Fritz Perls
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Fritz Perls =
08.07.1893 - 14.03.1970
Lebenserfahrung und Theorieproduktion, Fritz Perls in Berlin 1893-1933
- ein Beitrag zur deutschen
Vorgeschichte und zugleich zur Aktualität von Gestalttherapie und Gestaltpädagogik /
vorgelegt von Bernd Bocian Hochschulschrift Berlin, Techn. Univ., Diss., 2002 http://d-nb.info/966410556
Ausgehend von der Gestalttherapie hat sich der Gestaltansatz
im Kontext von Pädagogik, Beratung und Supervision verbreitet und
durchgesetzt. In der vorliegenden Arbeit wird erstmals der
zeitgeschichtliche Hintergrund dieses Ansatzes an Hand der ersten
vierzig Lebensjahre von Friedrich Salomon Perls analysiert. Es wird
deutlich, daß zentrale Haltungen, Theorien und Methoden des
Gestaltansatzes wesentlich ein durch den deutschen Nationalsozialismus
vertriebenes Erbe beinhalten. Was mit Fritz Perls 1933 aus Deutschland
geflohen ist, sind im Kern die Erfahrungen der sogenannten
expressionistischen Generation. Die hier vorgelegte Teilbiographie von
Perls beschreibt die typischen Sozialisationsetappen dieser
Generation: Das Patriarchat der Wilhelminischen Zeit, die
traumatischen Erfahrungen des ersten Weltkrieges, Revolution und
Konterrevolution, die kulturelle Explosion der Weimarer Jahre, die
politische Radikalisierung nach links und schließlich die Emigration.
Die gesellschaftlichen Außenseiter und Pioniere der Moderne erlebten und erlitten den in Deutschland und speziell in der Metropole Berlin rasch voranschreitenden Modernisierungsprozeß am bewußtesten. Auf vorgeschobenem Posten versuchten sie mit dem umzugehen, was von aktuellen Zeitdiagnostikern (Baumann, Beck, Keupp, etc.) als Gefahr und Chance für die Identitätsbildung der Menschen in den heutigen Industrienationen benannt wird: Pluralität der Weltdeutungen und Sinngebungen, Ich-Dissoziation und Mehrfachpersönlichkeit, Entfremdungserfahrungen und Entwurzelung, Auflösung der traditionellen sozialen Einbindungen und Druck zur individuellen Selbstbeschreibung etc. In den Gestaltansatz sind Lebens- und Überlebenserfahrungen der emigrierten deutschen Großstadtavantgarde eingegangen, die der Jetzt-Zeit in Bezug auf die Gefahren und Möglichkeiten einer Identitätsentwicklung unter Individualisierungsbedingungen etwas zu sagen haben. Auf den jüdischen Hintergrund von Perls, der die genannten Einflußfaktoren auf den Selbstbildungsprozeß noch einmal zusätzlich radikalisierte, wird in dieser Arbeit, wie auf viele andere biographisch wichtigen Einflüsse, erstmals gründlich und unter Hinzuziehung bisher nicht veröffentlichten Materials eingegangen.
urn:nbn:de:kobv:83-opus-3939
10.14279/depositonce-491
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Das Vollgefühl des Gegenwärtigen wiederzuerlangen, ist ein machtvoll aufwühlendes Erlebnis, das ins Herz trifft.
Fritz Perls
151021 via fb zist
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Die Grundidee von Gestalttherapie
„Die Grundidee von Gestalttherapie ist, dass sich Papiermenschen zu wirklichen Menschen entwickeln, dass sie lebendig werden und Zugriff auf ihr angeborenes Potenzial bekommen, dass sie Herr im eigenen Hause werden, ohne einen Rebellen in sich, dass sie ein Zentrum haben, statt aus dem Gleichgewicht zu sein. Ich glaube, dass das inzwischen möglich ist. Und dafür müssen wir nicht Jahre und Jahrzehnte und Jahrhunderte auf der Couch liegen, ohne dass sich etwas Entscheidendes ändert.“
https://www.dvg-gestalt.de/wp-content/uploads/2020/04/DVG-Broschuere.pdf
310520 via site
dorthin wg
„Lose your mind and come to your senses.“ (Fritz Perls) www.zist.de
Gestalt-Gebet von Fritz Perls
Ich lebe mein Leben und du lebst dein Leben.
Ich bin nicht auf dieser Welt, um deinen Erwartungen zu entsprechen –
und du bist nicht auf dieser Welt, um meinen Erwartungen zu entsprechen.
ICH BIN ich und DU BIST du –
und wenn wir uns zufällig treffen und finden, dann ist das schön,
wenn nicht, dann ist auch das gut so.
- tbd original version in english ... 260620
DAS ICH, DER HUNGER UND DIE AGGRESSION
Die Anfänge der Gestalttherapie. Sinneswachheit, spontane persönliche Begegnung, Phantasie, Kontemplation===
Von Frederick S. »Fritz« Perls
Dies ist das früheste Werk des Begründers der Gestalttherapie, in dem sich der Übergang von der orthodoxen Psychoanalyse zum gestalttherapeutischen Ansatz abzeichnet.
