt sich und publiziert vor allem über die deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen. Bei ihrem Vortrag berichtet sie über ihren jahrzehntelangen Kampf für die Freigabe wichtiger Dokumente, z.B. aus dem Nachlass von Helmut Kohl.
Sie war im Juli 2016 mit ihrem Film „Krater für den Frieden“ bei der Allmende zu Gast.
Eintritt: 5 Euro
Samstag, 28. September 2024, 9 bis 17 Uhr Ganztägige historische Busfahrt zum KZ Welzheim und Arbeitserziehungslager Rudersberg Zusammen mit der Initiative Gedenkstätte Hotel Silber, dem Stadtjugendring Stuttgart, dem Historischen Verein Welzheim und der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt fahren wir zu den historischen Stätten der NS-Diktatur in Welzheim und Rudersberg. Vormittags sind wir in Welzheim, wo wir die Kommandantur des ehemaligen Gestapogefängnisses am Schlotterbeckplatz, die Gedenkstätte Alter Friedhof und den Henkerssteinbruch (Hinrichtungsort) besichtigen. Mittagessen im Gasthof „Lamm“ in Welzheim Nachmittags besichtigen wir das ehemalige Gestapo-Arbeitserzíehungslager für Frauen in Rudersberg. Mit den Stationen Grab in Schlechtbad, Galgenberg und Gasthof zur Ritterburg (Zwangsarbeiterlager). Leitung: Sonja-Maria Bauer und Harald Stingele Fahrtkosten: ca. 25 Euro (Jugendliche + Studierende frei). Eine (Vor-)Anmeldung ist jetzt schon möglich über info@allmende-stetten.de oder Tel. 42866
Mittwoch, 23. Oktober, 19 Uhr, Ev. Gemeindehaus Stetten, Mühlstr. 1 „Das Dorf Stetten und seine Anstalt“ Vortrag von Heimatforscher Ebbe Kögel + anschließendes Podiumsgespräch Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, in Stetten und mit der Anstalt aufgewachsen, berichtet über die wechselvolle und widersprüchliche Geschichte des Verhältnisses zwischen dem Dorf Stetten und „seiner“ Anstalt in den letzten anderthalb Jahrhunderten. Im anschließenden Podiumsgespräch berichten und diskutieren ZeitzeugInnen aus dem Ort und der Einrichtung über ihre Erfahrungen mit Berührungspunkten und Begegnungen, mit Vorbehalten und Distanzen, mit Öffnungen und Annäherungen auf dem Weg zu einer inklusiven Gemeinde. Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende mit der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt und der Diakonie Stetten
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Montag, 11. November 2024, 19 Uhr, Glockenkelter
Lesung mit Titus Simon: “Extreme Fallhöhe – eine schwäbische Jugend in den 1970er Jahren”
Titus Simon, Jahrgang 1954, wuchs in Murrhardt auf und wurde dort in der Jugendzentrumsbewegung politisch sozialisiert. Von 1980 bis 1997 war er Gemeinderat für die „Murrhardter Demokraten/Alternative Liste“, zuletzt als Fraktionsvorsitzender. Außerdem 7 Jahre Kreisrat als Parteiloser für die Grünen.
Er studierte Rechtswissenschaften, Sozialarbeit, Pädagogik und Journalistik und wurde 1987 durch sein Buch „Offene Jugendarbeit im Wandel“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zwischen 1975 und 1992 arbeitete er mit jugendlichen Gewalttätern, in der Obdach- und Wohnungslosenhilfe und beim NABU Baden-Württemberg. 1992 bis 1996 hatte er die Professur »Jugend und Gewalt« an der Fachhochschule Wiesbaden inne, 1996 wurde er an die Hochschule Magdeburg-Stendal berufen.
Seit seiner Emeritierung lebt er als freiberuflicher Schriftsteller in Oberrot (Landkreis Schwäbisch Hall). Er schreibt Krimis und vor allem biographische Romane über seine Heimatregion und seine Kindheits- und Jugenderlebnisse. U.a. Hundsgeschrei. Silberburg-Verlag 2013, Kirmeskind. Silberburg-Verlag Tübingen 2014, Kleinstadt-Hippies. Silberburg-Verlag, Tübingen 2017, Wir Gassenkinder. Eine schwäbische Kindheit in den 60er-Jahren. Silberburg-Verlag, 2020 und zuletzt die “Extreme Fallhöhe”.
Beim Abend in der Glockenkelter stellt er seinen autobiographischen Roman über seine wilde Jugend im Schwäbischen Wald vor. Titus war bereits im Januar 2014 bei den “Provinziellen Lebenswegen” der Allmende im Museumskeller zu Gast.
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Allmende Rundbrief 165 vom 1. Juni 2024
Liebe AllmendianerInnen,
wir beginnen mit einer traurigen Nachricht: am 11. Mai 2024 verstarb unsere langjährige Aktive und „gute Seele“ der Allmende, Hannelore Poré im Alter von 85 Jahren. Tatsächlich überraschend, trotz ihres hohen Alters, war sie doch putzmunter und am Tag vorher noch zum Schwimmen im Naturbad gewesen. Hannelore war nicht nur der Mensch im Hintergrund, die immer da war, zum Vor- und Nachbereiten unserer Veranstaltungen, sondern sie war traditionell diejenige, die bei den Diskussionen nach unseren Vortrags- und Filmveranstaltungen die letzte Frage stellte. Wie zuletzt beim Vortrag von Charlotte Wiedemann am 7. Mai. Nach Hannelores Frage waren die Veranstaltungen immer beendet. Sie kandidierte auch auf der Liste des Parteifreien Bündnisses PFB – wie schon 2019 – für den Gemeinderat in Kernen. Durchaus ungewöhnlich für einen Menschen mit Behinderung. Entsprechend stolz war sie auch darauf. (Ein Hinweis für alle, die in Kernen wählen dürfen: da sie schon auf der Liste steht, kann sie am Wahltag 9. Juni trotzdem noch gewählt werden und die Stimmen für sie zählen zum Gesamtergebnis des PFB). Meinen Nachruf für Hannelore bei der Trauerfeier am 24. Mai in der Glockenkelter findet ihr im Anhang. Wir werden sie sehr vermissen.
Nun zu unseren Veranstaltungen: als nächstes kommt Jürgen Wagner vom IMI-Institut in Tübingen, zu einem Anti-Kriegs Vortrag „Kanonen statt Butter“. Dringender denn je, angesichts der aktuellen Entwicklungen. Und leider sehr schwierig zu bewerben, da politische, zumal antimilitaristische Veranstaltungen in den Medien nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt angekündigt werden. Deshalb die dringende Bitte an alle, die am Montag, den 3. Juni um 19 Uhr Zeit haben: kommt doch bitte zu diesem Vortrag in die Glockenkelter, damit der Jürgen Wagner nicht vor einem leeren Saal vortragen muss. Um „Kohle statt Klima“ und den „Krieg“ der Staatsmacht und der Energiekonzerne gegen die Klimabewegung geht es am Donnerstag, 6. Juni im Film von Carmen Eckhardt über die Besetzung von „Lützerath“. Die Regisseurin, die mit ihren Filmen schon zwei Mal bei der Allmende war, ist anwesend. Einer der Höhepunkt unseres Veranstaltungsjahres folgt am Montag, 17. Juni. Da kommt die Bloggerin und Verkehrswende-Aktivistin Katja Diehl in die Glockenkelter, zu einer Lesung aus ihrem Buch „Wege aus der AUTOkratie“, veranstaltet von einem breiten Bündnis hiesiger Umweltgruppen. Ein weiterer Höhepunkt folgt am Dienstag, 9. Juli um 19 Uhr, ebenfalls in der Glocke: wir zeigen den neuen Film von Herdolor Lorenz + Leslie Franke „Sold City“ [Die verkaufte Stadt]. In Anwesenheit der FilmemacherInnen. In den letzten Jahr(zehnten) hat die Allmende (fast) alle Dokumentation der beiden gezeigt: 2010 „Water makes money“, 2015 „Wer rettet wen?“ und 2018 „Der marktgerechte Patient“. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, dass es nun gelungen ist, sie zu einer Filmpremiere nach Stetten zu holen.
Und danach geht es - voraussichtlich – in die Sommerpause.
Nicht ohne kurze Hinweise auf die Herbst-Veranstaltungen, zum Termin vormerken: am Samstag, 28. September besuchen wir – zusammen mit der Initiative Hotel Silber und dem Stadtjugendring Stuttgart – in einer Ganztagesfahrt die ehemaligen Konzentrationslager Welzheim und Rudersberg. Gerne könnt ihr euch jetzt schon vor-anmelden, damit wir besser planen können, einfach kurze Mail an info@allmende-stetten.de. Am Freitag, 18. Oktober gibt es wieder ein ungewöhnliches Geburtstagsfest in der Glockenkelter. Und schließlich am Mittwoch, 23. Oktober im Ev. Gemeindehaus einen ortsgeschichtlichen Vortrag von mir, zum 175-jährigen Jubiläum der Diakonie Stetten, „Das Dorf und seine Anstalt“.
Und im April 2025 erwartet uns das 20-jährige Jubiläum der Allmende. Die Planungen laufen schon. Soweit die Vorschau.
Die Waffen nieder und leider immer noch – und mehr denn je - notwendig: Freiheit für Julian Assange!
Ebbe
P.S.: Dieser Rundbrief ist wie immer als Datei angehängt. Alle Veranstaltungen auch auf unserer Webseite www.allmende-stetten.de.
Die Veranstaltungen im Einzelnen
Montag, 3. Juni 2024, 19 Uhr, Glockenkelter Stetten Vortrag von Jürgen Wagner (IMI): "Kanonen ohne Butter - Rüstung durch Sozialabbau!“ Die Bundesregierung hat das größte Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten vom Zaun gebrochen. Diese »Zeitenwende« (Olaf Scholz) wurde schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine von langer Hand vorbereitet: Politisch durch immer offener artikulierte Großmachtansprüche; militärisch durch einen Umbau der Bundeswehr, bei dem die Bildung von Großverbänden im Zentrum steht; und industriell durch die »Agenda Rüstung«, die auf die massive Stärkung der Waffenindustrie abzielt. Unterfüttert mit zusätzlichen 100 Milliarden Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre droht ein massiver Militarisierungsschub. Geht es nach interessierten Kreisen in Politik, Militär und Wirtschaft, soll dieses »Sondervermögen« (sprich: Schulden) nach 2026 »verstetigt« – also auf diesem hohen Niveau zementiert – werden. Ohne massive Kürzungen in anderen Haushalten wird dies praktisch nicht zu bewerkstelligen sein, weshalb nicht nur die Friedens- und Antikriegsbewegung jetzt schon damit beginnen muss, sich auf die ins Haus stehende Debatte vorzubereiten. Aufrüstung der Bundeswehr und die Kriegsertüchtigung der deutschen Bevölkerung geht nur auf Kosten des Sozialsystems. Jürgen Wagner, Politikwissenschaftler und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) hat 2022 bei Papyrossa das Buch „Im Rüstungswahn: Deutschlands Zeitenwende zu Aufrüstung und Militarisierung“ veröffentlicht. Darin beleuchtet er die Hintergründe einer Kanonen-ohne-Butter-Politik. Eintritt: 5 Euro. Jugendliche und Studierende frei.
Donnerstag, 6. Juni 2024, 19 Uhr, Glockenkelter, Obergaß 43, Stetten Film „Lützerath - gemeinsam für ein gutes Leben“. In Anwesenheit der Regisseurin Carmen Eckhardt Lützerath, ein Weiler der Stadt Erkelenz in Nordrhein-Westfalen, 10 km südlich von Mönchengladbach, liegt am Rande von Garzweiler II, eines der größten deutschen Braunkohle-Tagebau Gebiete im Besitz des Bergbau- und Stromkonzerns RWE AG. Es sollte für die Erweiterung das Abbaugebietes abgerissen und die BewohnerInnen umgesiedelt werden. Die Mobilisierung gegen den Abriss beginnt 2020, mit zahlreichen Demonstrationen, juristischen Verfahren und der letztendlichen Besetzung von Lützerath durch UmweltaktivistInnen. 20 Monate lang begleitet die Filmemacherin Carmen Eckhardt die Menschen, die vor Ort Widerstand leisten. Sie stellen sich gegen die Zerstörung von Lebensraum und Natur durch RWE und gegen die klimaschädlichen Auswirkungen der Kohle-Verstromung. Die Aktiven von „Lützi“, wie sie es liebevoll nennen, eint ihre Utopie von einer anderen Welt. Mit recycelten Materialien werden Holzhäuser in den Bäumen und auf dem Boden gebaut. Es gibt Kultur, Festivals und Workshops. All das wird in täglichen Zusammenkünften hierarchiefrei organisiert, liebevoll, witzig, mitfühlend, selbstbestimmt und kreativ. Lützerath wird zum außergewöhnlichen Laboratorium für ein gutes Leben für alle. Im Januar 2023 lässt RWE das Dorf von der Polizei räumen und vollständig abreißen. Die Filmemacherin Carmen Eckhardt ist zur Vorführung anwesend und berichtet über ihre Erfahrungen bei den Dreharbeiten. Sie war schon mit ihren Filmen „Viktors Kopf“ und „Homo Communis“ in Stetten bzw. Stuttgart zu Gast. Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende mit den AnStiftern Stuttgart, dem Kommunalen Kino, C2C Kreislaufwirtschaft, BUND und Nachhaltiges Kernen Eintritt: 5 Euro, Jugendliche und Studierende frei.
Montag, 17. Juni 2024, 19.30 Uhr, Glockenkelter Stetten Lesung mit Katja Diehl: „Mobilität für eine liebenswerte Welt – Wege aus der AUTOkratie“ Während die Mobilitätsexpertin und Bestseller-Autorin Katja Diehl in ihrem ersten Buch »Autokorrektur« Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen in Sachen Mobilität in den Fokus genommen hat, geht es ihr nun um die Hürden der Verkehrswende auf gesellschaftlicher und systemischer Ebene. Warum geschieht nichts? Warum verharren wir im Stillstand, obwohl das Wissen um eine zukunftsgerechte Mobilität uns allen zur Verfügung steht? Welche Stellschrauben sind rostig – gesellschaftlich wie politisch? Welche Rolle spielen Industrie und Medien? Was hat die Wissenschaft zu sagen und welche rechtlichen Hindernisse gilt es zu überwinden? Katja Diehl spricht mit zahlreichen ExpertInnen, aber auch mit GestalterInnen, die die Transformation bereits voranbringen. So zeigt sie, wie aus den Visionen von Mobilität eine liebenswerte Welt werden kann. Im Vorwort zum Buch schreibt sie. „Mobilität heißt nicht nur, von A nach B zu kommen, sondern sie ist vielschichtig und mit vielen Vorrechten und Routinen verbunden. Wir alle wollen gute Menschen sein, verstärken aber dennoch in Deutschland den Trend, dass immer größere Pkw mit immer weniger Menschen an Bord immer weniger bewegt werden. Dafür reißen wir weiter brachial weltweit wertvolle Rohstoffe aus der Erde anderer, schiffen diese um die ganze Welt, damit vor unserer Haustüre – und vor allem vor den Villentüren Wohlhabender – immer neue Autos platziert werden können. Schauen Sie sich vor Ihrem inneren Auge mal ein deutsches Auto an. Wie sähe dies aus, wären ausschließlich deutsche Rohstoffe und Materialien verwendet worden. Da bleibt nicht viel, oder?“ Eine gemeinsamen Veranstaltung der Allmende mit K21 Kernen, C2C Kreislaufwirtschaft, BUND + Nachhaltiges Kernen. Eintritt: 7 Euro, Jugendliche und Studierende frei.
Dienstag, 9. Juli 2024, 19 Uhr, Glockenkelter Stetten Deutschlandpremiere Film „Sold City – Wenn Wohnen zur Ware wird“. Mit den FilmemacherInnen Herdolor Lorenz + Leslie Franke Bereits drei Mal hat die Allmende mit großem Erfolg Dokumentarfilme von Herdolor Lorenz + Leslie Franke gezeigt, u.a. „Water makes money“ und „Der marktgerechte Patient?“. In ihrem jüngsten Film, der gerade deutschlandweit gestartet ist, geht es um den Wohnungsmarkt, Immobilienboom und Wohnungsnot. Wohnen ist Daseinsvorsorge und Menschenrecht. Wieso kann es dann sein, dass Wohnen immer teurer wird und die Zahl der Sozialwohnungen immer weiter abnimmt? Gibt es Möglichkeiten, wie es anders gemacht werden könnte? Zum Beispiel in Wien, wo private Investoren zwei Drittel als geförderte Wohnungen bauen müssen. Oder in Singapur, wo 86% der Bevölkerung im Kommunalen Wohnungsbau leben. Eintritt frei.
Hinweise auf externe VeranstalterInnen
Dienstag, 25. Juni 2024, 19 Uhr, Württ. Kunstverein Stuttgart Buchvorstellung: „Im Lager geboren und gestorben - Das Schicksal sowjetrussischer Zwangsarbeiterkinder in Stuttgart“ Dr. Karl-Horst Marquardt hat ein neues Buch geschrieben, über seine Forschungen zum Schicksal von sowjetrussischen Zwangsarbeiterkindern in Stuttgart. Es ist gewissermaßen die Fortsetzung seines ersten Werkes „Zur Behandlung empfohlen“ über NS-Medizinverbrechen. Dorothea Balzer liest aus den Briefen und Berichten überlebender Kinder und Mütter. KH Marquardt war im Mai 2023 bei der Allmende zu Gast, als Anton Model aus Hagnau, Kind einer ukrainischen Zwangsarbeiterin, über sein Schicksal berichtete. Eine Veranstaltung der AnStifter Stuttgart, www.die-anstifter.de
Projekt Dorfgedächtnis Die Allmende hat insgesamt 11 heimatgeschichtliche Filme veröffentlicht. Sie befassen sich u.a. mit dem Brotbacken und den dörflichen Backhäusern, der Geschichte des Weinbaus, dem Leben in der Dorfmühle, der (Bau-)Geschichte der Glockenkelter, dem ältesten Stettener Karl Haidle und den Morden an den Behinderten der Anstalt Stetten im Rahmen der „Euthanasie“. Die DVDs dazu können Sie für jeweils 15 € erwerben. (Bestellung über info@allmende-stetten.de bzw. Tel. 42866). Wenn Sie die Filme vorher angucken wollen: einfach auf youtube.com das Stichwort „Projekt Dorfgedächtnis“ eingeben, dann erscheint die vollständige Liste. Unser beliebtester Film „d’Elis bachd“ hat inzwischen fast die Marke von 300.000 Zugriffen erreicht. „Stetten.Grafeneck.1940“ hat über 105.000 Aufrufe im Internet. Bei unserer Kontaktadresse erhalten Sie auch die 2 Bücher "Ruhestörung – die Geschichte des selbstverwalteten Jugendzentrums in Stetten, 1968 - 1993". Für jeweils 5 €
Spenden für die Allmende Unsere Veranstaltungen sind in der Regel nicht kostendeckend, bedingt u.a. durch die teure Miete für die Glockenkelter (250 Euro, ab 1.7.2024 sind es 350 Euro). Gerne dürfen Sie uns mit einer steuerlich absetzbaren Spende unterstützen. Hier unser Konto: Kreissparkasse Waiblingen IBAN (lesefreundlich): DE49 6025 0010 0015 0561 97 IBAN (zum Kopieren): DE49602500100015056197 BIC: SOLADES1WBN Wg. Spendenbescheinigung bitte Namen und Adresse nicht vergessen.
