Rudolf Behm

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Rudolf Behm

, Jahrgang 1931, Diplom-Chemiker; langjährige Betätigung in den Fachgebieten Bodenkunde, Bodenfruchtbarkeit, Düngung, Pflanzenernährung, Waldschadensforschung einschließlich zugehöriger Praxisversuche und Laboranalytik; Staatlich geprüfter; Assistent für Forstwirtschaft; seit 1955 war er am Institut für Forstwissenschaften in Eberswalde tätig; ehrenamtlicher Naturschützer; seit 1993 im eigenen Garten zahlreiche Experimente mit Mulch, nachdem er vorher seinen Hausgarten 30 Jahre lang konventionell bewirtschaftet hatte; heute ebenfalls ein überzeugter Mulch- und Biogärtner; vielseitige wissenschaftliche und allgemein gehaltene Berichte und Publikationen in Tageszeitungen und Zeitschriften, so auch in NATÜRLICH GÄRTNERN.

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Nachruf auf Rudolf Behm

Rudolf Behm

06.05.1931 – 05.05.2024

Der Verein „Haus der Naturpflege“ e.V. hat einen guten Freund verloren. Kurz vor Vollendung seines 93. Lebensjahres starb der Wissenschaftler und Naturschützer Rudolf Behm am 05.05.2024. Zum Herbstfest in diesem Jahr wird seine Bank leer bleiben. Immer wenn seine Gesundheit es zuließ, besuchte er uns vor allem auch an diesem Tag. Bei Kaffee und Kuchen saß er neben seiner Behmhütte, die wir eingerichtet hatten, um seine Leistungen bei der Durchsetzung der Mulchmethode zu würdigen. Gern diskutierte er mit den Besuchern und gab ihnen Tipps zur Bewirtschaftung ihres Gartens. Meist brachte er ein kleines Geschenk mit, wie neue Tafeln für seine Ausstellung oder eine seltene Pflanze, die wir im Mulchgarten anbauen konnten. Der Praktiker Kurt Kretschmann und der Wissenschaftler Rudolf Behm wurden gute Freunde. Kurt sammelte damals neue Erfahrungen mit der Mulchmethode und Rudolf Behm hatte bisher 30 Jahre die konventionelle Gartenbaumethode mit der Kompostwirtschaft in seinem Garten angewandt. Als erfahrener Bodenkundler schien ihm die neue Methode, im Sinne der Natur zu gärtnern, logisch und so begannen sie beide systematisch ihre Erfahrungen auszutauschen und aufzuschreiben. Während Kurt die Erfolge des Mulchens nach der Anzahl der Regenwürmer auf einer bestimmten Fläche und die Erträge miteinander verglich, untersuchte Rudi die chemischen Werte im Labor, die sich zunehmend verbesserten. Er legte z.B. Versuchspflanzungen an, indem er ein konventionelles Beet mit unbedecktem Boden und ein Mulchbeet nebeneinander mit den gleichen Pflanzen bestückte und diese miteinander verglich. 1992 gaben sie gemeinsam die 1. Auflage des Buches „Mulch total - Garten der Zukunft„ heraus, 2001 die 2. überarbeitete Auflage und heute liegt uns das Buch in seiner 5. Auflage vor. Anfangs wurden sie belächelt, denn der Garten sah sehr ungewohnt aus. Wer die Methode aber probierte, merkte schnell, dass er durch die ständige Bodenbedeckung weniger Unkraut hat und weniger Wasser verbraucht. Mittlerweile gibt es viele Nachahmer ihrer Mulchmethode, sogar in der großen Landwirtschaft. Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, den 7. Juni 2024 um 11 Uhr auf dem Friedhof in Bralitz statt. Haus der Naturpflege e.V., Bad Freienwalde

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Kurt Kretschmann, Rudolf Behm: Mulch total – Der Garten der Zukunft

4. Auflage 2007. 170 Seiten. 16,90 EURO (D). ISBN 978-3-922201-18-2. OLV Verlag, Kevelaer.

OLV ORGANISCHER LANDBAU VERLAG KURT WALTER LAU Gut Neuenhof, Im Kuckucksfeld 1, 47624 Kevelaer-Twisteden, Tel.: 02832-9727820, Fax: 02832-9727869, E-Mail: info@olv-verlag.de, Homepage: www.olv-verlag.de