»Die Psychoanalyse hebt die Bedeutung des Unbewußten und des Geschlechtstriebs, der Vergangenheit und der Kausalität, der freien Assoziation, der Übertragung und der Verdrängung hervor; aber sie unterschätzt und vernachlässigt die Funktion des Ichs und des Hungertriebes, der Gegenwart und der Zielgerichtetheit, der Konzentration, der spontanen Reaktion und der Neubesinnung.«
Klett-Cotta Verlag | Konzepte der Humanwissenschaften. Aus dem Amerikanischen von Gudrun Theusner-Stampa (Orig.: Ego, Hunger and Aggression) 9. Druckaufl. 2016 | 329 Seiten | ISBN: 978-3-608-94013-8
1510 via fb zist
DIE LEERE IST EIN TOR ZUR FÜLLE
Ein Text von Wolf Büntig (Passage aus dem Vortrag „Wesen und Charakter”, gehalten auf den Münchener Gestalttagen 1993)
Wo einst das Wesen in unserer selbstverständlichen Wahrnehmung stets präsent war, erleben wir heute ein Loch. Der durch den Charakter und sein Selbstbild verstellte Zugang zum Wesen wird als Mangel erlebt wie das Fehlen von Wasser oder Vitamin C. Dieser Mangel ist verbunden mit dem stets mahnenden Grundgefühl, dass etwas Wesentliches fehlt. Ohne ein Wissen um das Wesen bleiben wir oft in unserem Hunger nach Wesentlichem in einer undefinierten Sehnsucht hängen, die ungestillt bleibt, wie jeder fehlgedeutete Hunger. In dieser Situation versuchen wir dann vergeblich, den Mangel zu kompensieren: Den Verlust des süßen Gefühls, lebendig zu sein, durch Sucht nach Süßem; den Verlust des Selbstwerts durch Geltungssucht, den Mangel an wesentlichem Kontakt durch Beziehungssucht, den Verlust der Lebenslust und der Fähigkeit, mit der Welt zu verschmelzen, durch süchtigen Konsum von Sex; mangelnde Selbstwahrnehmung durch Beachtungssucht, den Mangel an sinnvollem Tun durch Arbeitswut, Fehlen von kreativem Ausdruck durch Leistung und Verlust der Stille durch Betäubung. Fritz Perls sagte, der neurotische, das ist der normale, konditionierte Mensch, habe Löcher in seiner Persönlichkeit. Und in der Tat ist es so, wenn wir unsere Ersatzhandlungen mit freundlicher Aufmerksamkeit beobachten, wir früher oder später bei dem großen schwarzen Loch landen, das als Zeichen von Depression, das heißt Selbstunterdrückung gedeutet wird: der Leere. Diese Leere ist das Tor zur Fülle. Hier liegt eine große Chance, die diejenigen immer wieder vertun, die der Angst Macht über sich einräumen – und wer täte das nicht – und vor dem Loch davonrennen so schnell sie können, zurück zu ihren unwesentlichen Ersatzhandlungen. Wer aber – durchaus mit Angst, aber auch mit Mut – beharrlich und aufmerksam bei diesem Loch verweilt, dem mag es geschehen, das die Zeit ganz Gegenwart wird und sich ein Raum auftut, der – je länger sie dabei bleiben, umso wahrscheinlicher – sich füllt mit dem, woran sie sich selbst wiedererkennen. Auf einmal sind sie dann einfach da, allein aber nicht einsam, sondern auf merkwürdige Weise verbunden. Oder sie empfinden Zuversicht, entschlossen, ihren Weg zu gehen, selbst wenn sie noch nicht klar sehen, wohin der führt. Oder sie kommen in Kontakt mit einer Kraft, manchmal wahrgenommen als leuchtende Kugel im Bauch, von der sie nichts wussten und die sie doch als zugehörig annehmen. Oder sie spüren Entschlossenheit, das Notwendige (das ist, was die Not wendet) zu tun, auch wenn ihnen noch verborgen ist, was sie zu tun haben. Für manche erscheint, nachdem sie sich der Dunkelheit lange genug ausgesetzt haben, die Welt in diesem Moment deutlicher, klarer oder heller, oder aber auch farbiger und weicher. Und vielleicht sagen sie dann einfach nur: “Ach so!”
171022 via fb zist
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Laura Perls
*1905 Pforzheim
+1990 Pforzheim
Zusammen mit ihrem Mann Fritz_Perls und Paul_Goodman Begründerin der GestaltTherapie in den USA in den 50er Jahren. In Amerika meist "Laura Perls" genannt, im deutschen Sprachraum auch "Lore".
Ein schöner Nachruf mit Einblick in ihr Wirken ist auf den Seiten http://www.gestalt.de/laura_perls_nachrufe.html ein Blick auf ihre Arbeit http://www.gestalt.de/laura_perls_trialog.html
Ein Dokumentarfilm on Christof Weber und Wolf Lindner "An der Grenze leben - Lore Perls und die Gestalttherapie" http://www.dvg-gestalt.de
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