Kurt Kretschmann
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Kurt Kretschmann
1914-2007
2. März 1914 in Berlin
20. Januar 2007 in Bad Freienwalde
deutscher Naturschützer
Er gilt als "Nestor des Naturschutzes in Ostdeutschland" und hat das inzwischen bundesweit gültige Naturschutzschild erfunden, das auf gelbem Hintergrund eine schwarze Waldohreule zeigt.
Naturschutz-Geschichte
Gerade 85 geworden, kann Kurt Kretschmann auf ein reiches Leben zurückblicken: Erfinder der Naturschutz-Eule, Gründer der Lehrstätte Müritzhof, Vaterfigur für ganze Naturschützergenerationen und heute Mitglied des NABU-Ehrenpräsidiums. Und wo Kurt Kretschmann ist, da ist auch immer Erna Kretschmann (86) an seiner Seite. Seit mehr als fünfzig Jahren ist Kurt nicht ohne Erna denkbar und Erna nicht ohne Kurt. Gemeinsam haben sie das Haus der Naturpflege in Bad Freienwalde aufgebaut und bewohnt, gemeinsam streiten sie für den Frieden mit der Natur und unter den Menschen.
Ein ausführliches Porträt der Kretschmanns ist nun als Buch erschienen. In Form eines Interviews spannt Ein Leben in Harmonie den Bogen von den Schrecken des Nationalsozialismus über den Aufbau des Naturschutzes in der DDR bis hin zur Gegenwart. Ein zweiter Teil präsentiert Texte von Kurt und Erna zum "Naturschutz vor der eigenen Haustür". Zahlreiche Fotos sowie Beiträge von Michael Succow, Matthias Platzeck, Hermann Behrens, Lebrecht Jeschke und Reimar Gilsenbach vervollständigen das Porträt zweier Menschen, die nie viel Aufhebens um sich selbst machten – und auch deshalb ein solches Buch besonders verdient haben.
Noch weiter gespannt ist das zweibändige Naturschutz in den neuen Bundesländern, aber natürlich kommen auch hier die Kretschmanns vor. Der Titel ist etwas irreführend, denn es handelt sich um eine umfassende Geschichte des Naturschutzes in der DDR, eben bevor daraus die neuen Bundesländer wurden.
Zahlreiche Autoren beschreiben unter anderem die Anfangsjahre nach 1945, die Entwicklung des ehrenamtlichen Naturschutzes und die Arbeit der verschiedenen Fachausschüsse auf DDR- und auf Bezirksebene. Gleiches gilt für den wissenschaftlichen und amtlichen Naturschutz. Der zweite Band schließlich stellt die Entwicklung der Naturschutzgebiete und von Schutzstrategien vor, ein Schwerpunkt ist der Entstehung des DDR-Nationalparkprogrammes gewidmet. Insgesamt ein auch von Wessis mit viel Gewinn zu lesendes Werk. (elg)
Marion Schulz (Bearb.): Ein Leben in Harmonie. Kurt und Erna Kretschmann - für den Schutz und die Bewahrung der Natur. – 132 Seiten. Direktbezug für 20 Mark incl. Versandkosten beim NABU Natur Shop, Calenberger Straße 24, 30169 Hannover, Fax 0511-91105-40.
Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung (Hg.) (1998): Naturschutz in den neuen Bundesländern – Ein Rückblick. – 2 Halbbände, 717 Seiten. 39,90 DM. BdWi 1998. ISBN 3-924684-60-X.
