Theo Bergmann
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Version vom 25. Juni 2018, 16:14 Uhr
Theodor Bergmann
07.03.1916-12.06.2017
Theo Bergmann ist jüdischer Kommunist oder kommunistischer Jude ... Er arbeitete u.a. mit ... August Thalheimer während der Weimarer Republik in der KPD und der KP-Opposition (KP-O) zusammen. Während der Hitlerdiktatur emigrierte er nach Palästina, in die Tschechoslowakische Republik und nach Schweden, wo er ebenfalls in der KP-Opposition tätig war. Er kehrte 1946 nach Deutschland zurück, wo er lange an der Uni Hohenheim als Professor Agrarpolitik lehrte und Werke zur Geschichte der Arbeiterbewegung und der KP-Opposition verfasste. Er engagierte sich in der Gewerkschaftslinken und ab 1990 in der PDS bzw. bei DIE LINKE.
s.a.
Theo via twitter==
https://twitter.com/search?f=tweets&q=theodor%20bergmann&src=typd ... 130617
das-kapital-sind-wir-timo-daum/
http://www.zeit.de/kultur/literatur/2017-10/das-kapital-sind-wir-timo-daum
interview mit der chefin lit.haus in s in kontext jan18 via fb
https://www.kontextwochenzeitung.de/kultur/354/rabendenkerinnen-4844.html
Theo Bergmann (1916-2017)===
in freiburg - guter artikel ===
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/und-immer-noch-kommunist--107918708.html
traueranzeige theo bergmann
Mit jedem Mensch stirbt eine ganze Welt aber kein Mensch stirbt für sich allein – er nimmt ein Stück von uns mit.
Dr. Theodor Bergmann ist tot
7. März 1916 – 12. Juni 2017
Der jüdische, kritische Kommunist hat sein lebenslanges Engagement für eine bessere, solidarische und vor allem nicht-kapitalistische Welt beendet. Er gürtete seine Schuhe für den letzten Weg. Wir trauern
Familie Bergmann und Familie Steinhilber und mit ihnen viele Angehörige, Freunde und Genossen
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 22. Juni 2017, um 11.00 Uhr auf dem Stuttgarter Pragfriedhof, Untere Feierhalle, statt.
Statt Kränzen und Blumen wird um Spenden für den Verein Cuba Si gebeten. Stichwort: Bergmann, Empfänger: DIE LINKE/Cuba Si, IBAN DE06 1005 0013 2222 10, BIC/SWIFT-Code: BELADEBEXXX – Verwendungszweck: „Milch für Kubas Kinder“.
https://www.trauer-rheinmain.de/traueranzeige/dr-theodor-bergmann-ist/50463945
In Erinnerung: Theodor Bergmann
2. Juni 2018 | Stuttgart | 10:00 Uhr | Clara Zetkin Haus== , Gorch-Fock-Str. 26
<http://www.vsa-verlag.de/veranstaltungen_termine/detail/artikel/in-erinnerung-theodor-bergmann/>
Anlässlich des 1. Todestags von Theodor Bergmann <http://www.vsa-verlag.de/nc/buecher/detail/artikel/1968-und-die-arbeiter-1/> treffen sich Freunde und Bekannte zu einer Würdigung seines politischen und wissenschaftlichen Wirkens.
Am Sonntag, 3. Juni, ist vormittags um 11:00 Uhr ein Besuch am Grab vorgesehen.
Dann fangen wir von vorne an
Dann fangen wir von vorne an == Helmut Arnold / Gert Schäfer (Hrsg.) Dann fangen wir von vorne an Theodor Bergmann zum 90. Geburtstag Dokumentarfilm über Theodor Bergmann, 80 min., BRD 2006 220 Seiten, incl. DVD des gleichnamigen Films, EUR 22,80; 978-3-89965-257-4
Film über Theo "Dann fangen wir von vorne an" - 07.03.2008===
Ort: Schw. Gmünd, Unikom - Eintritt: frei. Spende erbeten.
Film über Theo "Dann fangen wir von vorne an" - 10.07.2009===
Schw. Gmünd, IG Metall, Türlensteg 32. Eintritt: frei. Spende erbeten.
15 Tln sahen einen beeindruckenden Film und diskutierten im Anschluss.
"Dann fangen wir von vorne an" - 07.03.2018 ===
Reformen und Reformer im Kommunismus. Für Theodor Bergmann
Das Geschenk, mit dem viele Freunde, Genossen und Weggefährten das langjährige Wirken Theos innerhalb der Linken würdigen, werden wir im April überreichen: Reformen und Reformer im Kommunismus. Für Theodor Bergmann (hrsg. von Wladislaw Hedeler und Mario Keßler). Öffentlich vorgestellt wird es am 11. Juni 2015 in der Helle Panke in Berlin.
Radikal sein ist mein Hobby
Auf die Frage, ob er mit seinen bald 101 Jahren noch ein Hobby habe, lächelt Theodor Bergmann und sagt: "Radikal sein ist mein Hobby."
Anlässlich seines 100. Geburtstages im März 2016 ist ein Artikel in der Regionalzeitung erschienen. "Die Leute hier im Viertel sagen ‚er ist immer noch Kommunist.‘ Das hat mir gefallen." Seit über 45 Jahren lebt Bergmann in Stuttgart-Asemwald. Täglich ist er in seinem Quartier unterwegs - zu Fuß. Mit flinken Schritten führt Theodor Bergmann durch die Siedlung. Sie besteht aus drei Hochhäusern auf einer grünen Anhöhe im Süden der Stadt und wurde Anfang der 70er Jahre von der damaligen gewerkschaftseigenen Wohnungsbaugesellschaft "Neue Heimat" erbaut.
Artikel über Theo in publik.verdi.de
https://publik.verdi.de/2017/ausgabe-01/spezial/anzeige/seite-24/A0
VSA zum 100. von Theo in 2016
Unser längjähriger Autor Theodor Bergmann wird am 7. März in Stuttgart seinen 100. Geburtstag feiern. Dazu gratuliert schon jetzt das Team des Verlages ganz herzlich. Aus diesem Anlass ist soeben Bergmanns Autobiografie in einer aktualisierten und ergänzten Auflage erschienen. Im neu hinzugefügten Kapitel schreibt der Autor: »Ohne Alternativen, ohne Widerspruch, ohne Antithese gibt es keinen Fortschritt ... Diese Überzeugung begründet meinen vorsichtigen Optimismus auch in meinem letzten Lebensabschnitt.«
VSA zum 99. von Theo in 2015
Wir gratulieren ganz herzlich == Theodor Bergmann zum 99. Geburtstag, === den er am 7.3.2015 beging, wünschen ihm alles Gute und weiterhin Gesundheit. Denn gern würden wir mit ihm im nächsten Jahr einen ganz besonderen Geburtstag begehen. Theo ist nicht nur der älteste aktive Autor des Verlages, sondern auch einer, der mit am längsten bei VSA publiziert – das erste Buch erschien 1987: Gegen den Strom. Geschichte der KPD(Opposition), das in der 2001 aktualisierten Ausgabe lieferbar ist, das letzte 2014: Sozialisten · Zionisten · Kommunisten. Die Familie Bergmann-Rosenzweig – eine kämpferische Generation im 20. Jahrhundert. Das Geschenk, mit dem viele Freunde, Genossen und Weggefährten das langjährige Wirken Theos innerhalb der Linken würdigen, werden wir im April überreichen: Reformen und Reformer im Kommunismus. Für Theodor Bergmann (hrsg. von Wladislaw Hedeler und Mario Keßler). Öffentlich vorgestellt wird es am 11. Juni 2015 in der Hellen Panke in Berlin.
Theo wurde am 7. März 1916 geboren
Theodor Bergmann wurde am 7. März 1916 == in Berlin als siebtes Kind eines Rabbiners geboren. Als Sohn bürgerlicher Eltern in der Weimarer Republik beschloss er schon bald, sich an die Seite der Arbeiter und Unterdrückten zu stellen.
