SUMA-EV
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Der erste Preis ist mit 3.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 1.500 Euro, der dritte mit 500 Euro. Die Preise sind vom SUMA-EV und von der Firma RevEx db one GmbH gesponsert und werden beim SUMA-Kongress am 2. Maerz 2016 an der Hochschule fuer Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) verliehen. | Der erste Preis ist mit 3.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 1.500 Euro, der dritte mit 500 Euro. Die Preise sind vom SUMA-EV und von der Firma RevEx db one GmbH gesponsert und werden beim SUMA-Kongress am 2. Maerz 2016 an der Hochschule fuer Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) verliehen. | ||
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via https://bibliostoria.wordpress.com/2018/03/20/europeana-migration/ ... via a. | via https://bibliostoria.wordpress.com/2018/03/20/europeana-migration/ ... via a. | ||
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+ | der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat eine bemerkenswerte Initiative gestartet: den Aufruf zur Diskussion ueber eine "Charta des digitalen Datenschutzes und der Informationsfreiheit": http://www.bfdi.bund.de/cln_027/nn_531002/sid_ECD5D473272E8C048926A58394CF72A8/DE/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/2008/PM__32__08__ChartaDigitalerDatenschutz.html | ||
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+ | Die Charta enthaelt (bisher) 10 Punkte, von denen einige auch diametral entgegengesetzt zur IT-Politik der Bundesregierung sind. Ich fuege die Charta als Ascii-Text der aktuellen Version an den Schluss dieser email, | ||
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+ | Das Original gibt es unter http://www.bfdi.bund.de/cln_007/nn_533554/SharedDocs/Publikationen/Allgemein/Charta-Vorschlag-DigitalerDatenschutz,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Charta-Vorschlag-DigitalerDatenschutz.pdf | ||
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+ | Ich halte diesen Vorschlag und dessen Diskussion fuer hochaktuell und zwingend erforderlich; ich rege gleichzeitig an, diese Diskussion in die Hochschulen hineinzutragen, sei es in Veranstaltungen, sei es ueber die Webserver. SuMa-eV hat dazu eine Diskussion auf dem Blog-Server eroeffnet unter http://blog.suma-ev.de/node/88 | ||
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+ | Mit den besten Gruessen, Wolfgang Sander-Beuermann -- Dr. Wolfgang Sander-Beuermann Tel.: 0511-762-4383 Projektleiter Suchmaschinenlabor http://metager.de/suma.html Regionales Rechenzentrum fuer Niedersachsen (RRZN), Univ.Hannover Geschaeftsfuehrer SuMa-eV www.suma-ev.de | ||
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+ | Vorschlag fuer eine Charta des digitalen Datenschutzes und der Informationsfreiheit In einer durch Interaktivitaet gepraegten Welt sind die Einzelnen nicht mehr bloss Nutzer, sondern Netzbuerger mit unveraeusserlichen Rechten. Als solche sind sie aber auch verantwortlich fuer Inhalte, die sie ueber sich und andere veroeffentlichen. Die Gestaltung und Verwendung elektronischer Dienste sollte sich an folgenden Grundsaetzen orientieren: | ||
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+ | 1. Jeder hat das Recht, sich unbeobachtet und frei von Ueberwachung im Internet zu bewegen. Dienste muessen nach Moeglichkeit auch anonym oder unter Pseudonym in Anspruch genommen werden koennen. | ||
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+ | 2. Die Privatsphaere muss auch in der digitalen Welt beachtet werden. Sowohl staatliche Stellen als auch Unternehmen sind aufgerufen, ihr Handeln an dieser Maxime auszurichten. Datenvermeidung und Datensparsamkeit kommt dabei zentrale Bedeutung zu. | ||
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+ | 3. Die Vertraulichkeit und Integritaet elektronischer Datenverarbeitung ist zu gewaehrleisten. Einfach zu bedienende sichere Verschluesselungsverfahren gehoeren zur informationstechnischen Grundversorgung. | ||
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+ | 4. Jeder hat das Recht, ueber die Preisgabe seiner Daten selbst zu bestimmen. Dienste muessen entsprechende Einstellmoeglichkeiten aufweisen. Personenbezogene Daten duerfen nur erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, wenn die Betroffenen darin ausdruecklich einwilligen (opt in). Elektronisch erteilte Einwilligungen muessen jederzeit - auch elektronisch - widerrufen werden koennen. | ||
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+ | 5. Transparenz beim Umgang mit persoenlichen Daten ist eine Bringschuld aller verantwortlichen Stellen. Betroffene haben ein unveraeusserliches Recht auf Auskunft hinsichtlich der zu ihrer Person oder zu ihrem Pseudonym gespeicherten Daten. | ||
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+ | 6. �ffentliche Stellen sind gehalten, sich staerker zu oeffnen. Buergerinnen und Buergern haben ein Recht zu erfahren, wie Entscheidungen zu Stande kommen und wie Steuergelder ausgegeben werden. Fachliche Weisungen, Dienst- und Verwaltungsvorschriften sollten ueber das Internet verfuegbar gemacht werden. | ||
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+ | 7. Zu einer offenen Verwaltung gehoeren einfach zu nutzende, sichere Kommunikationsmoeglichkeiten mit Buergerinnen und Buergern. Sie erwarten zu Recht kompetente und zuegige Reaktionen auf ihre Anliegen. | ||
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+ | 8. Wer das Internet in Anspruch nimmt und dabei Informationen preisgibt, muss sich der Folgen bewusst sein, denn im Netz gibt es kein Vergessen. Besondere Sorgfalt ist geboten bei Bewertungen, Bildern oder sonstige Informationen ueber Dritte; ihre Rechte sind zu beachten. | ||
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+ | 9. Die Bildungseinrichtungen - vom Kindergarten, ueber die Hochschule bis zur Erwachsenenbildung - sind gehalten, allen Generationen das noetige Ruestzeug fuer einen verantwortungsbewussten Umgang mit neuen Technologien zur Verfuegung zu stellen. | ||
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+ | 10. Auch in einer zunehmend von Technik gepraegten Welt gibt es Menschen, die aus guten Gruenden elektronische Dienste nicht in Anspruch nehmen. Ihre Entscheidung ist zu respektieren und darf nicht zu Benachteiligungen fuehren. | ||
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+ | 0204 via i. aus 21108 | ||
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+ | ==[[Metager]]== | ||
+ | http://metager.de | ||
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+ | == MetaGer ist die Standardsuchmaschine an der Univ. Mainz seit Juni 2016== | ||
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+ | SUMA-EV Pressemitteilung, Hannover, 8.6.2016 | ||
+ | http://suma-ev.de/presse/MetaGer-jetzt-Standardsuche-an-der-Uni-Mainz.html |
Version vom 7. Februar 2019, 11:37 Uhr
SUMA-EV
http://suma-ev.de engagiert sich als eingetragener und gemeinnütziger Verein seit 2004 für einen freien Wissenszugang im Internet: unzensiert, ungefiltert und ohne kommerzielle oder staatliche Kontrollinstanzen. SUMA steht für die Abkürzung von Suchmaschine.
SUMA-EV betreibt die Meta-Suchmaschine MetaGer.de und fördert Alternativen zu den marktbeherrschenden Konzernen u.v.a.