Abbestellung oder Empfehlung des Rundbriefes an FreundInnen Wer den Allmende-Rundbrief abbestellen möchte, schicke bitte eine kurze Email an untenstehende Adresse. Wer den Rundbrief für FreundInnen und Bekannte bestellen will, kann ebenfalls eine Mail an die genannte Adresse schicken.
Die Waffen nieder!
Allmende Stetten e.V. Heidenäcker 1 71394 Stetten/Remstal Tel.: 07151.42866 info@allmende-stetten.de www.allmende-stetten.de
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Allmende Rundbrief 164 vom 26. April 2024
Liebe AllmendianerInnen,
nach einer etwas längeren Osterpause gehen wir wieder „in die Vollen“, mit vielen interessanten und spannenden Filmen, Lesungen und Vorträgen in den nächsten Wochen. Los geht es am Mi, 1. Mai (Feiertag) mit dem Film „Viva Portugal“ aus den Jahr 1974 zum 50. Jahrestag der „Nelkenrevolution“. In Anwesenheit des damaligen Regisseurs Malte Rauch, der extra zur Filmvorführung von Frankfurt nach Stetten kommt. Am Di, 7. Mai kommt die Journalistin und Autorin Gabriele Wiedemann in die Glockenkelter und liest aus ihrem Buch „Den Schmerz der Anderen verstehen“ über unsere Erinnerungskultur. An wen wird erinnert, an wen nicht? Toll recherchiert, bewegend und zum Nachdenken anregend. Ins Freie geht es am Sa, 11. Mai. Mit einem heimat-, naturkundlich/geologischen Rundgang über den südlichen Teil der Stettener Gemarkung. Krieg und Frieden und die soziale Frage stehen beim Vortrag von Jürgen Wagner (IMI Tübingen) am Mo, 3. Juni im Mittelpunkt. Titel: „Kanonen statt Butter“. Um „Kohle statt Klima“ und den „Krieg“ der Staatsmacht und der Energiekonzerne gegen die Klimabewegung geht es am Do, 6. Juni im Film von Carmen Eckhardt über die Besetzung von „Lützerath“. Die Regisseurin ist anwesend. Einer der Höhepunkt unseres Veranstaltungsjahres folgt am Mo, 17. Juni. Da kommt die Bloggerin und Verkehrswende-Aktivistin Katja Diehl in die Glockenkelter, zu einer Lesung aus ihrem Buch „Wege aus der AUTOkratie“, veranstaltet von einem breiten Bündnis hiesiger Umweltgruppen.
Gerne weise ich auch noch auf eine interessante Veranstaltung des Parteifreien Bündnisses PFB im Gemeinderat hin. Am Mo, 29. April spricht der Stuttgarter Gemeinderat Hannes Rockenbauch zum Thema „Revolutionär-utopische Kommunalpolitik“. Immer ein Erlebnis. Nach wie vor bewegt uns die Frage von Krieg und Frieden. Dazu untenstehend ein Jahrzehnte altes Gedicht von Franz-Josef Degenhardt, leider immer noch aktuell. Und ein Link zum kürzlich veröffentlichen Gedicht (+ Film) des 88-jährigen Dieter Hallervorden zum massenhaften Sterben der Kinder in Gaza. https://www.youtube.com/watch?v=PDrKz_cFk6s Unbedingt weiterverbreiten!
Die Waffen nieder und – leider – immer noch notwendig: Freiheit für Julian Assange!
Ebbe
P.S.: Dieser Rundbrief ist wie immer als Datei angehängt. Alle Veranstaltungen auch auf unserer Webseite www.allmende-stetten.de.
Franz Josef Degenhardt (1931-2011) „Eigentlich unglaublich“
Eigentlich unglaublich, dass ihnen das immer wieder gelingt... Deinem Urgroßvater haben sie erzählt: Gegen den Erbfeind. Für das Vaterland. Und er hat das tatsächlich geglaubt. Was hat er gekriegt? Granatsplitter in Beine und Kopp vor Verdun. Deinem Großvater sagten sie: Gegen die slawischen Horden. Für die abendländische Kultur. Er hat das wirklich geglaubt. Was hat er gekriegt? Bauchschuss und einen verrückten Kopp vor Stalingrad Deinem Vater erzählen sie jetzt: Gegen die Völkermörder. Für die Menschenrechte. Für den Frieden. Unglaublich - er glaubt's. Was er wohl kriegt? Und wo wird das sein - diesmal?
Die Veranstaltungen im Einzelnen
Mittwoch, 1. Mai 2024, 15 Uhr, Glockenkelter Film „Viva Portugal – Die Nelkenrevolution“. In Anwesenheit des Regisseurs Malte Rauch
Mit dem Abspielen des Liedes „Grandola Vila Morena“ im Radio begann am 25. April 1974 ein Aufstand von portugiesischen Militärangehörigen gegen die seit 1932 existierende Diktatur des „Estado Novo“ unter Salazar bzw. Caetano, die das Land mit eiserner Hand und mit Hilfe ihres brutalen Geheimdienstes regiert hatten. Es war ein unblutiger, fröhlicher und schöpferischer Aufstand, der als „Nelkenrevolution“ in die Geschichte einging, weil die Bevölkerung den beteiligten Soldaten Nelken in die Gewehrläufe steckte. Er ebnete Portugals Weg in die Demokratie und beendete den portugiesischen Kolonialismus in Afrika. Der 1974/75 entstandene Film „Viva Portugal“ ist die Chronik des ersten Revolutionsjahres. Die FilmemacherInnen Malte Rauch, Christiane Gerhards, Samuel Schirmbeck und Serge Juliy fuhren damals nach Portugal und dokumentierten die tiefgreifenden Veränderungen, die der Aufbruch zahlreicher Volksinitiativen in eine neue basisdemokratische, freiheitliche und angstfreie Zukunft mit sich brachte. Zum 50. Jahrestag der Nelkenrevolution kommt der Regisseur Malte Rauch nach Stetten und zeigt seinen Film. In einer von der ebenfalls anwesenden Filmemacherin Eva Joosen restaurierten Fassung. Sie erzählen, wie der Film damals entstand und über ihre Erfahrungen bei einer Rundreise im Jahr 2017, als sie die damaligen Drehorte noch einmal besuchten. Nicht zuletzt gibt es Infos zur aktuellen politischen Lage in Portugal. Für das leibliche Wohl werden „petiscos“-Spezialitäten und portugiesische Getränke von “Coisas Bonitas” (Winterbach) angeboten. Dazuhin gibt es eine Ausstellung portugiesischer Handwerkskunst. Außerdem werden Fotos von Klaus Ritter und Ebbe Kögel gezeigt, von einer Reise in das Portugal nach der Revolution. Bitte Anfangszeit beachten. Wg. des Essens wird um eine kurze Anmeldung gebeten. Bitte Email an info@allmende-stetten.de Eintritt: 5 Euro. Jugendliche und Studierende frei.
Dienstag, 7. Mai 2024, 19 Uhr, Glockenkelter Lesung Charlotte Wiedemann: „Den Schmerz der Anderen begreifen“
In ihrem 2022 erschienenen Buch „Den Schmerz der anderen begreifen“ befasst sich Charlotte Wiedemann mit dem schwierigen Thema der Erinnerungskultur. Die deutsche Debatte ist sehr stark von dem von Deutschen begangenen Menschheitsverbrechen der „Shoah“, der Vernichtung der europäischen Juden, bestimmt. Andere Verbrechen und Ungerechtigkeiten treten oft in den Hintergrund oder bleiben blinde Flecken, zum Beispiel die Verbrechen der deutschen Kolonialmacht. Oder die unterschiedliche „Behandlung“ von nationalsozialistischen Opfern. Welche stehen uns nahe? Welche wurden lange übersehen, wie die dem Hungertod preisgegebenen sowjetischen Kriegsgefangenen, obwohl sie die zweitgrößte Opfergruppe sind? Und warum ähneln Roma, deren Vernichtung als vermeintliche Rasse sie in der NS-Ideologie dem Judenmord am nächsten rückte, in unserer Wahrnehmung eher kolonial-afrikanischen Opfern: entfernt, fremd, nicht sprechfähig? Wie wird der millionenfachen Vernichtung der Leningrader Bevölkerung durch die Hungerblockade der Wehrmacht gedacht? Oder der Vertreibung des palästinensischen Volkes als Resultat der Gründung eines jüdischen Staates nach dem 2. Weltkrieg? Zur aktuellen Situation in Israel kann Frau Wiedemann ebenfalls berichten, da sie kurz vor der Lesung von einer Reise nach Jerusalem und Ramallah zurückkehrt. „Den Schmerz der Anderen begreifen“ plädiert nachdrücklich dafür, die Verantwortung für die NS-Verbrechen im Zentrum zu halten, aber auf Grundlage eines veränderten Weltverständnisses, orientiert an Respekt und Teilhabe. Charlotte Wiedemann, Jahrgang 1954, ist Journalistin und Sachbuchautorin. Sie arbeitete jahrzehntelang für Zeitungen und Zeitschriften wie Geo, ZEIT, NZZ, taz, Le Monde Diplomatique. Sie lebte und recherchierte in über 30 Ländern dieser Welt und veröffentlichte zahlreiche Sachbücher. Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende Stetten, der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt und der AnStifter Stuttgart. Eintritt: 6 Euro. Jugendliche/Studierende frei Hinweis: Bereits am Montag, 6. Mai 2024 liest Charlotte Wiedemann um 19 Uhr im Hospitalhof in Stuttgart aus ihrem Buch. Siehe dazu auch www.die-anstifter.de
Samstag, 11. Mai 2024, 10 Uhr, Treffpunkt Glockenkelter
Ein- und Ausblicke. Heimat-, naturkundlich/geologischer Markungsrundgang Stetten
Geführt von Heimatforscher Ebbe Kögel und Erlebnispädagogin Kathrin Käser. Der Rundgang startet an der Glockenkelter und führt dann über Obergaß + Pfarrhaus hoch zu Museumswengert, Yburg und „Waagbiil“ (7 Linden). Dann über die Kammerforstheide zum Sängerheim. Nach dem Klettergarten erreichen wir den Eichensee, überqueren den Haldenbach bis zum ehemaligen Steinbruch Mack. Auf dem Weg nach oben geht es vorbei an Bruderhaus und Sandsteinwerk Bayer bis zum Schützenhaus. Dort besteht Gelegenheit zu Einkehr und Mittagessen, mit einem kurzen Vortrag von Kathrin Käser über ihr Projekt „Jardin des Arts“ [Garten der Künste] im Gewann Häderhölzle, das anschließend noch besichtigt werden kann. Ebbe Kögel ist Heimatforscher in Stetten, Kathrin Käser ist Erlebnispädagogin mit Stettener Wurzeln. Dauer: ca. 3 Stunden. Für den Rundgang ist eine gute Kondition, gutes Schuhwerk und regenfeste Kleidung notwendig. Bei strömendem Regen fällt die Veranstaltung aus. Wegen des Mittagessens wird um eine kurze Anmeldung an info@allmende-stetten.de gebeten. Eintritt frei, Spenden erwünscht.
Montag, 3. Juni 2024, 19 Uhr, Glockenkelter Stetten
Vortrag von Jürgen Wagner (IMI): "Kanonen ohne Butter - Rüstung durch Sozialabbau!“
Die Bundesregierung hat das größte Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten vom Zaun gebrochen. Diese »Zeitenwende« (Olaf Scholz) wurde schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine von langer Hand vorbereitet: Politisch durch immer offener artikulierte Großmachtansprüche; militärisch durch einen Umbau der Bundeswehr, bei dem die Bildung von Großverbänden im Zentrum steht; und industriell durch die »Agenda Rüstung«, die auf die massive Stärkung der Waffenindustrie abzielt. Unterfüttert mit zusätzlichen 100 Milliarden Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre droht ein massiver Militarisierungsschub. Geht es nach interessierten Kreisen in Politik, Militär und Wirtschaft, soll dieses »Sondervermögen« (sprich: Schulden) nach 2026 »verstetigt« – also auf diesem hohen Niveau zementiert – werden. Ohne massive Kürzungen in anderen Haushalten wird dies praktisch nicht zu bewerkstelligen sein, weshalb nicht nur die Friedens- und Antikriegsbewegung jetzt schon damit beginnen muss, sich auf die ins Haus stehende Debatte vorzubereiten. Aufrüstung der Bundeswehr und die Kriegsertüchtigung der deutschen Bevölkerung geht nur auf Kosten des Sozialsystems. Jürgen Wagner, Politikwissenschaftler und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) hat 2022 bei Papyrossa das Buch „Im Rüstungswahn: Deutschlands Zeitenwende zu Aufrüstung und Militarisierung“ veröffentlicht. Darin beleuchtet er die Hintergründe einer Kanonen-ohne-Butter-Politik. Eintritt: 5 Euro. Jugendliche und Studierende frei.
Donnerstag, 6. Juni 2024, 19 Uhr, Glockenkelter, Obergaß 43, Stetten
Film „Lützerath - gemeinsam für ein gutes Leben“.
In Anwesenheit der Regisseurin Carmen Eckhardt
Lützerath, ein Weiler der Stadt Erkelenz in Nordrhein-Westfalen, 10 km südlich von Mönchengladbach, liegt am Rande von Garzweiler II, eines der größten deutschen Braunkohle-Tagebau Gebiete im Besitz des Bergbau- und Stromkonzerns RWE AG. Es sollte für die Erweiterung das Abbaugebietes abgerissen und die BewohnerInnen umgesiedelt werden. Die Mobilisierung gegen den Abriss beginnt 2020, mit zahlreichen Demonstrationen, juristischen Verfahren und der letztendlichen Besetzung von Lützerath durch UmweltaktivistInnen. 20 Monate lang begleitet die Filmemacherin Carmen Eckhardt die Menschen, die vor Ort Widerstand leisten. Sie stellen sich gegen die Zerstörung von Lebensraum und Natur durch RWE und gegen die klimaschädlichen Auswirkungen der Kohle-Verstromung. Die Aktiven von „Lützi“, wie sie es liebevoll nennen, eint ihre Utopie von einer anderen Welt. Mit recycelten Materialien werden Holzhäuser in den Bäumen und auf dem Boden gebaut. Es gibt Kultur, Festivals und Workshops. All das wird in täglichen Zusammenkünften hierarchiefrei organisiert, liebevoll, witzig, mitfühlend, selbstbestimmt und kreativ. Lützerath wird zum außergewöhnlichen Laboratorium für ein gutes Leben für alle. Im Januar 2023 lässt RWE das Dorf von der Polizei räumen und vollständig abreißen. Die Filmemacherin Carmen Eckhardt ist zur Vorführung anwesend und berichtet über ihre Erfahrungen bei den Dreharbeiten. Sie war schon mit ihren Filmen „Viktors Kopf“ und „Homo Communis“ in Stetten bzw. Stuttgart zu Gast. Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende mit den AnStiftern Stuttgart, dem Kommunalen Kino, C2C Kreislaufwirtschaft, BUND und Nachhaltiges Kernen Eintritt: 5 Euro, Jugendliche und Studierende frei.
Montag, 17. Juni 2024, 19.30 Uhr, Glockenkelter Stetten Lesung mit Katja Diehl: „Mobilität für eine liebenswerte Welt – Wege aus der AUTOkratie“
Während die Mobilitätsexpertin und Bestseller-Autorin Katja Diehl in ihrem ersten Buch »Autokorrektur« Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen in Sachen Mobilität in den Fokus genommen hat, geht es ihr nun um die Hürden der Verkehrswende auf gesellschaftlicher und systemischer Ebene. Warum geschieht nichts? Warum verharren wir im Stillstand, obwohl das Wissen um eine zukunftsgerechte Mobilität uns allen zur Verfügung steht? Welche Stellschrauben sind rostig – gesellschaftlich wie politisch? Welche Rolle spielen Industrie und Medien? Was hat die Wissenschaft zu sagen und welche rechtlichen Hindernisse gilt es zu überwinden? Katja Diehl spricht mit zahlreichen ExpertInnen, aber auch mit GestalterInnen, die die Transformation bereits voranbringen. So zeigt sie, wie aus den Visionen von Mobilität eine liebenswerte Welt werden kann. Eine gemeinsamen Veranstaltung der Allmende mit K21 Kernen, C2C Kreislaufwirtschaft und Nachhaltiges Kernen. Weitere Infos folgen.
Hinweise auf externe VeranstalterInnen
Montag, 29. April 2024, 19 Uhr, „s’Burgstüble“, Am Sportplatz 4, Stetten im Remstal Vortrag Hannes Rockenbauch (SÖS Stuttgart): „Revolutionär-utopische Kommunalpolitik“
Wie schon 2014 und 2019 eröffnet das Parteifreie Bündnis PFB im Gemeinderat Kernen seinen Wahlkampf zur Gemeinderatswahl mit einem Vortrag des Stuttgarter Stadtrates Hannes Rockenbauch. Sein Titel: “Revolutionär-utopische Kommunalpolitik – Ein Blick in eine (nicht allzuferne) Zukunft”. Hannes Rockenbauch ist seit 20 Jahren Stadtrat von Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS) und Vorsitzender der Fraktionsgemeinschaft Die FrAKTION. In seiner Rede bei der Generaldebatte zur Klimapolitik im Stuttgarter Gemeinderat Ende Februar 2024 sagte er u.a.: „Kapitalismus blockiert Klimaschutz. Geld ist da, aber Systemzwänge lassen uns glauben, dass Klimaschutz nur langsam umgesetzt werden könne. Die Blockade ist der real existierende Kapitalismus. Der Markt regelt nichts fürs Allgemeinwohl, schon gar nicht beim Klimaschutz, er „versüßt“ mit Milliarden für Werbung unsere Fesseln. Diese Ideologie haben wir so verinnerlicht, dass wir täglich gegen unser Gewissen handeln. Es braucht mehr Liebe zur Natur und Mitgefühl für Menschen. Stärke und Sicherheit wachsen nur aus Zusammenhalt und Fürsorge, d.h. einer Daseinsvorsorge für alle, die Bildung, bezahlbares Wohnen, Gesundheit, kulturelle und soziale Teilhabe ebenso wie Mobilität garantiert.“ Die ganz Rede ist nachzulesen unter: https://www.youtube.com/watch?v=tTWYsjI2ZIg&t=3677s An diesem Abend werden auch die PFB-KandidatInnen für die Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 und das Wahlprogramm vorgestellt und eine Bilanz der abgelaufenen Gemeinderatswahlperiode gezogen.
Projekt Dorfgedächtnis
Die Allmende hat insgesamt 11 heimatgeschichtliche Filme veröffentlicht. Sie befassen sich u.a. mit dem Brotbacken und den dörflichen Backhäusern, der Geschichte des Weinbaus, dem Leben in der Dorfmühle, der (Bau-)Geschichte der Glockenkelter, dem ältesten Stettener Karl Haidle und den Morden an den Behinderten der Anstalt Stetten im Rahmen der „Euthanasie“.
Die DVDs dazu können Sie für jeweils 15 € erwerben. (Bestellung über info@allmende-stetten.de bzw. Tel. 42866).
Wenn Sie die Filme vorher angucken wollen: einfach auf youtube.com das Stichwort „Projekt Dorfgedächtnis“ eingeben, dann erscheint die vollständige Liste.
Unser beliebtester Film „d’Elis bachd“ hat inzwischen fast die Marke von 300.000 Zugriffen erreicht. „Stetten.Grafeneck.1940“ hat über 105.000 Aufrufe im Internet.