1929 schloss er sich der Jugendorganisation der KPD-Opposition an. 1933, unmittelbar nach der Machtübergabe an Hitler, konnte er noch sein Abitur machen, musste aber im selben Jahr emigrieren. Er wurde atheistischer Kommunist in der Weimarer Republik. Verfolgt im Nationalsozialismus und per Haftbefehl gesucht in der sowjetischen Besatzungszone.
Er ging ins Exil nach Palästina. Nach zwei Jahren harter Aufbauarbeit in einem Kibbuz, entschloss er sich, nach Europa zurückzukehren. Er lebte in der deutsch-tschechischen Grenzregion, um sich von dort aus am anti-faschistischen Widerstand zu beteiligen. Beim Einmarsch der Deutschen musste er erneut fliehen, diesmal nach Schweden, wo er als Land- und Bergwerkarbeiter das Ende des Krieges erwartete.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss er ein Studium der Agrarwissenschaften ab. 1965 konnte Theodor Bergmann eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Univ. Hohenheim aufnehmen. 1973 erhielt er hier eine Professur für International Vergleichende Agrarpolitik. Zahlreiche Forschungsreisen und sein Engagement als kritischer Kommunist führten ihn in die ganze Welt. Theodor Bergmann lebt in Stuttgart, ist sehr aktiv und ungebrochen optimistischer, kritischer Kommunist.
Die Erfahrungen, von denen Theodor Bergmann berichten kann, scheinen unmöglich in einer Biographie aufgehen zu können. Er kann sich nicht nur erinnern: Wenn er erzählt wird das Vergangene lebendig.
Theodor Bergmann ist sowohl Zeitzeuge dieser für die Gegenwart so prägenden historischen Phase, als auch scharfsinniger Zeitgenosse, dessen Triebfeder ein trotz aller Entbehrungen und leidvollen Erfahrungen ungebrochener Optimismus ist. Bis zum heutigen Tag setzt er sich, ob in der Gewerkschaft oder auf internationalen Konferenzen, für eine gerechtere Gesellschaft ein.
Theodor Bergmanns Autobiographie und viele andere Publikationen sind im VSA-Verlag erschienen.
Univ. Hohenheim zum 100. von Theo
Filmabend und Diskussion 21. April 2016, 18:00 Uhr: AStA & Univ. Hohenheim feiern Jubilar mit Film-Biographie und Gesprächsrunde im Euro-Forum
„Vom Leben und Überleben eines kritischen Kommunisten im 20. Jahrhundert“ – so lautet die Zusammenfassung der Filmbiographie „dann fangen wir von vorne an“ über Prof. Dr. Theodor Bergmann, Professor für Agrarpolitik der Universität Hohenheim im Ruhestand und mit 100 Jahren der wahrscheinlich älteste Universitätsangehörige. Das Referat „politische Bildung“ des Allgemeinen Studierenden Ausschuss AStA und die Universität Hohenheim laden gemeinsam zu einer festlichen Filmvorführung ein. Theodor Bergmann ist anwesend und freut sich über ein Gespräch mit vielen Geburtstagsgästen.
„Professor Bergmann hat mich und meine Kommilitonen damals tief beeindruckt. Wir waren fasziniert von seiner Disziplin, seinem Fleiß, seiner wissenschaftlichen Neugier. Seine Biografie, seine kritische Grundhaltung, vor allem aber das Einstehen für seine Überzeugungen – das hat mich bis heute geprägt“, erinnert sich Prof. Dr. Karlheinz Köller. Der Mann muss es wissen. Als 24-jähriger Student hörte er von 1969 bis 1971 selbst Vorlesungen bei Prof. Dr. Bergmann in Hohenheim. Entsprechend gebildet wurde der ehemalige Bergmann-Hörer 1992 selbst Professor an der Universität Hohenheim. Inzwischen ist Prof. Dr. Köller selbst pensioniert – und freut sich darauf, den 30 Jahre älteren Kollegen mit einer Rede auf der Hohenheimer Geburtstagsfeier zu würdigen.
Vielen Stuttgarter Familien ist Prof. Dr. Bergmann vor allem als Zeitzeuge bekannt. Als solcher wird er regelmäßig in Schulklassen eingeladen, um aus seinem Leben zu berichten. Als Jude und Kommunist musste Bergmann 1933 Deutschland verlassen. Der Emigrant lebte in Israel, der Tschechoslowakei und Schweden. Zurück in Deutschland promovierte er 1955 an der Universität Hohenheim. 1973 wurde er hier zum außerplanmäßigen Professor für vergleichende Agrarpolitik ernannt. Diese Professur hatte er bis zu seiner Pensionierung am 6. März 1981 inne.
Wissenschaftler und optimistischer Aktivist
Auch die politische Arbeit nahm Prof. Dr. Bergmann in Deutschland wieder auf. Den "historischen Optimismus", eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, Kriege und die Herrschaft von Menschen über Menschen erreichen zu können, hat er immer behalten.
Zu seinen Hauptforschungsgebieten gehörten die Agrarpolitik in sozialistischen Ländern, Probleme der Agrarentwicklung Indiens, Probleme der Mechanisierung in Entwicklungsländern, Landwirtschaftliche Kooperation, Agrarreformen und Agrarische Bewegungen. Schwerpunkte in der Lehre waren Agrarische Entwicklungspolitik, Agrarreformen, Bäuerliche Bewegungen, Agrarpolitik sozialistischer Länder, Bauern und Nationalsozialismus sowie Ländliche Sozialpolitik
Glückwünsche von Studierendenvertreter und Rektor
Privat hatte Prof. Dr. Theodor Bergmann seinen Geburtstag am 7. März 2016 bei Verwandtenbesuchen in Israel gefeiert. Nun wollen AStA und Universität den Jubilar noch einmal mit der öffentlichen Veranstaltung am 21. April 2016 ehren.
Zu den Organisatoren gehören Filippo Capezzone und Ibrahim Köran, beides Mitglieder des AStA-Referates: „Jüngere Menschen können aus der Begegnung mit Zeitzeugen ohnehin immer viel lernen. Doch angesichts der Rechtsentwicklung in den Parlamenten und auf der Straße – mit PEGIDA und Co. – ist Herr Bergmann ein Zeitzeuge, dem wir besonders gut zuhören sollten“, begründet Cappezone das Veranstaltungsformat. Köran ergänzt: „Herr Bergmann hat die Kapitulation der Weimarer Demokratie vor dem Nazionalsozialismus bewusst erlebt – und seine Erfahrungen können wertvoll sein, um sich in der jetzigen Situation zu orientieren.“
Auch der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert, freut sich auf die Veranstaltung: „Prof. Dr. Bergmann ist eine beeindruckende Persönlichkeit, die vielen und besonders jungen Menschen etwas zu geben hat. Per Post habe ich ihm schon im Namen der Universität gratuliert – nun freue ich mich sehr darauf, die Glückwünsche persönlich zu wiederholen und auf anregende Gespräche während der Feier.“
Die Geburtstagsfeier mit festlicher Filmvorführung beginnt am Do, 21. April um 18:00 Uhr im Euro-Forum der Universität Hohenheim, Kirchnerstr. 3, 70599 Stuttgart. Im Anschluss an Film und Diskussion warten ein Geburtstagskuchen, Sekt und Selters auf den Jubilar und die Gäste.