MetaGer-Team im SUMA-EV
www.suma-ev.de
eMail: office@suma-ev.de
Tel: +49 (511) 34 00 00 70
Geschäftsführender Vorstand SUMA-EV Dr. Wolfgang Sander-Beuermann
Geschäftsstelle: Röselerstr. 3, 30159 Hannover Tel: +49 (511) 34 00 00 71 Mobil: +49(1520)2883048 eMail: wsb@suma-ev.de
SUMA-EV - Vorstand
Prof. Dr. Nils Jensen, Dominik Hebeler, Dr. Wolfgang Sander-Beuermann
Der Verein ist eingetragen in das Vereinsregister beim Amtsgericht Hannover unter VR200033
Gründungsdatum: 05.07.2004 https://suma-ev.de/impressum.html
Wolfgang Sander-Beuermann zum Generationswechsel bei Metager und SUMA-EV
https://blog.suma-ev.de/node/238)
Sicherlich kennen Sie diese Empfehlung auch: Jeder Text, der beim Leser
ankommen soll, müsse mit einer GUTEN Nachricht beginnen. Trotzdem mache
ich es nun mal umgekehrt. Denn schon immer ... habe ich den Tag gehasst, an
dem ich in einem Alter oberhalb der 70 Lebensjahre diesen Text, den Sie
gerade lesen, schreibe. Das war die schlechte Nachricht. Nun aber kommt die
gute: ich habe bemerkt, dass dieser Tag des Generationswechsels gekommen
ist. Egal, von welcher Seite er betrachtet wird: irgendwann kommt dieser
Tag. Selbst dann, wenn man es nicht bemerkt, was auch nicht selten ist,
aber viel schlimmer wäre.
Mittlerweile ist es mehr als 25 Jahren her, dass ich - damals noch als halbwegs junger Mann im Rechenzentrum der Uni Hannover - anfing, mich um das Internet und die Suchmaschinen zu kümmern. Bevor ich mich verabschiede, möchte ich, wenn Sie mögen, zusammen mit Ihnen nochmal in diese Vergangenheit eintauchen. Denn um die Zukunft einschätzen zu können, muss man erstmal die Vergangenheit kennen.
Das Internet war damals noch brandneu in Deutschland, und mir war sofort klar, welches gewaltige Potenzial sich damit öffnet. Auch wenn die meisten Menschen, auch die Fachleute in der IT, dies zu der Zeit noch kaum wahrhaben wollten oder konnten. Eine meiner ersten Taten war es, eine Liste aufzuschreiben, wie man an diesem neuen Netz teilnehmen kann. Daraus entstand die "FAQ: Internet-Zugaenge in Deutschland"; spätere Exemplare davon finden sich noch immer im Netz (z.B. unter http://www.faqs.org/faqs/de-inet-zugang).
Geschichte/n des Internet
Nie werde ich in diesem Zusammenhang meinen Anruf bei der Firma IBM in ihrer damaligen Filiale in Hannover vergessen. Ich wollte IBM in meine Liste der Firmen, die Internet-Anschluss anbieten, aufnehmen. Also fragte ich telefonisch an, ob und wie bei IBM ein Zugang zum Internet erhältlich sei. Die Antwort werde ich ebenfalls nie vergessen: "Internet, was soll das denn sein?? Davon haben wir hier noch nie gehört." Das war sicherlich einer der größten Fehler von IBM - folgerichtig kreiste Jahre später kurzzeitig sowas wie ein "Pleitegeier" über dem Dach dieser Weltfirma. Wie auch immer: IBM erholte sich davon und ich von meinem Schock über diese Antwort ebenfalls.
Dann kam die Sache mit den Suchmaschinen. Als das Internet in Deutschland um das Jahr 1995 noch ziemlich neu war, gab es bereits eine (damals) "große" Suchmaschine: die Älteren unter den Lesern dieses Aufsatzes werden sich an den Namen "Altavista" erinnern. Es war die erste Suchmaschine, welche ernsthaft versuchte, die gesamten Texte des damaligen Internets zu verschlagworten und über Datenbankabfragen für alle Menschen zugänglich zu machen. Für diese Vorgehensweise wurde das Wort "Suchmaschine" geprägt. Ein gewaltiges Unterfangen war es damals! Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Vortrag im Jahre 1995 zum ersten deutschen "Multimedia-Kongress" in Heidelberg: ein Mitarbeiter von Altavista verkündete stolz, dass diese Suchmaschine die damals unfassbare Menge von 30 Millionen Webseiten indexiert hat!
Altavista wurde betrieben von der Firma Hewlett-Packard/HP in Palo Alto, Kalifornien, und galt als "Flagschiff" des Internets. Daneben sprossen viele kleine und kleinste Suchmaschinen und -maschinchen: Hotbot, Kolibri und Excite - vielleicht erinnert sich der eine oder die andere an solche und ähnliche Namen; wie wäre es z.B. angefangen bei "A" mit Abacho, Aladin oder bis zum "W" und dem "World Wide Web Wanderer"? Kennt diese Namen heute noch jemand?
Die Sache mit den Suchmaschinen
Mir fiel damals vor allem auf, dass es in Deutschland praktisch kaum etwas gab, was mit den US-Entwicklungen mithalten konnte. Nach zwei Jahren Erziehungsurlaub war ich im Frühjahr 1995 gerade zurück ins Rechenzentrum der Uni Hannover gekommen. In der Zeit des Erziehungsurlaubs hatte ich, neben etlichen Aufsätzen in den Computerzeitschriften des Heise-Verlags, vor allem in der iX, auch ein Buch im Addison-Wesley Verlag veröffentlicht: "Internet: kurz und fündig". Das Wörtchen "fündig" deutet schon eine inhaltliche Nähe zum "Suchen und Finden" an. Die erste Auflage dieses Buches durfte ich mit dem Einverständnis des Verlags auch ins Internet stellen; dort steht es noch heute unter der Adresse: https://metager.de/klassik/buecher/inet/all-inet.html.
In dem Buch hatte ich, zusammen mit dem US-Amerikaner Scott Yanoff, eine Liste von Internet-Adressen verarbeitet, die das Ziel hatte, die Inhalte des damaligen Netzes alphabetisch geordnet und komplett zu erfassen. Diese Liste nannte sich die "Updated Internet Services List". Das reichte von "A" wie "Agricultural Info" bis "W" wie "world-wide-web", was es damals noch kaum gab. Es war eine Art allererste Such"maschine". Aber sie war noch komplett zusammengestellt von einem _Menschen_, dem US-Amerikaner Scott Yanoff, anstatt von einer Maschine.
Als ich also voller Tatendrang 1995 zurück ins Rechenzentrum der Uni Hannover kam, fragte mich mein damaliger Chef, ob ich mich der gerade neu aufkommenden Webserver in der Uni annehmen wolle. Ich hatte noch keine Ahnung, wie ein Webserver funktioniert, - nahm das Angebot aber gern an. Einer der ersten Server unter meinen Fittichen wurde der zentrale Webserver der Uni Hannover: www.uni-hannover.de. In der Uni gab es damals insgesamt ungefähr 10 weitere Webserver von universitären Einrichtungen; das waren vornehmlich die Informatik- und technischen Institute. Auf jedem dieser Server gab es interessante Seiten zu entdecken, aber mir fiel auf: es gab keine Möglichkeit auf schnelle und einfache Art in ALLEN Servern etwas zu suchen. Viele Webserver hatten zwar für die Suche bereits eine Texteingabebox, mit der dann auf genau diesem Server gesucht werden konnte; aber das musste dann 10 mal geschehen, wenn man in der Uni Hannover etwas finden wollte. Dieses "Inhalte händisch zusammenzustellen", wäre eine endlose und unmöglich zu leistende Sysiphus-Arbeit gewesen.