Bei unserer Kontaktadresse erhalten Sie auch die 2 Bücher "Ruhestörung – die Geschichte des selbstverwalteten Jugendzentrums in Stetten, 1968 - 1993". Für jeweils 5 €
Spenden für die Allmende Unsere Veranstaltungen sind in der Regel nicht kostendeckend, bedingt u.a. durch die teure Miete für die Glockenkelter (250 Euro, ab 1.7.2024 sind es 350 Euro). Gerne dürfen Sie uns mit einer steuerlich absetzbaren Spende unterstützen. Hier unser Konto: Kreissparkasse Waiblingen IBAN (lesefreundlich): DE49 6025 0010 0015 0561 97 IBAN (zum Kopieren): DE49602500100015056197 BIC: SOLADES1WBN Wg. Spendenbescheinigung bitte Namen und Adresse nicht vergessen.
Abbestellung oder Empfehlung des Rundbriefes an FreundInnen Wer den Allmende-Rundbrief abbestellen möchte, schicke bitte eine kurze Email an untenstehende Adresse. Wer den Rundbrief für FreundInnen und Bekannte bestellen will, kann ebenfalls eine Mail an die genannte Adresse schicken.
Die Waffen nieder!
Allmende Stetten e.V. Heidenäcker 1 71394 Stetten/Remstal Tel.: 07151.42866 info@allmende-stetten.de www.allmende-stetten.de
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Dienstag, 20. Februar, 16-18 Uhr, Ecke Königstr./Bolzstraße, Stuttgart Mahnwache für Julian Assange
Mit einer Rede u.a. von Ebbe Kögel ...
Am 20. und 21. Februar findet am Obersten Gerichtshof in London eine letzte Anhörung statt, mit der evtl. die Auslieferung des Whistleblowers Julian Assange an die USA verhindert werden kann. Dort drohen ihm 175 Jahre Haft, weil er über die Plattform Wikileaks Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan und Irak aufgedeckt hat.
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2023
17.11.2023
, 17 + 18:30 Uhr, Glockenkelter, Obergaß 43 (Hindenburgstr.), Stetten ===
Benefizveranstaltung für die Wal-Schutz-Organisation “Ocean Sounds”
Ocean Sounds ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 2014 der Erforschung und dem Schutz der Wale in den Ozeanen widmet.
21. Oktober in der Glockenkelter
Vortrag mit Dias und Musik über mein 70-jähriges Nachkriegsleben
mein = ebbe
04. Mai 2023
Anton Model: Weg und Schicksal eines ukrainischen Zwangsarbeiterkindes
Am 5. Januar 1944 wird in der katholischen Pfarrei Markdorf ein Junge auf den Namen Anton Sylvester getauft.
Seine Mutter Warga Taran wurde im Juni 1942, als sie 14 Jahre alt war, von den Nazi-Besatzern aus ihrem Wohnort Woronowka in der Ukraine zur Zwangsarbeit auf einen Bauernhof am Bodensee verschleppt. Sie bekommt ein Kind von dem Bauern, dessen Hof sie bewirtschaften musste. Nach ihrer Befreiung im April 1945 wird die Mutter zwangsweise in die Sowjetunion zurückgeführt und muss ihr Kind zurücklassen. Anton wird von der badischen Familie Model adoptiert, Obst- und Weinbauern in Hagnau.
Nach jahrelanger Suche gelingt es ihm schließlich, mit Hilfe eines polnischen Saison-arbeiters, seine leibliche Mutter ausfindig zu machen, 1993 kann er sie schließlich besuchen und in die Arme nehmen. Zusammen mit dem Verein „Geraubte Kinder“ setzt er sich seither für Anerkennung seines Schicksals ein und für eine Entschädigung durch den deutschen Staat. Der Vortrag von Anton Model über sein Schicksal wird gemeinsam von der Rumold-Realschule, der IG Erinnerungsort Zwangsarbeit und der Allmende Stetten organisiert und ist besonders auch für Jugendliche geeignet.
31. März 2023
Lesung Prof. Stephan Lessenich: „Nicht mehr normal – eine Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs“
Haben Sie auch das Gefühl, dass sich unser Leben ständig beschleunigt und unsere Welt immer mehr aus den Fugen gerät? Dass eine Krise die nächste jagt? Die Finanzkrise 2007, die Flüchtlingskrise 2015, die Corona-Krise 2020, der Ukraine-Krieg 2021, die Klima-Krise sowieso? Mensch kann sich zwischen den Krisen nicht mal mehr erholen, wie das früher einmal war. Früher, als die Dinge noch normal waren.
Aber waren sie das?
Alle unsere Krisen sind menschengemacht. Sie sind allesamt das Ergebnis menschlichen Tuns und Denkens. Und des Ignorierens natürlich. Denn dass das alles so kommen würde, wussten die meisten von uns schon lange vorher, spätestens, als der Club of Rome, ein Zusammenschluss renommierter WissenschaftlerInnen, 1972 seinen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlichte.
In seinem Vortrag zeigt Stephan Lessenich auf, dass wir eine Gesellschaft von Süchtigen sind. Eine Gesellschaft, die sich eine Normalität konstruiert hat, die auf völlig unhaltbaren Voraussetzungen aufbaut. Sie baut darauf, dass wir für unsere Rohstoffe andere Regionen des Erdballs ausplündern und dort die Menschen für Hungerlöhne für unsere Konsumprodukte schuften lassen. Ein „weiter so“, ein Zurück zur alten Normalität, kann es also nicht geben.
Stephan Lessenich, 1965 in Stuttgart geboren, verbrachte seine Kindheitsjahre in Korb. Er ist Soziologe. Nach Professuren an den Universitäten Jena und München ist er seit 2021 Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. 2016 veröffentlichte er den Sachbuch-Bestseller „Neben uns die Sintflut“, 2022 das Buch „Nicht mehr normal – eine Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs“.
06. April 2023
Vortrag Ursula Baus: Stopp dem Abrisswahn oder Die Zerstörung der Heimat
In der letzten Zeit wird im Zuge der Klimadiskussion auch immer öfter darüber gesprochen, dass es besser sei, bestehende Bausubstanz zu erhalten, umzubauen und/oder einer neuen Nutzung zuzuführen, statt abzureißen. Denn die (Umwelt-)Kosten, die sog. CO²-Bilanz von Abriss und Neubau sind enorm. Gehen wir allerdings durch unsere Gemeinde, dann sehen wir, dass diese Diskussion in Kernen noch nicht angekommen zu sein scheint. Die Häuser der Hangweide wurden komplett plattgemacht. Als nächstes sollen u.a. die Genossenschaftskelter, das Gasthaus „Idler“ und das Hauswirtschaftsgebäude der Diakonie folgen.
In ihrem Vortrag zeigt Ursula Baus Alternativen zum Abrisswahn auf und ruft zu einer Kehrtwende beim Bauen auf: Erhalt von Bausubstanz bedeutet nicht nur Denkmalpflege und Bewahrung von Baukultur, sondern auch Ressourcenschonung und positive Energiebilanzen.
Ursula Baus studierte Architektur in Saarbrücken, Stuttgart und Paris. Seit 2004 ist sie freie Architekturwissenschaftlerin, Redakteurin und seit 2017 Mitherausgeberin von „Marlowes“, eines mehrfach ausgezeichneten Online-Magazins für Qualitätspublizistik in den Bereichen Architektur und Stadt. Des weiteren hat sie Lehraufträge für Architekturkritik und -theorie. 2010-20 begleitete sie wissenschaftlich die Internationale Bauausstellung (IBA) Basel, 2012-2022 die IBA Heidelberg. Sie ist außerdem Vorsitzende der Schelling Architekturstiftung und Verfasserin von Büchern und Essays.
21.02.2023
Dokumentarfilm „Ithaka“ über Julian Assange
2022
7. September 2022
Vortrag Ebbe Kögel: Die Machnowschtschina, eine anarchistische Volksbewegung in der Ukraine 1917 - 1921
In den Jahren 1917 bis 1921 gab es – bei uns weitgehend unbekannt – eine anarchistische Volksbewegung in der Ukraine, die Machnowschtschina, angeführt und benannt nach Nestor Machno (1888 – 1934). Machno entstammte einer armen Bauernfamilie im Oblast Saporischschja (nordwestlich von Mariupol) und arbeitete schon als Jugendlicher auf den Höfen reicher Bauern und in einer Gießerei.
Durch die Russische Revolution von 1905 kam er in Kontakt mit Ideen der anarchistischen Theoretiker Bakunin und Kropotkin. Er wurde für entsprechende Aktivitäten inhaftiert und durch die Februarrevolution 1917 befreit. Danach kehrte in seine Heimat zurück und organisierte die arme Landbevölkerung in der seit 1918 von der Sowjetunion losgelösten Ukraine. Es kam zu zahlreichen Enteignungen von Großgrundbesitzern, zur Errichtung anarchistischer Kommunen und zu einer bäuerlichen Partisanenbewegung. Diese verteidigte sich erfolgreich gegen massive Angriffe der der reaktionären Mittelmächte Deutschland und Österreich und ihrer „weißen“ Armee. Das anarchistische Experiment mit seinen selbstständigen Räten, die sich auch der Bolschewisierung durch Moskau widersetzten, wurden schließlich von der Roten Armee unter Trotzki blutig niedergeschlagen. Machno konnte den Massakern entkommen und starb 1934 im Pariser Exil. An die Praxis und die Ideen einer freien anarchistischen Ukraine wollen heute weder die Machthaber in Moskau noch in Kiew erinnert werden.
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22. Oktober 2022
Diavortrag von Ebbe Kögel „Von Stetten in die weite Welt“
In früheren Zeiten war es in dörflichen Zusammenhängen üblich, die zahlreichen Menschen mit demselben Nachnamen durch eine Zusatzbezeichnung zu unterscheiden, die sich z.B. auf die Lage des Wohnhauses oder auf den Beruf des Familienoberhauptes bezog. Zwei dieser Familien waren bzw. sind die „Schreiner Vetter“ und die „Boomwart Beurer“, beide schon Jahrhunderte in Stetten im Remstal ansässig. Der Heimatforscher Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, ist ein Spross dieser beider Familien und hat sich intensiv mit der Geschichte und den handelnden Personen dieser beiden Sippen beschäftigt. Insbesondere in den letzten 150 Jahren.
Mit Dias und Dokumenten zeigt er, wie sich die Nachkommen des Ehepaars Anna Vetter und Ernst Beurer, Jahrgang 1892, beide in Stetten geboren und 91-jährig hier gestorben, innerhalb von 4 Generationen in einer globalisierten Welt aus unserem Wengerterdorf hinausbewegten und heute in ganz Deutschland bzw. in der ganzen Welt zu finden sind. Eine Erscheinung, die inzwischen typisch ist für die Familienstammbäume vieler alteingesessener Familien. Eintritt frei.
25. November 2022
Hermann "Mendel" Medinger: Zimmermann, Wengerter, Widerstandskämpfer
Lesung von Rolf Schlenker aus seinem Tatsachenroman "Ein Beil gegen Hitler - Das Stuttgarter Kabelattentat 1933"
Wir schreiben das Jahr 1933. Am 30. Januar wird Hitler vom Staatspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Durch die Auflösung des Reichstages erzwingt Hitler Neuwahlen am 5. März, mit denen er klare Verhältnisse schaffen will.
Zum Auftaktort seines Wahlkampfes bestimmt Hitler die Stadthalle in Stuttgart. Dort spricht er am 15. Februar vor Tausenden von „Volksgenossen“. Zeitgleich wird die Rede auf den Stuttgarter Marktplatz und reichsweit über den Süddeutschen Rundfunk übertragen.
Und dann die Blamage: Vier wagemutige junge Kommunisten schaffen es, mit nur einem Beil bewaffnet, den Sicherungsapparat der Nazis zu übertölpeln und das Kabel für die Übertragung zu kappen. Die Nachricht von dem gelungenen Streich verbreitet sich blitzschnell im gesamten Reichsgebiet und sorgt für Hohn und Spott.
Einer von den Vieren ist Hermann „Mendel“ Medinger aus der Obergaß in Stetten, Jahrgang 1900. Er stammt aus einer alteingesessenen Wengerterfamilie, ist gelernter Zimmermann und schafft damals in der Blechbüchsenfabrik in Cannstatt.
Rolf Schlenker, ehemaliger Redakteur beim SWR, hat über die damaligen Ereignisse und das Schicksal der handelnden Personen einen Tatsachenroman geschrieben.
Er präsentiert das 2020 erschienene Buch „Ein Beil gegen Hitler – Das Stuttgarter Kabelattentat“ am Mittwoch, 23. November 2022 um 19:30 Uhr im Sommersaal von Schloß Stetten. (Am Schlossberg 2)
Ergänzt wird die Lesung durch Fotos und Erzählungen von ZeitzeugInnen aus dem Dorf. Auch an andere Stettener Widerstandskämpfer soll erinnert werden.
Eine Veranstaltung im Rahmen der AnStifter-Reihe „30 Tage im November“,
Eintritt: 6 Euro
2021
rundbrief-zum-jahresende-2021/ https://allmende-stetten.de/2022/01/03/rundbrief-zum-jahresende-2021/
2020
http://www.allmende-stetten.de
2019
Allmende Backtag - 14.12.2019
Wir backen wieder Brot und Kuchen im Holzbackofen unseres Dorfbackhauses in der Mühlstraße. Wer mitbacken will, sollte sich bitte anmelden bei Ingrid Richter, Telefon 169 1804 oder info@bs-richter.net. Zeitplan: Ofen anzünden: 9 Uhr, Einschießen der Backwaren: ca. 12 Uhr. Neugierige können auch einfach vorbeikommen.
Vortrag Helma Sick: Ein Mann ist keine Altersvorsorge - 18.11.2019
warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist===
Viele Frauen sehen mittlerweile, wie wichtig es ist, auch in Partnerschaften ihre Interessen zu vertreten, eine Ehe nicht mehr als Versorgungseinrichtung zu betrachten und wirtschaftliche Nachteile durch Kindererziehung und berufliche Ausfallzeiten nicht einfach hinzunehmen. Und Frauen wissen, sie leben länger, sie brauchen also im Alter mehr Geld.
Helma Sick räumt in ihrem Vortrag auf mit Illusionen, Vorurteilen und falschen Anreizen. An konkreten Beispielen zeigt sie, was überholte Rollenvorstellungen im Leben von Frauen anrichten – und was die Politik und Frauen selbst dagegen tun können.
Sie ist studierte Betriebswirtschaftlerin und Inhaberin einer unabhängigen Finanzberatung für Frauen, schreibt seit vielen Jahren regelmäßig Finanzkolumnen in BRIGITTE und BRIGITTE WOMAN und ist Autorin mehrerer Finanzratgeber.
Im März 2019 ist die aktualisierte Neuausgabe ihres Buches „Ein Mann ist keine Altersvorsorge“ erschienen.
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Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte Waiblingen und der Gemeindebücherei Kernen
Film: Stetten.Grafeneck.1940 – Eine Busfahrt in den Tod - 20.09.
403 Behinderte aus der Anstalt Stetten und der 1939 nach Stetten ausgelagerten badischen Anstalt Kork wurden 1940 mit den „Grauen Bussen“ nach Grafeneck transportiert und dort vergast. Von den Vertretern der Nazi-Diktatur wurde diese offiziell „Aktion T4“ genannte Mordaktion als „Euthanasie“ = „sanfter Tod“ für die Behinderten verbrämt.Dorf und Anstalt Stetten taten sich lange schwer mit der Erinnerung an das Geschehen. Erst 70 Jahre später fand in Stetten eine große Gedenkaktion statt. Im Dorf wurden 403 Stühle mit den Namen der Ermordeten aufgestellt, mit Hussen (Stoffüberzüge für Rückenlehnen), die von Familienangehörigen, Schulklassen und KünstlerInnen gestaltet wurden. Während und nach der Gedenkaktion hat die Allmende im Rahmen des "Projekt Dorfgedächtnis" zahlreiche Interviews geführt, unter anderem mit vielen ZeitzeugInnen. Mit der 40-minütigen Dokumentation „Stetten.Grafeneck.1940“ entstand ein Kaleidoskop der Erfahrungen und der unterschiedlichen Reaktionen auf die Behindertenmorde.
Fahrt zum Loretto-Hof - 29.06.2019
Schon seit vielen Jahren gibt es die Verbindung zwischen der Allmende und dem Holzofenbäcker Günne Webervom Loretto-Hof oberhalb von Zwiefalten. Im Juli 2006 besuchten wir ihn erstmals auf seinem Hof, in unserer Reihe „Ibrs Land bussiert“ . Weiterer (unvergeßlicher) Programmpunkt damals: das Stück „Orpheus und Eurydike“ desTheaters Lindenhof in der Nebelhöhle. Im Januar 2009 war er bei unseren„Provinziellen Lebenswegen“ zu Gast, im Februar 2014 veranstalteten wir ein Backseminar mit ihm in unserem Backhäusle, verbunden mit einem weiteren Besuchauf der Alb im August 2014.
Nun gibt es in diesem Sommer eineweitere Gelegenheit, den „Günne“ leibhaftig auf seinem Hof zu erleben, und zwar am Samstag, 29. Juni 2019. Im Rahmen des Loretto-Sommerprogrammshält Ebbe Kögel dort seinen Vortrag über die schwäbischen Dichter August Lämmleund Josef Eberle alias Sebastian Blau.
Geplant ist eine ganztägige Busfahrt, nicht nur zum Loretto-Hof, sondern auch zu einer touristischenAttraktion in der Nähe, Mittagessen oder Kaffee/Kuchen auf dem Lorettohof.
Wir bitten jetzt schon um unverbindliche Voranmeldungen von allen, die daran grundsätzlich Interesse hätten, an info@allmende-stetten.de, Tel. 42866.
Wia d’Revoludsjo enn d‘Provinz kommå isch - 03.04.2019
Schon 1964 sang Bob Dylan „The times they are a-changin – Die Zeiten ändern sich”. In künstlerischer Vorahnung nahm er vorweg, was wenige Jahre später die ganze Welt erschüttern sollte – die Ereignisse des Jahres 1968: in Paris, in Prag, in Mexiko, in Berlin. Und auch in der schwäbischen Provinz.
Es war die Zeit des Wirtschaftswunders, der Krise der Landwirtschaft und der Bildungsreform, als die Welt vom Kopf auf die Füße gestellt wurde, „å Revoludsjo“ wie die Alten sagten. Als die Jugendlichen andere Formen des Zusammenlebens suchten, andere Musik hörten, sich anders kleideten und in Konfrontation gingen zu der Welt der Erwachsenen, in der ihr Lebensentwurf schon vorgezeichnet schien.
In seinem Vortrag in Wort, Bild, Ton und mit Anschauungsmaterial erzählt der Heimatforscher und Soziologe Ebbe Kögel aus Stetten im Remstal, Jahrgang 1953, wie sich die Zeiten damals veränderten.
Prof. Michael Braungart: Abfall ist Nahrung - 12.03.2019
Prof. Braungart entwickelt Produkte so, dass sie entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt werden können oder als „technische Nährstoffe“ ständig in technischen Kreisläufen gehalten werden. So gibt es keinen unnützen Abfall mehr, sondern nur noch nützliche Rohstoffe. Abfall ist Nahrung. Eine Veranstaltung des Parteifreien Bündnis PFB im Gemeinderat Kernen, www.pfb-kernen.de
Film: Die Teichmanns – Ein Leben für die Menschlichkeit - 20.02.