http://www.nabu.de/nh/399/buecher399.htm
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Lüge und Wahrheit "Kriegserlebnisse eines deutschen Soldaten. Mit einem Nachwort von Hermann Behrens"
Reihe: Zeitzeugen ISBN 978-3-89700-400-9 2004 Preis: 14,90 € 232 Seiten
Kurt Kretschmann, der Nestor des "praktischen Naturschutzes" in der DDR und von 1991 bis heute Ehrenpräsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Autor des OLV Verlages, schrieb dieses Buch bereits in den Jahren 1947/1948. Als der Autor 1945 aus der Gefangenschaft nach Bad Freienwalde/Land Brandenburg, zurückkam, fand er eine verschlossene Kiste vor. Er brach sie auf und es kam eine Menge Kriegsliteratur von Autoren wie Ernst Jünger, Franz Schauwecker, Hans Zöberlein, Phillip Witkop Werner Beumelburg, Walter Flex und Karl Börger, ferner H.K.F. Günthers "Ritter, Tod und Teufel", Alfred Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts" und Adolf Hitlers "Mein Kampf" zum Vorschein. Kretschmann las diese Bücher und war empört, denn er hatte den Kriegsalltag anders erlebt. Es entstand die Idee, den Beschreibungen dieser Schriftsteller seine eigenen Erlebnisse gegenüberzustellen: "Lüge" gegen "Wahrheit". So entstand in den Jahren 1947 und 1948 der vorliegende Titel. Nach 1949 wurde eine Publikation in Ost- wie in Westdeutschland abgelehnt. So lag das Manuskript "Lüge und Wahrheit" mehr als fünf Jahrzehnte als Dokument im Museum des Bad Freienwalder "Hauses der Naturpflege". Die Werke der Autoren, die in dem hier vorliegenden Titel zitiert werden, sind insbesondere nach der Machtübernahme durch die NSDAP im Jahre 1933 einem Millionen-Publikum bekannt geworden. Heute sind sie weitgehend vergessen. Daher werden die von Kurt Kretschmann gelesenen Autoren im Nachwort von Hermann Behrens in Kurzbiografien vorgestellt.
Weitere Informationen über das Leben von Kurt Kretschmann entnehmen Sie bitte unserem Editorial in Heft 2/2004.
aus: Natürlich Gärtnern, 47. Jahrgang, 3/2004
Haus der Naturpflege und Archiv
- Gedichte von Kurt Kretschmann http://www.haus-der-naturpflege.de/index.php?page=gedichte-von-kurt-kretschmann Gedichte von Kurt Kretschmann. Ernas Sohn, Gilwar Scherff, stellte uns ein Jahr nach Kurts Tod bisher unveröffentlichte Dokumente von Kurt zur Verfügung.
Das Archiv ==
des als Nestor des ostdeutschen Naturschutzes geltenden Kurt
Kretschmann (1914-2007) wurde am Samstag, den 20. September, im
«Haus der
Naturpflege» in Bad Freienwalde neu eröffnet.
Dazu wird Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze eine Vereinbarung über den Erhalt des Nachlasses unterzeichnen, wie das Ministerium ankündigte. Kretschmann hatte sein Archiv 2004 dem Land Brandenburg mit der Verpflichtung übergeben, es am Ursprungsort im «Haus der Naturpflege» zu verwalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu halten.
Das Bundesumweltministerium hatte die archivarische Erfassung und Sicherung des Nachlasses mit 24 850 Euro gefördert, wie es weiter heißt. Das Brandenburger Umweltministerium förderte die öffentliche Präsentation den Angaben zufolge mit 6000 Euro aus Lottomitteln und will künftig diesen Betrag auch künftig jährlich dem Trägerverein zur Verfügung stellen.
http://www.berlinonline.de/aktuelles/berlin/detail_ddp_2218264600.php ... via a.
Literatur über Kurt Kretschmann
>>>>>>>>>>> > SUCCOW, M., 2003: "Kurt Kretschmann : Naturschützer, Naturgärtner, >>>>>>>>>>> > Pazifist". S. 33-25 in "Nationalpark", Ausgabe 3/2003
>>>>>>>>>>> > SCHULZ, M., 1999: Ein Leben in Harmonie : Kurt und Erna Kretschmann - >>>>>>>>>>> > für den Schutz und die Bewahrung der Natur". Findling, Buch- und >>>>>>>>>>> > Zeitschriften-Verlag: Neuenhagen, 132 S.
>>>>>>>>>>> > FISCHER, D., 2004, : Natur als Vorbild -- Der Mulchgarten", S. 48-49 >>>>>>>>>>> > in: "naturmagazin Berlin -- Brandenburg -- Mecklenburg-Vorpommern", >>>>>>>>>>> > Ausgabe 3/2004, 54 S.