Aus dem Prolog der fünften erweiterten Auflage

»Praxis trifft Wissenschaft« könnte man das erste persönliche Treffen zwischen Familie Kretschmann und Familie Behm im Frühjahr 1991 in Bad Freienwalde betiteln. Der Total-Mulch-Garten von Kurt und Erna Kretschmann existierte bereits ein Jahr lang. Von dieser völlig neuartigen Bewirtschaftungsform waren Rudolf und Edith Behm, die ihren Hausgarten 20 Jahre lang konventionell bestellten, annehmlich beeindruckt. Rasch erkannten wir, daß der Praktiker und Autodidakt Kurt Kretschmann, mit 60-jähriger Biogartenerfahrung sowie hunderten Schriften über Natur, Umwelt und Garten, und der Naturwissenschaftler Rudolf Behm, mit international bekannten Publikationen über Waldbodenanalytik, Dünger- und Waldschadensforschung, vorteilhaft zusammenarbeiten könnten. Zum eigenen Nutzen und gleichzeitig zur Ausstrahlung in die Öffentlichkeit. Ein Glücksfall dabei, daß Erna Kretschmann und Edith Behm, in enger Freundschaft zueinander, die Aktivitäten ihrer Ehemänner von Beginn an unterstützten. Beide gaben diesem Vorhaben über Jahre hinweg förderliche Impulse und trugen zum Gelingen der ersten Buchausgabe von »Mulch total« bei.

Eine weitere günstige Situation für unsere Mulchprojekte ergab sich Mitte der neunziger Jahre für die Analysen der regelmäßig entnommenen Bodenproben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei Aufträgen an örtlich getrennte Laboreinrichtungen waren nun Eberswalder Institutionen bereit, unsere Bodenproben mit modernster Analysentechnik zu untersuchen.

Es konnte auch Pflanzenmaterial in die chemische Analytik einbezogen werden und das Spektrum der Untersuchungsparameter wurde erheblich erweitert. Dafür gebührt den Labormitarbeitern, dem Direktor der Forstlichen Forschungsanstalt Eberswalde, Prof. Dr. habil. D. Heinsdorf und dem Dekan des Bereiches Landschaftsnutzung und Naturschutz der FH Eberswalde, Prof. Dr. habil. R. Schmidt unser Dank.

Die neue Ausgabe von »Mulch total« enthält bei weitem nicht alle bislang vorliegenden Untersuchungsergebnisse. Hochinteressante und vergleichende Daten über Spurennährelemente oder Schwermetalle verschiedener Mulchgartenböden und anderes mehr warten noch auf eine weitere Bearbeitung.

1996 erschien die erste Auflage von »Mulch total – Der Garten der Zukunft«. Darin hatten wir die Beobachtungen, Erfahrungen und Befunde aus dem Bad Freienwalder Mulchgarten zwischen 1990 und 1995 dargestellt. Freude und Begeisterung waren riesengroß, als der Verleger und Herausgeber, Kurt-Walter Lau, im Juni 1996 anläßlich der Einweihung des Naturschutzmuseums im Haus der Naturpflege Bad Freienwalde die ersten 25 druckfrischen Exemplare aus Xanten am Niederrhein mitbrachte und vorstellte. Im Nu waren sie vergriffen. 2001 erschien die von Rudolf Behm überarbeitete und erweiterte zweite Auflage von »Mulch total«. Nun lag ein repräsentativer Erfahrungsbericht über ein Jahrzehnt konsequenter Mulchwirtschaft aus dem Bad Freienwalder Total-Mulch-Garten vor.

Bereits 2003 gab es die dritte und 2007 folgte die vierte Auflage. Von Beginn an wurden die Bücher dankbar und mit Begeisterung aufgenommen und lösten so manchen Besucherstrom aus. 2014 war der Titel wiederum vergriffen.

Für eine weitere Auflage war die völlige Neubearbeitung durch Rudolf Behm notwendig.

Leider zog sich die Arbeit über längere Zeit hin. Pflege und Tod seiner Ehefrau und Mitstreiterin Edith, waren Belastungen, welche einen zügigen Ablauf beeinträchtigten. Hinzu kamen noch andere Aufgaben, wie die Aktua- lisierung einer Dokumentation über die vier Naturschutzetappen der Kretschmanns sowie die Einrichtung der Dauerausstellung zum Thema Mulch im Haus der Naturpflege Bad Freienwalde, zum September 2015. Nach Aussage von Kurt-Walter Lau vom OLV Organischer Landbau Verlag soll die in Text und Bild stark erweiterte 5. Auflage von »Mulch total« noch in diesem Jahr erscheinen. Sie beginnt mit dem »historischen« Teil, so wie ihn Kurt Kretschmann vormals geschrie- ben hatte. Neu sind hier lediglich die dem Text zugeordneten Farbfotos. Alsdann folgen aktua- lisierte Befunde aus dem Bad Freienwalder Mulchgarten. Schließlich wird über den Ebers- walder Mulchgarten von Rudolf und Edith Behm berichtet. Er wurde 1993 nach dem Vor- bild des Mulchgartens von Kurt und Erna Kret- schmann angelegt. Unsere auf anderen Stan- dortverhältnissen durchgeführten Experimen- te ergänzen und fundieren nachhaltig Inhalt und Nutzen von »Mulch total«.