Hotel Silber, Dorotheenstr. 10, Stuttgart===
„Es war einmal ein Handwerker, ein gelernter Nähmaschinenschlosser, Kurt Teichmann, Jahrgang 1904, der auf der Walz seine spätere Frau Dorothea „Dorle“ Seubert, Jahrgang 1906, kennenlernte und heiratete“. So beginnt der jüngste Film aus dem „Projekt Dorfgedächtnis“ der Allmende Stetten. Es handelt sich jedoch um kein Märchen, die Geschichte hat sich so zugetragen.
Das junge Paar zog 1927 nach Stuttgart, auf den Weißenhof. Dort geriet Kurt 1933 als Sozialdemokrat und Gewerkschafter ins Visier der Nazi-Polizei, wurde verhaftet, im Hotel Silber verhört, später ins KZ Heuberg eingeliefert. Dies hielt die beiden aber nicht davon ab, auch nach seiner Entlassung aus der Haft weiterhin im antifaschistischen Widerstand aktiv zu sein. Sie halfen französischen Kriegsgefangenen, sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und jüdischen Kollegen und Nachbarinnen. Akte der Menschlichkeit in einer dunklen Zeit.
Ihre Taten und Erlebnisse leben wieder auf in den Erzählungen ihres Sohnes Erich, Jahrgang 1930, der die NS-Diktatur als Kind und Jugendlicher miterlebte
Erich Teichmann zog in den 1950er Jahren in die Beinsteiner Straße nach Rommelshausen, wo er heute noch lebt. Als Konsequenz aus den Kriegserlebnissen gehörte er in den 1970er Jahren zu den aktiven Gründern der Partnerschaftsgesellschaft mit dem französischen St. Rambert d’Albon.
2018
27. Dezember 2018 - Jahresrückblick 2018
30 Veranstaltungen hat die Allmende im Jahr 2018 organisiert, mit über 1.500 BesucherInnen. Seit der Gründung 2015 waren es 344, mit 17.000 BesucherInnen. Mit dabei waren auch insgesamt 13 verschiedene Kooperationspartner (AK Solidarische Welt, Kernen-Masvingo-Gesellschaft, BUND, Gemeindebücherei, PFB, Kukuk, AnStifter, VdK Ortsgruppe, Kommunales Kino, Verein Gentechnikfrei, Weingut Karl Haidle, WKZ und die Naturfreunde). Die bestbesuchte Veranstaltung war der Besuch des Tübingers OB Boris Palmer mit 200 Personen. Auch einer der Höhepunkte des Jahres. Die anderen waren die Lesungen der Südafrikanerin Ruth Weiss und von Natascha Wodin aus ihrem Buch „Sie kam aus Mariupol“.
Dazu kamen 3 Filmpremieren aus der Reihe „Projekt Dorfgedächtnis“: „Die Teichmanns – Ein Leben für die Menschlichkeit“, „Nedd amool Ade ksagd – Zwangsarbeit in Stetten“ und schließlich noch „Stetten.Grafeneck.1940 – Eine Busfahrt in den Tod“.
Weitere, vor allem politische Filme wie „Das Wunder von Mals“ und die bundesdeutsche Uraufführung von „Der marktgerechte Patient“ hatten wie immer eine gute Resonanz. Sechs Vorträge widmeten sich dem Thema „1968“, anlässlich des 50. Jahrestages. Kommunalpolitisch beschäftigten wir uns mit dem Pflegenotstand und der geplanten Internationalen Bauausstellung IBA in Stuttgart und der Region. Die inzwischen zur Tradition gewordenen Backtage erlebten die Auflagen 36 bis 41. Darunter als Höhepunkt das Backen mit 2 Gästen aus Japan, unter Beteiligung des SWR-Fernsehens. Im Juni organisierten wir erstmals einen erfolgreichen Kleidertauschtag. Fazit: ein arbeits- aber auch ereignisreiches Jahr 2018, das wir bei einem Diavortrag noch einmal Revue passieren lassen.
15. Dezember 2018, 17 Uhr, Museum unter der Y-Burg, Hindenburgstr. 24, Stetten im Remstal
Vortrag Annette Groth - Palästina – Vertreibung, Krieg und Besatzung.
Wie der Konflikt die Demokratie untergräbt
Seit Israel die palästinensischen Gebiete und Ost-Jerusalem besetzt hält, werden PalästinenserInnen aus ihren Heimatorten vertrieben, ihrer Rechte und ihres Besitzes beraubt. Erörtert wird dies anhand von Siedlungsbau, der Situation von Kindern in israelischen Gefängnissen, der massiven Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch Kontrollstellen und Mauer, der Lage in Gaza und dem Abbau demokratischer Rechte in Israel und Palästina.
Um die öffentliche Debatte der israelischen Menschen- und Völkerrechtsverstöße zu verhindern, werden in Europa mit haltlosen Antisemitismusvorwürfen Kampagnen gegen Veranstaltungen, Publikationen und Personen geführt. Insofern geht es auch um Meinungsfreiheit und Demokratie bei uns selbst.
Anette Groth möchte mit ihrem Vortrag zum Buch zu einer Versachlichung der emotional aufgeladenen Debatte beitragen, die gerade in Deutschland oft ohne Faktenkenntnis geführt wird.
Die Linke-Politikerin, Jahrgang 1954, ist Entwicklungssoziologin sowie Mitglied des Landesvorstands der Linke Baden-Württemberg und war von 2009 bis 2017 Abgeordnet im Deutschen Bundestag. Hier arbeitete sie unteranderem als menschenrechtspolitische Sprecherin für die Linke.
Eintritt 6€
8. Dezember 2018 - Lesung: Felix Huby: Die Spiegel-Jahre
Felix Huby’s dritter autobiografischen Roman greift hochspannende und politisch brisante Themen auf, wie der Atommüllskandal in Baden-Württemberg, die RAF oder die Recherche zum Rücktritt des früheren Ministerpräsidenten Hans Karl Filbinger. Anfang November 2005 war er schon mal bei der Allmende Stetten mit einer Krimi-Lesung zu Gast.
In Zusammenarbeit mit dem Weingut Karl Haidle
23.10.2018 - Waiblingen – eine Keimzelle der 68er?
Ein Gespräch mit Wolfgang Lieb und Niels Kadritzke. Moderation: Klaus Riedel
Eine Veranstaltung der Reihe „Glanz und Elend der 68er“ von Bündnis Waiblingen für K 21 und Kulturhaus Schwanen.
Wolfgang Lieb, Jahrgang 1944, ist Jurist und Publizist. Heute ist er vor allem als Blogger aktiv und war von 2003-2015 Mitherausgeber + Autor der NachDenkSeiten. Davor arbeitete er unter anderem im Planungsamt bei Kanzler Helmut Schmidt und als Staatssekretär in Nordrhein-Westfalen.
Niels Kadritzke, Jahrgang 1943, ist freier Journalist, Redakteur und Mitherausgeber der deutschen Ausgabe von „Le MONDE diplomatique“. Er war früher ASTA-Vorsitzender der FU Berlin. Beide stammen aus Rommelshausen und waren Schüler am Staufer-Gymnasium Waiblingen. Beide waren schon bei der Allmende zu Gast.
11. Oktober 2018 - Ebbe Kögel: "Wia d'Revoludsjo enns Remsdal komma isch"
Im April 1968 wurde in Stetten im Remstal das erste selbstverwaltete Jugendzentrum der Bundesrepublik gegründet. Entgegen der landläufigen Meinung – und teilweise entgegen den Verlautbarungen der wissenschaftlichen Forschung – ist die Jugendzentrumsbewegung auf dem Land entstanden. Und hatte dort ihre stärkste Verwurzelung, unter anderem auch im Rems-Murr-Kreis.
Und wir können es beweisen!
In Wort, Bild, Ton und mit Anschauungsmaterial erzählt der Heimatforscher und Soziologe Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, vom „wilden Jahrzehnt“ zwischen 1967 und 1977, als das Wirtschaftswunder, die Krise der Landwirtschaft und die Bildungsreform der 1960er Jahre die Remstäler Welt vom Kopf auf die Füße stellten. Als die Jugendlichen andere Formen des Zusammenlebens suchten, andere Musik hörten, sich anders kleideten und in Konfrontation gingen zu der Welt der Erwachsenen, in der ihr Lebensentwurf schon vorgezeichnet schien. Es war eine Rebellion in der Provinz, „å Revoludsjo“, wie die Alten sagten. Oder, wie Bob Dylan schon 1964 sang: „The Times They Are A-Changin’“.
21. September 2018 - Die Teichmanns: Ein Leben für die Menschlichkeit
„Es war einmal ein Handwerker, ein gelernter Nähmaschinenschlosser, Kurt Teichmann, Jahrgang 1904, der auf der Walz seine spätere Frau Dorothea „Dorle“ Seubert, Jahrgang 1906, kennenlernte und heiratete“. So beginnt der jüngste Film aus dem „Projekt Dorfgedächtnis“ der Allmende Stetten. Es handelt sich jedoch um kein Märchen, die Geschichte hat sich so zugetragen.
Das junge Paar zog 1927 nach Stuttgart, auf den Weißenhof. Dort geriet Kurt 1933 als Sozialdemokrat und Gewerkschafter ins Visier der Nazi-Polizei, wurde verhaftet, im Hotel Silber verhört, später ins KZ Heuberg eingeliefert. Dies hielt die beiden aber nicht davon ab, auch nach seiner Entlassung aus der Haft weiterhin im antifaschistischen Widerstand aktiv zu sein. Sie halfen französischen Kriegsgefangenen, sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und jüdischen Kollegen und Nachbarinnen. Akte der Menschlichkeit in einer dunklen Zeit.
Ihre Taten und Erlebnisse leben wieder auf in den Erzählungen ihres Sohnes Erich, Jahrgang 1930, der die NS-Diktatur als Kind und Jugendlicher miterlebte
Erich Teichmann zog in den 1950er Jahren in die Beinsteiner Straße nach Rommelshausen, wo er heute noch lebt. Als Konsequenz aus den Kriegserlebnissen gehörte er in den 1970er Jahren zu den aktiven Gründern der Partnerschaftsgesellschaft mit dem französischen St. Rambert d’Albon.
24. August 2018 - Wolfgang Lieb: „Jenseits der Lügenpresse“
Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen erleiden seit Jahren Verluste an Qualität, Vielfalt und Nutzern. Ist das Internet ein gleichwertiger Ersatz? Das ist die Kernfrage für die Zukunft der veröffentlichten Meinung und damit auch für eine demokratische Meinungsbildung.
An die Stelle des öffentlichen Meinungsaustauschs, an dem sich viele beteiligen, tritt eine Vielzahl von Teil-Öffentlichkeiten, die sich voneinander abschließen, ausschließlich unter Gleichgesinnten austauschen und sich von den Diskussionen der Mehrheitsgesellschaft abkapseln. Wie kann man Fairness und Verantwortlichkeit ins Zeitalter der Internetkommunikation bringen?
Über diese Entwicklungen spricht und diskutiert mit uns Dr. Wolfgang Lieb, Jahrgang 1944, aufgewachsenen in Rommelshausen, früher Regierungssprecher der Landesregierung und Staatssekretär im Wissenschaftsministerium NRW. nach 2003 Mitherausgeber und Autor einer politischen Website und heute „Blogger“, vornehmlich im Blog der Republik.
9. Juni 2018 - Kleidertausch für Jedermann/Jedefrau
Wer kennt sie nicht, die Kleidungsstücke, die seit Jahren im Kleiderschrank schlummern und nur darauf warten getragen zu werden. Am 09.06.2018 von 14 Uhr bis 17 Uhr, in und um die Begegnungsstätte Stetten/ehemaliges Rathaus (St. Pierre-Platz 3, 71394 Kernen) habt Ihr die Chance, eure Schrankhüter gegen neue Kleider einzutauschen - und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun.
So funktioniert’s: JedeR, ob Jung oder Alt, Mann oder Frau ist willkommen, Kleider mit zu bringen, die nicht mehr passen bzw. gefallen. Alle Arten von Kleidungsstücken außer Unterwäsche und Strümpfe (auch keine Strumpfhosen etc.) sind erlaubt. Natürlich dürfen auch Taschen, Accessoires oder Schuhe mitgebracht werden. Wichtig ist, dass alle Teile gut erhalten und frisch gewaschen sind, gegebenenfalls werden sie nicht angenommen.
Nachdem die Klamotten nach Größen sortiert auf Kleiderständern und Tische verteilt werden, kann losgetauscht werden. Einfach umschauen, anprobieren und mitnehmen. Gerne darf mehr mitgenommen werden, als man gebracht hat oder mehr abgegeben werden, als man mitgenommen hat. Bitte alles in Maßen und nur für den Eigenbedarf!
Falls etwas doch nicht ganz passen sollte, können gegen eine kleine Spende simple Änderungen mit der Nähmaschine vor Ort vorgenommen werden. Kleidungsstücke, die keinen neuen Besitzer gefunden haben, dürfen wieder mitgenommen werden oder gehen als Spenden an die Diakonie Stetten.
Ab 11 Uhr können bereits Kleider abgegeben werden. Bis zum Beginn der Tauschaktion kann direkt nebenan (Kirchenvorplatz der Ev. Kirche) auf dem Flohmarkt der Ev. Kirchengemeinde und dem Bücherflohmarkt der Gemeindebücherei gestöbert und sich mit Essen und Trinken gestärkt werden.
In Zusammenarbeit mit dem BUND Kernen und der Kernen-Masvingo-Gesellschaft.
1. Mai 2018 - Fritz Teufel: "Heraus zum 1. Mai" - Vortrag von Ulrich Enzensberger
Der Schwabe Fritz Teufel, Jahrgang 1943, wuchs in Ludwigsburg auf und ging 1963 nach Westberlin. Dort wurde er einer der bekanntesten Figuren der 1968er-Bewegung. Unter anderem als Gründungsmitglied der "Kommune 1".
Er war Erfinder der "Spassgerilja", bei der mit unkonventionellen politischen Aktionen Autoritäten in Frage gestellt und veräppelt wurden.
Fritz starb 2010 an Parkinson.
Sein Weggefährte Ulrich Enzensberger würdigt in einem Vortrag diesen heute zu Unrecht vergessenen schwäbischen Revolutionär.
12. April 2018 - Ebbe Kögel: Wia d’Revoludsjo uffs Dorf kommå isch
Im Rahmen der Ausstellung „ … denn die Zeiten ändern sich“
Entgegen der landläufigen Meinung – und teilweise entgegen den Verlautbarungen der wissenschaftlichen Forschung – ist die Jugendzentrumsbewegung auf dem Land entstanden. Und hatte dort auch ihre stärkste Verwurzelung.
Und wir können es beweisen!
In Wort, Bild, Ton und mit Anschauungsmaterial erzählt der Heimatforscher und Soziologe Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, wie im April 1968 in Stetten im Remstal das erste selbstverwaltete Jugendzentrum in der Bundesrepublik entstanden ist.
Er erzählt vom „wilden Jahrzehnt“ zwischen 1967 und 1977, als das Wirtschaftswunder, die Krise der Landwirtschaft und die Bildungsreform der 1960er Jahre die dörfliche Welt vom Kopf auf die Füße stellten. Als die Jugendlichen andere Formen des Zusammenlebens suchten, andere Musik hörten, sich anders kleideten und in Konfrontation gingen zu der Welt der Erwachsenen, in der ihr Lebensentwurf schon vorgezeichnet schien.
Von dieser Rebellion in der Provinz, „dr Revoludsjo“, wie die Alten sagten, erzählt dieser 70-minütige Vortrag. Oder, wie Bob Dylan schon 1964 sang: „The Times they are a-changin“.
12. Maerz 2018 - Titus Simon: Kleinstadthippies
Der in Oberrot bei Murrhardt lebende Autor, bereits zwei Mal in Stetten zu Gast, liest aus dem letzten Band seiner Trilogie über das Leben in der schwäbischen Provinz.
25. Februar 2018 - Ruth Weiss: Deutschland – Südafrika – Simbabwe
Ruth Weiss wurde 1924 als Ruth Loewenthal in Fürth geboren. 1936 musste sie mit ihrer Familie aus Nazi-Deutschland nach Südafrika fliehen. Als Wirtschaftsjournalistin schreibt sie dort u.a. für den Guardian und die Financial Times. In den 60er Jahren lernt sie Nelson Mandela kennen, kurz bevor dieser inhaftiert wird, und engagiert sich gegen das Apartheid-Regime. Deshalb muss sie als unerwünschten Person das Land verlassen. In den folgenden Jahrzehnten arbeitet sie u.a. in Südrhodesien/Simbabwe, Sambia, Großbritannien und Deutschland. Heute lebt sie in Dänemark.
Mit der Filmemacherin Angela Mai unterhält sich Ruth Weiss über ihr Leben und die aktuelle Situation in Südafrika und Simbabwe.
Eine Veranstaltung von Allmende Stetten, AK Solidarische Welt + Kernen-Masvingo-Gesellschaft.
2017
24. November 2017 - Provinzielle Lebenswege mit Lutz Taufer
Von Lutz Taufer erschien vor kurzem eine Autobiographie
Über Grenzen – Vom Untergang in die Favela
https://www.assoziation-a.de/autoren/Lutz_Taufer
s.a.
07.12.2017, 19.30 Uhr | Café Ada, Wiesenstraße 6, Wuppertal | Eintritt frei
Über Grenzen – Vom Untergang in die Favela
Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Lutz Taufer
Von der RAF in die Favela:
Das Leben Lutz Taufers gleicht einer Suchbewegung, in der das Terrain der westdeutschen radikalen Linken vermessen wird. Rebellion gegen die verkrusteten Verhältnisse der Adenauerära in der badischen Provinz, 1968 in Freiburg, Basisgruppe Politische Psychologie in Mannheim, Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg, Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm, mitverantwortlich für die Erschießung von zwei Geiseln, 20 Jahre Haft, ein Dutzend Hungerstreiks bis an den Rand des Todes, nach der Freilassung ein Jahrzehnt Basisarbeit in den Favelas von Rio de Janeiro, heute im Vorstand des Weltfriedensdienstes. Die Autobiografie Lutz Taufers wurde mit dem Melusine-Huss-Preis 2017 ausgezeichnet.
Leseprobe des Verlags: https://www.assoziation-a.de/buch/Ueber_Grenzen
Die Stiftung W. auf Facebook: www.facebook.de/stiftungw.
Veranstaltungseeite des Café Ada: http://www.cafeada.de/veranstaltungen.html
16. Oktober 2017 - Vortrag von Daniele Ganser: Illegale Kriege
- Warum wir uns wieder an der UNO-Charta und dem Gewaltverbot orientieren sollten===
Der bekannte Schweizer Journalist und Kriegskritiker kommt zu einer gemeinsamen Veranstaltung von Gentechnikfrei Rems-Murr, DFG-VK, Demokratie-Initiative Vaihingen und Allmende Stetten nach Erdmannhausen. Eintritt frei
http://www.allmende-stetten.de
29. September 2017 - Vortrag Matthias Möller: Leben in Kooperation
Genossenschaftlicher Alltag in der Mustersiedlung Freidorf bei Basel (1919-1969)
Der Autor lebt im Wohnprojekt Schellingstraße in Freiburg und hat die Geschichte der alternativen Wohnungsgenossenschaft Freidorf bei Basel erforscht. Sie war Teil einer basisdemokratischen und sozialistischen Bewegung zur Wohnraumversorgung, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand, als Alternative zur kapitalistischen Konkurrenzwirtschaft. Heute wieder hochaktuell. Unser Beitrag zur Diskussion über die Zukunft der Hangweide.