>>>>>>>>>>> > via >>>>>>>>>>> http://gruene-niederbarnim.de/Nachruf-Kurt-Kretschmann.29258.0.html
Literatur
Mulch total
5
kurt kretschmann: mulch total=== 5. auflage 2017
4
Mulch total -- Der Garten der Zukunft<< von Kurt Kretschmann und Rudolf Behm, 4. Auflage 2007, OLV-Verlag, 16,90 Euro
3
Mulch total Kretschmann, Kurt. - Xanten : OLV, Organischer Landbau-Verl.-Ges., >>>>>>>>>>> 2003, 3. Aufl.
2
Mulch total Kretschmann, Kurt. - Xanten : OLV, Organischer Landbau-Verl.-Ges., >>>>>>>>> mit Rudolf Behm: Mulch total. OLV Organischer Landbau Verlag, 2001, ISBN 3-922201-18-0
Ein Leben in Harmonie
>>>>>>>>>>> Neuenhagen : Findling, Buch- und Zeitschr.-Verl., 1999
Und da leben sie noch?
>>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Berlin : Friedensbibliothek/Antikriegsmuseum, >>>>>>>>>>> 1999, 1. Aufl.
>>>>>>>>>>> Entstehung der Lehrstätte für Naturschutz "Müritzhof"
>>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Neustrelitz : Verl. Lenover, 1995
>>>>>>>>>>> Der naturnahe Garten >>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Berlin : Verl. Greif, [1990]
>>>>>>>>>>> Wanderwege, Wanderziele im Kreis Bad Freienwalde und Umgebung >>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Bad Freienwalde : Rat des Kreises Bad >>>>>>>>>>> Freienwalde, Abt. Verkehrs- Nachrichten- und Erholungswesen, [1979], >>>>>>>>>>> 2., überarb. Aufl.
>>>>>>>>>>> Beliebte Wanderziele >>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Bad Freienwalde : Rat d. Kreises Bad Freienwalde, >>>>>>>>>>> Referat Landeskultur, 1971
>>>>>>>>>>> Der Freienwalder Aussichtsturm >>>>>>>>>>> Gründler, Konrad. - Bad Freienwalde : Rat d. Stadt, Abt. Örtl. >>>>>>>>>>> Versorgungswirtschaft, 1971
>>>>>>>>>>> Der Scharmützelsee und Bad Saarow-Pieskow >>>>>>>>>>> Leipzig : VEB Brockhaus, 1964
>>>>>>>>>>> Werbellinsee >>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Leipzig : Bibliographisches Institut, 1962, 2. >>>>>>>>>>> verb. Aufl.
>>>>>>>>>>> Heimatkundlicher Lehrpfad >>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Bad Freienwalde : Rat d. Kreises, 1962
>>>>>>>>>>> Heimatkundlicher Lehrpfad Moorbad >>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - [Bad Freienwalde] : [Rat d. Kreises], [1961]
>>>>>>>>>>> Landschaftsschutzgebiet Gamengrund-Seenrinne >>>>>>>>>>> Kretschmann, Kurt. - Leipzig : VEB Bibliograph. Inst., 1957 >>>>>>>>>>> via DNB
>>>>>>>>> Zehn Jahre Kampf und Widerstand gegen den deutschen Militarismus Nach
>>>>>>>>> einem Vortrag im Begegnungszentrum "Wege zur Gewaltfreiheit" Wege zur
>>>>>>>>> Gewaltfreiheit e.V., Eberswalde, 1992
>>>>>>>>> Zehn Jahre Kampf und Widerstand gegen den deutschen Militarismus >>>>>>>>> Manuskript von ca. 1945 Kurt Kretschmann <http://coforum.de/index.php?6436> >>>>>>>>> im Eigenverlag, 2000