Also fragte ich im damaligen Usenet/News (ein heute den meisten unbekannter Teil des Netzes, eine Art "dezentrales Facebook"), ob es dafür eine Software gäbe, mit der über viele Webserver gleichzeitig gesucht werden könne. Die Antwort kam von einem studentischen Hilfsassisten aus Konstanz am Bodensee: ja, diese Software gibt es, und sie heißt treffenderweise "Harvest", weil sie die Inhalte eines oder mehrerer Webserver erfasst, und über eine abfragbare Datenbank zugänglich macht. Sie ermöglicht damit die "Ernte" (engl. "harvest") der Server-Texte. Mit diesem meinem neuen Wissen ging dann in der Uni Hannover die wahrscheinlich erste deutsche Uni-komplett-Suchmaschine im Verlaufe des Jahres 1995 in Betrieb.
Daneben gab es, wie oben beschrieben, im damals jungen Internet bereits zahlreiche weiterer Suchmaschinen (Google gab es noch nicht). Ein Jahr später, 1996, fiel mir auf, dass es das gleiche Problem wie mit den Webseiten von Webservern, auch mit den Suchmaschinen des Internet gibt: um etwas zu finden musste man viele nacheinander abfragen. Bei einem Mittagessen mit einem Ingenieur auf der Cebit 1996 vertieften wir dieses Thema: es müsse doch möglich sein, diese vielen Suchmaschinen unter einem Dach zusammenzufassen! Ich hatte auch ziemlich bald eine Idee, wie das technisch umsetzbar wäre ... ließ dann Cebit CeBIT sein, fuhr nach dem Mittagessen nach Hause, und programmierte den ersten einfachen Prototypen, der die damals vorhandenen Suchmaschinen des Internet abfragte, und deren Ergebnisse zusammenfasste. Ich fand dann heraus, dass so etwas "Meta-Suchmaschine" genannt wird ("meta"= griechisch "über"), da es sich um eine "über"-geordnete Suchmaschine handelt. Das war die Geburtsstunde von MetaGer (die Einzelheiten dieser Geschichte können Sie in einem anderen Text nachlesen: https://blog.suma-ev.de/node/207).
Für kurze Zeit dachte ich tatsächlich, wir in der Uni Hannover hätten eine neue Art von Suchmaschine erfunden. Bis wir bemerkten, dass die Kollegen in den USA, in der University of Washington, uns ca. einen Monat voraus gewesen waren, und einen von ihnen so genannten "MetaCrawler" erfunden hatten, der sehr ähnlich funktionierte. Wir fokussierten uns daher auf den deutschsprachigen Teil des Internets; daher auch der Name MetaGER (für "GERmanien" oder germanisch: GER = Speer, der das im "Heuhaufen gesuchte herausspießt").
MetaGer bekommt eine neue Heimat
Oben hatte ich kurz von "meinem Buch" erzählt ("Internet: kurz und fündig"). Um das Jahr 2000 machte sich in Deutschland ein anderer Autor (Helmut Neumann) an ein ganz anderes Buch: "Das Lexikon der Internetpioniere". Da meine Internet-Zugangs-FAQ schon recht bekannt und MetaGer die ersten Schritte zur Bekanntheit bereits erfolgreich gegangen war, fragte der Autor Helmut Neumann auch bei mir an. So bin ich seitdem mit einem Kapitel in diesem Buch vertreten. In dem Buch finden sich viele bekannte und berühmte Namen aus der Gründerzeit des Internet und ihre persönlichen Geschichten in Kurzform. Ich hatte die Ehre und die Freude viele davon auf Kongressen, bei Vorträgen oder auf Reisen in das "Mutterland des Internet", die USA, persönlich kennenzulernen.
Nichtsdestotrotz wurde ich jedes Jahr um genau ein Jahr älter ... und als davon 65 erreicht waren, stand meine Pensionierung an. Damit war die Frage akut "wie geht es weiter mit MetaGer?" Im Jahre 2004 hatte ich mit Mitstreitern, vor allem aus der Uni Hannover "in weiser Voraussicht", wie ich heute sage, einen Suchmaschinen-Verein gegründet: den "SUMA-EV - Verein für freien Wissenszugang". Da in der Uni Hannover damals kein Interesse an MetaGer bestand, konnte ich es mitnehmen und unter dem Dach dieses gemeinnützigen Vereins weiter betreiben. Für den SUMA-EV mieteten wir im Zentrum von Hannover Büroräume an, und MetaGer wurde fortan von dort weiter entwickelt, betrieben und gemanaged. Da wir mit der Werbung auf MetaGer auch etwas Geld verdienten, konnten wir uns auf die Suche machen, um Mitarbeiter, vor allem studentische, einzustellen; ich kannte diese Vorgehensweise aus der Uni. Glücklicherweise gelang das und noch vieles andere mehr: Dass es MetaGer weiterhin gibt, verdanken wir nur dem Glück, dass wir so hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter gefunden haben und einstellen konnten!
MetaGer war damit aus der Uni Hannover "outgesourced", und wurde ab dem 1.10.2012 in den Büroräumen des SUMA-EV in der Röselerstraße 5 im Zentrum von Hannover betrieben. Von da an ging es wieder steil bergauf mit MetaGer. Als "Antriebskraft" kam der "Snowden-Effekt" dazu; jüngere Leser dieses Aufsatzes, denen der Name "Snowden" kein Begriff mehr ist, finden die Einzelheiten auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Snowden. Wir hatten Datenschutz und Privatsphäre schon immer ganz oben auf unserer Werteskala und mit MetaGer nun das Instrument, um das alles auch in der Praxis des Netzes umzusetzen.
In dieser Zeit bekam ich auch eine Anfrage eines Wikipedia-Autors, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er über mich einen Wikipedia-Eintrag schreibt. Ich hatte natürlich nichts dagegen, und seitdem gibt es https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sander-Beuermann
Sport ist gesund, oder?
Mittlerweile war ich deutlich älter geworden, was mir zwar nicht gefiel, aber im Leben nun mal so geschieht. Mit Ende 20 hatte ich begonnen, regelmäßig Sport zu machen. Der Grund lag zunächst nur darin, um im Urlaub in mein weiteres Hobby, den Tauchsport, immer sofort ohne Verzögerung und mit voller Kraft eintauchen zu können. Im Laufe der Jahre fiel mir auf, dass dieser Sport nicht nur gut zum Tauchen ist, sondern generell das Lebensgefühl zum Positiven wendet und meine Lebensqualität wesentlich bereichert.
Oberhalb meines dann fortgeschrittenen Lebensalters von 65 Jahren fiel mir sodann auf, dass mir "mein Sport" zunehmend schwerer fiel. Als ich mit Ende 20 damit begann, war ich kaum in der Lage, 5 Liegestütze durchzuhalten. Daraus habe ich mich dann im Laufe der Jahre auf 120 "hochgearbeitet". Dass das nun nicht mehr gehen sollte, wollte mir partout nicht einleuchten; also erhöhte ich meine Liegestütz-Pensum auf 220. Das war zunächst auch kein Problem. Aber als ich die 70 erreicht hatte, fiel es mir immer schwerer. Dann sinnvollerweise einfach weniger zu machen, kam für mich in meinem Jugendwahn nicht infrage.