11. Juni 2017 - Wia d’Revoludsjo uffs Dorf komma isch
Die Jugendbewegung des “wilden Jahrzehnts” 1968 – 1977 in der Provinz
Vortrag mit Dias und Musik von Ebbe Kögel
“The Times They Are A’Changin” sang Bob Dylan im Jahre 1964 und kündigt damit an, was sich in den folgenden Jahren auch im ländlichen Raum abspielt: Strukturveränderungen in der Landwirtschaft und die Bildungsreform führen die Jugend aus den engen Grenzen des alten Dorfes heraus und bringen die Zeichen einer neuen Zeit zurück: Beatmusik und lange Haare, Kriegsdienstverweigerung und Rebellion gegen die Autoritäten. Die Jugendlichen suchen nach neuen Wegen. Einer davon ist die Gründung von selbstverwalteten Jugendzentren.
Stetten ist das erste (im April 68) in der Bundesrepublik und wird durch eine spektakuläre und erfolgreiche Hausbesetzung im März 1977 bundesweit bekannt.
Im Vortrag wird die Stimmung der damaligen Zeit eingefangen und dargestellt, in welchem Ausmaß sich in einem Jahrzehnt alle Lebensbereiche veränderten. Und was davon geblieben ist. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Waldheim Gaisburg, Obere Neue Halde 1, 70186 Stuttgart, Tel: 0711 46 58 20 Mail: kultur@waldheimgaisburg.de Web: www.waldheimgaisburg.de
18. Juli 2017 - Kommunales Kino: “Die Bücherdiebin“
Regie: Brian Percival
Liesel Meminger ist die Bücherdiebin, ein außergewöhnliches und mutiges Mädchen. Während des Zweiten Weltkriegs zerbricht ihre Familie und Liesel kommt zu den Pflegeeltern Hans und Rosa Hubermann. Durch die Unterstützung ihrer neuen Familie und durch Max, einen jüdischen Flüchtling, der von ihnen versteckt wird, erlernt sie das Lesen.
www.kino-kernen.de www.allmende-stetten.de
14. Mai 2017 - „Schwäbische Dichter – Ein- und Ausblicke“. Lesung von Prof. Hermann Bausinger
Der Begründer der Empirischen Kulturwissenschaften liest aus seinem 2016 erschienenen Buch „Eine schwäbische Literaturgeschichte“. Mit dabei sind die Dichter Hesse, Schiller, Mörike, Kerner, Vischer, Hölderlin, Lämmle und Silcher, deren Geburtsorte oder zeitweilige Wirkungsstätten vom „Dichterblick“ im Stettener Gewann Häder aus sichtbar sind. www.allmende-stetten.de
5. April 2017 - Vortrag von Ebbe Kögel: August Lämmle + Josef Eberle
Schwäbische Dichter zwischen Anpassung und Widerstand===
Unser Allmende-Vorsitzender beleuchtet in seinem Vortrag die unterschiedlichen Lebenswege der beiden besten schwäbischen Mundartdichter: August Lämmle (1876-1962) und Sebastian Blau alias Josef Eberle (1901-1986). Sie zeigen beispielhaft die Bandbreite der Wahlmöglichkeiten zwischen Anpassung und Widerstand in einer Diktatur. Glühender Nazi der eine, Widerstandskämpfer der andere. www.allmende-stetten.de
26. März 2017 - Film von Peter Heller, Saliou Waa Guendoum Sarr, Bernhard Rübe: „Life Saaraba illegal“
“Saaraba” – so bezeichnet die Bevölkerung Westafrikas den verheißenen Kontinent Europa. Fast ein Jahrzehnt begleitete das Kamera-Team Aladji und Souley, zwei Brüder einer kleinen Fischerinsel im Atlantik vor der Küste Westafrikas. Der ältere Aladji schafft es vor 10 Jahren als Bootsflüchtling nach langer Odyssee bis in die Gemüseplantagen Spaniens. Illegal bis heute. Der jüngere Bruder Souley träumt ebenfalls von Europa und macht sich schließlich auf den Weg. Übrigens: 1987 zeigten wir in Stetten bereits Peter Hellers Film "Das Brot des Siegers". Die Älteren mögen sich erinnern. www.allmende-stetten.de
17. März 2017 - 40 Jahre Hausbesetzung in Stetten
Wir erinnern an die spektakuläre Hausbesetzung für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum in der Klosterstraße am 18. März 1977. Sie machte Stetten bundesweit bekannt. Nicht nur für „VeteranInnen“ der Bewegung, sondern für alle geschichtlich Interessierten. www.allmende-stetten.de
2016
14. Dezember 2016, 20 Uhr, Museum unter der Yburg
Deutsche Waffen, deutsches Geld in aller Welt – Vortrag Jürgen Grässlin
Der Rüstungskritiker Jürgen Grässlin erhält am 10.12. im Theaterhaus den Stuttgarter Friedenspreis 2016. Er spricht über seinen jahrzehntelangen Kampf gegen die deutsche und internationale Rüstungsindustrie. Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende Stetten und der AnStifter Stuttgart.
s.a.
Samstag, 10. Dezember 2016, 17 Uhr, Theaterhaus Stuttgart===
Gala mit Verleihung des Stuttgarter Friedenspreises der AnStifter an Jürgen Grässlin====
Der Rüstungskritiker Jürgen Grässlin ist der diesjährige Träger des Stuttgarter Friedenspreises.
Weitere Infos unter www.die-anstifter.de ... Karten reservieren unter www.theaterhaus.com, Tel. 0711.4020720
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8. Dezember 2016, 20 Uhr, Museum unter der Yburg
Syrien – wer kämpft gegen wen? Vortrag von Karin Leukefeld
Die Journalistin Karin Leukefeld hat lange in Syrien gelebt. Sie stellt ihr Buch „Flächenbrand“ vor.
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12.11.2016, Museum unter der Y-Burg
Reuven Moskovitz: Gerechtigkeit, Liebe, Versöhnung: Was taugt das heute noch?
Reuven Moskovitz, *1928 im nordrumänischen Schtetl Frumușica, überlebte den Holocaust trotz Verfolgung und Vertreibung. Nach 1945 half er anderen Juden zur Flucht aus Rumänien nach Palästina. 1947 war Reuven Mitbegründer des Kibbuz Misgav an der libanesischen Grenze und des Friedensdorfes Newe Schalom. Er arbeitete als Baggerführer, im Straßenbau, studierte an der Hebräischen Universität und wurde Lehrer. Heute reist er „in ein Deutschland, das er liebt“. Zu Israel sagt er: „Es gibt keinen Frieden ohne Versöhnung“ – und: „Hoffen heißt handeln.“ Eine Begegnung mit einem Zeitzeugen.
s.a.
Reuven Moskovitz im Theater am Olgaeck Reuven Moskovitz, ein Holocaust-Überlebender, spricht am Montag, 7. November um 19:30 Uhr im Theater am Olgaeck. Moskovitz lebt in Israel und war Mitbegründer des Kibbuz Misgav an der libanesischen Grenze und des Friedensdorfes Newe Schalom. Er arbeitete als Baggerführer, im Straßenbau, studierte an der Hebräischen Universität und wurde Lehrer. Heute reist er „in ein Deutschland, das er liebt“. Sein Credo: "Hoffen heißt handeln.“ Die anschließende Diskussion moderiert Dr. Walter Häcker vom Bürgerprojekt AnStifter. 021116 via fb
...
===30. Mai 2016, 19.30 Uhr, Ev. Gemeindehaus, Mühlstr. 1, Stetten
Vortrag Dr. Boniface Mabanza: ===Fluchtursachen werden gemacht. Europas Handelspolitik gegenüber Afrika
Warum tragen Industrienationen seit Jahren dazu bei, dass zahlreiche Menschen in Afrika immer ärmer werden – und irgendwann nur noch die Flucht als Lösung sehen. Was verbirgt sich hinter den „Wirtschaftspartnerschaftsabkommen“ („Economic Partnership Agreements“, kurz EPAs) und welche Handelspolitik betreibt die Europäische Union gegenüber afrikanischen Ländern? Es gibt sie, die rohstoffreichen Länder Afrikas, doch gerade in solchen Ländern herrscht oft die größte Armut. „Von Fluchtursachen zu sprechen und ein Handelssystem zu ignorieren, das sich wie Krieg gegen die Armen auswirkt und wie jeder Krieg, Flüchtlinge produziert, kann nur mit einer gestörten Selbst- und Fremdwahrnehmung erklärt werden. Wir wollen nur Feuer löschen, aber wir sind die Brandstifter“, sagt der Referent Dr. Boniface Mabanza.
Er wurde in der Demokratischen Republik Kongo unter der Militärdiktatur Mobutus geboren, studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften in Kinshasa und promovierte an der Universität Münster. Gegenwärtig arbeitet als Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg, einem ökumenisch ausgerichteten Lobby- und Kampagnenbüro für soziale und wirtschaftlicher Gerechtigkeit, das dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Für seinen konsequenten Einsatz für afrikanische Perspektiven in Europa wurde der Kongolese 2015 mit dem Dorothee-Sölle-Preis für aufrechten Gang ausgezeichnet.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende und des AK Solidarische Welt. Eintritt: 6 Euro http://www.allmende-stetten.de
...
27. April, 20 Uhr, VHS Himbeerbau, Kirchstr. 12, Stetten
Heinz Hummler – Ein Arbeiterleben
Heinz Hummler, Jahrgang 1932, wuchs in einer Stuttgarter Arbeiterfamilie auf. Sein Vater Anton wurde 1943 von der Gestapo verhaftet und als Antifaschist vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet. Heinz besuchte die Oberschule, machte dann aber bei der AEG eine Lehre als Werkzeugmacher, um seine Mutter finanziell zu entlasten. 1948 trat er in die IG Metall ein und wurde später Vertrauensmann und 1959 Mitglied des Betriebsrates, ein Amt, das er bis zu seiner Verrentung 1992 innehatte. Außerdem wurde er Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP).
Seine Firma, die AEG, gründete 1969, zusammen mit der Siemens AG, die Trafo-Union (TU) in Cannstatt. 1984 sollte das Werk aus Rationalisierungsgründen geschlossen werden. 2 Jahre lang wehrte sich die Belegschaft und die Bevölkerung von Cannstatt dagegen – vergeblich. Mit Unterstützung eines Sondereinsatzkommandos der Polizei wurden die Maschinen aus der Fabrik geholt und diese geschlossen, die Belegschaft entlassen oder nach Kirchheim/Teck versetzt. Auch viele Menschen aus dem Remstal arbeiteten damals dort.
Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält sich Heinz Hummler über sein ereignisreiches Arbeiterleben und seinen lebenslangen Kampf für gerechte Löhne, Arbeitszeitverkürzung, Rationalisierungsschutz, Akkordpausen und Alterssicherung. Außerdem werden Ausschnitte aus einem Dokumentarfilm über den Kampf bei der Trafo-Union gezeigt.
Eintritt: 6 Euro. http://www.allmende-stetten.de
...
9. Februar 2016, 19.30 Uhr, Hegel-Haus, Eberhardstr. 53, Stuttgart
Vortrag von Ebbe Kögel: August Lämmle und Josef Eberle – schwäbische Dichter zwischen Anpassung und Widerstand
Die nach wie vor besten – wenn auch oft in Vergessenheit geratenen – Gedichte in schwäbischer Mundart stammen aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, von den Dichtern August Lämmle und Sebastian Blau alias Josef Eberle. August Lämmle (1876–1962), ein Schulmeister, wurde vor allem durch seine Sammlungen schwäbischer Geschichten und schwäbischen Brauchtums bekannt. 1900 war er Lehrer in Stetten und veröffentlichte Geschichten zum Pfeffer von Stetten. 1933 wählte er den Weg der Anpassung. Er wurde ein glühender „Blut-und-Boden“ Dichter und Hitler-Verehrer und machte Karriere, u.a. als Präsident der Reichsschrifttumskammer. Ganz anders Josef Eberle (1901-1986): Nach einer Buchhändlerlehre kam er als Lektor zum Süddeutschen Rundfunk. Dort erhielt er 1933 Berufsverbot und hielt sich anschließend mit dem Verfassen schwäbischer Gedichte unter dem Pseudonym Sebastian Blau über Wasser. Als die Nazis seine jüdische Ehefrau deportieren wollten, ging er mit ihr in den Untergrund. Nach dem Krieg wurde er Herausgeber der „Stuttgarter Zeitung“. Im Vergleich der beiden Lebensläufe wird die Bandbreite der Wahlmöglichkeiten zwischen Anpassung und Widerstand in einer Diktatur skizziert.
Vortrag in schwäbischer Sprache, im Rahmen des Philosophischen Cafés der AnStifter Stuttgart. Unkostenbeitrag: 8 Euro (inkl. 1 Glas Hegel-Wein) http://www.allmende-stetten.de
...
7. Februar 2016, 11 Uhr, Museum unter der Yburg, Obergaß 24 (Hindenburgstr.), Stetten
Vortrag von Thomas Gebauer, medico international: ===Ursachen der weltweiten Flüchtlingsbewegungen
Über 1 Million Flüchtlinge und Vertriebene sind im Jahr 2015 in die Bundesrepublik Deutschland gekommen. Während es bei uns darum geht, sie zu beherbergen und ihnen den Start in ein neues Leben zu erleichtern, ist es auch wichtig, dass wir uns damit beschäftigen, warum sie ihre Heimat verlassen oder vertrieben worden sind und welche Verantwortung wir und unser Wirtschaftssystem dafür haben.
Thomas Gebauer ist seit 1996 Geschäftsführer der Hilfsorganisation medico international, Friedensnobelpreisträger, und war bereits im November 2012 bei der Allmende zu Gast.
http://www.allmende-stetten.de
2015
13. Stuttgarter Friedenspreis an Giusi Nicolini
06.12.2015, 17 Uhr, www.theaterhaus.com==
Sonntag, 6. Dezember 2015, 17 Uhr, Theaterhaus Stuttgart Friedensgala der AnStifter – 13. Stuttgarter Friedenspreis an Giusi Nicolini
Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird eine Frau geehrt, die sich für diejenigen einsetzt, die der Hölle in Syrien und Libyen entkommen sind, aber von der Europäischen Union grausamst im Stich gelassen werden: Giuseppina Maria „Giusi“ Nicolini (Jahrgang 1961) ist Bürgermeisterin der italienischen Gemeinde Lampedusa und Linosa. Aufgewachsen auf Lampedusa, setzte sie sich für den Umweltschutz auf der Mittelmeerinsel ein und erreichte, dass Teile als Naturreservat ausgewiesen wurden. Seit 2012 nahm sie wiederholt mit deutlichen Worten Stellung zur Flüchtlingspolitik der Europäischen Union. Aufgrund ihres Engagements war und ist sie Anfeindungen und Brandanschlägen ausgesetzt. Seit Jahren fordert sie eine gemeinsame europäische Seerettungsaktion. Das eigentliche Problem ist die instabile Lage in den Herkunftsländern der Migranten, die immer neue Flüchtlingswellen auslöst. Die Lösung müsse langfristig angegangen werden. An der Podiumsdiskussion zum Thema „Humanitätskrise in Europa“ nehmen Heidrun Friese (morgens um 11 Uhr zu Gast in Stetten) und André Leipold vom Zentrum für pol. Schönheit teil. Die Musik kommt von Strom & Wasser, feat. The Refugees. Karten für die Friedensgala nur beim Theaterhaus, www.theaterhaus.com, Tel. 0711.4020-720.
26. Juli 2015, 10.30 Uhr, Clara-Zetkin-Haus S-Sillenbuch === Ni dieu, ni maitre (Kein Gott, keine Herrschaft) – Ideengeschichte des Anarchismus - Vortrag von Ebbe Kögel Eine Veranstaltung der Naturfreunde Stuttgart
Für alle, die den ausverkauften Vortrag im April im Museumskeller in Stetten versäumt haben. Der Allmende-Vorsitzende gibt einen Einblick in die Ideengeschichte der weltweiten politisch-philosophischen Bewegung des Anarchismus. www.clara-zetkin-haus.de
„Ni dieu, ni maître” [kein Gott, keine Herrschaft] lautet ein bekannter Grundsatz des Anarchismus, einer philosophischen und politischen Strömung, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand und in unterschiedlichsten Ausformungen bis heute in der ganzen Welt existiert. Das Wort Anarchismus kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Abwesenheit von Herrschaft“. Gemeint ist damit die Ablehnung der Herrschaft von Menschen über Menschen und jeder Form von Hierarchie, die die Freiheit des Einzelnen unterdrückt. Dem wird eine Idee von Gesellschaft gegenübergestellt, in der sich die Menschen auf freiwilliger Grundlage selbstbestimmt in Gemeinschaften wie Kommunen, Genossenschaften und Allmenden zusammenschließen. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Entstehungsgeschichte des Anarchismus und seiner verschiedenen Ausformungen und Praxisformen. Danach besteht ausführlich Gelegenheit zur Diskussion.
Der Referent: Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, stammt aus einer alten Stettener Wengerterfamilie, war aber lang im Ausland tätig und kam dort in Kontakt mit anarchistischen Gruppen und Persönlichkeiten. Im Rahmen seines Studiums der Soziologie hat er sich mit der Ideengeschichte des Anarchismus beschäftigt. Er ist Vorsitzender des Politik- und Kulturvereins Allmende Stetten. http://www.allmende-stetten.de
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9. Mai 2015, 19.30 Uhr, Naturfreundehaus Fellbach === Vortrag Janka Kluge (VVN): Was wurde aus den Tätern?
70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus heißt, sich nicht nur der Verbrechen zu erinnern, sondern auch über die Täter nachzudenken. In dem Vortrag wird der Frage nachgegangen wie viele der Täter juristisch belangt wurden und warum es so wenig Verurteilte gab. Weitere Infos von Helmut Seher, Tel. 07151.741143 und unter www.nf-fellbach.de
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26. April 2015, 15 Uhr, Museum unter der Yburg, Obergaß 24 (Hindenburgstraße), Stetten im Remstal Ni dieu, ni maitre (Kein Gott, keine Herrschaft) – Ideengeschichte des Anarchismus Vortrag von Ebbe Kögel
„Ni dieu, ni maître” [kein Gott, keine Herrschaft] lautet ein bekannter Grundsatz des Anarchismus, einer philosophischen und politischen Strömung, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand und in unterschiedlichsten Ausformungen bis heute in der ganzen Welt existiert. Das Wort Anarchismus kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Abwesenheit von Herrschaft“. Gemeint ist damit die Ablehnung der Herrschaft von Menschen über Menschen und jeder Form von Hierarchie, die die Freiheit des Einzelnen unterdrückt. Dem wird eine Idee von Gesellschaft gegenübergestellt, in der sich die Menschen auf freiwilliger Grundlage selbstbestimmt in Gemeinschaften wie Kommunen, Genossenschaften und Allmenden zusammenschließen. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Entstehungsgeschichte des Anarchismus und seiner verschiedenen Ausformungen und Praxisformen. Danach besteht ausführlich Gelegenheit zur Diskussion.
Der Referent: Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, stammt aus einer alten Stettener Wengerterfamilie, war aber lang im Ausland tätig und kam dort in Kontakt mit anarchistischen Gruppen und Persönlichkeiten. Im Rahmen seines Studiums der Soziologie hat er sich mit der Ideengeschichte des Anarchismus beschäftigt. Er ist Vorsitzender des Politik- und Kulturvereins Allmende Stetten.