Text: Klebs
Vortrag von Theo in Leipzig in 2012
http://www.jcha.de/einladungen/Rahmenprogramm_WdB_2012_Leipzig_Vollversion.pdf ... seite 15
Rede von Theo in 2016
Faschismus und seine Wegbereiter bekämpfen=== SOZIALISMUSTAGE 27. JULI 2016=== https://www.sozialismus.info/2016/07/faschismus-und-seine-wegbereiter-bekaempfen/
Die deutschen Werktätigen haben Erfahrungen mit den besonderen Formen des Faschismus, seiner exzessiven Brutalität und den langfristigen Folgen: Vernichtung der gesamten Arbeiterbewegung, Terror, KZ’s, Krieg, Zerstörung Deutschlands – und vor allem mit dem Überleben und Fortwirken der führenden Faschisten bei der Restauration des nun demokratisch gewendeten deutschen Kapitalismus.
Der Faschismus ist eine (besondere) Form der Herrschaft des Kapitalismus, die bürgerliche Demokratie ist kein Schutzwall gegen den Faschismus, im Gegenteil: diese Demokratie kann ungehindert in den Faschismus übergehen, wenn die herrschende Klasse ihre demokratische Herrschaft nicht mehr aufrecht erhalten kann – so kam es am 30. Januar 1933 zum legalen Staatsstreich.
Die erste und Hauptschuld am Sieg der NSDAP trägt die deutsche Bourgeoisie in ihrer Gesamtheit – Industrie, Großagrarier, Reichswehr, Staatsapparat, die Mehrheit der offiziellen Wissenschaftler (die die „Theorien“ zur Rechtfertigung der Verbrechen erfanden); sie wollten den Faschismus.
Die zweite Schuld trägt die deutsche Arbeiterbewegung. Ihre großen, stolzen Organisationen kämpften gegeneinander, obwohl sie alle gleichermaßen existenziell bedroht waren. Die KPD erklärte die Sozialdemokraten zu Sozialfaschisten und Zwillingsbrüdern des Faschismus, zu ihren Hauptfeinden. Die SPD antwortete mit gleicher Münze, die KPD seien rotlackierte Nazis. Beide nährten Illusionen bei ihren Anhängern, sie würden schon zum Widerstand aufrufen, wenn es soweit sei; eine kämpferische Einheitsfront, die zweifellos die Machtübergabe an die NSDAP hätte verhindern können – diese war von der KPDO, SAP u.v.a. immer wieder gefordert worden, lehnten beide Parteien ab. Die dritte Schuld trifft die bürgerlich-demokratischen Staaten, die den deutschen Faschismus toleriert und gefördert haben als „effektives Gegenmittel gegen das Krebsgeschwür des Kommunismus“, wie Winston Churchill schon 1928 öffentlich erklärte. Von 1933 bis 1939 ließ man alle Aggressionen der Faschisten geschehen.
2016: Die Lage in Europa
Es gibt heute in der BRD und anderen Ländern Europas vielfältige reaktionäre Bewegungen und Bestrebungen und eine schrittweise Aushöhlung der kapitalistischen Demokratie und eine offensichtliche Kooperation des Staatsapparates mit diesen Bewegungen, wie Pegida, AFD und ähnlichen Organisationen; einige bekennen sich mehr oder weniger offen zum Faschismus. Man kann diese Tendenzen als Rechtsradikalismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus bezeichnen. Diese werden indirekt unterstützt durch die Stimmungsmache der CSU und CDU. Und es besteht eine bemerkenswerte Symbiose mit den Organen des Verfassungsschutzes über die Vertrauensleute, die zum Teil mit staatlichen Mitteln rechtsradikale Gruppen gefördert haben. Offenbar besteht eine Grauzone, in der unklar bleibt, wer aktiv führt und wer geführt wird.
Was können wir tun?
Was junge Genossen und Genossinnen bisher getan haben, finde ich gut, z.B. die Aktion gegen die Neonazis in Dresden im Januar – die Nazis auf dem Bahnhof einsperren ist wirkungsvoller als die Kette der Kerzen am anderen Stadtrand. Oder die Demos bei Schwenningen im Schwarzwald. Aber das ist ein Tag im Jahr. Was machen wir an den restlichen 364 Tagen?
Das erste ist ständige Aufklärung über unsere Geschichte, auch Widerspruch gegen nationalistische Lehrer.
So denn gilt es, unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz oder in der Schule zu schützen gegen fremdenfeindliche Angriffe.
Als drittes: Wir dürfen den Neonazis nicht die Straße, die Öffentlichkeit überlassen.
Viertens: Gegen den Naziterror in Kleinstädten muss den Bedrohten organisierter Schutz gewährt werden. Es genügt nicht, Seminare über Gewaltlosigkeit zu veranstalten. Wir wollen keine Gewalt; aber gegen die eindeutige Gewalt der rechten Szene müssen wir uns geschlossen verteidigen.
Fünftens: Die Neonazis versuchen, in den entindustrialisierten Orten im Osten und auch anderswo arbeitslose Jugendliche zu gewinnen, indem sie die Schuld bei den ausländischen Kollegen suchen. Wir brauchen ein großes Arbeitsbeschaffungsprogramm mit Normalarbeitsbedingungen. Dafür muss der DGB mobilisiert werden.
Für alle diese Aufgaben muss unsere Partei, Die Linke, aktiviert werden, und wir müssen alle antifaschistischen Aktionsgruppen zu gemeinsamem Handeln vernetzen. Dann werden wir auch weitere Sympathisantenkreise mobilisieren können.
Theodor Bergmann feierte im März 2016 seinen 100. Geburtstag. Er war Widerstandskämpfer gegen die Nazis und sein Leben lang kritischer Kommunist. Er ist Mitglied der Partei DIE LINKE.
https://www.sozialismus.info/2016/07/faschismus-und-seine-wegbereiter-bekaempfen/
Vortrag von Theo in Bielefeld in 2016
100 Jahre, und noch immer die großen Ziele vor Augen=== 14. April 2016 | Bielefeld | 20:00 Uhr |
Vor fast hundert Jahren wurde die Oktoberrevolution weltweit begeistert begrüßt. Die Hoffnungen der arbeitenden Menschen galten dieser fundamentalen Veränderung des Bestehenden. Schon früh stellte sich Ernüchterung ein. Schlussendlich wurde das Ende des ersten Großversuches, den Kapitalismus zu überwinden, 1989/1990 besiegelt. Nach der Euphorie von 1917 folgt jetzt die Depression vieler Sozialisten. Woran ist die Oktoberrevolution gescheitert? Was hat die kommunistische Bewegung bewirkt? Wie kann die große Menschheitsidee des Sozialismus wieder wirksam werden? Was bleibt? Diese Fragen wird Theodor Bergmann zu beantworten versuchen.
Vortrag von Theo zu S21 in 2010
Vortrag von Theo Bergmann zum Thema: S21 und die sozialen Probleme im Umfeld incl. Diskussion Gewerkschaftshaus Schw. Gmünd, Türlensteg 32 12.11.2010, 19.30 Uhr. Eintritt: frei.
In Stuttgart demonstrieren immer wieder Zehntausende gegen ein Projekt des Größenwahns. Aber das Projekt verspricht Profite für Grundstücksspekulanten und Bauunternehmer. Dafür sind Milliarden verfügbar. Viele andere öffentliche Aufgaben werden total vernachlässigt - typisch für den modernen Kapitalismus.
Über die Zusammenhänge und die sozialen Probleme unseres "Sozialstaates" müssen wir reden und uns gemeinsam gegen die Kapitaloffensive wehren, sonst werden wir nicht nur beim Schutz unserer Parkbäume von der Staatsgewalt "behandelt"; es wird uns auch im stillen das Fell über die Ohren gezogen. Wir brauchen Gegenwehr!
Infos zu Theo im CoForum
http://coforum.de/index.php?1790
Vortrag von Theo zu China in 2009
Gewerkschaftshaus Schw. Gmünd, Türlensteg - Termin: 03.12.2009, 19.00 Uhr. Eintritt frei.