Das ging bis zu einem Tag, den ich nun nie vergessen werde: am 7.11.2017 bemerkte ich, dass etwas in meinem Kopf passiert war; ich blieb nach dem 220-ten Liegestütz einfach auf dem Boden liegen, und schaffte es mit keiner Macht der Welt, wieder hochzukommen. In meinem Kopf war ein Blutgefäß geplatzt; ich hatte eine Hirnblutung bekommen, deren Wirkung einem Schlaganfall gleicht. Der Rest ist die fürchterliche "medizinische Routine": Notarzt, Krankenwagen, Monate in verschiedenen Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen. Ohne die stete Hilfe meiner Frau, die mich in den medizinischen Einrichtungen begleitete, hätte ich dies alles nur als dauerhaft Behinderter und im Rollstuhl überlebt. In dieser Zeit konnte ich zeitweise nicht sprechen, auch dem Krankenhauspersonal nichts mitteilen: Wenn dann meine Frau nicht dabei gewesen wäre, hätte auch die ganze Kunst der Medizin nichts genutzt.
Das genannte Datum - den 7.11. - werde ich auch aus zwei weiteren Gründen nie vergessen: es ist mein umgekehrtes Geburtsdatum (=11.7.) und es ist der Todestag meiner Mutter. Ob das nun einfach Zufall und eine "Laune der Natur" ist, oder ob ein tieferer Sinn dahinter steht, kann und will ich nicht beurteilen. Man könnte spekulieren, was eine "Umkehrung der Geburt" bedeutet, aber als Ingenieur bleibe ich erstmal bei den Fakten.
Trotz aller Kunst der Medizin habe ich auch jetzt immer noch starke Einschränkungen. Das geht von mangelnder Konzentrationsfähigkeit über Sprechstörungen bis hin zu Gleichgewichtsproblemen. Daher ist es nicht sinnvoll, dass ich weiterhin in leitender Funktion für SUMA-EV und MetaGer aktiv bin - das können Jüngere nun besser. Ich habe daher die Verantwortung und das Amt als Vorstand und Geschäftsführer des SUMA-EV ab dem 1. Februar 2019 an Jüngere abgegeben, denen ich überaus "glückliche Hände" wünsche!
Wie es weiter geht
Für einen erweiterten perspektivischen Blick in die Zukunft der Suchmaschinen ist es heute noch nicht der richtige Tag - das sind zu viele Fragen auf einmal. Zuerst mal ist MetaGer sowas wie mein Lebenswerk. Es gibt sie länger im Netz als Google, und sie hat Dutzende von anderen Suchmaschinen überlebt. Oder erinnern Sie sich etwa noch an die teilweise skurrilen Namen am Schluß des ersten Kapitels dieses Textes, der "Geschichte des Internet"?
Hinter MetaGer stehen die Menschen, die sie betreiben und weiter entwickeln. Es geht um mehr, als um's Geldverdienen. Es geht um die Ideale der Demokratie und des frühen Internet: Information und Wissen müssen frei und für alle Menschen verfügbar sein! Nur dann kann sich eine Gesellschaft positiv entwickeln. Das Internet darf nicht als "Maschine zum Gelddrucken" verkommen. Sondern es soll den Menschen ermöglichen, die Ideale von Demokratie und Freiheit auch digital zu leben. Weder staatliche Überwachung, noch Großkonzerne dürfen die Menschen darin gängeln oder überwachen. Die MetaGer-Software haben wir daher in den letzten Jahren konsequent zu überwachungsfreier Open-Source entwickelt. Denn nur Software, die von jedem nachprüfbar ist, kann die Ansprüche an Überwachungsfreiheit wirklich erfüllen. Die pure Behauptung eines Betreibers, "dass er sowas nicht tue", ist ganz nett, vielleicht sogar wahr, aber inhaltsleer.
Ergebnisse einer Suchmaschine sollten unabhängig von kommerziellen Interesssen sein. Anders als bei allen anderen mir bekannten Suchmaschinen ist der Trägerverein von MetaGer, der SUMA-EV, ein eingetragener und gemeinnützig anerkannter Verein. Wäre die Trägerorganisation hingegen ein normales, gewinnorientiertes Unternehmen, dann wäre das primäre Interesse dieser Suchmaschine immer der Profit.
Die Voraussetzungen für eine digitale Zukunft mit MetaGer sind somit bestens: hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter und Mitstreiter, die unsere gemeinsamen Ideale tragen, weiterentwickeln und in Technik umsetzen. Als Voraussetzung dazu konnten wir in den vergangenen Jahren eine solide Finanzierungsbasis schaffen und festigen. Meine Bitte und mein Appell zum Schluss richtet sich an alle Menschen, die diesen Text zum "Generationswechsel bei MetaGer" lesen: bitte setzen Sie sich auch in der digitalen Zukunft stets für diese Werte ein: freier Wissenszugang, Privatsphäre und Schutz der Menschen vor Datenkraken JEDER Art!
Veröffentlicht auch auf:
https://www.password-online.de/?wysija-page=1&controller=email&action=view&email_id=633&wysijap=subscriptions
&
https://www.password-online.de/?wysija-page=1&controller=email&action=view&email_id=635&wysijap=subscriptions
...
Impressum <https://suma-ev.de/impressum.html> -- powered by phpList, www.phplist.com --
070219 via newsletter
SUMA-EV - Stipendien
Wenn Sie in Ihrem Studium in Deutschland eine Arbeit zum Thema 'Suchmaschinen' machen, dann können Sie sich für diese Zeit um ein Stipendium bewerben. Das Stipendium kann mit maximal 1000,-EUR pro Monat für einen Zeitraum bis zu maximal einem Semester (6 Monate) bewilligt werden.
https://suma-ev.de/presse/SUMA-Awards-werden-SUMA-Stipendien.html
Ansprechpartner:
Manuela Branz
branz@suma-ev.de
https://metager.de/team
Wolfgang Sander-Beuermann
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sander-Beuermann Wolfgang Sander-Beuermann (* 11. Juli 1947 in Göttingen) ist ein deutscher Ingenieur und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins Suma e.V., der die Metasuchmaschine MetaGer betreibt. ...
SUMA-EV-kongress 2016 in Hamburg
Awards 2016: Wege ins Web von morgen - 02.03.2016== ... Der Verein SUMA e.V., Betreiber der nichtkommerziellen Suchmaschine MetaGer, schreibt zum achten Mal Preise im Gesamtwert von 5.000 Euro aus.
Wie sieht das Netz von morgen aus? Wie gewinnen die User Sicherheit, Privacy und Datenschutz im Netz zurueck? Gibt es den "Fair Deal" im Netz? Und wer bringt uns dort hin? Die SUMA-Awards suchen technische und konzeptionelle Projekte, Konzepte und Antworten auf derartige Fragen. Insgesamt werden zu vier Themenkomplexen Beitraege gesucht. Der erste Preis ist mit 3.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 1.500 Euro, der dritte mit 500 Euro. Die Preise sind vom SUMA-EV und von der Firma RevEx db one GmbH gesponsert und werden beim SUMA-Kongress am 2. Maerz 2016 an der Hochschule fuer Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) verliehen. http://www.suma-awards.de
SUMA-EV-kongress 2015 in Hamburg
Pressemitteilung, 21.1.2015===
Für Mittwoch, den 11. Februar 2015, laden der SUMA-EV und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW), Department Information, ein zum diesjährigen SUMA-Kongress:
Das Internet im Zeitalter von Überwachung und Manipulation - Der Offene Web-Index und andere Gegenmittel -
Das detaillierte Programm des Kongresses: http://searchstudies.org/de/suma2015.html
Eines der wichtigsten Themen des Kongresses wird der offene Web-Index sein; einen Einführungstext dazu finden Sie hier: http://suma-lab.de/webindex/der-offene-web-index.pdf - ein Interview mit Prof. Lewandowski dazu hier: http://metager.to/2ydk0
Anlässlich dieses Kongresses wird zum siebten Mal auch der SUMA Award verliehen (http://suma-awards.de); das prämierte Projekt wird von den Entwicklern vorgestellt; es hat Internet-revolutionäres Potential.