In Zusammenarbeit mit der VHS Unteres Remstal, Kukuk, LandFrauen Stetten, Cafe International und der Gemeinde Kernen im Rahmen des „Philosophischen Cafés“. Eintritt: 8 Euro (inkl. Kaffee und Kuchen)
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Montag, 20. April 2015, 20 Uhr, Museum unter der Yburg, Obergaß 24, Stetten im Remstal Festvortrag 10 Jahre Allmende Stetten Steffen Andreae: utopie.gemeinsam.leben
Ein uralter Traum der Freiheitsbewegungen in aller Welt ist das Leben in Gemeinschaften, in der Regel „Kommunen“ genannt. Es ist der Wunsch, herrschaftsfreie Räume zu schaffen, die sowohl die Entfaltung des/der Einzelnen ermöglichen, aber auch kollektive, gemeinschaftliche Kräfte freisetzen. Als Gegenpunkt zu einer Gesellschaft, die von Herrschaft, Ausbeutung und Unterdrückung und dem Recht des Stärkeren bestimmt ist. Deshalb leben immer mehr Menschen in Gruppen, in denen die Einzelnen ihr Leben in vielfältiger Weise miteinander teilen und sich aufeinander beziehen. Zentrales Element hierfür ist die Herrschaftsfreiheit. Weitere Grundlagen sind das Gemeineigentum an Grund, Boden und Produktionsmitteln sowie einvernehmliche Entscheidungsstrukturen. Der Politikwissenschaftler Steffen Andreae, Jahrgang 1966, wuchs im schwäbischen Schramberg auf und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit alternativer Lebenskultur. Er ist Mitbegründer der Villa Lokommuna in Kassel und lebt jetzt auf dem Lossehof in Kaufungen. Er ist Gemeinderat der Grünen Linken Liste Kaufungen und hat 2014 mit vielen anderen „KommunardInnen“ aus ganz Deutschland „das kommunebuch – utopie.gemeinsam.leben“ veröffentlicht, aus dem er Ausschnitte vortragen wird. Eintritt: 6 Euro.
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20. März 2015, 20 Uhr, Feuerwehrhaus Stetten == Diavortrag „10 Jahre Allmende“=== Ein Rückblick in Bildern auf fast 250 Allmende-Veranstaltungen seit April 2005 – Vorträge, Filme, Führungen, Lesungen, Ausfahrten, Aktionen, Seminare.
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2014
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Dokumentarfilm „Lichter im Dunkel“== Mittwoch, 23. Juli 2014, 20 Uhr, Ev. Gemeindehaus Stetten, Mühlstr. 1
Über Jahre wurde das jüdische Ehepaar Max und Ines Krakauer von AnhängerInnen der Bekennenden Kirche in Württemberg beschützt und beherbergt und überlebte so den Faschismus. Der Filmemacher Jürgen Enders – der anwesend ist - begibt sich auf eine beeindruckende Spurensuche nach den HelferInnen.
In Zusammenarbeit mit der Ev. Kirchengemeinde Stetten.
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Provinzielle Lebenswege == Di, 27.5., 20 Uhr, Museum unter der Yburg, Stetten: Provinzielle Lebenswege mit Anne Fabriz aus Beutelsbach und ihrer Tochter Caro, beide bekennende Lesben, über ihr Leben. Es singt der Chor "Musica Lesbiana".
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14. Mai 2014, 20 Uhr, TV-Heim Stetten, Am Sportplatz 4, Stetten Lesung von Daniela Dahn: Wir sind der Staat – Warum Volk sein nicht genügt
Die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin beschreibt in ihrem Buch, dass unsere Demokratie zu einer riesigen Umverteilungsmaschine verkommen ist, in der sich die Reichen den Staat gekapert haben und das Volksvermögen (Bahn, Post, Telekom usw.) systematisch verschleudert wird. Sie setzt dem geschichtliche Modelle von Volksherrschaft entgegen, die sie bei den „Runden Tischen“ der ex-DDR findet, bei der Bayrischen Räterepublik und bei den früheren Allmende-Genossenschaften. In Zusammenarbeit mit dem Parteifreien Bündnis PFB.
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Montag, 13. Januar 2014, 20 Uhr, TV-Heim Stetten, Am Sportplatz 4 Provinzielle Lebenswege mit Titus Simon, Murrhardt/Oberrot
Titus Simon, Jahrgang 1954, wuchs in Murrhardt auf und wurde dort in der Jugendzentrumsbewegung politisch sozialisiert. Von 1980 bis 1997 war er Gemeinderat für die „Murrhardter Demokraten/Alternative Liste“, zuletzt als Fraktionsvorsitzender. Außerdem 7 Jahre Kreisrat als Parteiloser für die Grünen. Er studierte Rechtswissenschaften, Sozialarbeit, Pädagogik und Journalistik und wurde 1987 durch sein Buch „Offene Jugendarbeit im Wandel“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zwischen 1975 und 1992 arbeitete er mit jugendlichen Gewalttätern, in der Obdach- und Wohnungslosenhilfe und beim NABU Baden-Württemberg. 1992 bis 1996 hatte er die Professur »Jugend und Gewalt« an der Fachhochschule Wiesbaden inne, 1996 wurde er an die Hochschule Magdeburg-Stendal berufen. Er lebt heute als freiberuflicher Schriftsteller in Oberrot (Landkreis Schwäbisch Hall) und schreibt Krimis und kritische Heimatromane wie das vor kurzem erschienene „Hundsgeschrei“. Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält er sich über seinen Lebensweg und stellt seine jüngsten Bücher vor. Eintritt: 5 Euro
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2013
Sonntag, 8. September 2013, 10.30 Uhr, Treffpunkt Innenhof Schloss Stetten Was wollen Sie denn mit dem alten Zeug? – Rundgang zur dörflichen Erinnerungskultur
Bei einem Dorfrundgang wird anhand verschiedener Beispiele gezeigt, wie das Dorf Stetten mit seiner Vergangenheit umging und umgeht - insbesondere mit der Erinnerung an die Weltkriege und an die Verbrechen der Nazidiktatur - mit errichteten und auch nichterrichteten Denkmalen und Gedenktafeln. Start ist am Gedenkstein für die Ermordeten der „Euthanasie“. Weitere Stationen sind u.a. die Ev. Kirche, das Ev. Pfarrhaus, der Kegelplatz mit dem verschwundenen Denkmal für die vertriebenen Deutschen und die Glockenkelter. ( Mehr dazu hier: Gedenktafel für ZwangsarbeiterInnen an der Glockenkelter ) Beginn: 10.30 Uhr. Dauer des Rundgangs: 1,5 bis 2 Stunden. Eintritt frei, Spenden erwünscht Eine Veranstaltung im Rahmen des bundesweiten Tag des Offenen Denkmals. Weitere Infos: www.tag-des-offenen-Denkmals.de
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Donnerstag, 13. Juni 2013, 20 Uhr, Weinstube „Gugelhupf“ (HHO), Frauenländerstr. 8 Provinzielle Lebenswege mit Frieder Schlaich, Filmemacher
Frieder Schlaich, Jahrgang 1961, stammt aus der bekannten Stettener Schlaich-Dynastie. Er wuchs auch in Stetten auf, besuchte das Schiller-Gymnasium in Fellbach und fing sich bei einem Auslandsjahr an einer US-amerikanischen Highschool das „Filmvirus“ ein. Dort war nämlich „Filmanalyse“ ein Unterrichtsfach. Ein späteres Filmstudium in Hamburg war die logische Folge. Dort gründete er auch die Videothek "Filmgalerie 451“, die er später in Stuttgart fortführte und stieg als Regisseur und Produzent ins Filmgeschäft ein. 2002 zog er dann mit seiner Partnerin Irene von Alberti, die auch im Filmgeschäft tätig ist, von Stetten nach Berlin. 2003 lief mit großem Erfolg sein Spielfilm „Otomo“ beim 15. Stettener Sommernachtstraum bei einer Freiluftveranstaltung im Freibad. Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält sich Frieder Schlaich über sein Leben. Eintritt: 5 Euro. Eine gemeinsame Veranstaltung von Allmende Stetten und Kommunalem Kino Kernen
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Dienstag, 09.04.2013, 20 Uhr, Sommersaal Schloß Stetten Engel des Todes – Die Ärzte der NS-Euthanasie Vortrag des Schriftstellers Falko Hennig (Berlin)
Die „Euthanasie“, die Ermordung von über 300.000 Behinderten und psychisch Kranken während der NS-Diktatur, war nur möglich, weil sich die NS-Machthaber der Mitarbeit eines großen Teils der deutschen Ärzteschaft sicher sein konnten, die unter gröbster Missachtung ihres „hippokratischen Eides“ die Ziele der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ teilten. Viele Ärzte waren Mitglied der NSDAP und in führenden Positionen tätig. So war es kein Zufall, dass Hitler seinen Leibarzt Dr. Karl Brandt mit der Durchführung der Mordaktionen beauftrage. Ein weiterer führender „Engel des Todes“ war Dr. Maximinian de Crinis, ein österreichischer Nervenarzt, seit 1938 Direktor der Nervenklinik der Berliner Charité, des größten deutschen Krankenhauses. De Crinis lieferte Hitler die „wissenschaftliche“ Rechtfertigung für seine abstrusen Ideen einer „Höherzüchtung der arischen Rasse“ und die dafür notwendige „Ausmerzung“ aller „sozial und rassisch Unerwünschten“ und war aktiv an den Sterilisierungsaktionen, an der Tötung in den Vergasungsanstalten, der nachfolgenden „wilden Euthanasie“ sowie an der Kindereuthanasie beteiligt.
Falko Hennig, Jahrgang 1969, ist freiberuflicher Buchautor, Journalist und Vortragsreisender . 2002 und 2003 war er Stipendiat bei der Akademie Schloss Solitude. Er hat sich intensiv mit dem Lebenslauf von de Crinis beschäftigt und schildert hier beispielhaft die Verstrickung der deutschen Ärzteschaft in die Nazi-Verbrechen.
Eintritt: 5 Euro. Eine Veranstaltung zum 8-jährigen Jubiläum der Allmende.
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Das Kommunale Kino == ist auf dem Weg== Ende 2012 trafen sich 12 Filminteressierte, um ein Kommunales Kino auf den Weg zu bringen. Neue MitstreiterInnen sind herzlich willkommen. http://www.kino-kernen.de
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Montag, 18.03.2013, 20 Uhr, Weinstube „Gugelhupf“, Frauenländerstr. 8, Stetten Provinzielle Lebenswege mit Hanna Poddig, Vollzeitaktivistin
Hanna Poddig, geboren 1985, wuchs sowohl in der norddeutschen wie in der fränkischen Provinz auf und hat nach der Schule beschlossen, „Vollzeitaktivistin“ zu werden. Auf vielen Kongressen, Camps und Tagungen hat sie ihre Ideen und Ansichten bereits vorgestellt, TV-Anstalten wie rbb und WDR sowie viele Printmedien wie etwa »taz«, »Frankfurter Rundschau« oder »Neues Deutschland« haben ihren alternativen Weg vorgestellt. Ihr Buch »Radikal mutig« ist ein authentisches Zeugnis einer neuen linken Protestgeneration. „Hanna Poddig ist immer da, wo die Kampagnen sind“, so die taz. Diskussionsfreudig, kreativ und mit vollem Einsatz engagiert sie sich u. a. als Globalisierungskritikerin, Rüstungsgegnerin und Umweltaktivistin. Hanna Poddig ist dabei politisch im besten Sinne: Sie glaubt daran, dass wir alle die Welt verändern können, wenn wir bei uns selbst anfangen und sie berichtet offen, mitreißend und radikal über ihre Aktivitäten: wie weggeworfenes Essen aus Supermarktcontainern wieder auf den Tisch gelangt, Genmaisfelder besetzt und die Mächtigen der Energiekonzerne ins Schwitzen gebracht werden, durchaus auch in Konfrontation mit der Staatsmacht und ihren „Ordnungs“-HüterInnen. Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält sich Hanna Poddig über ihren Lebensweg.
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2012
23. Oktober 2012 Provinzielle Lebenswege (24) mit Dieter Reicherter
Stellen Sie sich vor, Sie haben im Laufe Ihres Lebens zwischen 100.000 und 150.000 Tonträger (Schallplatten, CDs) gesammelt und irgendwann brauchen Sie deshalb ein größeres Haus. Und weil Sie in einer Stadt wie Esslingen wohnen, käme dies viel zu teuer. Also ziehen Sie in die Provinz, wo die Häuser größer und billiger sind – und zwar nach Fautspach, Gemeinde Althütte im Welzheimer Wald. Das passierte vor einigen Jahren Dieter Reicherter und seiner Familie.
Reicherter, Jahrgang 1947, wuchs in Stuttgart und Esslingen auf. Er studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, arbeitete nebenberuflich als Journalist und trat dann in den Staatsdienst ein, als Staatsanwalt und Strafrichter. Vor seiner Pensionierung Ende 2010 war er Vorsitzender einer Strafkammer des Landgerichts Stuttgart.
Am 30.9.2010 geriet er zufällig in den Stuttgarer Schlosspark, erlebte den „Schwarzen Donnerstag“ hautnah mit und begann Fragen zu stellen: nach der Rechtmäßig- und Verhältnismäßigkeit des Einsatzes und nach den Verantwortlichkeiten. Weil er interne Polizeidokumente an die Öffentlichkeit brachte, geriet er ins Visier der Staatsanwaltschaft. Eine Hausdurchsuchung in seiner Abwesenheit machte ihn bundesweit bekannt.
Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält sich Dieter Reicherter über seinen ungewöhnlichen Lebensweg. Eine gemeinsame Veranstaltung von Allmende Stetten und K21 Kernen.
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17. Juni 2012 Vortrag von Heiner Jestrabek: Albert Dulk - Weltenbummler, Freidenker, Sozialist
Albert Dulk (17.6.1819 - 29.10.1884), 1848er-Revolutionär, Langstreckenschwimmer, Weltreisender und Einsiedler, Kommunarde, Sozialist, Arbeiterführer und Gründer des Freidenkerverbandes, lebte ab 1871 in Stuttgart, in der "Stadt der Beter" wie Dulk immer sagte, bzw. in einem ehemaligen Forsthaus, dem "Dulkhäusle" ganz in unserer Nähe, oben beim Esslinger Segelflugplatz. Nicht nur wegen seiner Körpergröße von 1,88 Meter war er eine herausragende Persönlichkeit der Freiheitsbewegungen des 19. Jahrhunderts. Als er wegen der 1878 unter Bismarck erlassenen Sozialistengesetze wegen angeblicher "Volksverhetzung" ins Gefängnis musste, schrieb er nach seiner Freilassung: "Es ist seltsam! Sie sperren den Leib ein um den Geist zu unterdrücken, dieser aber lässt sich so wenig als die Wahrheit in Bande schlagen, unter Stürmen und Wettern entfaltet er seine Schwingen und die Zukunft gehört uns!"
Bei einem Vortrag des Dulk-Forschers Heiner Jestrabek aus Heidenheim präsentiert dieser Leben und Werk dieses heute weitgehend in Vergessenheit geratenen außerordentlichen Menschen.
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24.04.2012 Vortrag und Buchvorstellung von Annette Ohme-Reinicke: "Das große Unbehagen" Grundsätzlich Betrachtungen zur Bewegung gegen Stuttgart 21
Gegen «Stuttgart 21» wird demonstriert, gesungen, gedichtet, gemalt, prozessiert, informiert, polemisiert. Die AktivistInnen sind Architekten, Arbeitslose, Ärzte, Behinderte, Bürger ohne festen Wohnsitz, Gewerkschafter, Hausfrauen, Ingenieure, Juristen, Lehrer, Professoren, Richter, Schüler, Studenten, Theologen, Unternehmer und viele andere. Die Protestbewegung hat zwei neue Zeitungen, einen Fernsehsender, mindestens fünf Fernsehfilme, einige Romane, verschiedene Krimis, etliche Sachbücher und mindestens zwei Theaterstücke hervorgebracht. Sie hat eine Landesregierung gestürzt und eine Volksbefragung erzwungen. Ein «Kulturdenkmal» der Bewegung, der künstlerisch besetzte Bauzaun, steht bereits im Haus der Geschichte. Bleibt die Frage nach den Beweggründen. Warum kommt in Stuttgart ein solch großes Unbehagen zum Ausdruck, ausgerechnet heute, gegen einen Bahnhofsumbau? Lehnt sich hier ein traditionsverhafteter Mittelstand gegen unbegriffene Veränderungen auf oder zeigt sich in den Protesten ein neues bürgerliches Selbstbewusstsein? Hat die Bewegung geschichtliche Vorbilder in der langen Geschichte der Proteste gegen technische Großprojekte? Kommt in den Protesten ein Bewußtsein zum Ausdruck, das im typisch schwäbisch-pietistischen Verhältnis zur Arbeit (Arbeitsethik) begründet ist? Diesen Fragen geht die Autorin nach und unternimmt den Versuch, die Bewegung gegen S21 in einen größeren geschichtlichen und theoretischen Zusammenhang einzuordnen.
Annette Ohme-Reinicke, Jahrgang 1961, ist Soziologin und Lehrbeauftrage an der Universität Stuttgart. Ihr Buch ist vor kurzem im Schmetterling-Verlag Stuttgart erschienen, www.schmetterling-verlag.de.
Eine Veranstaltung der Reihe "Allmende Communale" in Zusammenarbeit mit K21 Kernen.
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26. März 2012 Lesung mit Karl-Heinz Kreutzer (Fellbach): Kreutzer's Spät-Lese
Karl-Heinz Kreutzer, Jahrgang 1947, wuchs an unterschiedlichen Orten auf, u.a. im Ruhrgebiet, in Westfalen und in Hessen und lebt nun seit Jahrzehnten in Fellbach. Nach einer Schulausbildung in einem katholischen Internat fiel er in jungen Jahren in Berlin unter die Hippies. Prägender für sein Leben war allerdings eine Lehre als Werkzeugmacher, die ihm zum einen das handwerkliche Rüstzeug für sein Arbeitsleben vermittelte und ihm außerdem klarmachte, dass es in unserer Gesellschaft ein Oben und Unten gibt. Fast 50 Jahre hat er in Werkstätten, Fabrikhallen und Büros gearbeitet. Er war immer Mitglied einer Gewerkschaft, davon mehr als 35 Jahre in der IG Metall und ist inzwischen auch Mitglied der globalisierungskritischen Bewegung „attac“. Bis zu seinem Renteneintritt 2011 war er mehr als 20 Jahre Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Pfisterer Kontaktsysteme in Winterbach.
In dieser langen Zeit hat er immer wieder Notizen über seine Beobachtungen und Erlebnisse aus der Arbeitswelt zu Papier gebracht, die er früher im Selbstverlag publizierte. Nun ist im VSA-Verlag ein Geschichten-Buch unter dem Titel "Komm, lieber Mai…" erschienen. In diesen Geschichten geht es um die rasanten Veränderungen der Arbeitswelt und deren mitunter tragische Auswirkungen, um biographische Brüche und Zweifel an der Arbeitsgesellschaft, in der wir leben. Und es geht um Kämpfe von KollegInnen untereinander und gegen "die da oben". Erzählt wird aber auch von der Suche nach der "sonnigen Seite der Straße", nach Liebe und Glück in schwieriger werdenden Zeiten. Und weil die Wirklichkeit manchmal die komischsten Geschichten schreibt, kommen auch Unterhaltung und Spaß nicht zu kurz.