>>>>>>>>> Kurt Kretschmann Zehn Jahre Kampf und Widerstand gegen den deutschen >>>>>>>>> Militarismus. Eberswalde: Begegnungszentrum, 1992, 600 Ex., 106 S., brosch. >>>>>>>>> (Schriftenreihe Gewaltfreiheit; 1) Dieses Buch basiert auf der Dokumentation >>>>>>>>> eines Vortrages, den der Autor am 8. Mai 1992 in der Reihe GENERATIONEN IM >>>>>>>>> GESPRÄCH - EINBLICKE IN DEUTSCHE BIOGRAPHIEN im Begegnungszentrum "Wege zur >>>>>>>>> Gewaltfreiheit"in Eberswalde hielt. - Die Texte im Anhang sind autorisierte >>>>>>>>> Abdrucke aus einem unveröffentlichten Manuskript des Autors von 1946. >>>>>>>>> brosch.; (Schriftenreihe Gewaltfreiheit; 1); 600 Ex.. Aufl. >>>>>>>>> >>>>>>>>> via ZVAB
>>>>>>>>> Erinnerungen an meinen im Hitler-Krieg gefallenen Freund Herbert Marquardt >>>>>>>>> Manuskript von 1941 Kurt Kretschmann im Eigenverlag, 2002 (sein 9. Buch lt. >>>>>>>>> eigener Zählung)
Ich will eine Eiche sein : eine lyrische Lebensbeschreibung
Kretschmann, Kurt Kunersdorf : Findling, Buch- und Zeitschriftenverl., 2008 140 S. 978-3-933603-42-5 Inhaltsverzeichnis via DNB http://d-nb.info/987833766/04
Mit 19 Jahren, im Sommer 1933, hatte Kurt Kretschmann seine Arbeitsstelle aufgegeben, war nicht bereit, Uniformen zu nähen.
Zurückgezogen führte er sein Leben in einer Laube mit Garten am Rande der Wälder östlich Berlins. Ein Leben in äußerster Bedürfnislosigkeit, aber in Freiheit. In diesen wenigen Jahren bis zur Einberufung in die faschistische Wehrmacht 1936, in dieser kurzen Phase seines selbstbestimmten Lebens, begann seine Dichtkunst. Hier erlebte er Beglückung einer Freundschaft, Muße in der Natur, aber auch Freude beim Abfassen eigener Verse, beim „Verdichten“ von Gedanken, Empfindungen, Erlebnissen.
In der schweren Phase seines Lebens als Soldat im Strafbataillon in den Weiten des Ostens an vorderster Front entstanden wieder Gedichte, Gedichte gegen den Krieg, Gedichte an sein geliebtes Ernchen, sie gaben ihn Überlebenskraft. Dann die Jahre des Wiederaufbaus, zusammen mit seiner Frau Erna das Wirken für den Schutz der Natur, dieses „Leben in Harmonie“ ließ wieder Gedichte reifen, über die Natur, den Naturschutz, den Vegetarismus, den Pazifismus, und zunehmend über seinen Garten. Aber auch die politischen Ereignisse, die Unvernunft der Menschen. Schließlich die vielen Gedichte der letzten Jahre, meist in schlaflosen Nächten ersonnen, am Morgen bei zuletzt immer schwächer werdendem Augenlicht aufgeschrieben. Sie gaben seinem Leben bis zuletzt Inhalt, geistige Anregung, Auseinandersetzung mit Fragen der Zeit.
Am Ende seines Lebens hinterließ er uns über 300 Gedichte, davon wurden 87 für den Druck ausgewählt, nach Themen geordnet und erscheinen in diesem Lyrikband.