Die Berichte der bürgerlichen Presse über das neue China schwanken zwischen Euphorie und Hysterie. Und die Linke fragt sich, ob China auf dem Weg zum Sozialismus oder Kapitalismus ist. Die chinesischen Kommunisten haben nach den Fehlern der Mao-Ära einen eigenen Weg zum Sozialismus gefunden, der offensichtlich erfolgreich ist und der auch in der Weltwirtschaftskrise ganz anders ist als der kapitalistische Weg. Über die Erfolge und die vielen noch zu lösenden Problem des riesigen Landes berichtet Theo, der im September 2009 erneut in China war, und sich vor Ort ein eigenes Bild verschaffte.
15 Tln. hörten einen beeindruckenden Vortrag und diskutierten im Anschluss ... mit dabei auch Horst Hilger und Josef Überall
Theo Bergmann und Peter Müller zu Gewerkschaften - 08.04.2010
Der Doppelcharakter der Gewerkschaften im Spannungsverhältnis zwischen theoretischen Erkenntnissen und praktischer Erfahrung. oder: ist die Arbeitswelt heute noch tariflich zu gestalten?
Zwei Impulsreferate und diskussion mit Prof. Theo Bergmann und Peter Müller (IG Metall)
IG Metall Schwäbisch Gmünd Türlensteg 32 73525 Schwäbisch Gmünd 08.04.2010, 19 uhr
14 Tln. hörten zwei beeindruckende Referate und diskutierten im Anschluss bis 21 Uhr.
Peter Müller IG Metall Schwäbisch Gmünd Türlensteg 32, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon: 07171 - 92754-12 Mobil: 0171 760 27 45
Buch: Gegen den Strom
http://www.glasnost.de/autoren/behrend/rezen-kpdo.html 22.08.2002: Theodor Bergmann: Gegen den Strom Theodor Bergmann hat die Geschichte der Kommunistischen Partei Deutschlands (Opposition) aufgearbeitet. Die KPO war gegen den ultralinken Stalin-Kurs von Thälmann. Heinrich Brandler und August Thalheimer warnten vor dem Faschismus und forderten eine Einheitsfront mit den Sozialdemokraten, statt sie als Sozialfaschisten und Hauptfeind zu behandeln. Die KPO lehnte auch die RGO (Revolutionäre Gewerksschafts Opposition) der KPD ab, und war vor allem in Württemberg in den Betrieben stark. Theodor Bergmann konnte in dieser überarbeiteten 2. Auflage Information aus den geöffneten Archiven der SED und KPdSU einfließen lassen. --sf
Buch: Internationalismus im 21. Jahrhundert
Lernen aus Niederlagen -- für eine neue internationale Solidarität http://www.vsa-verlag.de/ ... 978-3-89965-354-0
Buch: Sozialisten · Zionisten · Kommunisten
22 Lebensbilder von Mitgliedern seiner Familie Bergmann-Rosenzweig, die mehr durch Tiefen als in Höhen des 20. Jahrhunderts getragen wurden. ... via VSA-verlag
Buch: Krise und Zukunft des Kibbutz
Liegle, Ludwig; Bergmann, Theodor Krise und Zukunft des Kibbutz Vom Wandel einer genossenschaftlichen Wirtschaftsform und Lebensform Juventa Weinheim/München 2002. 19.50 Euro 253 S. 3-7799-1020-9 9783779910206
Idee und Wirklichkeit des Kibbutz sind auch nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft und Ideologie in Osteuropa nicht obsolet geworden: Der Kibbutz hat sich immer als eine genossenschaftliche und basisdemokratische Alternative sowohl zum Kapitalismus als auch zum staatlich organisierten Sozialismus/Kommunismus verstanden. Die vorliegende Studie berichtet über die Ergebnisse von 66 Interviews mit Frauen und Männern unterschiedlicher Generationszugehörigkeit und verschiedener Kibbutzorganisationen. Ziel dieser qualitativ orientierten Untersuchung ist es, innerhalb der Vielfalt subjektiver Einstellungen, zu den Problemen und Zukunftsaussichten der besonderen Lebensform des Kibbutz typische Deutungsmuster herauszuarbeiten. Auf diese Weise ist ein lebendiges Bild entstanden von der Idee und der sozialen Wirklichkeit des Kibbutz als eines sozialen Phänomens, für das es keine Parallele gibt: eine sozioökonomische Einheit, die Produktion und Dienstleistungen genossenschaftlich organisiert, die auf völliger Freiwilligkeit der Mitgliedschaft sowie auf weitgehender materieller Gleichheit und innerer Demokratie beruht und die gegenüber ihrer Umwelt offen und daher auch äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Aus dem Inhalt: Gegenstand und Anlage der Untersuchung; Krise und Zukunft des Kibbutz - eine Problemskizze; Auswertung der Interviews: Einflußfaktoren auf die Erziehung und Sozialisation der jungen Generation; Generationenfolge und Generationenverhältnis im Kibbutz; "Familismus" und die Rolle der Frau; Der Siegeszug der Familienübernachtung der Kinder - ein Symptom der Krise des Kibbutz?; Sozialistische Wirtschafts- und Lebensform in nichtsozialistischer Umgebung: Zu den Funktionen des Kibbutz für die israelische Gesellschaft und zu seiner Stellung in der sozialistischen Bewegung; Perspektiven der künftigen Entwicklung des Kibbutz; Zusammenfassung und Ausblick; Literatur; Anhang: Liste der Interviews; Dokumentation von zwei Interviews.
via lehmanns
Vortrag von Theo an der Cotta-Schule am 15.03.2015
„Ich bin Jude und Kommunist, == zwei große Nachteile in meinem Leben!“, damit beginnt Theodor Bergmann am Freitag, 15. März seinen Vortrag an der Cotta-Schule. Etwas gebeugt und auf den Gehstock gestützt, aber mit klarer und fester Stimme erzählt der am 7. März 1916 in Berlin geborene Bergmann von seinem Leben.
Er stamme aus einer Akademikerfamilie, seine sieben Geschwister seien Juristen, Pharmakologen, Mediziner, Buchdrucker und er selbst Agrarwissenschaftler geworden. Am 2. März 1933 legt er die Abiturprüfung ab, einen Tag später stirbt die Großmutter, und weil es bei der Beerdigung antisemitische Krawalle gibt, drängt ihn die Mutter zur Emigration. Über das Saarland nach Frankreich geht die Fluch, von dort ins damalige Palä-stina, dann in die Tschechoslowakei und schließlich nach Schweden, wo er bis zum Kriegsende bleibt. Der Zeitzeuge beantwortet im Anschluss an seine Lebensschilderung geduldig alle Schülerfragen. Das Geheimnis seines Alters sei, dass er eine kluge Frau geheiratet, ein interessiertes und politisches Leben geführt und vor allem sehr viel Glück gehabt habe. Auf die Frage, wie er mit Antisemitismus umgehe, sagte er augenzwinkernd, „wenn es mir damit zuviel wird, wandere ich eben wieder aus und fange woanders ein neues Leben an!“ Zum Abschluss warnt er, dass ein gemeinsamer Kampf gegen einen wieder aufkeimenden Nationalsozialismus immer noch wichtig sei.
Im zweiten Teil des Gesprächs informiert Theodor Bergmann, der eine Professur an der Uni Hohenheim inne hatte und sein Leben in den Dienst der Arbeiterbewegung gestellt hat, über seine Sicht des Nahost-Konfliktes. Vor Überzeugung sprühend sagt er, dass jedes Land zwei Völker habe, eines oben, das herrsche und nach Macht strebe und eines unten, das leben wolle und Frieden suche. So ehrlich und einfach ist auch seine Einschätzung des Nahen Osten. Im Grunde gehe es immer darum Koexistenzen anzustreben, d.h. die Hamas müsse Israel anerkennen und im Gegenzug müsse Israel die besetzten Gebiete räumen, denn der Gazastreifen gehöre zu Palästina.