Eine Allmende-Veranstaltung in der Reihe "Gespräche unter der Yburg" in Zusammenarbeit mit dem Verein für internationale Arbeits- und Kulturbeziehungen VIAG e.V. und der IG Metall Verwaltungsstelle Waiblingen.
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19.03.2012 Vortrag von Reiner Hofmann: Cuba libre? Traum und Wirklichkeit!
Cuba libre - freies Kuba? Das ist die Frage, mit der sich Reiner Hofmann bei seinem Vortrag im Rahmen der Reihe "Allmende Internationale" beschäftigt. Reiner Hofmann aus Stuttgart, Jahrgang 1952, ist Linker, Naturfreund, IG-Metaller und ehemaliges Betriebsratsmitglied beim Porsche. Er ist seit Jahrzehnten in der Kubasolidarität aktiv und hält sich auch regelmäßig auf der karibischen Insel auf. Er gibt eine Einschätzung der politischen und wirtschaftlichen Situation Kubas und geht auch auf die Rolle Kubas in Lateinamerika und in der Welt ein. Anschließend besteht ausführlich Gelegenheit zur Diskussion.
Eine Allmende-Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Freundschaftsgesellschaft BRD - Kuba.
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Allmende Stetten - 28.01.2012 ===
Werkstattgespräch mit Martin Kalusche über die Neuauflage seines Buches "Das Schloß an der Grenze" Martin Kalusche hat vor 14 Jahren seine ... Doktorarbeit über die Anstalt Stetten in der NS-Zeit vorgelegt, die schon seit Jahren vergriffen war. Nun hat er eine überarb. Neuaufl. veröffentlicht und berichtet über seine Erfahrungen damals und heute.
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http://d-nb.info/101828639X »Das Schloß an der Grenze« : Kooperation und Konfrontation mit dem Nationalsozialismus in der Heil- und Pflegeanstalt für Schwachsinnige und Epileptische Stetten i. R. / Martin Kalusche Ausgabe: 2., rev. Ausg. Verleger: Hamburg : Kalusche, Martin, Dr. Erscheinungsjahr: 2011 Umfang/Format: XIII, 502 S. in 1 Teil : 55 Ill. ; 225 mm x 165 mm, 900 g ISBN/Einband/Preis: 978-3-00-035666-7 Leinen. : EUR 38.00 (DE), ... EAN: 9783000356667 Sachgruppe(n): 943 Geschichte Deutschlands Erscheinungstermin: Dezember 2011
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PPN: 224751573 "Das Schloss an der Grenze" : Kooperation und Konfrontation mit dem Nationalsozialismus in der Heil- und Pflegeanstalt für Schwachsinnige und Epileptische Stetten i.R. / Martin Kalusche Verfasser: Kalusche, Martin Ort/Jahr: Heidelberg : DWI-Verl., c 1997 Umfang: 412 S. : Ill., graph. Darst., Kt. ; 23 cm Schriftenreihe: Diakoniewissenschaftliche Studien ; Bd. 10 Hochschulschrift: Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1997 ISBN: 3-929919-10-9 (brosch.) : DM 32.00
av = ub tü et al.
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24. Januar 2012, 20 Uhr, TV-Heim Stetten Vortrag von Alexander Käck: S21 - Grüne Chronologie des Nichtstuns
Einige Wochen vor der Volksabstimmung zum Finanzierungsgesetz über Stuttgart 21 sind verschiedene Einzelpersonen aus dem Widerstand und die Ingenieure22 an das Verkehrsministerium Baden-Württemberg herangetreten, mit der Forderung, für den bestehenden Kopfbahnhof einen Stresstest zu machen. Nachdem das Ministerium dies ablehnte, wurde von Privatleuten die Firma Vieregg und Rößler damit beauftragt. Die stellte fest, dass der bestehende Kopfbahnhof - so wie es der ehemalige Bahnhofschef Egon Hopfenzitz schon seit Jahren betont - eine aktuelle Leistungsfähigkeit von 56 Zügen in der Spitzenstunde besitzt. Beim "offiziellen" Stresstest im Juli 2011 war die Deutsche Bahn mit vielen Tricks auf eine Leistungsfähigkeit des Kellerbahnhofes von 49 Zügen in der Spitzenstunde gekommen. Das heißt, S21 wäre ein Rückbau der Kapazität um 13%, nicht eine Steigerung der Leistungsfähigkeit um 30%, wie die Bahn dem Land und den anderen Partner ursprünglich vertraglich zugesichert hatte. Der Referent Alexander Käck aus Cannstatt kam erst vor knapp einem Jahr zur Bewegung, als er sich am "Blutigen Donnerstag" per Zufall im Schloßpark aufhielt und die Übergriffe der Polizei erlebte. Seither hat er sich intensiv vor allem mit der eisenbahntechnischen Leistungsfähigkeit von S21 und K21 beschäftigt und mehrere Monate vergeblich versucht, das Grün geführte Verkehrsministerium vor der Volksabstimmung zu einem Stresstest für den Kopfbahnhof zu bewegen. Seine Erfahrungen hat er akribisch aufgezeichnet und kommt zu einem deprimierenden Ergebnis: es ist davon auszugehen, dass dies bewusst nicht gewollt und hintertrieben wurde, damit S21 gebaut werden kann.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Allmende und K21 Kernen
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2011
12. Dezember 2011
Allmende-Kinematograph:
"Schotter wie Heu" Dokumentarfilm über die kleinste Bank Deutschlands
In Anwesenheit der Filmemacherinnen In der Reihe "Allmende Kinematograph" zeigen wir einen Film von Wiltrud Baier und Sigrun Köhler, der 2005 für Aufsehen und volle Kinos sorgte: Die Dokumentation "Schotter wie Heu" über die kleinste Bank Deutschlands in der schwäbischen Provinz. Inhaltsangabe: In hohenlohischen Gammesfeld, heute Teil der Flächengemeinde Blaufelden, Landkreis Schwäbisch Hall, gibt es eine Kirche, einen EDEKA Laden, einen Dorfkrug, eine freiwillige Feuerwehr, zwei Fußballfelder, ein Schotterwerk und eine berühmte Bank. Die Raiffeisenbank Gammesfeld ist die letzte Bank Deutschlands, die ohne Computer betrieben wird. Der Bankdirektor Fritz Vogt, 70 Jahre alt, ist gleichzeitig Sekretärin, Buchhalter, Kassierer, Landwirt und der wichtigste Mann im Dorf. Ein Film über die heile Welt und das moderne Schwein, übers Heiraten und übers Fernsehen – und vor allem übers Geld. Und ein Film darüber, wie es mal gemeint gewesen ist mit der Genossenschaftsidee von F.W. Raiffeisen, als er 1864 den ersten deutschen Darlehnskassenverein gründete, Vorbild auch für aktuelle Ideen, wie z.B. die BürgerInnen-Energie-Genossenschaft Remstal oder den Bioladen "Plattsalat" in Rommelshausen. Die Filmemacherinnen Wiltrud Baier und Sigrun Köhler, zusammen die Produktionsfirma "Böller und Brot", die zur Filmvorführung anwesend sind, waren schon im November 2011 mit ihrem Film "Alarm am Hauptbahnhof" erfolgreich in Stetten zu Gast.
http://www.allmende-stetten.de
06.12.2011
, 19.30 Uhr, Wildermuth-Saal im Schloss Stetten (Diakonie) Lesung mit der Stuttgarter Forscherin Elke Martin über ihr Buch
"Verlegt - die Opfer der NS-"Euthanasie" aus Stuttgart
Im Laufe des Jahres 1940 wurden über 400 Menschen mit Behinderungen aus der damaligen Anstalt Stetten im Rahmen der T4-Aktion der NS-Diktatur nach Grafeneck und Hadamar "verlegt", wie es damals schönfärberisch hieß. Die "Verlegung" bedeutete ein Todesurteil, die Opfer wurden zuerst vergast und dann verbrannt. Diese industriell geplante und durchgeführte Vernichtung von über 70.000 kranken und behinderten Menschen in ganz Deutschland war Vorläufer für den Holocaust. Die Forscherin Elke Martin, Jahrgang 1951, ist beim Stuttgarter Bürgerprojekt AnStifter aktiv und befasst sich seit 2005 mit dem Schicksal der Sinti und Roma in der NS-Zeit und mit den Opfern der Kranken- und Behindertenmorde. In dem jüngst erschienenen Buch "Verlegt - Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart", für das sie als Herausgeberin und Autorin zeichnet, werden - als Ergebnis jahrelanger Forschungen in Archiven in ganz Deutschland - akribisch die Lebensdaten aller Ermordeten, die aus Stuttgart stammten, dokumentiert. Z.B. die Geschwister Otto, Erika und Hannelore Horland, die in der Anstalt Stetten lebten und in Grafeneck und Hadamar ermordet wurden. Für sie wurde am 23.11. ein Stolperstein vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Gablenberger Hauptstr. 40 im Stuttgarter Osten verlegt. Insgesamt kamen 74 Stettener Opfer aus Stuttgart und seinen Vororten.
Frau Martin liest am Dienstag, 6. Dezember 2011 um 19.30 Uhr im Wildermuthsaal des Stettener Schlosses aus ihrem Buch. Eine gemeinsame Veranstaltung von AnStifter Stuttgart und Allmende Stetten im Rahmen der Reihe "Heimatkunde"
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4.10.2011
, 8.30 Uhr, SWR2 Radiosendung von Hans-Ulrich Findeisen:
Die Renaissance der Trockenmauern
In der Ankündigung des SWR heißt es: "Jahrhundertelang prägten Weinbergterrassen mit malerischen Trockenmauern viele Regionen im deutschen Südwesten. Wie lang noch, fragen viele: Die EU will den Weinmarkt liberalisieren und Mengenbegrenzungen aufheben. Damit steigt der Konkurrenzdruck für die Weinbauern, die traditionelle Steillagen mit "Mäuerle und Stäffele" bewirtschaften. Sie müssen härter arbeiten als ihre Kollegen, die die kunstfertig gesetzten Trockenmauern schleifen ließen und ihre Weinberge mit Maschinen bearbeiten. Doch mittlerweile zeigt sich ein Gegentrend: Die seit der Römerzeit gewachsene Kulturlandschaft der Weinbergterrassen könnte vor einer unerwarteten Renaissance stehen."
SWR 2 kann in unser Region auf der UKW Frequenz 93,1 empfangen werden. Oder im Internet unter www.swr2.de. Dort gibt es die Sendung auch zum Nachhören, für alle, die sie am Dienstagmorgen verpassen.
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4.10.
, 20 Uhr, Bürgerhaus Kelter in Winterbach
Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft - Vorbereitungsgruppe
Vor 3 Wochen trafen sich 40 InteressentInnen aus den Remstalgemeinden von Kernen bis Urbach zu einer Veranstaltung im TV-Heim in Stetten. Nach der Vorstellung verschiedener Modelle kamen sie überein, die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) in Angriff zu nehmen. Welche Ziele verfolgt diese BEG? Nun, zuerst einmal strebt sie eine Beteiligung am zukünftigen "Remstalwerk" an. Das heißt, wenn die Remstalgemeinden zusammen mit einem strategischen Partner das Stromnetz von der EnBW kaufen, dann würde die BEG zum Mitkäufer, z.B. mit einem Anteil von 10%. Als Vision ist sogar die Übernahme des gesamten Netzes durch die BEG angedacht, wie das in anderen Gemeinden schon in der Diskussion ist. Kurzfristig ist nicht an eine Beteiligung z.B. an Photovoltaikanlagen gedacht, wie es z.B. die BEG Murr in Backnang macht, aber langfristig durchaus denkbar. Unsere wichtigsten Ziele sind: Schaffung der rechtlichen Grundlagen zur Gründung einer Genossenschaft, die Gründung selbst bzw. das Sammeln von so viel Geld, dass eine Beteiligung an den Remstalwerken möglich sein wird. (Wir sprechen hier von ca. 1 Million Euro aufwärts). Natürlich gehört dazu auf der politischen Ebene die Durchsetzung der Bürgerbeteiligung, die ja in aller Munde ist, bei den beteiligten Verwaltungen und Gemeinderäten. Sehr wichtig wäre auch, dass in dem Vertrag mit dem zukünftigen Partner aus der Stromwirtschaft eine Ausstiegsklausel drin ist, dass z.B. die Gemeinden nach 5 Jahren das Stromnetz komplett übernehmen können. Das alles wird nicht einfach und wir sind nicht sicher, ob wir diese große Aufgabe meistern. Aber wir probieren es und suchen deshalb noch MitstreiterInnen aus allen beteiligten Gemeinden. Wer sich zeitlich und fachlich einbringen kann, melde sich bitte bei Ebbe Kögel, Tel. 368806, info@allmende-stetten.de.
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Freitag, 7. Oktober 2011, 14 Uhr, Bahnhof Endersbach Fahrradwanderung zur Industriegeschichte des Unteren Remstals
Die Idee eines Industriewanderweges wurde vor 4 Jahren im Rahmen des Allmende-Papiers "Stetten 2020" entwickelt und hat 3 Ziele: Erhaltung von vorhandenen Gebäuden als Zeugnisse dieser untergehenden Kultur, Interviews mit ZeitzeugInnen und Ausschilderung eines Fahrradwanderweges mit Infos zur Industriegeschichte, z.B. Fa. Stihl, Häcker-Mühle in WN, Kaimer Mühle in Beinstein, Remstal-Quellen, Birkel-Gelände, Bhf. Endersbach und Remstalbahn, Ziegeleien und die Seemühle in Stetten, deren Mühlrad und Mühlkanal im Rahmen dieses Projektes wieder hergerichtet werden sollen. Die Fahrradwanderung soll den TeilnehmerInnen einen ersten Eindruck vermitteln, wie dieser Fahrradwanderweg einmal aussehen könnte. Treffpunkt: Freitag, 7.10., 14 Uhr, Bahnhof Endersbach. Weitere Infos unter Tel. 368806, info@allmende-stetten.de.
Dauer: ca. 3 Stunden. Endpunkt ist die Fa. Stihl in Waiblingen. Koschd neks. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt, es sei denn, es regnete in Strömen.
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Weg von der EnBW – Umsteigen zu den EWS Schönau
Allmende unterstützt die Energiewende. Deshalb Umsteigen bei Strom und Gas auf die Elektrizitätswerke Schönau - umweltfreundlich, bürgernah, basisdemokratisch. Inzwischen sind über 150 Haushalte in Kernen bei den Schönauern (Stand Juni 2011), darunter auch schon 16 beim Gas! Dies ist eine Steigerung um 50% gegenüber dem vorigen Jahr (!) und ein wirkungsvoller und einfach zu bewerkstelligender Protest gegen den Atommonopolisten EnBW und seine Unterstützer in Politik und Verwaltung. Insgesamt sind es in Kernen ca. 800 Haushalte, die bei Schönau, Lichtblick oder Greenpeace Energy sind, das sind 10% aller Haushalte in Kernen. Das ist ein Spitzenwert, bundesweit liegt die Zahl der Ökostrom-Haushalte bei 1,5%! Vordrucke für den Wechselantrag gibt es bei allen unseren Veranstaltungen, auf unserer Webseite www.allmende-stetten.de oder unter www.ews-schoenau.de. Die Schönauer beliefern inzwischen über 100.000 Haushalte in ganz Deutschland mit ihrem sauberen Strom. Auch die Drogeriekette dm hat inzwischen auf die EWS umgestellt
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Unsere französische Partnerorganisation Apecimm
betreibt die ökologische Herberge „Gîte les Ombelles“ südlich von Grenoble und ist ein offener Ort internationaler Begegnungen in wunderschöner Natur auf einer Hochebene des Vercors. Angeboten werden Naturerlebnisführungen, Sprachkurse und Erinnerungsarbeit über die Zeit der NS-Besatzung und der Résistance. Auskunft bei: BAPOB e.V. Berlin, Mirco Heller, Tel. 030.23139100, mircomheller@bapob.de oder über: Apecimm, Tel. 0033.476.347471 (Bernadette, spricht deutsch), les-ombelles@wanadoo.fr, www.gitelesombelles.com
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Antikriegstag am 1. September - Gedenkveranstaltung des DGB in Fellbach
Vor 70 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel die Hitler-Wehrmacht in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg die Sowjetunion. Die Folge waren Millionen von Toten unter der Zivilbevölkerung, vergewaltigte Frauen, Tausende von verbrannten Dörfern, Millionen von Kriegsgefangenen, die in deutschen Lagern Zwangsarbeit leisten mussten und verhungerten und - wenn sie die deutschen Lager überlebten -, nach ihrer Rückkehr in stalinistische Lager gesteckt wurden. Bis heute gab es keine Entschädigung für die Opfer, kein Wort der Entschuldigung von unseren Bundespräsidenten und keine Rede von Herrn Wulff zur Freiheit, die unteilbar ist, wie jetzt zum 50. Jahrestag des Mauerbaus. Eine Schande!
Zum Antikriegstag am 1. September (dem Jahrestag des Überfalls der Hitler-Wehrmacht auf Polen) ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund zu einer Kundgebung nach Fellbach auf. Beginn 18 Uhr am Friedensbaum (zwischen Schwabenlandhalle und Schillerstr. 26).
Es spricht Nikolaus Landgraf (DGB-Vorsitzender Baden-Württemberg. Um 19 Uhr folgt eine Diskussion über den Krieg in Libyen mit Joachim Guilliard vom Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg. Ort: Awo-Heim Fellbach, Gerhard-Hauptmann-Str. 17.
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8 Stimmen für den Gaispeter bei der Bürgermeisterwahl in Kernen
Bei der Wahl des Bürgermeisters von Kernen vor 2 Wochen entfielen auch 8 Stimmen auf Peter Gais aus Beutelsbach, den Führer des Bauernaufstandes des Armen Konrad von 1514. In der offiz. Statistik taucht er nicht auf, weil er nicht mehr lebt. Nach der Niederschlagung des Aufstandes floh er in die Schweiz und dort verlieren sich seine Spuren im Dunkel der Geschichte.
1608 via rb nr. 55
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Freitag, 29.7., 19.30 Uhr, Schloss Stetten, Turnhalle Diavortrag von Richard Lenz - Trockenmauern in Württemberg und Europa
Der Schnaiter Wengerter, Landschaftsgärtner und begnadete Fotograf Richard Lenz aus Schnait zeigt auf der Großleinwand in Überblendtechnik Dias über die Geschichte des Weinbaus im Remstal und in Württemberg und nimmt die ZuschauerInnen mit auf eine faszinierende Reise durch die Trockenmauergebiete Europas, vom Elbtal bei Dresden bis zu den Lavaweinbergen auf Lanzarote.
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29. Juni 2011
, 20 Uhr, Bürgerhaus Kelter in Winterbach:
Kommunalisierung des Stromnetzes - ein remstalweiter Ratschlag
Die Allmende Stetten organisiert seit Jahren Veranstaltungen zum Thema Stromnetz, mit dem Ziel, nach Auslaufen der Strom-Konzessionsverträge Ende 2012 eine Überführung von Stromnetz und Stromversorgung in kommunale Hand zu erreichen. Für den 29. Juni 2011 laden wir nun zu einem remstalweiten Ratschlag zum Thema ein.