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Broschüren
>>>>>>>>> >>>>>>>>> Dem Weißstorch zuliebe - Ein Gruß aus dem Storchmuseum im Storchenturm von >>>>>>>>> Rathsdorf-Altgaul Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V., etwa Mitte der >>>>>>>>> 90er Jahre
>>>>>>>>> >>>>>>>>> Dr.-Max-Kienitz-Lehrpfad Bad Freienwalde PDS-Ökohefte, Landtagsfraktion >>>>>>>>> der PDS Brandenburg, 1995
>>>>>>>>> >>>>>>>>> Das sonnige Buch - Lyrik und Prosa aus vergangenen Zeiten Findling >>>>>>>>> Buchverlag Neuenhagen, 1998
>>>>>>>>> >>>>>>>>> Erinnerungen an eine schreckliche Zeit Brandenburger Verein für Politische >>>>>>>>> Bildung "Rosa Luxemburg" e.V., 2000
>>>>>>>>> >>>>>>>>> Landschaftsschutzgebiet Gamengrund-Seenrinne. VEB Bibliograph. Institut, >>>>>>>>> 1957
>>>>>>>>> >>>>>>>>> mit Kurt Steinbring: Der Scharmützelsee und Bad Saarow-Pieskow. VEB >>>>>>>>> Brockhaus, 1964
>>>>>>>>> >>>>>>>>> mit Helene Walter: Entstehung der Lehrstätte für Naturschutz "Müritzhof". >>>>>>>>> Verlag Lenover, Neustrelitz 1995 ISBN 3-930164-11-6
>>>>>>>>>
>>>>>>>>> mit David Stile und Jeanie Stiles: Lauben und Hütten. Ökobuch, 2002 ISBN
>>>>>>>>> 3-922964-84-2
>>>>>>>>> >>>>>>>>> http://www.biologie.de/biowiki/Kurt_Kretschmann
BBP - Barnimer Bürgerpost via AKI-wiki
http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/BBP
Mahatma Gandhi - Die Große Seele
Der Vegetarier trat mit dem Spinnrad als Symbol gegen England an und wurde weltweit zum Idol. Für den gewaltlosen Kampf. Gandhi hatte es so gelehrt. Doch niemand wusste, ob es sich bewährt.
"David gegen Goliath", wie würde das einmal enden? Konnten 600 Millionen Inder damit ihr Schicksal wenden? Der Glaube wuchs von Tag zu Tag, es geht auch ohne Krieg. Das Volk am Gangesstrom feierte einen triumphalen Sieg.
Doch bevor die Briten kapitulierten schossen sie noch über tausend Demonstranten tot. Das brachte die Vertreter der Gewaltlosigkeit in große Bedrängnis und Not. Sollten sie weiter für ihre Idee neue Freunde gewinnen oder den Kampf, nach dem vergossenen Blut, neu beginnen?
Da reiste Gandhi nach London und verhandelte mit Geschick. Seinen Kurs änderte er nicht. Indien erhielt die Selbstverwaltung zurück. Doch später, welche Tragik! Die Welt hielt den Atem an. Gandhi wurde vor seinem Haus erschossen, durch einen jungen Mann.
Er gehörte zum engsten Freundeskreis und war bekannt. Wie konnte das geschehen? Hatte er sich in eine Irrlehre verrannt? Oder stand eine fremde Macht hinter diesem Mord? Eine schreckliche Katastrophe! Gandhi starb vor Ort.
"Große Seele" Gandhi. Ein unersetzlicher Verlust! Immer erneut wird mir das heute bewusst. Doch sein Vorbild lebt in den unterdrückten Völkern dieser Welt. Als Kämpfer, der ein Spinnrad in den Händen hält.
Kurt Kretschmann
Gedicht: Sonne
Du strahlende mächtige Sonne! Weltenwanderin! Herzenskönigin!
Sinnbild gewinnender Kraft, aufbauender Hoffnung, selbstloser Liebe.
Sei gegrüßt!
Du schenkst mit reinem Angesicht, ohne Vorbehalt und den geheimen Wünschen verborgender Gedanken. Immer schmückt Dich das Kleid der Wahrhaftigkeit und Deine Gaben fließen aus den Toren verstehender Gnade.
Sei nochmals gegrüßt! Dein Einzug ist strahlend, Dein Abgang verheißend, Deine ewige Wiederkehr ein Bronnen allgöttlichen Wirkens. Opferfülle des Lichtes! Schale geborgenen Glanzes! Sphärenlied der Harmonie! Zum drittenmal, sei gegrüßt!