Zuletzt wendet sich Bergmann noch mal dem Thema Rassismus und Rechtsradikalismus zu. Er verdeutlicht, dass ein großes gemeinsames Ziel ´Arbeit für alle Menschen` sei, die Löhne müssen erhöht werden, die Arbeitszeit verringert und Hartz IV abgeschafft. Wenn die Menschen genug zum Leben hätte, würden sie auch begreifen, dass es Platz für alle und keinen Grund zur Angst gebe. „Wer dann noch ein Nazi sei, der wäre eben ein Idiot.“
Die Schüler der Wirtschaftsschule sind sichtlich beeindruckt von der geistigen Präsens des fast Hundertjährigen und vor allem von der ungefilterten, direkten Schilderung einer Zeit, die sie bestenfalls nur noch aus dem Fernseher kennen und deren Ursachen und Zusammenhänge langsam drohen in Vergessenheit zu geraten. Über eine Stunde steht Theodor Bergmann den interessierten und faszinierten Zuhörern Rede und Antwort.
Zum Abschied nutzt der Referent die Gelegenheit und berichtet noch kurz von seiner geplanten Chinareise, bei der er sich über die Agrarreformen und die Entwicklung der Arbeitsbedingungen im Reich der Mitte informieren wolle. „Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr erschöpft!“, fragt er die Heranwachsenden, dann endet ein spannender und beeindruckender Vortrag. (RAF)
www.cotta-schule.de/index.php/Aktuelles/Presse/Aktuell/fast-100-jaehriger-theodor-bergmann-warnt-vor-gefahren-des-dritten-reiches.html
Vortrag von Theo zum Thema: Finanzkrise in 2009
Ort: Gewerkschaftshaus Schw. Gmünd, Türlensteg - Termin: 6. März 2009, 19.30 Uhr. Eintritt frei
Rede von Theo zu Georg Elser in 2009
in HDH-Schnaitheim am 19. April 2009, 11 Uhr ... Skript in der karl.DZ print collection.
Lesung und Diskussion mit Theo Bergmann am 29.04.2003
Bericht aus der Provinz am 30.04.2003==
Von: Stefan Fisahn An: aki-stuttgart-list@merkur.hbi-stuttgart.de Betreff: [AKI] Bericht aus der Provinz Datum: Wed, 30 Apr 2003 14:24:35 +0200
Gestern, am Vor-Vorabend zum 1. Mai fand im im UNIKOM in Schwaebisch Gmuend die AKI-Veranstaltung Lesung und Diskussion mit Theo Bergmann statt.
Eine Veranstaltung aus der Reihe "exotisches": Denn der AKI Stuttgart bietet neben Internet-Info-BID-IT-...Themen auch politische und kulturelle Themen, zB kostenloser Esperanto-Kurs in Stuttgart.
Um mit dem Fazit zu beginnen; ein toller Abend - 20 Teilnehmer und ein begeisternder Referent, dessen jugendlicher Optimismus und Charme Eindruck hinterließ. Theodor Bergmann, 87 hat in seinem Leben als kritischer Kommunist, jüdischer Herkunft die Kraft einer starken Arbeiterbewegung erlebt.
In den 20er Jahren in Berlin, die Arbeiterorganisationen hatte eigene Schulen und Kulturorganisationen. Hat die Niederlagen erlebt und ueberlebt, und sich dabei einen offen Geist bewahrt, ein offener Geist jenseits von Kapitalismus und Stalinismus. Ein Fazit von Theo lautet "Jammern hilft nix - die Linke muss einfach von vorne anfangen".
Ich empfand das nicht nur als "interessanten Abend", sondern sah einen direkten Zusammenhang zur Arbeit für den AKI Stuttgart.
Es gibt wirklich viele Angebote von "oben". IT-Kurse kann bei vielen Firmen buchen ... für 800.- EURO am Tag, die Qualität ist deshalb nicht zwingend besser als beim AKI. Nur... das Selbstverständnis des AKI ist nicht, "wir sind eine Seminarmaschine - aber in billig".
Ohne das strapazierte Wort der "Community" übermäßig verwenden zu wollen, denn wir sind eine, ist uns wichtig: selbst-organisierter Fortbildung von Kollegen für Kollegen.
Der AKI Stuttgart liefert die Plattform dafür im technischen Sinne mit unser WebSite, dem Seminar-Server und dem Wiki-System mit der Logistik bis hin zur Koordination von Räumen, zumeist an der HdM.
Wir geben unserer Stimmung nach und werden nun immer libertärer, bislang wird das Programm von wenigen ersonnen, beschlossen und gemacht - wir würden gerne mehr darüber mit den Mitgliedern und Teilnehmern diskutieren.
Also eine Offerte zum Mitmachen. Der AKI-Wiki Bereich ist ein gänzlich freier Bereich, wir nehmen keine Zensur vor, jeder kann dort editierend eingreifen, mal sehen was passiert.
Und damit wieder zurück zu den Arbeiterbildungsvereinen der Weimarer Republik, es geht nicht um traditionsduselei, aber als Vorbild bleibt, dass man mit wenig Geld - Selbstorganisation aufbauen kann.
gruss, sf.
Text von Theo
> > Datum: Fri, 30 May 2003 16:14:03 +0200 > > Betreff: [contraste-list] wg.theo bergmann > >
> > hi leute, dieser text passt gut zur aktuellen diskussion. vor zwei > > tagen referierte theo in s zur geschichte des 1. mai, die 1867 in > > chicago begann. karl
> > document
> > www.rlf-bw.de/Gremien/Politische_Beichte_Bergmann.pdf
404 am 251215. such is life in de-web. be sure. eventuell via archive.org noch online ...
Pages 1--6 from Theodor Bergmann* Theodor Bergmann Wenn
> > ein Kommunist arm ist, sagen die Leute, er sei neidisch. Gehört er
> > dem mittleren Bürgertum an, dann sagen die Leute, er sei ein Idiot,
> > denn er handele gegen seine eigenen Interessen. Ist er aber reich,
> > dann sagen sie, seine Lebensführung stehe nicht mit seinen
> > Prinzipien im Einklang. Worauf dann zu fragen wäre: Wann darf
> > man eigentlich Kommunist sein? Kurt Tucholsky 1931
> >
> >
Diese Frage stellten mir zwei 55 Jahre jüngere Freunde zu meinem > > 80. Geburtstag, druckten es in großen Buchstaben (für den Fall > > meiner späteren Kurzsichtigkeit) auf dunkelrotes Papier, rahmten > > es schwarz ein, setzten es unter Glas und hängten es über meinen > > Schreibtisch. Dort hängen die Fragen immer noch. Meine Antwort > > nach fünf weiteren Jahren auf diese Frage: Ein Leben lang. Ja, > > aber... Es gibt drei Fragen: Wann, warum, wie? Dieses ist ein > > Versuch, die drei Fragen anhand meiner Erfahrungen kurz zu > > beleuchten.
Wie Ihr mit eigenen Augen seht, kann man noch mit 85
> > Kommunist sein – nach zwei Perioden längerer extremer
> > Lebensmittelknappheit, wo man stehlen oder fringsen ging, nach
> > einer Zeit völliger Mittellosigkeit und einer Periode wohlgeordneter
> > Finanzverhältnisse, die wir ja nicht etwa der ursprünglichen
> > Akkumulation Mi llionen deutscher Werktätiger von 1945-1948
> > danken sollen, sondern dem großen Mann des
> > Weltwirtschaftswunders und des Volkskapitalismus, der mit einem
> > Zauberstab am 20. Juni 1948 alle Läden mit den jahrelang entbe
> > hrten Gütern des täglichen Bedarfs füllte – sozusagen über Nacht,
> > wo wir faulen Werktätigen einfach schliefen. Jedenfalls bin ich als
> > China-Fan der Weisung des kleinen Vorsitzenden Deng Xiaoping
> > gefolgt, habe nach 60 (nicht 5 0 wie China) mittleren Wohlstand
> > erreicht und helfe nun anderen, wenigstens in Moskau und anderen
> > Transformationsländern nicht Hunger zu leiden. Soviel zum Wann.