...
Unter anderem sprechen
- der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Prof. Dr. Johannes Caspar über das Recht auf Vergessen und seine Umsetzung durch Google
- Prof. Dr. Karsten Weber über die Macht der Suchmaschinen und die ihrer Nutzer
- der Journalist Joachim Jakobs über die tägliche Überwachung mittels der kleinen vernetzten Objekte, die wir zunehmend bei uns tragen
...
Das vollständige Programm ... http://searchstudies.org/de/suma2015.html .... (Die Teilnahmegebühr beträgt 60€.)
Viele Grüße Dirk Lewandowski ... Twitter: @Dirk_Lew http://www.searchstudies.org/dirk ... Editor, Aslib Journal of Information Management (previously: ASLIB Proceedings) http://www.emeraldgrouppublishing.com/products/journals/journals.htm?id=AJIM
SUMA-EV-kongress 2011 in Berlin
Seit der Gründung des SUMA-EV im Jahre 2004 veranstalten wir jährlich einen Kongress, der sich mit zentralen Themen des freien Zugangs zum digitalen Wissen auseinandersetzt. In diesem Jahr stehen die diesbezüglichen wirtschaftlichen Aspekte Deutschlands im Vordergrund, Thema: "Die Internet Wirtschaft - Wie kann man im Internet Geld verdienen?" Fest steht: das große Geld machen andere, vor allem in Übersee.
Wir fragen: Wie steht der Standort Deutschland im Internet da? Was sind seine Stärken, seine Schwächen? Ist die besonders heftige Diskussion über Open Source, Datenschutz und Privacy eine Chance oder ein Risiko? Was tut die Politik? Was könnte sie tun? Und: Gibt es eine Win-Win- Situation für die Wissensgesellschaft, freien Wissenszugang und Geschäftsmodelle. Kann es gelingen, "saubere Geschäftsmodelle" zu entwickeln? Oder ist die Gefahr durch illegale oder graue Anbieter ein Kernproblem?
Der Kongress findet statt am Mittwoch, den 28. September 2011, ab 10.00 bis ca. 20 Uhr in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund, In den Ministergärten 10, 10117 Berlin.
Weitere Einzelheiten zum Kongress finden Sie unter: http://suma-ev.de/forum2011/
SUMA-EV-kongress 2010 in Berlin
am 06.10.2010 in Berlin
Vorschlag für einen suma-award-2010: RABE == - a human based search engine and more ... k.dz.
SuMa-eV Kongress am 6.10.2010 mit SuMa Awards 2010 Der SuMa-eV lädt alle, die an einem offenen, diskussionsfähigen und streitbaren Netz interessiert sind, zur Diskussion ein. ... www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg43067.html
SUMA-EV-kongress 2008 in Berlin
1982 und die Folgen - Überblick SuMa-eV Aktivitäten
Eröffnungsrede zum SuMa-Kongress 2008 in der "Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund" in Berlin, Wolfgang Sander-Beuermann
Sehr geehrte Damen und Herren,
den Haupttitel meiner Begrüßungsrede habe ich "1982" getauft - wohlgemerkt nicht 1984! -, und erst im Untertitel steht "SuMa-eV Aktivitäten". Warum ich das so gemacht habe, sollte im Laufe meiner Rede deutlich werden. Wenn Sie diese Rede nachlesen wollen: in der kommenden Woche wird sie auf der Webseite des SuMa-eV Kongresses verlinkt sein - so wie möglichst alle anderen Präsentationen dieser Veranstaltung ebenfalls.
Nun zum ersten Punkt, der gleich auf den Haupttitel meiner Rede eingeht: ich fange an, indem ich Ihnen eine Geschichte aus dem Jahre 1982 erzähle. Das ist erst 26 Jahre her, aber wenn Sie die Geschichte hören, werden Sie denken, dass sie aus dem Mitttelalter stammt. Und was das alles mit dem SuMa-eV zu tun hat, kommt, nach einigen gedanklichen Ausflügen, dann später dazu.
1982 war ich von einem Postdoc-Stipendium von der University of California Santa Barbara nach Deutschland zurückgekommen. In Santa Barbara hatte ich zum ersten Mal interaktives Arbeiten an Unix-Terminals kennengelernt. In der Deutschland trug man zu dieser Zeit Lochkarten in ein Rechenzentrum, um damit Programme zu entwickeln oder zu steuern. Im Computer-Center in Santa Barbara arbeitete zu der Zeit ein gewisser Brian Kernighan: er entwickelte zusammen mit Dennis Ritchie eine neue Programmiersprache mit dem seltsamen Namen C, mit der er dann später zu Weltruhm gelangte. Als ich 1982 wieder in Deutschland war, da fühlte ich mich technisch durchaus auf der Höhe der Zeit, bzw. der deutschen Zeitrechnung sogar etwas voraus.
Dann jedoch geschah folgendes: ich kannte einen Studenten, der nachts Taxi fuhr. Eines Nachts schaute dieser Student zu später Stunde in unsere Wohnung herein, und erzählte von einem seltsamen Fahrgast aus den USA, den er soeben transportiert habe. Dieser Fahrgast hätte allen Ernstes behauptet, dass er jetzt in seinem Hotel noch ein paar elektronische Nachrichten in die USA schickt, und dass dort ebensolche Nachrichten auf ihn warten würden. Sogar, und dies sei ja wohl der Gipfel der Geschichte, sogar Bilder würde er elektronisch verschicken und empfangen! Dieser Student und Taxifahrer fragte mich als ausgewiesenen Computer-Experten, ob an der Geschichte irgend etwas Wahres dran sein könnte ... Sie ahnen, wie falsch ich mit meiner Antwort lag: "völlig unmöglich" sagte ich, "typischer Münchhausen". Nur 10 Jahre später habe ich dann selber genau das getan, was der "Münchhausen" beschrieb.
Mein persönlicher Fortschritts in der Datenkommunikation bestand 1982 darin, dass ich mit einem Akkustikkoppler und selbst geschriebenem Programm Datenverbindungen herstellen konnte. Kennt jemand diese Apparate noch? Datenübertragungsgeschwindigkeit 300 Bits pro Sekunde, hohe Fehlerrate bei Störgeräuschen. Heute, 26 Jahre danach, ist das ca. 20.000-fache auch im Home-Computerbereich Standard. Aber selbst damals gab es schon Geräte, die eine wesentlich höhere und sicherere Datenübertragungsrate hatten: Modems mit 1200 oder bis zu 2400 Bits pro Sekunde, das 4-8 fach der üblichen Akkustikkoppler also.
Warum dann nicht diese besseren und schnelleren Geräte nehmen? Ganz einfach: das verbot die FTZ - kennen Sie die noch? FTZ stand für FernmeldeTechnisches Zentralamt der Bundespost. Allein die FTZ entschied, welche Geräte erlaubt, und welche verboten waren. Und die meisten waren verboten.