Zur Vorgeschichte: Am 31.12.2012 laufen die Konzessionsverträge für die Stromversorgung von 7 Remstalgemeinden aus (von Kernen bis Plüderhausen) und es bietet sich die einmalige Gelegenheit, das Stromnetz von der EnBW zu kaufen und in Eigenregie zu übernehmen. Bei den (nichtöffentlichen) Vorberatungen in den betroffenen Gemeinderäten haben sich zwei Modelle herauskristallisiert: Kauf und anschließende Verpachtung (an einen Stromkonzern) oder aber (nach dem Kauf) die Gründung eines Regionalwerks, das (mit einem strategischen Partner) sowohl das Netz selber wie auch den Netzbetrieb und den Stromvertrieb übernimmt.
Die Gemeinden Kernen, Remshalden und Winterbach haben sich bereits grundsätzlich für die Gründung eines Regionalwerks ausgesprochen, in den übrigen 4 Gemeinden steht die Entscheidung noch aus.
Wir laden nun alle interessierten BürgerInnen und GemeinderätInnen der Gemeinden Kernen, Weinstadt, Remshalden, Winterbach, Urbach, Plüderhausen und Rudersberg zu einem öffentlichen Ratschlag in die Alte Kelter nach Winterbach ein. Dort wollen wir darüber beraten, wie wir dazu beitragen können, ein remstalweites Stadtwerk durchzusetzen. Außerdem wollen wir darüber diskutieren, inwieweit es die Möglichkeit für uns BürgerInnen gibt, uns z.B. mit einer Solar- oder Alternativenergiegenossenschaft an diesem zu gründenden Regionalwerk zu beteiligen.
Kontakt und Organisation: Allmende Stetten, Ebbe Kögel, Tel. 07151.368806, info@allmende-stetten.de
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20. Juni 2011
, 20 Uhr, TV-Heim Stetten. Lesung mit Jan-Ole Arps aus seinem Buch:
Frühschicht. Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren
Joschka Fischer hat es getan, Klaus Franz und auch Berthold Huber. Sie gingen in den 1970er Jahren in die Betriebe, weil sie mit der Arbeiterklasse zusammen die Welt verändern wollten. Fischer hat die Fabrik schnell wieder verlassen, wurde später Außenminister und ist jetzt Unternehmensberater, Klaus Franz blieb und ist heute Betriebsratschef bei Opel, Berthold Huber ist Vorsitzender der IG Metall.
Was heute kaum vorstellbar klingt, war Anfang der 1970er Jahre weit verbreitet. Einige tausend junge Linke tauschten die Universität mit der Fabrik, um sich mit den Arbeitern am Fließband zu vereinen. Einer der damaligen Aktivisten, Harry Oberländer, schrieb 1977, Jahre nachdem er als revolutionärer Aktivist bei Opel in Rüsselsheim angeheuert hatte: „Ich wusste nicht, was auf mich zukam. Aber ohne die Arbeiterklasse hatten wir keine Chance, die Welt zu verändern, so viel war klar.“
In seinem Buch „Frühschicht“ geht der junge Politikwissenschaftler und Autor Jan Ole Arps aus Berlin der Geschichte dieses vergessenen politischen Experiments nach. Er beschäftigt sich mit den sogenannten K-Gruppen (wie KPD/ML und KABD), die sich an Lenins Modell der Kaderpartei orientierten, und den Frankfurter Spontis um Fischer und Cohn-Bendit, die mit der Parole "Wir wollen Alles" selbstständige Arbeiterkämpfe in der Fabrik in Gang bringen wollten. Er schildert die Kluft zwischen revolutionärer Hoffnung und betrieblichem Alltag, zwischen Begeisterung und Ernüchterung über die Arbeiterklasse und forscht nach den Widersprüchen in den Strategien der Beteiligten, die mal nur einige Monate, manchmal ein ganzes Leben in der Fabrik geblieben sind.
Das Buch bietet Anlass zur Auseinandersetzung mit der Geschichte betrieblicher Kämpfe in der Bundesrepublik, es wirft aber auch Fragen auf, die heute noch aktuell sind. Darüber kann nach der Lesung ausführlich diskutiert werden.
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Freitag, 24. Juni 2011, 19.30 – 23 Uhr, Neckar-Käptn an der Wilhelma. Dichter am Fluss - Literarisch-musikalische Schifffahrt auf dem Neckar ===
Bei der nächsten Veranstaltung der Allmende-Reihe „Ibrs Land bussiird“ laden wir in Zusammenarbeit mit den AnStiftern Stuttgart zu einer literarisch-musikalisch-weinbauhistorischen Schifffahrt auf dem Neckar ein.
Wir erwarten, dass es ein herrlicher Sommerabend wird, wenn wir an Bord der „Wilhelma“ drei Stunden “Dichter am Wasser“ verbringen – mit Peter Grohmann als Lots e, Steuermann und literarischen Rettungsschwimmer. Themen des literarisch-musikalischen Programms sind Fluss und Landschaft, Heimat und Aufbruch, Sehnsucht nach Ferne, nach Fremde – und Heimkunft.
Mit dabei sind Bernd Möbs und Sergio Vesely, die die schwäbischen Dichter Mörike, Kerner, Schwab in lateinamerikanischen Rhythmen und Melodien vertont haben, mit Gitarre, Akkordeon und Percussion, Schauspieler der Stuttgarter Theater, die u.a. Hölderlins Gedicht „Der Neckar“ vortragen und Tobias Borke, Meister des Poetry Slam, der spontan und flüssig zelebriert, wie heute ein Dichter dichter am Fluss dichtet.
Außerdem gibt es Informationen von Weinerlebnisführer Ebbe Kögel zur Weinbaulandschaft des Neckars. Für Bewirtung ist selbstverständlich gesorgt. Veranstaltungspreis (ohne Bewirtung) 35 Euro, Vorverkauf 30 Euro.
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30. Mai 2011, 19 Uhr, Treffpunkt Yburg Stetten == Stein - Wein - Bronze Seit Anfang April stehen 16 Bronzeplastiken von Karl Ulrich Nuss in und um die Yburg, dem Wahrzeichen von Stetten im Remstal. Bei einem Rundgang erzählt der Künstler, wie seine Kunstwerke zustandekommen und wie sie hergestellt werden.
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30. Mai 2011
, 20 Uhr, Museum unter der Yburg, Obergaß 24 ( Hindenburgstraße )
Provinzielle Lebenswege mit Karl Ulrich Nuss
Karl Ulrich Nuss, Jahrgang 1943, lebt und arbeitet in Strümpfelbach im Remstal. Seiner Ausbildung als Metallstecher (Ziseleur) schlossen sich Studien der Bildenden Künste in Nürnberg und Berlin an. Seit 1970 ist er freischaffender Künstler, seit 2004 Ehrenprofessor des Landes Baden-Württemberg. Seine Plastiken aus Metall sind in ganz Europa zu sehen, aber auch fast jede Gemeinde des Remstals hat inzwischen Nuss-Plastiken im Dorfzentrum oder in den Weinbergen stehen.
Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält sich Karl Ulrich Nuss über seinen Lebensweg und die spannenden Erfahrungen eines Künstlers in der Provinz, dessen Kunstwerke im öffentlichen Raum von den Betrachtenden durchaus kontrovers diskutiert werden.
So geht Revolution - 13.05.
Freitag, 13. Mai 2011, 20 Uhr, TV-Heim Stetten
M u l t i m e d i a l e r Vortrag von R u d i M a i e r : S o g e h t R e v o l u t i o n - Werbung & Revolten Der Kulturwissenschaftlers Rudi Maier (Ludwigsburg) zeigt und spricht über die Verwendung von Revolutionssymbolen in der Werbung.
„Join the Revolution!“, „I fight for my rights!“, „Viva la libertad!“, „Radikalisiert das Leben!“ Auf den ersten Blick scheinen dies Parolen und Slogans aus dem Wörterbuch der neuen sozialen Bewegungen zu sein – doch nur auf den ersten Blick. Denn: Diese Slogans und Parolen stammen allesamt aus kommerziellen Werbeanzeigen, die in den letzten Jahren ihren Weg in die Medienöffentlichkeit fanden. Bereits seit langer Zeit hat die Werbeindustrie die Bilderwelten linken und alternativen Protests für sich „entdeckt“ und so wird mit den Ikonen des Protests, dessen Parolen, seinen Zeichen und Symbolen operiert: ...
Das fortlaufende (Sammlungs-) Projekt „so geht revolution“ - Werbung & Revolte des Ludwigsburger Kulturwissenschaftlers Rudi Maier umfasst derzeit ca. 3000 derartige Werbeanzeigen und 100 TV-Werbeclips aus den Jahren 1967 bis heute. Das Projekt zeigt, wie sich in der heutigen Konsumgesellschaft Protest und Pop, Macht und Mode, Demonstration und Design auf wundersame Weise ergänzen und es fragt danach, was Begriffe wie Freiheit, Radikalisierung und Revolution heute bedeuten sollen. Damit soll ein klein wenig Klärung in Sachen Freiheit und Revolution geleistet werden, nicht mehr, aber auch nicht weniger – das Projekt will, frei nach Karl Marx, „den bestehenden Verhältnissen ihre eigene Melodie vorsingen, um sie zum Tanzen zu bringen.“
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9. Mai 2011
, 20 Uhr, TV-Heim Stetten, Am Sportplatz 4 === Vortrag von Barbara Kern (Aktion Stadtwerke Stuttgart):
Wie geht ein Bürgerbegehren Stromnetz?
Schon seit fast zwei Jahren befasst sich die Allmende mit dem Thema alternative Energieerzeugung und Stromnetzübernahme und hat nun eine weitere Veranstaltung zu diesem wichtigen, aber komplexen Thema organisiert.
Was ist der Hintergrund? Ende 2013 laufen die zwanzigjährigen Konzessionsverträge für die Stromversorgung für viele Remstalgemeinden aus und es bietet sich die einmalige Gelegenheit, das Stromnetz vom seitherigen Eigentümer EnBW zu kaufen und in Eigenregie zu übernehmen, z.B. als Eigenbetrieb oder Stadtwerke-GmbH. Verschiedene Gemeinden (u.a. Kernen, Weinstadt, Remshalden, Winterbach) haben deshalb eine AG "Remstalwerke" gebildet, in der seit 2 Jahren nichtöffentlich eine Übernahme des Stromnetzes vorbereitet wird. Die Allmende setzt sich seit langem dafür ein, dass die Kommunen nicht nur das Stromnetz, sondern zukünftig auch den Stromvertrieb übernehmen, und dass daran – vor allem und mehr denn je nach der Katastrophe von Fukushima - Atomkonzerne wie EnBW und RWE (Süwag) nicht beteiligt sind. Ob die beteiligten Gemeinderäte dieser Forderung entsprechen werden, ist aber keinesfalls sicher. Deshalb hat die Allmende Barbara Kern von der „Aktion Stadtwerke Stuttgart“ zu einem Vortrag am 9. Mai eingeladen, um über die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens zu informieren. Frau Kern hat zwei Bürgerbegehren zur Rekommunalisierung der Grundversorgung (Strom, Gas, Wasser) in Stuttgart mitorganisiert (eines läuft z.Zt. noch) und wird darstellen, welche Voraussetzungen dafür vorhanden sein müssen und wie ein Bürgerbegehren (erfolgreich) durchgeführt werden kann.
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V e r e i n K 2 1 g e g r ü n d e t - Der Widerstand gegen S21 geht weiter
Seit über einem Jahr sind viele BürgerInnen und Bürger aus Stetten und Rommelshausen bei den Demonstrationen und Aktionen gegen den geplanten Tiefbahnhof Stuttgart 21 dabei - und dies jede Woche. Die Polizei dürfte von 50 Personen ausgehen, wir sagen, es sind an die 100. Wie dem auch sei, zwölf dieser AktivistInnen trafen sich am 16. Februar 2011 zur Gründungsversammlung von "Kernen 21 - Verein zur Förderung eines zukunftsfähigen Öffentlichen Personennahverkehrs". Ein ziemliches Wortungetüm, das aber praktischerweise mit "K21" abgekürzt werden kann.
Der Hauptgrund für die Gründung war der für alle BenutzerInnen des Nahverkehrs täglich erfahrbare Widerspruch, dass für ein unsinniges Projekt Milliarden von Euro ausgegeben werden sollen, während die Bahn es auf der anderen Seite nicht schafft, einen S-Bahnverkehr ohne ständige Verspätungen zu organisieren und sich seit Jahren weigert, die gefährlichen Bahnsteige an den S-Bahn-Haltestellen Rommelshausen und Stetten-Beinstein zu entschärfen. Mit der Zerstörung des Hauptbahnhofes wird der pünktlichste und technisch faszinierendste Kopfbahnhof der Bundesrepublik zerstört.
Zur 1. Vorsitzenden wurde Christine Brencher gewählt, 2. Vorsitzender ist Christof Leibbrand. Für die Kasse ist Irmela Grämkow verantwortlich, die Pressearbeit macht Ebbe Kögel. Das nächste Aktiven-Treffen ist für Donnerstag, 10. März um 20 Uhr im TV-Heim in Stetten vorgesehen. Neue MitstreiterInnen sind herzlich willkommen.
Kontakt: Christine Brencher, Tel. 460256, krischdine@web.de Christof Leibbrand, Tel. 42407, leibbrandc@aol.com
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Widerstandsformen gegen zentralstaatliche Großprojekte am Beispiel Stuttgart 21 Ein Gespräch mit F r i t z M i e l e r t Fritz Mielert aus Stuttgart ist einer der führenden Köpfe des S21 Widerstandes, aktiv bei den Parkschützern und bei den S21 Twitter- und Facebook-Gemeinden im Internet sowie Macher der Webseite www.bei-abriss-aufstand.de. Er kommt am M i t t w o c h , den 1 5 . S e p t e m b e r 2010 um 20 Uhr zu einer Veranstaltung ins TV-Heim nach Stetten und spricht über alte und neue Widerstandsformen in der Auseinandersetzung um S21. Weitere Infos: www.kopfbahnhof-21.de und www.bei-abriss-aufstand.de
2010
19. September 2010 -- Freilichtmuseum Beuren
Vortrag zur NS-Ausstellung: "Oifach nemme komma"
Nachforschungen über das "Verschwinden" der Viehjuden im Mittleren Neckarraum
Bis 1933 war der Viehhandel im Neckar-, Rems- und Murrtal weitgehend in der Hand von jüdischen Viehjuden, die in Esslingen, Waiblingen oder Winnenden ansässig waren und ein hohes Ansehen bei der bäuerlichen Bevölkerung genossen, mit der sie Handel trieben. Mit der Machtübergabe an die Nazis begann die Verfolgung der Viehjuden und ihre systematische Ausschaltung aus dem Wirtschaftsleben. Beim Vortrag gehen wir auf Spurensuche nach den verschwundenen und ermordeten Viehjudenfamilien und den wenigen Überlebenden. www.freilichtmuseum-beuren.de
Wenn Schdoiner schwäddsed - Führung über den Alten Friedhof in Stetten
Der Alte Friedhof von Stetten, an der verlängerten Obergaß (Hindenburgstraße) unterhalb der Weinberge gelegen, wurde 1763 angelegt, 1850 und 1951 wurde er jeweils erweitert. Er ist ein Kulturdenkmal ersten Ranges, in seinen Grabsteinen sind fast 250 Jahre Dorfgeschichte verewigt. Bei einem Rundgang erzählen der Heimatforscher Ebbe Kögel und der Steinmetz Robin Heinkel von den Begräbniskulturen in früherer Zeit, von den verwendeten Steinen, den Grabsteinsymbolen und den damit verbundenen "Moden" sowie von einzelnen Schicksalen der auf dem "Herrgottsacker" begrabenen Menschen und Familien.
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Sergio Vesely ist ein Multitalent: Er gilt als brillanter Gitarrist und Sänger, Autor, Maler, Schauspieler und Komponist. Seine ersten Lieder, sowie Gedichte und Zeichnungen entstanden in den Gefängnissen und Konzentrationslagern nach der gewaltsamen Machtübernahme durch die Junta Pinochets am 11. September 1973. Seit 1976 lebt er in der Region Stuttgart, veröffentlichte zahlreiche Musikalben und Bücher und ist bei Film, Theater und Rundfunk tätig. Bei seinem musikalischen Streifzug durch Lateinamerika charakterisiert er die unterschiedlichen Kulturen mit traditionellen und eigenen Liedern. Erinnerungen an Chile zu Zeiten des Präsidenten Allendes und nach dessen Sturz 1973, sowie Anekdoten aus der jüngsten Dokumentarfilmreise zum Film "Rey Negro-Der schwarze König" werden in die "Reise" eingeflochten.
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Die Vorfahren der Huobers aus der Gegend um Marbach waren Bauern und Müller. 1950 gründete der Bäckermeister Emil Huober in Erdmannhausen eine kleine Fabrik für Dauerbackwaren, die "1. württembergische Brezelfabrik", die stetig wuchs und 1980 von seinem Sohn Karl übernommen wurde. Dieser hatte sich erst relativ spät für eine Unternehmerlaufbahn entschieden, nachdem er zuerst eine Ausbildung zum Heilpädagogen und danach ein Studium der Volkswirtschaft und Philosophie absolviert hatte. Außerdem war er Mitgründer der linksalternativen TAZ. Karl Huober stellte die Produktion nach und nach komplett auf Produkte aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft um. Seit 2000 ist Huober Brezel der einzige Markenspezialist im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, der sein gesamtes Sortiment in Bio-Qualität liefert. Mit der Firma ErdmannHauser wurde außerdem ein Verarbeitungsbetrieb für demeter-Getreide gegründet. Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält sich Karl Huober über seinen Lebensweg und seine Grundsätze der Fürsorge und Achtsamkeit gegenüber Mensch und Natur.
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Provinzielle Lebenswege mit Monika Gärtner-Engel, geg. Simpfendörfer: 1952 in eine Pfarrersfamilie hineingeboren, in Stetten aufgewachsen, heute stellv. Vorsitzende der Marx.-lenist. Partei Deutschlands MLPD
In der beliebten Talkshowreihe "Provinzielle Lebenswege", bei der schon Boris Palmer, Gotthilf Fischer und Peter Härtling zu Gast waren, haben wir dieses Mal eine Frau eingeladen, die früher im Remstal beheimat war und jetzt die hochrangige Vertreterin einer revolutionären Partei ist: Monika Gärtner-Engel, geb. Simpfendörfer, wurde 1952 in Bad Boll in eine evangelische Pfarrersfamilie hineingeboren und wuchs in Stetten auf, weil ihre Mutter in der damaligen Anstalt Stetten (heute: Diakonie) die Stelle der Hauswirtschaftsleiterin übernahm.
Nach dem Abitur am Staufer-Gymnasium in Waiblingen studierte sie Sozialpädagogik in Tübingen und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf im BBW Waiblingen. Dann zog sie ins Ruhrgebiet, wo sie heute noch wohnt. Schon in ihrer Studienzeit wurde sie Mitglied in den Kommunistischen Studentengruppen (KSG) und verteilte Flugblätter des KABD (Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands) vor dem Kunststoffwerk von Bosch in Waiblingen. 1986 trat sie in die MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) ein und wurde 2008 deren stellvertretende Vorsitzende. Ihr Schwerpunktthema ist Frauenpolitik (z.B. Weltfrauenkonferenz Caracas 2011). Außerdem ist sie Stadtverordnete für das Wahlbündnis AUF in ihrer Heimatstadt Gelsenkirchen.
Mit dem Allmende-Vorsitzenden Ebbe Kögel unterhält sich Monika Gärtner-Engel am Mittwoch, 17. August 2011 um 20 Uhr im TV-Heim Stetten (Am Sportplatz 4) über ihren spannenden Lebensweg vom Kind einer christlichen Familie zum führenden Mitglied einer marxistischen, revolutionären Partei.