> > Nun zum Warum? Alles wirkt zusammen: Theorie und Praxis und
> > gute Lehrer und eine kluge Lebenspartnerin und solidarische Genossinnen und Genossen. Natürlich habe ich von früh an
> > viel gelesen. Die sozialistische Belletristik habe ich besser verstanden, die sozialistische Primärliteratur gelesen, registriert, aber
> > erst die Erfahrung hat sie mir ganz verständlich gemacht. Leider
> > hatte ich nicht die Möglichkeit des Universitätsstudiums der
> > Klassiker; ich las nach Feierabend ab 19 Uhr und vor dem
> > Arbeitsbeginn im Kuhstall um 4 Uhr, im Bergwerk vor der
> > Frühschicht um 6 Uhr. Dafür habe ich jedoch die realexistierende
> > kapitalistische Klassengesellschaft und den täglichen Klassenkampf erfahren, was heute manche den Sozial-oder
> > Wohlfahrtsstaat nennen. Das habe ich erfahren als Landarbeiter
> > und als Tagelöhner im damaligen Palästina, später in der CSR, in
> > Schweden als Melker und als Bergarbeiter, in der britischen
> > Besatzungszone als Landarbeiter, ungelernter Fabrikarbeiter in
> > zwei Metallbetrieben und einer Möbelfabrik. Zu meiner persönlichen
> > Erfahrung gehören außer den erwähnten Hungerzeiten zwei
> > Inflationen, drei Kriege, ein tausendjähriges Reich, 12 Jahre Emigration,
> > Antikommunismus und Antisemitismus auch nach meiner Rückkehr 1946. Zur Erfahrung kommen die Beobachtungen während
> > meiner vielen Auslandsaufenthalte. Ich hatte das große Privileg,
> > einige Entwicklungsländer durch Forschungsarbeit genauer kennen
> > zu lernen. Meine Genossin Gretel hat mir dabei viel geholfen. Die
> > Schatten des Kapitalismus sind lang und dunkel. Und in diesem
> > Schatten lebt noch die
> > große Mehrheit der Menschheit – trotz des unermesslichen
> > Reichtums unserer Erde, trotz der vielen technischen
> > Innovationen, trotz der angeblich kleiner gewordenen Welt, in der
> > wir angeblich über alles informiert werden.
Aber die > > Informationsgesellschaft zeigt uns fast nur die im Lichte, die im > > Dunkeln sieht man nicht. Diese gibt es jedoch – und in > > wachsender Zahl – auch in diesem unserem Lande, dem > > Rechtsstaat, Sozialstaat, Wohlfahrtsstaat BRD. Wir alle hatten > > Hoffnungen -auf den Bestand der Sowjetunion, -auf die Möglichkeit > > einer kämpferischen Einheitsfront, die den Sieg des > > Nationalsozialismus verhindern würde, -auf den Sieg der > > spanischen Werktätigen über Franco, Hitler und Mussolini, -auf die > > Niederlage Hitlerdeutschlands im 2. Weltkrieg, -auf eine > > Erneuerung der deutschen Arbeiterbewegung, auf den Erfolg der > > Reformversuche im Kommunismus von Tito, Chruschtschow, > > Gomulka, Prager Frühling, auf den Sieg der Vietminh und > > Vietcong, Gorbatschows Perestroika und seine Rehabilitierung der von Stalin und > > Genossen ermordeten Bolschewiki, die chine sischen Reformer Liu > > Shaoqi, Zhou Enlai, Deng Xiaoping. Die Aufzählung ließe sich > > verlängern. Ihr merkt das Auf und Ab der Geschichte, auch der > > Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung: Geschichte ist nicht, > > wie Stalin erklären ließ, "ein ständiges gesetzmä ßiges Wachstum > > der Friedenskräfte" oder "der Kräfte des sozialistischen Lagers", > > sondern eine ständige Auseinandersetzung sozialer Kräfte, wo wir > > Sozialisten Siege erkämpfen und Niederlagen erleiden, Ho ffnungen > > hegen und Erfüllung oder Enttäuschung erleiden, begeisternde > > Offensive oder von entmutigendem Rückzug manchmal gelähmt > > werden.
Die meisten Hoffnungen meiner Generation habe ich eben > > aufgezählt; daraus erkennt Ihr auch die Enttäuschungen und > > Niederlagen. Die von 1933 war schlimm; sie kostete > > Hunderttausende SozialistInnen das Leben. Aber der brutale Terror zerstörte nicht die allgemeine Hoffnung auf die > > endliche Niederlage des deutschen Faschismus; im Gegenteil. > > Die Selbstzerstörung des real existierenden Sozialismus von > > Ostberlin bis Wladiwostok da gegen hat bei vielen jeder Hoffnung > > auf eine nicht-kapitalistische Lösung unserer nationalen und > > globalen Riesenp robleme vernichtet.
Gegen diese > > Hoffnungslosigkeit, die verstärkt wird durch vielfältigen Druck, > > sprechen für mich folg ende Argumente: 1. Geschichte ist ein > > (nach rückwärts und) vorwärts offener Prozess. 2. Der > > Kommunismus ist nicht stalinistisch-einfältig, sondern vielfältig. > > Zusammen mit Gert Schäfer , Wladislaw Hedeler, Mario Kessler, > > Jochen Cerny, Wolfgang Haible und einigen weiteren Genossen > > haben wir die Alternativen im Kommunismus der von Stalin und > > Mao Zedong verordneten Vergessenheit > > entrissen. 3. Es hat immer wieder Reformversuche gegeben. Viele > > sind gescheitert; einige waren erfolgreich, wi e wir uns gemeinsam > > in China und Vietnam überzeugen konnten. Auch Cuba hat 40 > > Jahre US-Blockade und den Zusammenbruch der SU 1989/ 90 > > überlebt. Vielleicht beschreitet auch Korea den Weg der Reform. > >
4. Harte Klassenkämpfe, z. T. bewaffnete Kämpfe finden statt in > > Lateinamerika und in Süd-und Ostasi en. 5. Trotz des > > medienintensiven Geredes vom Konsensus und vom > > klassenübergreifenden Bündnis (für Beschäftigung, Ausbildung und > > Wettbewerbsfähigkeit) geht der Klassenkampf auch in der BRD > > weiter, > > gegenwärtig allerdings als Klassenkampf von oben. Der > > reformistischen Führung der deutschen > > Arbeiterbewegung ist es vorläufig gelungen, jede effektive > > Gegenwehr, den Klassenkampf von unten, zu verhindern.
6. Lange > > vor unseren großen Niederlagen hat es immer wieder Warnungen > > gegeben, die sich auf marxistische Analysen gründeten. Ich nenne > > die Warnung Thalheimers 1924 vor der die Komintern zerstörende > > Wirkung der "Bolschewisierung"; Thalheimers Warnung vor der > > faschistischen Gefahr 1928, seine Warnung vor der > > Sozialfaschismus-" Theorie" und ihren katastrophalen Folgen, > > seine Warnung vor einer langfristigen Okkupation Ostdeutschlands > > und vor der Übertragung des Stalinschen Entwicklungsmodells > > 1935; ferner die Warnungen Fritz Stembergs und Leo Trotzkis vor > > der faschistischen Gefahr . – Die Niederlagen waren vorhersehbar, > > also aufhaltsam; man hätte sie vermei den können. Natürlich > > müssen sich Marxisten fragen, warum die Warnungen folgenlos > > blieben, warum die klügeren > > Alternativen unterlegen sind. – Das will ich hier nicht analysieren. > > Aber Gert Schäfer und ich habe n diese Fragen an einem Beispiel > > unserer Zeit darzustellen versucht, als wir das Nicht-Verhältnis > > zwischen Nikolai Bucharin und Leo Trotzki behandelten. Nur einen > > der Faktoren will ich erwähnen: das Übermaß an Parteidisziplin, > > die übertriebene Sorge um die Einheit der revolutionären Partei, die > > schließlich > > kontraproduktiv wurde. Was ich bisher dargelegt habe, sind > > sozusagen die objektiven Gründe für meine fortgesetzte Unfähigk > > eit, mich an den Zeitgeist anzupassen.