Man muss sich das mal vorstellen: eine staatliche Behörde hat das alleinige Entscheidungsrecht über ein banales technisches Gerät. Die Behörde hat ein staatliches Monopol. Sie kassiert hohe Gebühren, wenn eine Firma die Zulassung beantragt. Ohne jegliche Garantie, dass die Zulassung auch erteilt wird. Die Behörde nimmt eine Schlüsselfunktion in der Datenkommunikation in Deutschland ein. Die wirtschaftlichen Auswirkungen ihres Handelns sind ihr völlig egal. Dies ist der klassische Fall einer bürokratischen Überregulierung.
Solche Fälle hatten wir zu der Zeit häufig in Deutschland. Die bürokratischen Monster hielten mit ihren Krakenarmen den Fortschritt nieder.
Ca. 10 Jahre später wird die Behörde aufgelöst. Der technische Fortschritt kann Einzug halten. Der Jubel in der IT ist groß, endlich geht es voran in Deutschland; dieses fortschrittslähmende Staatsmonopol ist abgeschafft.
Nun machen wir von 1982 einen Sprung direkt in die Gegenwart dieses Jahres 2008.
Und was sehen wir hier? Erstaunlicherweise wiederum Monopole. Keine Staatsmonopole, sondern globale quasimonopolistische Konzerne. Ein einziger Konzern beherrscht den Markt der Betriebssysteme, ein einziger Konzern beherrscht den Markt der digitalen Informationsgewinnung. Fragen wir, worin heute der Unterschied zu 1982 mit der FTZ besteht:
Erstens: Die FTZ war eine nationale Behörde, die einem einzigen Land technologischen Stillstand verordnen konnte. Heute sind die Monopole zumeist weltweit. Sie beeinflussen nicht mehr nur ein Land, sondern die Weltbevölkerung. Zweitens: Der Konsument hinterfragt heutzutage nur noch selten das Monopol. Er verflucht es zumeist nicht, so wie seinerzeit die FTZ. Warum ist das so?
Ich sehe drei Gründe:
Erstens: Die globalen Monopole sind in dem, was sie tun, inhaltlich oft besser, als die vormaligen Staatsmonopole. Bis hierher sehe ich möglicherweise einen Fortschritt.
Zweitens: Globale Konzerne haben, im Gegensatz zur FTZ, gute Marketingabteilungen, die den ersten Punkt gebührend herausstreichen, und das selbst dann, wenn er nicht stimmt. Ist das noch Fortschritt oder bereits Manipulation? Ich lasse die Frage offen.
Drittens: Die globalen Monopole der Wissensgesellschaft steuern mit ihrer Informationsauswahl das, was wir denken. Sie steuern damit auch, wie wir über sie denken. Sie können steuern, was wir über welche Partei denken, wie wir politisch denken oder ob wir überhaupt politisch denken.
Dieser dritte Punkt ist der, der es in sich hat, der gefährlichste. Er zeigt, dass wir nach der Phase der Überregulierung ins Gegenteil verfallen sind. Das ist ja in der Geschichte durchaus nicht selten. Ich will nicht sagen, dass sich in anderen Gebieten nicht Überlebende der Bürokratiemonster erhalten haben. Dazu braucht man sich nur die EU-Richtlinien über den Krümmungsradius von Gurken anzusehen. Aber gerade solcherlei Überlebende der Bürokratiemonster sind die beste Munition für die Deregulierer!
JEDER normale Mensch wird deren Abschaffung gutheißen. Und schon sind wir wieder ein Stück näher am freien Spiel der Kräfte.
Dieses "freie Spiel der Kräfte" - das KANN doch nur gut sein! Oder etwa nicht? Was heisst denn eigentlich "freies Spiel der Kräfte"?? Von welcher "Kraft" reden wir hier? Nun, ganz einfach und auf den Punkt gebracht: dieses "freie Spiel der Kräfte" ist die Kraft des Geldes. Je mehr Geld, desto mehr Wirtschaftskraft. Wenn also das freie Spiel der Kräfte die Entwicklung steuert, dann heisst das nichts weiter, als das wir uns von der Demokratie zur Oligarchie hin bewegen - zur Herrschaft des Geldes. In diesem Stadium befinden wir uns. Der Staat hat sich aus vielen Bereichen zurückgezogen. Das Pendel ist zur anderen Seite ausgeschlagen. Aber es ist zu weit ausgeschlagen!! Wir müssen zurückfinden zu einem gesunden Verhältnis aus sozialer UND freier Marktwirtschaft! Es ist auch normal, dass bei solchen Findungsprozessen die Pendel immer über das gesunde Maß hinweg ausschlagen. Aber WIR müssen mit dafür sorgen, dass die Pendelausschläge in vernünftigen Bahnen bleiben. SuMaeV ist Teil der Zivilgesellschaft und trägt neben Staat und Wirtschaft dazu bei, wie sich unsere Gesellschaft IT-politisch weiter entwickelt.
Denn die IT-Politik ist hierzulande aus dem Ruder gelaufen. Ich will das an einem Beispiel deutlich machen.
Es gibt in Deutschland eine Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich, Sitz in Potsdam, kurz KEK genannt. Unter Medien versteht man heutzutage natürlich nicht mehr nur das Fernsehen, sondern genauso Internet-Angebote, über die man ja ebenfalls fernsehen kann. Aufgabe der KEK ist es jedoch, die Einhaltung der Bestimmungen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im bundesweiten privaten Fernsehen zu prüfen. Dies aus dem einfachen Grund, weil es zu der Zeit, als die Kommission ins Leben gerufen wurde, nur das Fernsehen gab - das Internet war noch nicht erfunden.
Wann wird die KEK aktiv?:
Die KEK wird spätestens dann tätig, wenn ein privater Fernsehsender mehr als 30% Marktanteil hat. Wenn ein Anbieter im Internet hingegen mehr als 90% Marktanteil hat, dann ist sie nicht zuständig. Diese Absurdität ist rein historisch bedingt, weil bei der Gründung der KEK das Internet noch nicht erfunden war. Da sich mittlerweile aber die politische Großwetterlage von der sozialen Marktwirtschaft hin zum "freien Spiel der Kräfte" verändert hat, traut sich derzeit niemand in der deutschen Politik, die Erweiterung der Aufgaben der KEK auch nur zu fordern.
Versuchen wir, den Horizont weiter aufzumachen, und schauen, was sich in der Welt außerhalb Deutschlands tut. Ohne in Details zu gehen ist eines klar: nach dem Zusammenbruch des Kommunismus sind die Weichen weltweit hin zum "freien Spiel der Kräfte" gestellt. Konzerne agieren global, Nationalstaaten sind dazu degradiert, günstige Investionsbedingungen zu schaffen.
Wenn die Investionsbedingungen in Fernost dann günstiger sind, dann macht beispielsweise Nokia seine deutsche Filiale eben dicht. Was fehlt, sind Regeln, die solches Handeln in vernünftige Bahnen lenken und die weltweit gelten. Die aktuelle Weltfinanzkrise ist ein weiteres und sehr heftiges Beispiel für fehlende Regeln. Hier bemerkt selbst die Politik mittlerweile, was "das freie Spiel der Kräfte" - oder treffender - "das freie Spiel der Geldgier", für katastrophale Auswirkungen hat. Dummerweise muss in der Politik dazu fast immer erst "das Kind in den Brunnen fallen". Die Politik re-agiert, aber sie agiert nicht.