Kurt Kretschmann (1935/36)
aus Kurt Kretschmann: »Das sonnige Buch«, Lyrik und Prosa aus vergangenen Zeiten, Findling Buchverlag Neuenhagen, 1998
Kurt Kretschmann kommentierte diese Gedichte im Vorwort des Büchleins so:
Als ich diese Gedichte schrieb, war ich 22 Jahre alt. Hinter den Versen stand eine Weltanschauung, die sich gegen den Zeitgeist richtete. Damals schossen neue Kasernenanlagen wie Pilze aus dem Boden, überall entstanden Autobahnen zum schnellen Transport von truppen, Waffen und Munition. Gigantische Festungen aus Stahl und Beton wurden an den Grenzen nach Frankreich und Polen errichtet. Die geamte Volkswirtschaft diente allein der Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges, der unmittelbar bevorstand. In diesem Spannungsfeld, in dem es bald nur noch um das Überleben ging, verherte ich in meinen Gedichten die Sonne und das Licht, die Harmonie und die Schönheit. Konnte es einen größeren Gegensatz geben? ich lebte in einer anderen Welt, weitab von der Wirklichkeit. Dabei besaß ich nur ein Stück Pachtland, auf dem ich aus Rundholz, Brettern, Stroh und Lehm, ohne jede Hilfe, eine Hütte errichtet hatte, auf die ich sehr stolz war und die mir, in einer heute nicht mehr vorstellbaren Einfachheit in der Lebensführung, als Wohnung vollkommen genügte. Unendlich reich war ich dagegen an Zeit, die ich in der mäörkischen Heide, nahe Berlins, verbrachte. abei stellte ich mir die Aufgabe, den Garten zu bewirtschaften, in den angrenzenden, ausgedehnten Wäldern zu wandern, Heilkräuter für einen Arzt zu sammeln und irgendwo im Grase zu liegen, Verse und Texte zu machen, die meinem Denken entsprachen. Darin sah ich eine Aufgabe, die mir Freude und Vergüngen bereitete. Nach meinen Vorstellungen sollte einmal daraus "Das sonnige Buch" entstehen. Daß das eine Illusion war, die schon in den ersten Anfängen, durch die Einberufung zur Wehrmacht, zerplatzte, konnte ich nicht voraussehen..
BdWi-Studienheft 11: Krise der EU
Liebe Kolleg_innen,
gerade eben ist es aus der Duckerei gekommen, das neue BdWi-Studienheft. Es kann ab sofort bestellt werden: http://www.bdwi.de/orderlist/#2017_40
herzliche Grüße und ein schönes langes Wochenende Steffen ---
BdWi-Studienheft 11: Krise der EU Kontroversen - Perspektiven - linke Alternativen
BdWi / fzs / GEW / ÖH / RLS / StuRa Uni Heidelberg (Hg.) ISBN: 978-3-939864-22-6, April 2017, 68 Seiten A4, 8,00 EUR
Sonderrabatt für WeiterverkäuferInnen (z.B. Studierendenvertretungen und Verbände): ab 5 Exemplaren 10%; ab 10 Exemplaren 20%; ab 20 Exemplaren 30%
Editorial
Heute hört man auch aus offiziellem Munde, dass sich die Europäische Union 60 Jahre nach ihrer Gründung in einer "existentiellen Krise" (Jean-Claude Juncker) befinde. Als Beleg wird in der Regel der Brexit oder die Unfähigkeit, solidarische Lösungen in der Flüchtlingspolitik zu entwickeln, angeführt. Doch natürlich liegen die Ursachen tiefer. Gemeinsamer Markt und Euro-Währung haben etwa zu extremen ökonomischen Ungleichgewichten zwischen den Kernländern und den Staaten der südlichen Peripherie geführt. Diesen wurde durch die ihnen diktierte Austeritätspolitik die Verarmung breiter Bevölkerungsteile und eine Jugendarbeitslosigkeit von bis zu 50 Prozent aufgezwungen. Kein Wunder, dass die Attraktivität des europäischen Projektes abnimmt. Die meisten dieser Probleme wurzeln darin, dass sich der europäische Vereinigungsprozess zwar äußerlich als ein wertegeleitetes Friedensprojekt verstand, die EU in der Praxis im Grunde aber nie etwas anderes war als ein von einer Brüsseler Technokratie regulierter gemeinsamer Markt. Da Erfolge auf diesem von der ›Wettbewerbsfähigkeit‹ kapitalistischer Staaten bestimmt sind, geraten Löhne, Sozialausgaben oder Steuern als ›Kostenfaktoren‹ in einen Abwärtssog, der durch die Anpassungszwänge in der Währungsunion noch verstärkt wird.