Nun zu den subjektiven > > Faktoren. 1. Bisher habe ich drei Endsiege des deutschen > > Kapitalismus erlebt und überlebt: den großen Sieg im 1. Weltkrieg, > > Hitlers am 30. Januar 1933 verkündeten Endsieg über Marxismus, > > Bolschewismus und Judentum, nach welchem der deutsche > > Faschismus 1000 Jahre regieren würde, Hitlers Endsieg im 2. > > Weltkrieg. Sag' mir, wo die Sieger sind, wo sind sie geblieben, so > > müsste Marlene Dietrich singen. > >
2. Gute LehrerInnen haben mich erzogen und mir eine > > ausreichende Dosis Skepsis beigebracht gegen alle > > Siegesberichte. Nur einige kann ich nennen: Hans und Tatjana > > Beck, Alfred und Arthur Bergmann, Waldemar Bolze, Heinrich > > Brandler, Franz Cerny, Hedda Kersch, Arthur Rosenberg, August > > Thalheimer.
3. Gute Freunde und Freundinnen haben mir bei > > meiner Arbeit und in den vielen Schwierigkeiten gehol fen, die ich > > als Kommunist und Jude zu überwinden hatte. Namentlich und > > zuerst ist das meine Lebensgefährtin Gretel Steinhilber zu nennen, > > eine von vier kommunistischen Töchtern einer Arbeiterfamilie in > > Stuttgart-Heslach, von denen drei als kritische Kommunistinnen im > > Dritten Reich > > eingesperrt waren. Namentlich erwähnen sollte ich vielleicht noch > > Cläre Schmalz-Brechenmacher, Ester und Mogens Boserup, die > > viel für die KPDO, aber auch für mich persönlich getan haben. > > Andere sind hier versammelt, so dass ich sie nicht zu nennen > > brauche. Es war auch großes persönliches Glück, diese > > Menschen getroffen zu haben. Sie und ich gehörten zur > > Arbeiterbewegung, als diese noch nicht durch stalinistische > > "Klassenwachsamkeit", durch Kadavergeho rsam deformiert war. In > > dieser gab es unter den Sozialdemokraten nicht nur die Noskes, > > sondern auch viele klassenkämpferische Funktionäre. Da waren > > Gewerkschafter wie Otto Brenner (IGM), Wilhelm Gefeller > > (IGCPK), Helmut Schmalz (GGLF), Walter Fabian, Siegfried > > Kawerau, Paul Levi, Kurt Rosenfeld u. v. a ., von denen ich manche > > gut kannte. Die auswechselbaren Berufspolitiker, die mit > > Turnschuhen und Rollkragenpullover auch ihre "Überzeugung" > > ablegten, die als angebliche Pazifisten begannen und zu > > Organisatoren des Krieges wurden, waren in der Arbeiterbewegung > > noch Ausnahmen. > > > >
Damit bin ich bei der zweiten Frage, die mir ein 40 Jahre jüngerer > > Freund und Genosse gestellt hat und die zu beantworten noch > > schwieriger ist: Was nützt es, Recht zu haben? – Aber, so ist > > stillschweigende hinzuzufügen, wenn man unterliegt, wenn die > > Geschichte anders verläuft, wenn die Warnungen auf taub e Ohren > > in sich selbst verliebter Funktionäre stoßen, die die > > Arbeiterbewegung ins Verderben, in die Niederlage führen. Auf > > diese Frage gibt es verschiedenen Antworten für die zwei > > Haupttypen politischer Menschen, für > > > > Berufspolitiker und für politisch Engagierte, die ihrem Wissen und > > Gewissen folgen und sich als gew ählte und abzuwählende > > Vertreter ihrer Klasse verstehen. Für Berufspolitiker lohnt es oft > > nicht, eine eigene Meinung zu entwickeln; "es rechnet sich nicht". > > Sie fragen bei ihren finanzstarken Sponsoren nach der Richtung, > > kaufen dann ein streng wissenschaftliches demoskopisches > > Institut, das dem repräsentativ ausgewählten Volk die richtigen > > Fragen vorlegt und d arauf die richtigen Antworten erhält, die dann > > per Computer-Auswertung die Volksmeinung ausspucken.
Entsprechend werden dann die Wahlversprechen formuliert. So > > haben wir es auch 1998 erlebt. So funkt ioniert kapitalbeherrschte > > Demokratie. Demokratie – Demoskopie – Demagogie – das ist der > > Weg. Aber der mich fragte, meinte nicht diese Politiker, sondern > > den zweiten Typus, den des engagierten > > > > Arbeiterfunktionärs. Wie ist seine störrische, nicht > > anpassungswillige Haltung zu verstehen? 1. Ohne Zweifel ist > > Kassandra keine beliebte Gestalt. Aber der demokratieerfahrene, > > durch die Arbeiterbildung gegangene Arbeiter und der in die > > sozialistische Bewegung integrierte Intellektuell e haben Wissen, > > Gewissen, Überzeugung, Disziplin.
Die Anteile dieser vier > > Komponenten an der Position sind individuell und in verschiedenen > > Perioden verschieden. Politisches Wissen, sanktionsfreie Deba tte > > der alternativen Taktiken und Strategien und demokratische > > Entscheidung führen zur Überzeugung, das s die beste Alternative > > sich durchgesetzt hat. Dann ergibt sich eine Disziplin aus > > Überzeugung. Sind die Anhänger der sozialistischen Partei aber > > nicht überzeugt, kann unter den Bedingungen des Klassenkampfes > > in der kapitalistischen Gesellschaft keine Macht sie zur Aktivität > > motivieren oder g ar zwingen. Kadavergehorsam sozialistischer > > Kämpfer ist im Kapitalismus unmöglich. Im realen Sozialismus > > kann Kadavergehorsam erzwungen werden; er ist ein wesentliches > > Element des Niedergangs > > und der Selbstzerstörung – wie uns die Erfahrung lehrt. 2. Ohne > > offene Debatte aller strategischen Alternativen kann es keine > > richtige und die Anhänger überzeugende Generallinie geben. Diese > > These bedarf keines weiteren Beweises. Daher sind die > > Querdenker, Abweichler, Ketzer die wichtigsten – Abweichler auf > > der Grundlage gemeinsamer Prinzipien.
3. Nur große > > Organisationen können etwas bewirken – so besagt eine der > > Mythen der deutschen Arbeiterbewegung. Dazu ist mehreres zu > > sagen. Unsere großen Organisationen – SPD, KPD, ADGB – > > haben gegenüber der faschistischen Gefahr nicht nur versagt; sie > > sind mitschuldig am aufhaltsamen, aber nicht aufgehaltenen > > "Aufstieg des Arturo Ui", an der großen Niederlage der stolzen, > > gutorganisierte n deutschen Arbeiterbewegung 1933.
4. Zudem > > haben auch große, siegreiche revolutionäre Bewegungen klein > > angefangen und wurden wegen ihrer Kleinheit ignoriert oder > > verlacht. Sieben Personen gründeten 1920 in Shanghai die KPCh. > > (Leid er ist sie zu große geworden: 62 Mio. Mitglieder sind 55 Mio. > > zuviel.)