Ich komme nun ganz konkret zu den Zielen des SuMa-eV. Was bedeutet alles das für uns?
Erstens: SuMa-eV ist bisher vorwiegend national orientiert. Aber das wird nicht reichen. Die Konsequenz aus obigem heißt: SuMa-eV verstärkt die internationalen Kontakte! Und damit fangen wir natürlich in Europa an, aber ohne dort stehenzubleiben. Um es ganz glasklar und konkret zu machen: wir werden eine Persönlichkeit suchen, die sich primär um die internationalen Kontakte kümmern wird.
Zweitens: Wie ich zuvor ausgeführt habe, bewegen wir uns von der Demokratie hin zu einer Oligarchie. Wo wir genau auf diesem Wege stehen, will ich nicht beurteilen. Aber eines ist klar: SuMa-eV braucht ein dickeres finanzielles Polster. Um es wiederum glasklar und konkret zu machen: wir wollen eine Stiftung gründen. Ich sage das hier und heute zum ersten Mal öffentlich. Wer sich daran beteiligen will, ist herzlich willkommen.
Drittens: Mit dem Weg hin zur Oligarchie werden wir uns keinesweg abfinden. Die Frage ist nur, was dagegen zu tun ist. Es ist klar, dass wir nicht selber als Oligarch unter Oligarchen mitspielen wollen - wir werden nicht unsere Seele und unser Gewissen verkaufen. Es ist in den vergangenen vier Jahres des SuMa-eV auch klar geworden, dass keine noch so brilliante und technisch neue Idee globale Monopole aufbrechen kann.
Was also ist zu tun? Wenn auf technischem Weg keine Brechstange genügend Hebelwirkung hat, dann müssen wir eben auch nicht-technische Wege gehen. Und genau das tun wir mit den SuMa-Awards. Von den 3 Preisen des Awards ist EINER der Kategorie Technik zuzuordnen, denn wir werden nach-wie-vor immer technische Nischen fördern. Über die weiteren beiden Preise - einer aus der Medienkunst, einer aus der Musik - haben sich manche gewundert: Wie kommt ein Verein mit einem so technisch klingendem Namen dazu, z.B. einen FunPunk-Song zu prämieren? Genau aus dem Grund, den ich gerade nannte: Technik allein reicht nicht aus, um gegen globale Konzerne Zeichen zu setzen.
Der vorige Satz ist so inhaltsschwer, dass ich ihn nochmal langsam und etwas anders formuliert wiederholen möchte. Denn gerade Technik-affinen Menschen ist dieser Satz sehr fremd: auch eine überlegene Technik reicht allein nicht aus, neue Wege zu gehen!
DARUM wird sich SuMa-eV NICHT auf technische Entwicklungen beschränken, sondern ALLE Wege suchen, um auch den zweiten Teil im Namen zu betonen - Verein zur Förderung der Suchmaschinen-Technologie und des freien Wissenszugangs. Die Entwicklung zur digitalen Oligarchie MUSS gestoppt werden. Ohne Vielfalt und Pluralismus ist ein freier Wissenszugang unmöglich. SuMa-eV wird ALLE Wege suchen und gehen, um an Vielfalt und Pluralismus mitzuwirken.
SUMA-EV-kongress 2009 in Berlin
Liebe Liste,
wir stehen an einer entscheidenden Weichenstellung in die Informationsgesellschaft des 21-ten Jahrhunderts: wird der "Treibstoff der Wissensgesellschaft" vollstaendig monopolisiert werden, oder gelingt es, Pluralismus zumindest in Nischen lebendig zu erhalten? Die Politik ignoriert dieses Problem. In der Realitaet gelangen mehr als 90% der Informationen aus dem Internet von nur einem einzigen Anbieter ins Bewusstsein der Menschen.
Wo die Politik versagt, kann nur die engagierte Zivilgesellschaft Perspektiven bieten. Zum diesjaehrigen SuMa-eV Kongress stellen wir alternative Ansaetze und Loesungen vor; der einzige zum Marktfuehrer direkt konkurrenzfaehige europaeische Suchmaschinenbetreiber Exalead ist mit einem Keynote-Vortrag vertreten. Mit der Verleihung der SuMa-Awards im Rahmen diese Kongresses entwickeln wir eine breite Basis fuer Problembewusstsein und Loesungen.
Der Kongress findet statt am Donnerstag, den 10.9.2009, ab 10.00 Uhr in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund, In den Ministergaerten 10, 10117 Berlin.
...
Beste Gruesse! Dr. Wolfgang Sander-Beuermann
Programm:
10.00 Wolfgang Gibowski, Staatssekretaer, Bevollmaechtigter und Leiter der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund, Berlin: Eroeffnung des Kongresses
10.05 Dr. Wolfgang Sander-Beuermann, Geschaeftsfuehrer SuMa-eV, Hannover: Wie das "Erdoel" fliesst ... Informationsfluesse im Internet
10.15 - 12.30 Innovative und alternative Suchmaschinentechnologie und Strategie:
10.15 Keynote: Francois Bourdoncle, CEO Exalead S.A., Paris: Exalead as the only European competitor to US-monopolies - it's technology and strategy
11.00 Pause
11.30 Auke Haagsma, Adviser of the European Commission and Director of the Initiative for a Competitive Online Marketplace (ICOMP), Brussels: Wettbewerbspolitische Aspekte des Suchmaschinenmarktes aus europaeischer und amerikanischer Sicht
12.00 Andreas Bogen, CEO, Opportuno.de, Muenchen: Erfolge und Erfahrungen eines Internet-Startups
12.30 Mittagessen/Mittagspause
14.00 - 15.00 SuMa-eV/Bundesverband Deutscher Internet-Portale: Verleihung der SuMa Awards 2009
14.00 Vorstellung, Vorfuehrung und Erlaeuterung der preisgekroenten Arbeiten durch die Preistraeger
15.00 Pause
15.30 - 17.30 Spezialitaeten:
15.30 Dr. Andreas Bock, Rechtsanwalt, und Felix Zimmermann, Hannover: Recht einfach finden - Entwicklung einer Spezialsuchmaschine
16.10 Dr. Stefan Ernst, Rechtsanwalt, Freiburg/Br.: Aktuelles zum Internet-Recht
16.50 Albrecht Ude, Journalist, Berlin: Wahrheitsfindung im Internet?
17.30 Pause
18.00 Oeffentliche Podiums- und Plenumsdiskussion ...
Offenes Streitgespraech des Berliner Beauftragten fuer Datenschutz und Informationsfreiheit Dr. Alexander Dix mit einem Vertreter Googles (voraussichtlich: Dr. Haller) Moderator: Dr. Stefan Ernst, Rechtsanwalt, Freiburg/Br.
Ca. 19.15 Ausklang und Imbiss
Thorsten Greb: "Meide amerikanische Server", war kürzlich Ihre Empfehlung in einem Radiointerview. Kommen wir am Ende also nicht drumherum, unser Surfverhalten von Grund auf zu ändern? Und ist dies letztlich der Ratschlag, den wir Kindern und Jugendlichen zukünftig im Rahmen der Medienkompetenzvermittlung mit auf den Weg geben müssen?
Wolfgang Sander-Beuermann: Diese Empfehlung gilt, solange wir in Europa so weit hintendran sind, wie es jetzt der Fall ist. Je eher Europa anfängt, Internet-technologisch unabhängig zu werden, desto eher wird dieser Ratschlag überflüssig werden.