Der Ausweg aus dieser Konstruktion institutionell verankerter neoliberaler Politik ist schwer zu bestimmen und auch innerhalb der gesellschaftlichen und politischen Linken umstritten. Die einen plädieren für einen EU-Austritt oder zumindest für eine Lockerung der Integration. Vor allem der Austritt aus dem Euro oder dessen Ersetzung durch ein System fester, aber politisch anpassbarer Wechselkurse wird als notwendige Bedingung angesehen, um einzelnen Nationalstaaten mehr wirtschaftspolitischen Spielraum zu verschaffen. Andere betonen, dass ein Exit im Sinne einer Renationalisierung für keines der globalen Probleme (Klimawandel, Migration, Terrorismus), mit denen heutige Gesellschaften konfrontiert sind, eine Lösung wäre und rechten, nationalistischen Kräften in die Hände spielen würde. "Mehr Europa, aber anders!" ist daher eine verbreitete Losung, mit der die Perspektive einer demokratisch-föderalistischen europäischen Sozialunion bzw. einer politischen Union eröffnet werden soll. Hierzu wäre auf alle Fälle eine europaweite Veränderung gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse erforderlich, um die bisher in der Marktunion untergeordneten Interessen der beherrschten sozialen Gruppen politisch zur Geltung zu bringen.
Der Kampf für die notwendige soziale und demokratische Neugründung Europas kann nur auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene der jeweiligen Einzelstaaten beginnen. Aber er muss von vornherein auf die grenzüberschreitende Kooperation sozialer Initiativen, Bewegungen und Gewerkschaften ausgerichtet sein. Dieser Weg ist schwierig und umstritten. Daher bemühen wir uns in diesem Studienheft, eine breite Palette dieser Diskussionen und Positionen abzubilden.
Die Redaktion
Torsten Bultmann (Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler) Thomas Sablowski (Rosa Luxemburg Stiftung)
Inhalt: - Thomas Sablowski: Die Widersprüche der europäischen Integration
- Wege aus der Krise? Kontroversen
- Mario Candeias: Perspektivwechsel - Klaus Busch: Wege aus der Krise - Hansjörg Herr: Krise und Reformoptionen der Europäischen Währungsunion - Peter Wahl: Ein Dritter Weg für die EU - Elisabeth Klatzer / Christa Schlager: Die Krisenpolitik der EU aus feministischer Sicht
- Länder und Regionen - Perspektiven
- Trevor Evans: Großbritannien wählt den Austritt aus der EU - Nikolai Huke: Kollektiv organisiert gegen die alltägliche Krise - Dorothee Bohle: Osteuropa nach der Krise - Felix Syrovatka: "La Crise" - Jannis Kompsopoulos: Die Auswirkungen der Troika-Programme
- Politische Akteure
- Andreas Keller: Kooperation oder Wettbewerb? - Lea Meister: Zwischen Arbeitsmarkt und gesellschaftlichem Engagement - Maren Kirchhoff: Vor und nach dem Willkommen - Maria Kader: Geldpolitik und Bankenrettung vertiefen die Krise
- Außenpolitik - Grenzregime - Militarisierung
- Regina Schleicher: Externalisierung, Hotspots, McKinsey - Volkan Agar / Ilker Ataç: Autoritäre Konsolidierung in der Türkei - Tobias Pflüger / Jürgen Wagner: Eine neue Stufe der Militarisierung der EU
-- Steffen Käthner - Verwaltungsgeschäftsführer - - Redakteur Forum Wissenschaft -
Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler / BdWi Gisselberger Str. 7, 35037 Marburg Tel: (06421) 21395 E-Mail: bdwi@bdwi.de Internet: www.bdwi.de
Der BdWi engagiert sich kritisch in der gesellschaftlichen Debatte um Wissenschaft, Hochschule und Bildung. Werden Sie Mitglied unter www.bdwi.de/bdwi/mitglied/index.html.
130417 via akg