Wie Professor Succow im Vorwort der 5. Auflage schreibt, ist es kein übliches Gartenbuch. Vielmehr soll es Anregungen und Wohlgefallen bei der Umsetzung einer naturgemäßen Gartenkultur vermitteln.

RUDOLF BEHM


In: http://www.barnimer-buergerpost.de/downloads/bbp1611.pdf ... Seite 11


Mulch total - Der Garten der Zukunft -- Kurt Kretschmann und Rudolf Behm

"Die Natur arbeitet nach diesem Prinzip und wir sind gut beraten, wenn wir uns nach ihren Gesetzten richten." (Kurt Kretschmann)

In der Natur gibt es keine nackte Erde, die Humusschicht ist immer von einer Pflanzendecke oder von organischem Material überzogen. Kurt Kretschmann, der bekannte Naturschützer aus der ehemaligen DDR, hat dieses Prinzip beinahe zwei Jahrzehnte in seinem Garten mit großem Erfolg angewandt.

Die schützende Decke erhält Wärme und Feuchtigkeit gleichermaßen und schafft dadurch ein günstiges Kleinklima, in dem Mikroorganismen und Kleinlebewesen sich wohl fühlen. Diese sorgen für eine gute Nährstoffumsetzung und somit für Anreicherung der wertvollen Humusschicht.

Die GärtnerInnen können sich doppelt freuen, denn Hacken, Jäten und Gießen werden durch den "Erdschutz" reduziert. Sogar die Ernte gestaltete sich leichter und sauberer, weil die Früchte nicht von Erde bespritzt werden.

Neben 5 kg schweren Weißkohlköpfen und 1 m hohem Rosenkohl mit über 100 Röschen belegen zusätzlich die regelmäßig durchgeführten Bodenuntersuchungen des Co-Autors Rudolf Behm die Nährstoffanreicherung in Kretschmanns Garten seit Anwendung der Mulchmethode.

Das Buch ist bei uns gegen 16,90 Euro plus Versandkosten zu beziehen.

https://www.dreschflegel-saatgut.de/gartenbaupraxis/buchbesprechungen/buchbesprechung-02.php

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Herbstfest und Mulchvariationen

»Das war mein schönstes Herbstfest«, so bewertete SYBILLE KNOSPE als Vorsitzende des HAUS DER NATURPFLEGE E.V. das Herbstfest am 5. September in Bad Freienwalde. Es begann mit einem Vortrag von RUDOLF BEHM, dem langjährigen Mitstreiter von KURT KRETSCHMANN und Co-Autor vom Buch »Mulch total – Der Garten der Zukunft«. Rudolf Behm berichtete, wie die enge und herzliche Freundschaft zwischen den Familien Kretschmann und Behm zustande kam. Der Regenwurm war Anlaß, die Kontakte zwischen beiden Familien aufzubauen.

In der Broschüre »Der naturnahe Garten mit Kompostwirtschaft und Regenwurmzucht« hatte Kurt Kretschmann 1989 im Kapitel »Der Regenwurm – Baumeister fruchtbarer Böden« den Nutzen des Regenwurms beschrieben. Er gab Hinweise zur Biologie der Würmer und zu Varianten der Regenwurmzucht im Garten. Diese Darlegungen waren so inhaltsreich und spannend, daß dieses Kapitel (15 Seiten) von der Tageszeitung »Neues Deutschland« als Sonderdruck veröffentlicht wurde. Diesen konnte man bei Kurt Kretschmann, damals Straße der DSF 34, 1310 Bad Freienwalde, anfordern. Als langjährige Hausgärtner interessierte uns diese Schrift und wir forderten sie sogleich an. Umgehend erhielten wir im Februar 1990 auf einem Kopfbogen des Arbeitskreises Weißstorch, mit dem schönen Faksimile des Grafikers Manfred Butzmann, eine Rückantwort von Kurt, die so begann: »Liebe Familie Behm, wir erhielten in 8 Tagen 512 Postsachen wegen der Regenwurmzucht. Da aber nur 360 Drucke zur Verfügung standen, ergeben sich nun Schwierigkeiten. Aber wir werden damit fertig.«

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http://www.barnimer-buergerpost.de/downloads/bbp1509.pdf ... seite 11

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