Das gesamte Interview unter: http://blog.suma-ev.de/node/211 ... 211115 via fb
.
SUMA-awards seit 2007
Der seit 2007 jährlich verliehene SUMA Award prämiert Projekte und Arbeiten, die Herausragendes für die Zukunft des digitalen Wissens leisten (http://suma-awards.de).
Der SUMA-EV engagiert sich als eingetragener und gemeinnütziger Verein
seit 2004 für einen freien Wissenszugang im Internet: unzensiert,
ungefiltert und ohne kommerzielle oder staatliche Kontrollinstanzen.
SUMA
steht für die Abkürzung von Suchmaschine. SUMA-EV betreibt unter anderem
die Meta-Suchmaschine MetaGer.de und fördert Alternativen zu den
marktbeherrschenden Konzernen.
..
USA: Blueprint for balance. A federal budget for 2017== URL : https://virtuelleallgemeinbibliothek.wordpress.com/2017/02/26/usa-blueprint-for-balance-a-federal-budget-for-2017/ Verfasst : 26. Februar 2017
Blueprint for balance. A federal budget for 2017 ( http://thf-reports.s3.amazonaws.com/2016/BlueprintforBalance.pdf ) . Contributors: Paul L. Winfree, ... The Heritage Foundation. IX, 165 S.
Recommendations for the annual congressional budget.
"... educates ... the Congress, the new American President, and the President's team."
Via: http://www.heritage.org/budget-and-spending/report/blueprint-balance-federal-budget-2017
www.opencrawl.de Opencrawl.de verlinkt zu suma-ev.de
artikel zu yacy in der stz vom 221211
Nutzung der TOP20 Suchmaschinen in Deutschland
http://metager.de === ist in 2012 auf Platz 12 ... http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?%2Fdeutsch%2Fwebstats.html
060112 wsb via fb
Europeana Migration
Neues Europeana-Portal: https://www.europeana.eu/portal/de/collections/migration
via https://bibliostoria.wordpress.com/2018/03/20/europeana-migration/ ... via a.
Charta des digitalen Datenschutzes
Liebe Liste,
der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat eine bemerkenswerte Initiative gestartet: den Aufruf zur Diskussion ueber eine "Charta des digitalen Datenschutzes und der Informationsfreiheit": http://www.bfdi.bund.de/cln_027/nn_531002/sid_ECD5D473272E8C048926A58394CF72A8/DE/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/2008/PM__32__08__ChartaDigitalerDatenschutz.html
Die Charta enthaelt (bisher) 10 Punkte, von denen einige auch diametral entgegengesetzt zur IT-Politik der Bundesregierung sind. Ich fuege die Charta als Ascii-Text der aktuellen Version an den Schluss dieser email,
Das Original gibt es unter http://www.bfdi.bund.de/cln_007/nn_533554/SharedDocs/Publikationen/Allgemein/Charta-Vorschlag-DigitalerDatenschutz,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Charta-Vorschlag-DigitalerDatenschutz.pdf
Ich halte diesen Vorschlag und dessen Diskussion fuer hochaktuell und zwingend erforderlich; ich rege gleichzeitig an, diese Diskussion in die Hochschulen hineinzutragen, sei es in Veranstaltungen, sei es ueber die Webserver. SuMa-eV hat dazu eine Diskussion auf dem Blog-Server eroeffnet unter http://blog.suma-ev.de/node/88
Mit den besten Gruessen, Wolfgang Sander-Beuermann -- Dr. Wolfgang Sander-Beuermann Tel.: 0511-762-4383 Projektleiter Suchmaschinenlabor http://metager.de/suma.html Regionales Rechenzentrum fuer Niedersachsen (RRZN), Univ.Hannover Geschaeftsfuehrer SuMa-eV www.suma-ev.de
Vorschlag fuer eine Charta des digitalen Datenschutzes und der Informationsfreiheit In einer durch Interaktivitaet gepraegten Welt sind die Einzelnen nicht mehr bloss Nutzer, sondern Netzbuerger mit unveraeusserlichen Rechten. Als solche sind sie aber auch verantwortlich fuer Inhalte, die sie ueber sich und andere veroeffentlichen. Die Gestaltung und Verwendung elektronischer Dienste sollte sich an folgenden Grundsaetzen orientieren:
1. Jeder hat das Recht, sich unbeobachtet und frei von Ueberwachung im Internet zu bewegen. Dienste muessen nach Moeglichkeit auch anonym oder unter Pseudonym in Anspruch genommen werden koennen.
2. Die Privatsphaere muss auch in der digitalen Welt beachtet werden. Sowohl staatliche Stellen als auch Unternehmen sind aufgerufen, ihr Handeln an dieser Maxime auszurichten. Datenvermeidung und Datensparsamkeit kommt dabei zentrale Bedeutung zu.
3. Die Vertraulichkeit und Integritaet elektronischer Datenverarbeitung ist zu gewaehrleisten. Einfach zu bedienende sichere Verschluesselungsverfahren gehoeren zur informationstechnischen Grundversorgung.
4. Jeder hat das Recht, ueber die Preisgabe seiner Daten selbst zu bestimmen. Dienste muessen entsprechende Einstellmoeglichkeiten aufweisen. Personenbezogene Daten duerfen nur erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, wenn die Betroffenen darin ausdruecklich einwilligen (opt in). Elektronisch erteilte Einwilligungen muessen jederzeit - auch elektronisch - widerrufen werden koennen.
5. Transparenz beim Umgang mit persoenlichen Daten ist eine Bringschuld aller verantwortlichen Stellen. Betroffene haben ein unveraeusserliches Recht auf Auskunft hinsichtlich der zu ihrer Person oder zu ihrem Pseudonym gespeicherten Daten.
6. �ffentliche Stellen sind gehalten, sich staerker zu oeffnen. Buergerinnen und Buergern haben ein Recht zu erfahren, wie Entscheidungen zu Stande kommen und wie Steuergelder ausgegeben werden. Fachliche Weisungen, Dienst- und Verwaltungsvorschriften sollten ueber das Internet verfuegbar gemacht werden.
7. Zu einer offenen Verwaltung gehoeren einfach zu nutzende, sichere Kommunikationsmoeglichkeiten mit Buergerinnen und Buergern. Sie erwarten zu Recht kompetente und zuegige Reaktionen auf ihre Anliegen.
8. Wer das Internet in Anspruch nimmt und dabei Informationen preisgibt, muss sich der Folgen bewusst sein, denn im Netz gibt es kein Vergessen. Besondere Sorgfalt ist geboten bei Bewertungen, Bildern oder sonstige Informationen ueber Dritte; ihre Rechte sind zu beachten.
9. Die Bildungseinrichtungen - vom Kindergarten, ueber die Hochschule bis zur Erwachsenenbildung - sind gehalten, allen Generationen das noetige Ruestzeug fuer einen verantwortungsbewussten Umgang mit neuen Technologien zur Verfuegung zu stellen.
10. Auch in einer zunehmend von Technik gepraegten Welt gibt es Menschen, die aus guten Gruenden elektronische Dienste nicht in Anspruch nehmen. Ihre Entscheidung ist zu respektieren und darf nicht zu Benachteiligungen fuehren.
0204 via i. aus 21108
Metager
MetaGer ist die Standardsuchmaschine an der Univ. Mainz seit Juni 2016
SUMA-EV Pressemitteilung, Hannover, 8.6.2016 http://suma-ev.de/presse/MetaGer-jetzt-Standardsuche-an-der-Uni-Mainz.html