5. Kleinheit einer politischen Richtung oder Organisation bedeutet > > nicht per se, dass sie eine Sekt e ist. Sektierertum bedeutet > > Abkapselung, kleinliche Rechthaberei. Das waren nicht die > > Merkmale der KPD( O). Durch ihre Mitglieder war sie fest verankert > > in der gesamten organisierten Arbeiterbewegun g. Das sind die > > mehr organisatorischen Aspekte der zweiten mir gestellten Frage. > > Nun aber zu den positiven Leistungen der kleinen Gruppe, die > > leider mit ihren Warnungen allzu oft R echt gehabt hat.
Von den > > richtigen und wichtigen Analysen des kritischen Marxisten August > > Thalheimer erwähne ich fol gende, ohne sie durch Zitate ausführlich > > zu belegen. 1. 1924 warnte er vor der "Bolschewisierung" der > > kommunistischen Parteien, die zu einem Scherbenhau fen führen > > würde. 2. 1928 warnte er vor der faschistischen Gefahr, lehnte die > > Sozialfaschismusthese ab und forderte e ine antifaschistische > > Einheitsfront. 3. Nach 1928 warnte er – entgegen aller Illusionen > > der KPD und SPD – vor der Bagatellisierung der > > faschistischen Brutalität, vor dem Slogan: Deutschland ist nicht > > Italien. Er wies nach, dass der de utsche Faschismus viel brutaler > > sein würde als der italienische; er unterstrich 1929, dass eine > > Machtüberg abe an die NSDAP den Krieg bedeuten müsse.
4. Er > > warnte 1945 vor der Stalinschen Besatzungspolitik, die die > > deutschen Werktätigen entmündige; er forderte den schnellen > > Rückzug der Roten Armee und die Entfaltung des politischen > > Potentials der deutschen Werktätigen. Eine langandauernde > > Okkupation würde die Sowjetunion gefährden. Die Warnungen > > wurden in den Wind geschlagen, die kritischen Kommunisten > > beschimpft und verleumdet a ls Renegaten, Nationalisten, Agenten > > des Kapitalismus usw. Die aufhaltsamen Niederlagen traten ein. > > Wa s war also der Nutzen der Warnungen? Die Richtigkeit der > > Warnungen hat dazu beigetragen, die Vorbereitungen auf die > > Illegalität rechtzei tig zu beginnen, damit den frühen Widerstand zu > > organisieren und der Demoralisierung der Niederlage zu begegnen. Die Geschichte hat – leider – die Qualität des > > marxistischen Analyseinstruments bestätigt. Die kritischen > > Kommunisten haben gezeigt, dass der Kommunismus nicht mit > > dem Stalinschen Modell gleichzusetzen ist, dass er vielfältig ist, > > aus vielen alternativen Strömungen besteht. Und wo kommunistische Parteien die Macht ausüben – das ist etwas anderes als > > kommunistische Minister im Kapitalismus – mü ssen die ihr > > spezifisches Modell und ihre eigene Entwicklungsstrategie finden. > > Damit haben diese Kommunisten nac h dem widerstandslosen > > Zusammenbruch des Realsozialismus einen kleinen Beitrag > > geleistet zur Fortentwickl ung des Marxismus und zur Erneuerung > > einer revolutionär-sozialistischen Bewegung.
Zum Schluss will ich > > meine Vorstellung von unseren Aufgaben kurz skizzieren: 1. Kritik > > am Kapitalismus heute – ohne alle Übertreibungen. 2. > > Strukturanalyse der modernen Arbeiterklasse. 3. Kritische > > Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Weltbewegung > > einschließlich der Ursach en des Zusammenbruchs des > > Realsozialismus von der DDR bis zur UdSSR. 4. Kritische > > Solidarität mit den vom Kommunisten regierten sozialistischen > > Inseln im kapitalistischen Ozean. Sozialistische Kritik unterscheidet sich in Ziel und > > Methoden grundsätzlich von kapitalistis cher Kritik. Ich werde also > > nie mit den Wölfen heulen und mit uranabgereicherten Bomben die > > "Menschenrechte" durchsetzen. 5. Erneuerung marxistischen > > Denkens. > >
6 Die Zukunft ist offen, ungewiss, liegt im Nebel. Aber sie wird von > > bewussten Menschen mitgestaltet, die in Gruppen, > > Organisationen, Parteien zusammenarbeiten und die Interessen > > ihrer Klasse vertreten. Wir können nicht wissen, was werden wird. > > Aber wir müssen wissen, was wir als Sozialisten wollen.
Artikel über Theo in der Wikipedia
incl. DNB-link zu büchern von theo ==
Deutsche gegen Deutsche. == Das Schicksal der Juden 1938-1945 == ... Moshe Zimmermann hat das Schicksal der deutschen Juden von der rechtlichen Ausgrenzung über die »Arisierung« bis hin zum sozialen und physischen Tod umfassend analysiert.
Dieses Standardwerk stützt sich auf amtliche Dokumente, Tagebücher, Briefe, Erinnerungen und spätere Aussagen vor Gericht.
Moshe Zimmermann, geb. 1943 in Palästina als Sohn einer Hamburger Familie, die 1937 emigrierte, ist Leiter des R. Koebner-Instituts für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem.
International Rosa Luxemburg Society ==
http://labourhistory.net
Rosa Luxemburg im internationalen Diskurs.
Internationale Rosa-Luxemburg-Gesellschaft in Chicago, Tampere, Berlin und Zürich (1998-2000),
Karl Dietz Verlag Berlin 2002, 3-320-02033-1, Preis: 14,90 €, www.dietzberlin.de
Buch: Die Thalheimers
Geschichte einer Familie undogmatischer Marxisten. Die Familie Thalheimer hat in der deutschen revolutionär-sozialistischen Bewegung eine wichtige Rolle gespielt. Zu dem frühen Freundeskreis gehörten u.a. Friedrich Westmeyer, Clara Zetkin und Rosa Luxemburg. Die Stationen der Familie spiegeln Brüche und Katastrophen der deutschen Geschichte, Erfolge und Niederlagen der deutschen Arbeiterbewegung wider: antimilitaristische Arbeit; Zimmerwalder Linke; Chefredakteur der "Roten Fahne" 1919-1923; "Ehrenexil" in der Sowjetunion; Mitherausgeber von "Gegen den Strom"; Verfolgung in Nazi-Deutschland und Emigration nach Kuba; August Thalheimers Kommentierung der weltpolitischen Konstellationen nach 1945 und die gescheiterten Bemühungen um seine Rückkehr nach Deutschland.
VSA Verlag, 256 Seiten, mit zahlreichen Fotos und Dokumenten 20,40 Euro
Buch: Strukturprobleme - Irrwege - Kritik - Erneuerung
VSA, 2012
Buch von Theo zu Israel
Theodor Bergmanns internationalistische Position zum Nahostkonflikt ist zu seinem linken Vermächtnis geworden. Mit der Neuauflage seines Buches über Israel, zu dem der Autor kurz vor seinem Tod im Juni noch ein aktuelles Vorwort beisteuerte, wollte der Sohn eines Rabbiners, der nach seiner Emigration 1933 zwei Jahre in einem Kibbuz lebte, zur Versachlichung der Israel-Debatte gerade unter Linken beitragen. Sein Anliegen ist aktuell, wie zuletzt beim Berliner Pop-Kultur Festival die Diskussion um Israel-Boykottaktionen zeigte – aber auch die gefährliche Rechtsentwicklung in dem Land selbst.
010917 via vsa
Theo im zeitzeugen-portal.de
Theodor Bergmann war 16 Jahre alt, als Adolf Hitler im Januar 1933 in Deutschland die Macht übernahm ...
Jerg Ratgeb
Kunstprojekt in Herrenberg: Fertig auf den letzten Drücker - http://goo.gl/alerts/UksN
Bernd Hüttner / Christoph Nitz (Hrsg.)
Weltweit Medien nutzen. Medienwelt gestalten ===
VSA Verlag Hamburg, Mai 2010, 214 S., 16,80 EUR
http://www.vsa-verlag.de ... isbn=978-3-89965-412-7